Philip Kerr - Der Pakt

  • (Anmerkung: Ich hoffe, das ist die richtige Rubrik, unter Krimis hätte es auch gepaßt, aber irgendwie kommt es mir hier stimmiger vor!)


    Inhalt:
    Europa, Herbst 1943: Die großen Drei, Churchill, Stalin und Roosevelt, wollen auf einer Konferenz das weitere Vorgehen gegen Hitlerdeutschland planen; dazu wird eine Geheimkonferenz in Teheran einberufen.


    Zu den Deligierten gehört auch Willard Mayer, ein jüdischstämmiger Deutschamerikaner mit zwilichtiger Vergangenheit und einer Professur für Philosophie. Während der Überfahrt über den Atlantik und auch während eines Zwischenstopps in Kairo gelangt Willard über frühere Kontakte zum sowjetischen Geheimdienst und den neuen Verbindungen zu Roosevelt zwischen alle Fronten.


    Welche Rolle spielt das Massaker von Katyn, das von den Sowjets verübt wurde? Und wie paßt das Kriegsgefangenenlager Beketowka in das Bild?


    Autor:
    Philip Kerr lebt in Schottland und hat schon die verschiedensten Genres mit seinen Romanen und Erzählungen bereichert. Dabei recherchiert er sehr gut und verfügt über manch tolle Idee. Seit Neuestem schreibt er mit den Kindern des Dschinn auch eine Kinderbuchreihe.


    Meine Meinung:
    Im Gegensatz zu den anderen Bücher von kerr hat mich dieses hier sehr enttäuscht. Die Spannung hielt sich in Grenzen, der Plot war ziemlich durchschaubar und die Charaktere blieben all die 500 Seiten lang blaß - was meiner Meinung nach auch damit zusammenhängen kann, daß Kerr zwei Protagonisten auftreten läßt.
    Der Schluß ist in meinen Augen auch sehr unglaubwürdig und ich war kurz davor, das Buch abzubrechen. Außerdem mißfliel mir die generelle Verdammung alle dessen, was auch nur im entferntesten mit Deutsch und Deutschen zu tun hat - diese Sichtweise fand ich ein wenig einseitig.
    Wer wirklich Kerr lesen will, sollte den Tag X lesen, bei Bedarf nach Romanen aus dem Nationalsozialismus hat mir Kerrs BerlinTrilogie wesentlich besser gefallen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • Milla, ich hab es auch eher aus Langeweile ausgelesen, hatte grade nichts besseres zur Hand, sonst wäre es auf der Abbruchliste gelandet - aber gut, es ist ja nicht so, daß alle Bücher eines Autors immer das gleiche hohe Niveau haben müssen.

    :lesend Anthony Ryan - Das Heer des weißen Drachen; Navid Kermani - Ungläubiges Staunen
    :zuhoer Tad Williams - Der Abschiedsstein

  • ich finde so negativ kann man das buch nicht sehen. das ende ist natürlich etwas komisch und das auftauchen hitlers bei der konferenz der großen drei ist absurd. doch ich finde über weite strecken kann das buch durchaus mit gut recherchierten fakten und anschaulichem erzählstil überzeugen. Auch die figuren bleiben nicht unbedingt blass. Ich finde es innteressant einblick in die sicht der dinge eines deutschen offiziellen zu erhalten.