Gemma Doyle kommt 1895 nach England in ein Internat für höhere Töchter, nachdem sich ihre Mutter in Indien das Leben genommen hat. Dort lernt sie nicht nur ihre neuen Freundinnen Ann, Pippa und Felicity kennen, sie hat auch immer wieder merkwürdige Visionen, mit denen sie erst nicht viel anfangen kann. Die vier finden ein geheimes Tagebuch einer ehemaligen Schülerin und kommen einem mysteriösen Geheimnis auf die Spur. Doch für den kleinen Zirkel geht es bald um mehr, denn Gemmas unheimlichen Visionen nehmen immer mehr Gestalt an.
Gemmas Visionen von Libba Bray beginnt sehr klassisch: Eine junge Frau mit außergewöhnlichen Fähigkeiten muss sich in einem Internat durchsetzen, während um sie herum mystische Dinge passieren. Libba Bray gelingt es exzellent, den Geist des ausgehenden 19. Jahrhunderts einzufangen. Einfühlsam und mit viel Spannung erzählt sie eine Geschichte, die nicht nur für Jungendliche spannend ist. Wer „Picknick am Valentinstag“ mochte und sich für fantastisch-mystische Geschichten aus England begeistern kann ist hier gut aufgehoben.
Durch die tagebuchartige Erzählweise gelingt es der Sprecherin Julia Nachtmann, nicht nur die Geschichte, sondern auch Gemma selbst richtig lebendig werden zu lassen. Große Klasse.
In England sind schon alle Bänder der Trilogie erschienen. Hoffen wir, dass bald auch der zweite und dritte Band in der deutschen Übersetzung zu haben sind. Als Buch und Hörbuch empfehlenswert.