Ausbildung zur Buchhändlerin

  • Man kann echt mehr machen, um sich vorzubereiten als nur die Seite durchzulesen. Und wenn man Lücken im Lebenslauf hat, dann sollte man sich überlegen, wie man die begründet und zwar möglichst so, dass es nachvollziehbar ist und wenn es geht, dann auch noch so, dass man sich gut verkauft.


    Ich hab auch gerade so einige Vorstellungsgespräche hinter mir und da ich mit 35 meinen super-bezahlten Job hingeworfen habe, um etwas völlig anderes zu studieren, muss ich mich natürlich darauf einstellen, gefragt zu werden warum. Und auf sowas kann man sich vorbereiten. Man kann sich seinen Lebenslauf anschauen und überlegen, zu welchen Punkten Fragen auftauchen könnten.


    Auch auf Fragen wie "was würden Sie sagen, ist Ihre größten Schwäche", da sollte man dann möglichst etwas eigentlich Positives als größte Schwäche verkaufen, also kann man sich da vorher schon mal überlegen, was man da sagen will. Sonst fällt einem in der Stresssituation des Vorstellungsgesprächs nicht ein.


    Oder auf die Frage, warum man unbedingt genau diesen Job machen will, kann man sich vorher Punkte überlegen, denn wenn man da keine Idee hat, wirkt es nicht besonders überzeugend. Man muss die Leute überzeugen, dass man den Job wirklich, wirklich haben will und dass man genau diejenige ist, die sie haben wollen, und das geht nur, wenn man vorbereitet ist. Es gibt Bücher, die einem schon mal Anhaltspunkte geben, was für Fragen kommen könnten, mit denen kann man sich vorbereiten.


    Für meine Bankausbildung hätte ich mich ein Jahr vorher bewerben müssen. Ich weiss nicht, wie es im Buchhandel ist, aber ich würde tatsächlich frühzeitig anfangen, Bewerbungen zu schreiben, weil man nie weiss...vielleicht sagen sie, dass die Ausbildungen erst wieder im nächsten August beginnen, aber dass man schon mal Praktikum machen kann. Oder es wird doch noch was frei.


    Ich hatte mich zum Beispiel erst im Oktober beworben, weil ich überhaupt erst durch einen Aushilfsjob nach meinem Abitur auf die Idee gekommen bin, eine Bankausbildung zu machen und weil sich dann das, was ich eigentlich geplant hatte, als absoluter Horror entpuppt hatte. Und Oktober war nicht nur zu spät für den Februar-Termin, sondern bei vielen Banken sogar schon zu spät für den nächsten August-Termin, ich hab tonnenweise Absagen kassiert, oder Briefe, dass sie mich in die Warteschleife für die nächstmögliche Vorstellungsgesprächsrunde hängen. Aber weil ich bei dem Aushilfsjob einen guten Eindruck gemacht hatte, hat diese Bank dann für mich noch irgendwo einen Ausbildungsplatz freigeschaufelt, so dass ich dann doch noch im Februar anfangen konnte. Man weiss nie, wie es kommt...

  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Ich frag mich ehrlich gesagt, warum ich da unbedingt Abitur braucht?? :gruebel
    Bin ja dann doch auch bloß Verkäufer.


    Nun ja, erst einmal ist Buchhändler genauso ein Kaufmännischer Beruf wie z.B. Groß- und Außenhandelskaufmann, die Ausbildung zum Verkäufer ist eine völlig andere :-)


    Und dann argumentieren viele Buchhandlungen damit, das bei freier Wahl Abiturienten bevorzugt werden, da in vielen Fällen (und damit meine ich nicht, dass Leute ohne Abitur verblödet sind !! bevor ihr anfangt euch bei Rossmann mit neuer Watte einzudecken :grin)
    ein größerer Bildungshorizont vorhanden ist.
    D.h. zum Beispiel bessere Klassikerkenntnis, einfach weil mehr durchgenommen wird, bessere Englischkenntnisse etc.


    Wie gesagt, ist ein Erfahrungswert.
    Sicherlich ist es nicht in allen Buchhandlungen so, aber doch in einigen, und die Tendenz ist steigend, da es so viele Bewerber gibt.


