Was macht für euch ein gutes Buch aus?

  • Also für mich ist wichtig, dass mich ein Buch gleich von Beginn an in einen Sog zieht, dass ich in die Geschichte eintauchen kann.


    Für mich ist Lesen auch eine kleine Flucht aus dem Alltag, eine andere Welt erfahren und dort für eine Weile sozusagen "leben".


    Der Schreibstil muß schon flüssig sein, so dass ich nicht jeden Satz dreimal lesen muß und muß irgendwie zur Story passen.


    Und ich hasse Längen. Vorallem wenn so in der Mitte des Buches so recht nichts mehr geschieht und ich den Eindruck habe, der Autor wollte nur Seiten füllen. Grässlich.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • In erster Linie sollte man bei so einer Frage versuchen, so weit es eben geht von den total subjektiven Statements wegzukommen. Man wird sich nie von Geschmäckern und Vorlieben lösen können, aber um so eine Diskussion zu führen, sollte man sich ein bisschen lösen von:


    Es muss spannend sein, es much mich fesseln, etc.


    Dass das superschwer ist, ist klar. Ich kann das auch selten richtig in Worte fassen.


    Und, wie jemand schon sagte, es sollte klar sein, welchen Anspruch man hat.


    Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich bei Unterhaltungsliteratur ein extrem charakterbezogener Leser bin. Ich sehe schon mal über logische Schwächen in der Handlung oder den Beschreibungen hinweg, wenn mich die Charakterzeichnung und die psychologische Entwicklung überzeugt. Umgekehrt eher weniger. So wäre z.B ein Buch wie der Herr der Ringe theoretisch gar nicht auf meiner Liste - also superviel externe Beschreibung, keine echten Charakteren, sondern nur Archetypen. In der Praxis bin ich froh, es gelesen zu haben, als ich noch jung und weniger überkritisch war :-]


    Ich habe natürlich Vorlieben bei Charakteren. Da ich vor allem Fantasy und historische Romane lese, mag ich gewisse Klischees, wenn sie gut ausgeführt sind. Im Sinne der Fantasy mag ich romantische Charaktere, die in einem realen Setting nicht immer funktionieren würden. So also z.B. den Typ Fantasy-Dieb oder so. Toll sind natürlich Charaktere wie die, die George R.R. Martin so gut beherrscht, also ganz und gar ambivalente Charaktere, die trotzdem so echt und menschlich handeln, dass man fasziniert von ihnen ist. Wenn die Motivation stimmt, ist schon viel gewonnen, nichts finde ich schrecklicher als eine total unglaubwürdige Motivation.


    Neben diesen Kriterien lese ich auch manchmal Bücher, die mich als Frau einfach auf einem ganz primitiven Level ansprechen. Auch da sind es wieder die Charaktere, aber in diesem Fall müssen die nur meine weiblichen Schmachtrezeptoren ansprechen. So funktionieren ja viele Vampirbücher, die ganz klar auf ein weibliches Publikum ausgerichtet sind. Und das muss jetzt nicht zwangsläufig in die Kategorie Nackenbeißer fallen. Auch Anne Rice funktioniert auf diesem Level.

  • War ja auch kein Vorwurf :-), ich persönlich finde es nur interessanter, sich ein wenig - soweit es halt überhaupt möglich ist - weiter zu bewegen. Dass man von einem belletristischen Unterhaltsungsroman berührt und gefesselt werden möchte, die Zeit vergessen will, etc. halte ich eigentlich für die Grundvoraussetzung, in der einen oder anderen Weise sollte das jedes Buch erfüllen, das für einen selbst "gut" ist.


    Nur kann man dann einfach nur sagen, es tut das Verlangte oder es tut es nicht. Damit ist dann auch schon die Information erschöpft. Es ist doch viel spannender, dann einmal die Elemente von fiktiver Prosa etwas auseinanderzunehmen und einzeln zu bewerten.


  • So ist es!
    :write

  • Hallo,


    Wenn ich nachts um halb vier immer noch lese, obwohl mir die Augen tränen und wenn es mir egal ist, dass ich am nächsten Tag völlig übermüdet in der Firma erscheine. Dann ist das Buch wirklich gut.

  • Ich liebe es vor allem, wenn die Charaktere mich überzeugen. Dabei müssen die nicht unbedingt sympathisch sein, aber konsistent. Ich möchte selbst bei völlig überraschenden Wendungen denken, ja, paßt schon zu der Person.

  • Für mich macht ein gutes Buch, der gesunde Mix aus.
    Wenn miche eine Thematik nicht interessiert, kann der Autor noch so gut sein, genauso wie sein Schreibstil.


