Mönche, Meuchler, Minnesänger : Krimis aus dem Mittelalter (Hrsg. Günter Krieger)

  • Zitat

    beowulf: Vielen Dank Lisbeth für die Rezi zu diesem Band- den ich sonst nie in die Hand bekommen hätte.


    Aber gerne doch. Ich finde das Buch überaus besitzenswert und alle Autoren und ihre Stücke hervorragend. Kaum reingelesen schon hängen geblieben. Zugegebenermaßen lese ich wenig historische Romane, weil viele meiner Versuche oft hinter meinen Erwartungen zurück bleiben. Dieses Buch allerdings nicht. Ich kann mich nicht mal für eine Lieblingsgeschichte entscheiden. Werde aber mal sehen, ob ich nicht wenigstens von der Bilsenkraut-Solas ein Autogramm hinein ergattern kann.


    Liesbett


    PS.: Das "Lisbeth" ist zwar nicht ganz korrekt, gefällt mir aber überaus gut, da es mich meiner Lieblingskönigin näher rückt :lache Über die lese ich dann auch fast alles, was ich mir leisten kann.


    PPS.: Gebe auch 12 von 12 Punkten

  • Meine Meinung:


    Ja, das Mittelalter war eine dunkle Epoche, und doch ließen es sich die Menschen nicht nehmen, in den Lauf der Natur, der durch Hungersnöte, Naturkatastrophen, die Pest und kriegerische Auseinandersetzungen sowieso schon schwer zu überleben war, dem Schicksal, oder konkreter dem Tod eines Menschen auf die ein oder andere Weise nachzuhelfen. Dabei waren die Motive die gleichen wie heute: Hass, Liebe, Rache und Gier trieben die Menschen schon vor Jahrhunderten zu abscheulichen Taten. Und von einigen dieser Motive und Taten erzählt die Anthologie „Mönche, Meuchler, Minnesänger“, in der sich 12 namhafte Autoren historischer Romane ein Stelldichein geben und Kurzkrimis aus dem Mittelalter präsentieren.


    Diese Anthologie ist wirklich ein besonderes Kleinod, denn die hier präsentierten Krimis aus dem Mittelalter sind durch die Bank weg sehr gelungen, und ich könnte nicht eine einzige benennen, die mir nicht gefallen hat. Da gibt es Verbrechen in den höchsten Adelskreisen, bei den wohlhabenden Bürgern, den Handwerkern und den ärmsten Bauern. Es gibt Verbrechen aus den unterschiedlichsten Motiven und die verschiedensten Todesursachen, doch eines ist allen Krimis gemeinsam: Sie enthalten nicht nur Spannung und Kurzweil, sondern entführen den Leser auf nur wenigen Seiten in eine vergangene Zeit und erzählen nicht nur von verbrecherischen Ereignissen, sondern vermitteln gleichzeitig auch ein für die Kürze der Seiten beeindruckendes und atmosphärisch dichtes Bild des damaligen Lebens mit all seinen Schwierigkeiten, den Einstellungen und dem (Aber-)Glauben der Menschen.


    Jeder der Autoren zeigt seinen unnachahmlichen Stil, so dass eine Vielfalt geboten wird, die für Abwechslung und spannenden Lesespaß sorgt. Liebhaber historischer Romane kommen genauso auf ihre Kosten wie Krimifans, deshalb ist „Mönche, Meuchler, Minnesänger“ ohne Einschränkung zu empfehlen!