    Zu den ausgefahrenen Krallen:


    Ich gifte nicht rum, ich schildere die Tatsachen! :-)
    Ich will Honestly nicht blöd anmachen, sondern helfen, sich ein realistischeres Bild über ihre Situation zu machen.
    Wenn jemand mir sagt, falls ich den Ausbildungsplatz nicht bekomme, dann suche ich mir einen Teilzeitjob, bin ich gelinde gesagt....erstaunt :yikes über so ein phlegmatisch-regsignatives Verhalten.
    Und sie sollte sich auf jeden Fall weiterbewerben, gelaufen ist nie etwas, oft kann man nachrücken, oder es stehen doch mehr freie Plätze zur Verfügung, oder sei es nur, sich präsent zu machen, damit die Mappen schon einmal an Ort und Stelle sind.
    Initiativberwerbung ist hier das Schlüsselwort, am Besten mit persönlichen Auftauchen vor Ort!


    Als Ausbilder sehe so viele Bewerber, die ihren Traum fest vor Augen haben und sich unendlich dafür engagieren, dass ich von einem lapidaren Kommentar wie, "die haben gesagt, schau Dir die Seite an und ich habe gedacht das reicht", völlig entsetzt bin. :nono
    Wenn Honestly ihr Dilemma hier reinstellt, will sie doch Anteilnahme, nicht wahr? und die kann nicht immer aus Streicheleinheiten bestehen.


    Meine Meinung :rolleyes


    auch resignierte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von BloodyMary
    Ich frag mich ehrlich gesagt, warum ich da unbedingt Abitur braucht?? :gruebel
    Bin ja dann doch auch bloß Verkäufer.


    Das ist übrigens ein sehr interessanter Aspekt.
    Ich bin auch neugierig, warum man ausgerechnet Abitur für so eine Ausbildung haben muss? Das scheint mir nämlich inzwischen ein grundsätzliches Problem bei der Berufsausbildung zu sein. Solche Hürden, die in vielen Berufsbildern durch nichts zu begründen sind, schaffen einen elitären Kreis von möglichen Auszubildenden. Langfristig (und in der kritischen Phase sind wir schon längst) werden dadurch Hauptschul- und Realschulabschlüsse unterminiert und an den Rand gedrängt.


    Was kommt als nächstes? Werden in zwanzig Jahren für einen Ausbildungsplatz zum Einzelhandelskaufmann bei Elektro-Mayer nur noch angehende Elektroingenieure eingestellt, für eine Ausbildung zur Arzthelferin ein abgeschlossenes Medizinstudium verlangt? Es ist anscheinend nur noch eine Frage der Zeit, bis die Stadtreinigungsbetriebe bei ihren Ausbildungsplatzangeboten zum Müllwerker ein Fachabitur in Biologie und Wirtschaftswesen voraussetzen.


    Leute, das kann es doch wirklich nicht sein.


    Nichts gegen bestimmte Mindestanforderungen an den Bewerber für einen Ausbildungsplatz. Nur manche/viele Betriebe und Berufsverbände haben bei den Anforderungen an die Schulbildung anscheinend jedes Maß verloren.


    Gruss,


    Doc

  • Ich werd auf die Kommentare nicht mehr eingehen. Ihr denkt euch Situationen aus, die doch gar nicht zu der gegebenen passen. Was sie in Zukunft macht, weiß doch keiner!
    Wenn mir jemand sagt "es reicht, wenn du dir die Seite anschaust", dann tue ich das und lerne sie nicht auswendig, etc. Und ich behaupte, dies wird auch nicht der Grund sein, wieso man sie nicht genommen hat.
    Warum man Abitur braucht? Ich denke, der durchschnittliche Hauptschüler ist den Anforderungen einfach nicht gewachsen und der durchschnittliche Realschüler ist zu jung und hat noch nicht die geistige Reife, um als kompetenter Buchhändler arbeiten zu können.
    Natürlich gibt es Ausnahmen und deshalb gibt es auch immer wieder Realschüler und Hauptschüler in den Ausbildungsklassen.
    Als Buchhändler bist du nicht bloß Verkäufer. Natürlich möchte man seine Ware auch verkaufen, aber es geht hier schließlich um Literatur und nicht um Koffer! Da möchte ich schon enen adäquaten Ansprechpartner vor mir wissen!