    Ein Buch muss einen Fesseln und sollte für mich so geschrieben sein, das ich in die Welt des Buches eintauchen kann.
    Das es so gut geschrieben ist, das ich mir alles bildlich vorstellen kann und doch noch irgendwie meine eigenen Freiheiten hab, sodass ich mir vorstellen kann wie die Landschaft oder die Stadt aussieht.


    Zudem sollten die Charkter verschieden, interessant und realistisch sein. Es darf keine plötzlichen Veränderungen im Charakter geben.


    Zu guter letzt muss eine gewisse Spannung vorhanden sein und die Hauptidee, die das Buch ausmacht, sollte auch nicht verloren gehen...

    Ein Träumer ist jemand, der seinen Weg im Mondlicht findet und den Sonnenaufgang vor dem Rest der Welt sieht.


    Ich lese zur Zeit: o.o ich kann mich nicht entscheiden welches der vielen

  • Natürlich gehört zu einem guten Buch, dass es spannend ist und man es fließend lesen kann... is ja klar!
    ABER für mich ist ein Buch wirklich gut, wenn ich es kaum noch eine Minute aushalte, nicht zu lesen... da fällt mir ein gutes Beispiel ein... Amokspiel hat mich so sehr gefesselt, dass ich sogar keine Lust hatte meinen Schatz zu besuchen, weil ich viel lieber weiter lesen wollte und das muss bei mir schon was heissen, denn mein Schatz steht bei mir normalerweise über allem!!!
    Dann muss ich die Charaktere natürlich noch sympatisch finden... natürlich nicht alle, aber zumindest die, um die es hauptsächlich geht!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Für mich ist ein Buch richtig gut, wenn ich mich jede Minute darauf freue endlich weiterlesen zu können.
    Man muss richtig im Geschehen sein und nicht mit den Gedanken öfters abschweifen (das passiert mir bei langweiligen Wälzern leider sehr oft).
    Wenn man bei einem hervorragenden Buch am Ende angelangt ist muss man noch eine längere Zeit darüber nachdenken und kann sich immer noch nicht richtig von der Handlung trennen.

  • Zitat

    Original von Feronia
    Für mich ist ein Buch richtig gut, wenn ich mich jede Minute darauf freue endlich weiterlesen zu können.
    Man muss richtig im Geschehen sein und nicht mit den Gedanken öfters abschweifen (das passiert mir bei langweiligen Wälzern leider sehr oft).
    Wenn man bei einem hervorragenden Buch am Ende angelangt ist muss man noch eine längere Zeit darüber nachdenken und kann sich immer noch nicht richtig von der Handlung trennen.


    Genauso geht es mir auch! Das macht auch bei mir ein gutes Buch aus!


    Wenn man am liebesten noch mal von vorn anfangen möchte, weil einem die Geschichte so gut gefallen hat und man auch ja nichts übersehen haben möchte ! Da ist es eigentlich eher nebensächlich, ob Happy-End, Liebsesschnulze, Mord und Totschlag etc. ...


    Hauptsache ist man kann nicht genug von der Geschichte bekommen!

    Starr mich nicht so an, ich bin auch nur eine Signatur.


    :lesend
    Ich lese zur Zeit
    Erlösung - Jussi Adler-Olsen

  • Ich finde, das ist eine sehr schwere Frage :gruebel
    Aber ich versuch es mal: also ein gutes Buch schafft es, mich in seinen Bann zu ziehen und zu faszinieren.
    Diese Faszination ergibt sich oftmals aus der Idee hinter dem Buch und dann aus der Weiterentwicklung dieser Idee zu einer eigenständigen Welt durch die Phantasie und Erzählkunst des Autors.
    Manchmal ist es auch einfach der völlig andere Blickwinkel aus dem eine Idee oder ein Ereignis oder eine Zeitspanne geschildert werden. Dabei muss ich diese Idee nicht unbedingt teilen, aber sie sollte in sich schlüssig sein und mich durchaus zum Weiterdenken anregen.
    Der Sprachstil sollte zum Thema des Buches passen und natürlich und authentisch wirken. "Hochgestochene" Texte und sind okay bei "schwerer Kost", aber m.M. sollte ein Jugendbuch bspw. geradliniger geschrieben sein und ein Fantasybuch sollte ein bißchen etwas "märchenhaftes" ausstrahlen.
    Und auf alle Fälle sollte der Autor Rechtschreibung, Grammatik und Satzbau beherrschen und der Geschichte angemessen und keinesfalls durchgängig im "Gossenjargon" schreiben.