Fermats letzter Satz - Simon Singh

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    Es geschieht nicht häufig, dass ein mathematisches Problem auf ein breiteres Interesse stösst. Meistens ist schon die aufgestellte Behauptung so unverständlich, dass man an die Beweisführung erst gar nicht denken mag. Ganz anders verhält es sich bei Fermats letztem Satz. Denn mehr als etwas Schulmathematik bedarf es nicht, um die Fermatsche Vermutung zu begreifen. Zur Popularisierung hat sicherlich auch die schelmische Behauptung Fermats beigetragen, er habe einen wahrhaft wunderbaren Beweis gefunden, doch sei der Buchrand zu schmal, um ihn zu fassen. Mit einer Mischung aus Faszination und Schadenfreude verfolgte das interessierte Publikum, wie sich Generationen von Mathematikern die Zähne an der Fermatschen Vermutung ausbissen. Als das Rätsel aber nach über 350 Jahren gelöst wurde, hatte manch einer das Gefühl, um die Pointe betrogen worden zu sein. Denn der Beweis passte nicht nur nicht auf den Rand eines Buches; er füllte ganze 180 Seiten – und er war so kompliziert, dass selbst Experten Schwierigkeiten hatten, dem verwickelten Gedankengang zu folgen.


    Wer nicht nur an den Anekdoten interessiert ist, die sich um das Fermatsche Rätsel ranken, sondern die mathematischen Ideen kennenlernen will, die schliesslich zum Beweis der Vermutung führten, dem sei das Buch «Fermats letzter Satz» von Simon Singh wärmstens empfohlen. Dem Autor gelingt das Kunststück, anhand des Fermatschen Rätsels die abstrakte Welt der Zahlen zum Leben zu erwecken. Die abenteuerliche Geschichte dieses Rätsels beginnt genaugenommen schon mit Pythagoras, dem Begründer der Zahlentheorie, und sie endet mit Andrew Wiles, der sich bereits im Alter von zehn Jahren in den Kopf gesetzt hatte, Fermats Vermutung zu beweisen, nicht ahnend, welche Opfer ihn das kosten sollte. Was aber wäre diese Geschichte ohne das vergebliche Ringen seiner Vorgänger, ohne die unzähligen Lösungsversuche, die für sich genommen zwar zum Scheitern verurteilt waren, in ihrer Gesamtheit aber doch einen Weg zur Lösung des Rätsels wiesen. Mit sicherer Hand führt Simon Singh den Leser durch das Labyrinth dieser Ideen, und mit jedem Schritt wird begreiflicher, was Mathematiker meinen, wenn sie von der Schönheit und der Ästhetik der reinen Mathematik sprechen.


    Ein Buch, dass selbst Nicht-Mathematiker (wie mich) in den Bann zieht. Der Autor macht eine wahre wissenschaftliche Schnitzeljagd anschaulich und lebendig, die über Generationen die mathematische Welt in Atem gehalten hat. Er spickt das Ganze mit jeder Menge persönlicher Begegnungen mit Mathematikern und mit viel Gespür für die ausserordentlichen Entbehrungen und auch Leistungen jener Leute. Ein absolut empfehlenswertes Sachbuch, das Mathematik von einer ganz anderen Seite beleuchtet!!! Unbedingt lesen!


    Gruss,


    Doc

  • Eigentlich wollte ich nur als Gast hier mal stöbern, aber hier muss ich mich einfach einschalten: Fermats letzter Satz ist ein super-gutes Buch, dass selbst mich Nicht-an-Mathematik-Interessierte in den Bann zog.
    Aber noch besser hat mir vom gleichen Autor "Geheime Botschaften - Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet" gefallen.


    grüße von missmarple

  • Zitat


    Aber noch besser hat mir vom gleichen Autor "Geheime Botschaften - Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet" gefallen.


    grüße von missmarple


    Das gibt es sogar als Ausgabe für Kids ab 12 !!!