  • Zitat

    Original von LuellaLu
    Warum man Abitur braucht? Ich denke, der durchschnittliche Hauptschüler ist den Anforderungen einfach nicht gewachsen und der durchschnittliche Realschüler ist zu jung und hat noch nicht die geistige Reife, um als kompetenter Buchhändler arbeiten zu können.
    Natürlich gibt es Ausnahmen und deshalb gibt es auch immer wieder Realschüler und Hauptschüler in den Ausbildungsklassen.
    Als Buchhändler bist du nicht bloß Verkäufer. Natürlich möchte man seine Ware auch verkaufen, aber es geht hier schließlich um Literatur und nicht um Koffer! Da möchte ich schon enen adäquaten Ansprechpartner vor mir wissen!


    Niemand wird gerne eingestehen, dass der eigene Beruf durchaus auch mit einer niedriger angesetzten schulischen Vorbildung gemeistert werden kann. Nur wenige Ingenieure werden mit dem Kopf nicken, wenn es heisst, dass ein Techniker die gleiche Arbeit in gleicher Qualität abliefern kann. Da geht es natürlich um Berufsehre und Pfründe. Schon klar.


    Aus meiner Berufserfahrung leite ich allerdings ab, dass ein Studium, Abitur, mittlere Reife oder Hauptschulabschluß nur sehr wenige Rückschlüsse auf die Leistungsfähigkeit eines Auszubildenden oder überhaupt eines Arbeitnehmers zulässt.
    Nur, und das ist das eigentliche Problem, geben inzwischen viele Betriebe den Leuten unterhalb eines Abiturs kaum noch die Möglichkeit ihre Leistungsfähigkeit unter Beweis zu stellen. Und bei allem Respekt vor der Reife eines Abiturienten - ein Haupt- oder Realschüler, der bereits mit 15 oder 16 ins Berufsleben eingestiegen ist, hat mit Anfang Zwanzig allemal eine mindestens ebenso große Reife - wie ein Abiturient, der das Berufsleben vielleicht gerade mal durch ein paar Praktika oder Kellnern in einer Kneipe kennengelernt hat.


    Aber das ist eine andere Diskussion.


    Gruss,


    Doc

  • Die Sache mit dem Nebenjob meinte ich nur bis nächtest Jahr, nicht mein ganzes Leben. Bis ich mich wieder bewerben kann und ja ich wollte auch versuchen im Buchhandel etwas zu bekommen.
    Nur würde ich halt auch gerne etwas Geld verdienen und nicht immer nur umsonst arbeiten, dass hab ich schon das ganze letzte Jahr getan.

  • Honestly du musst dich aber jetzt schon für das nächste Jahr bewerben!! Nicht wieder so lange warten. Und natürlich Daumen drück. Das wird schon.



    Also bei meiner Augenoptikerlehre gab es noch etlichte Hauptschüler und Realschüler. Abiturienten natürlich auch, aber die haben sich auch nicht besser angestellt als die Hauptschüler. Find das n schwachsinn, dass man gerade für den Beruf des Buchhändler Abi haben MUSS! Durchgequillte Sch....
    Augenoptiker haben da viel mehr Verantwortung in ihrem Beruf als n Buchhändler. Oh, falsches Buch verkauft - tja. Wenn man bei ner Brille was falsch macht, hast n größeres Problem. Und du brauchst kein ABI!
    Es hat auch nicht jeder in einer Bank ABI!
    Ich mach gerade n Buchhalter Kurs und hab kein ABI!


    Lebenserfahrung bei Abiturienten? Das ich nicht lache...
    Mein Ex hatte sein Abi gemacht weil er sonst nicht wusste was er treiben soll. Und dann das Studieren angefangen. ABer auch wieder abgebrochen... was für Lebenserfahrung....
    Und da gibt es mehr so speziallisten, war jetzt nur n Beispiel.


    Ich versteh auch nicht, warum man zwischen Literatur und Koffer jetzt so n großen Unterschied machen soll. Literatur und Kosmetig könnte man ja dann gleich stellen. Da ist eine kompettente Beratung auch sehr wichtig. Allergien etc. kann natürlich auch nur an Abiturient machen.



    Doc, vorsicht Platzhirsch! :lache
    (konnst mir net verkneifen)

  • Es geht überhaupt nicht um Berufsehre. Ich habe nur selbst gesehen, wie eine Hauptschülerin mehr als nur verloren in ihrer Ausbildung war. Wie sehr sie gelitten hat, weil sie in der Berufsschule überhaupt nicht mitkam und wie sie an ihrem Arbeitsplatz ständig unter Druck stand und völlig überfordert war.
    Ich bin selbst noch relativ jung und ich weiß, wie schwierig es für mich manchmal war, mich durchzusetzen und dem Kunden deutlich zu machen, dass ich auch ein geeigneter Ansprechpartner bin! Und ich denke, dass es für jemanden, der noch 5-6 Jahre jünger ist, noch wesentlich schwieriger wird!
    Ich sage auch nicht, dass Abitur zwingend Voraussetzung sein sollte (ist es auch nicht), sondern eine geeignte Veranlagung für den Job. Wenn man mit 16 und "nur" mit einem Realschulabschluss geeignet ist, dann wird man auch nicht abgelehnt!
    BloodyMary, du siehst keinen Unterschied zwischen Literatur und "Kosmetig"? Um in einer Buchhandlung "kompettent" beraten zu können, sollte man auch über den Hintergrund Bescheid wissen. Und da gibt es schon ein paar Jahrhunderte Literaturgeschichte...

  • Sorry, ich nochmal. :-)
    Mary hat doch recht, wenn sie anmerkt, dass die Unterschiede zwischen kompetenter Buch- und Kosmetikberatung wohl nicht allzu groß sind. Um bei Kosmetik gut beraten zu können, benötigt man wohl auch ausreichend Hintergrundwissen.


    Und ebenso wenig, wie eine 20jährige Buchhändlerin die Literaturgeschichte der letzten Jahrhunderte abfragebereit parat hat, kann eine ebenso alte Kosmetikerin wohl die Entwicklungen der Medizin und Pharmazie der letzten Jahrhunderte rezitieren.


    Nach wie vor, wird mir nicht plausibel dargelegt, was einen Abiturienten von einem Haupt- oder Realschüler unterscheidet, wenn wir mal davon ausgehen, dass alle Bewerber um einen Ausbildungsplatz als Buchhändler ein gerüttelt Maß an Interesse und Leidenschaft für Literatur (jeglicher Coleur) mitbringen sollten. Oder will mir hier jemand ernsthaft erzählen, dass die handvoll Bücher, die ein Abiturient als Pflichtlektüre während seiner Gymnasialzeit mehr im Fach Deutsch durchzukauen hat, den kleinen Unterschied ausmachen?


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von LuellaLu
    Ich sage auch nicht, dass Abitur zwingend Voraussetzung sein sollte (ist es auch nicht), sondern eine geeignte Veranlagung für den Job.


    Wieso das denn?
    Ich habe auch schon Germanistikstudenten getroffen, in die ich weniger zutrauen hatte, was die Buchberatung anging, als eine Realschulabsolventin. Deswegen gibbet ja Vorstellungsgespräche. Man schaut sich ein weniger mehr von den Leuten an als den Lebenslauf.

  • Zitat

    Original von Waldlaeufer


    Man schaut sich ein weniger mehr von den Leuten an als den Lebenslauf.


    denjenigen "man" in einer Personalabteilung sollte aber ein Bewerber nicht in seine Erwartungshaltung einbeziehen. Die Erwartung mit einer Bewerbung setzt sich der Personalsachbearbeiter bei der Vorauswahl länger als dreissig Sekunden auseinander zeichnet nicht den Optimisten, sondern den Illusionisten aus. Und damit fliegt halt in der harten Wirklichkeit des real life die Bewerbungsmappe mit den tippfehlern und die mit den Speckflecken und die mit dem schlechten oder niedrigqualifizierten Zeugnis gleich auf den Ex- Stapel.


    Mit freundlichen Grüßen
    beowulf - Arbeitgeber

  • Hab ich nicht bestritten. Fehlerhafte Mappe wird rausgenommen.
    Nur gehe ich nicht davon aus, dass Realschüler unbedingt automatisch mehr Rechtschreibfehler machen als Gymnasiasten.


    Mit freundlichen Grüßen
    Waldlaeufer - desweiteren auch mal als Lektor tätig

  • Zitat

    Original von Doc Hollywood
    Oder will mir hier jemand ernsthaft erzählen, dass die handvoll Bücher, die ein Abiturient als Pflichtlektüre während seiner Gymnasialzeit mehr im Fach Deutsch durchzukauen hat, den kleinen Unterschied ausmachen?
    Gruss,
    Doc


    Räusper, naja die Frage ist nicht nur die Menge (die erheblich mehr ist)
    sondern auch der Umgang mit der Literatur, das Herangehen, Interpretation,
    Einstufung im Geschichtlichen Kontext und, und, und .


    Zum Thema Pflichtlektüre:
    Unsere Leseliste umfasste 150 Klassiker...


    naja Grüße von Elbereth :wave



    Kleiner Nachtrag:
    Wie bereits oben schon erwähnt
    Bei uns im Unternehmen werden Auzubildenen mit Abitur aus folgenden Gründen eingestellt:


    A) Das Alter (kein Jugendschutzgesetz, Abendveranstaltungen!)
    B)Führerschein
    C)Klassikerkenntnisse (erfahrungsgemäß! weiter ausgebildet als Bei RS bzw.
    HS.)
    D)Fremdsprachenkenntnisse
    E) Weil sich der Buchhandel immer noch der elitären Denkweise bedient,
    (was im übrigen eine Jahrzehntelange Tradition hat) in welcher eine höhere schulische Qualifikation vonnöten ist, um den Beruf des Bildungsvermittlers auszuüben.
    F)und, ich wage kaum es hier hinzuschreiben, es sich leider in den
    vergangenen Jahren herauskristallisiert hat, das Abiturienten oft über
    bessere Umgangsformen verfügen. :cry
    Will sagen, wir hatten Praktikanten (zum Probearbeiten), die man beim besten Willen nicht auf die Leute loslassen konnte, Digger, ey.



    so und jetzt Feuer frei für die Bäuschchenschlacht ich bin weg :grin

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Zitat

    Original von LuellaLu
    Es geht überhaupt nicht um Berufsehre. Ich habe nur selbst gesehen, wie eine Hauptschülerin mehr als nur verloren in ihrer Ausbildung war. Wie sehr sie gelitten hat, weil sie in der Berufsschule überhaupt nicht mitkam und wie sie an ihrem Arbeitsplatz ständig unter Druck stand und völlig überfordert war.


    kann ich voll unterstreichen!


    Zitat

    und dem Kunden deutlich zu machen, dass ich auch ein geeigneter Ansprechpartner bin! Und ich denke, dass es für jemanden, der noch 5-6 Jahre jünger ist, noch wesentlich schwieriger wird!


    "Holen sie mir mal einen richtigen Mitarbeiter"
    noch eines der freundlicheren Zitate von Kunden.


    Zitat

    Ich sage auch nicht, dass Abitur zwingend Voraussetzung sein sollte (ist es auch nicht),


    habe grad mal meine ganzen Kollegen gefragt, in den ganzen Berufsschulklassen (und das über die letzten 40 Jahre)
    waren max. 1-2 nicht Abiturienten!
    Folglich sieht die Realität ja nunmal anders aus :-)


    Zu der Kosmetikgeschichte will ich mal nixx sagen :grin


    Realitätsgrüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ja, wie ich oben schon mal anmerkte. Es geht um Elitäres.
    Keiner sieht es gerne, wenn da einer daher kommen würde und den gleichen Job machen kann, ohne ein Abitur in der Tasche zu haben. Ist tatsächlich die gleiche Sicht- und Denkweise, wie unter unseren studierten Ingenieuren (und vielfach auch Akademikern) zu beobachten ist.


    Leute, wir reden hier von Bücher einkaufen, verkaufen und ein bisschen Wirtschaftskunde und Rechnungswesen. Wir reden nicht über Operationen am offenen Herzen. Bleibt auf dem Teppich.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von LuellaLu
    Es geht überhaupt nicht um Berufsehre. Ich habe nur selbst gesehen, wie eine Hauptschülerin mehr als nur verloren in ihrer Ausbildung war. Wie sehr sie gelitten hat, weil sie in der Berufsschule überhaupt nicht mitkam und wie sie an ihrem Arbeitsplatz ständig unter Druck stand und völlig überfordert war.


    Das liegt ja wohl an den einzelnen Personen selbst!!
    Es gibt aus Real und Hauptschüler die damit klar kommen. Immerhin sind die in den anderen Einzelhandel Berufsparten auch vertreten!!!!!


    Und vielleicht wurde sie ja gemoppt?


    Zitat


    Ich bin selbst noch relativ jung und ich weiß, wie schwierig es für mich manchmal war, mich durchzusetzen und dem Kunden deutlich zu machen, dass ich auch ein geeigneter Ansprechpartner bin! Und ich denke, dass es für jemanden, der noch 5-6 Jahre jünger ist, noch wesentlich schwieriger wird!


    Man lernt also, sich den Kunden aufzuträngen???


    Und weil die alten Damen eine Junge nicht als Kompetent ansehen ist ein Problem in JEDER Fachrichtung. Meinst mir ging es als Augenoptiker da anders? "Ach, Sie sind ja noch so jung, was wissen Sie schon!" Damit brauchst nicht kommen. Das passiert dir überall.


    Zitat


    BloodyMary, du siehst keinen Unterschied zwischen Literatur und "Kosmetig"? Um in einer Buchhandlung "kompettent" beraten zu können, sollte man auch über den Hintergrund Bescheid wissen. Und da gibt es schon ein paar Jahrhunderte Literaturgeschichte...


    Jahrhunderte Literaturgeschichte die man auch nicht im Abitur lernt. Literaturgeschichte die man vielleicht auch noch Studiert hat. Literaturgeschichte, die man wohl möglich am besten in der Ausbildung lernen sollte? Wenn es schon so zwingend erforderlich ist???


    Und Kosmetiker müssen auch wissen, was da drin ist. Zusammensetzung. Allergien etc. Kommt auch nicht von ungefähr und man lernt sowas in der Ausbildung.
    Außer ich hab den Sinn einer AUSbildung falsch verstanden....




    *sich am Teppich festbab und durch die Gegend flieg* :chen

  • Hallo? BloodyMary? Verstehst du mich falsch? Ich sage nicht, dass Haupt- und Realschüler keine Buchhändler/innen werden sollen, sondern, dass sie nur bedingt geeignet sind! (Ausnahmen bestätigen die Regel!)
    Denn sonst würden sie nämlich eingestellt werden!
    Wir hatten haufenweise Schülerpraktikanten und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hauptschüler teilweise absolut ungeeignet waren. Kein sprachliches Ausdrucksvermögen, furchtbare Rechtschreibung, keinen blassen Schimmer von Literatur, keine Umgangsformen.
    Ich will hier auch gar nichts verallgemeinern, es gibt sicher welche, die in den Beruf passen, aber auch genügend, die es nicht tun.

  • Zitat

    Original von LuellaLu
    Hallo? BloodyMary? Verstehst du mich falsch? Ich sage nicht, dass Haupt- und Realschüler keine Buchhändler/innen werden sollen, sondern, dass sie nur bedingt geeignet sind! (Ausnahmen bestätigen die Regel!)
    Denn sonst würden sie nämlich eingestellt werden!
    Wir hatten haufenweise Schülerpraktikanten und ich habe die Erfahrung gemacht, dass Hauptschüler teilweise absolut ungeeignet waren. Kein sprachliches Ausdrucksvermögen, furchtbare Rechtschreibung, keinen blassen Schimmer von Literatur, keine Umgangsformen.
    Ich will hier auch gar nichts verallgemeinern, es gibt sicher welche, die in den Beruf passen, aber auch genügend, die es nicht tun.



    Die aber alle als blöde abgestempelt werden durch solch eine Aussage!!!!


    Als ob Abiturienten die Übermenschen mit der besten Rechtschreibung und der besten Umgangsform wären. Aber da gibt es auch einige, auf die es nicht zu trifft!


    Man kann nicht von Grund auf sagen, dass man Abitur für solch eine Ausbildung braucht. So wie es am Anfang gesagt wurde! :schlaeger



    Wass maße ich mihr an hier zuh schreibn... mit ner Realschüle...kan jo auhc net lässen. und litäratur, ko mann dass eßen?

  • Das Problem wurde doch von Elbereth schon klar dargestellt- natürlich gibt es objektive Voraussetzungen für viele Berufe- wer keine Bücher mag sollte auch keine verkaufen, als Kosmetikern eine Lehrstelle zu bekommen fällt Mädels mit Kleidergröße 54 ausgesprochen schwer und wenn sie eine 1,0 Abiturleistung mit Spitzenwerten in Chemie und was was ich aufweisen - hilft nichts. Im Buchhandel sollten die Mitarbeiter zumindestens eines etwas geraden Hochdeutsches mächtig sein- außer man lernt Mangafachverkäuferin :grin


    Bloody Mary, "dass Hauptschüler teilweise absolut ungeeignet...." "Die aber alle als blöde abgestempelt ..." beisst sich teilweise ist nicht gleich alle. Schülerpraktika sind eine großartige Möglichkeit sich völlig unabhängig vom Schulabschluß einem Arbeitgeber zu empfehlen- oder aber eben auch nicht.