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Zitat

    Original von missmarple
    Aber noch besser hat mir vom gleichen Autor "Geheime Botschaften - Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet" gefallen.


    Danke für den Tipp! Werde ich mir bei nächster Gelegenheit mitbestellen.


    Gruss,


    Doc

  • Hi, Doc.


    Wirklich ein tolles, spannendes Buch, auch für Nichtmathematiker. Das hier schrub ich seinerzeit, ich glaube, vor knapp drei Jahren, als Rezension:


    "
    Wissenschaftsgeschichte Mathematik ist eine langweilige, nüchterne Wissenschaft, und das alltägliche Treiben der Mathematiker nicht immer nachvollziehbar. "Modulformen", "elliptische Gleichungen", Exponentialfunktionen, Uhrarithmetik, imaginäre Zahlen, Vermutung und Beweis - oft zeigt sich nicht einmal in der praktischen Anwendung (und wenn, dann einem völlig anderen Gebiet der Wissenschaft), warum sich Mathematiker in Themen verbeißen, deren theoretische Grundlagen sich dem Normalbürger entziehen, von denen er häufig noch niemals auch nur gehört hat.


    Piere de Fermat, "der König der Amateure" (mathematisch gesehen, Bernoulli gab ihm diesen Titel), hat im siebzehnten Jahrhundert einen Satz aufgestellt, oder vielmehr eine "Vermutung", wissenschaftlich gesprochen, denn er hat der Nachwelt den Beweis der Vermutung (der aus ihr einen "Satz" machen würde), vorenthalten. Die Vermutung lautet: x^n + y^n = z^n hat keine Lösung für n > 2 (^ steht für "hoch", n ist also der Exponent) Klingt supersimpel. Es gibt keine natürlichen, ganzen x und y, die, jeweils n-fach mit sich selbst multipliziert und anschließend addiert, eine natürliche, ganze Zahl ergeben, ebenfalls n-fach mit sich selbst multipliziert. Grundlage für dieses "größe Rätsel der Mathematik" sind die pythagoreischen Tripel: x² + y² = z², aus denen Fermat seinen "Satz" formulierte, irgendwo als Randnotiz hinterließ, eine Lösung zu kennen, und damit hatte sich's.


    Bis ins späte zwanzigste Jahrhundert knabberten abertausende von Hobby- und Profimathematikern daran, den Beweis für den Satz zu finden, Preise wurden ausgeschrieben, Lösungen vorgestellt, die einer näheren Prüfung nicht standhielten, und erst in den letzten Neunzigern gelang es dem Engländer Andrew Wiles nach acht Jahren Eremitendasein, auf über 130 Seiten, unter Verwendung dutzender Methoden (die er teilweise selbst entwickelte), den Satz stichhaltig zu belegen. Das brachte ihm den - inoffiziellen - Titel "größter Mathematiker des Jahrhunderts" ein, ein Cover der "Time" und einiges andere mehr.


    Das Geschehen um den letztlichen Beweis nimmt in Singhs Buch einen kleinen Teil ein, der Beweis selbst ist aberwitzig kompliziert und fehlt (sinnvollerweise). Der Physiker und Wissenschaftsjournalist führt durch die Geschichte der Mathematik, von Pythagoras über Euklid, Bernoulli, Euler und Kollegen bis in die Neuzeit, schildert Annahmen, Mißverständnisse und bahnbrechende Neuentwicklungen, erklärt theoretische Grundlagen und die Verhaltensweisen der - uns oft nicht verständlichen - Mathematikbegeisterten. Er zeigt auf, warum haltbare Beweise eine so bedeutende Position einnehmen, worin die Konflikte der axiomatisch basierten Zahlentheorie liegen, welche Krücken und Ausweichlösungen Mathematiker benutzen müssen, um sich in "ihrer" Wissenschaft zu behaupten. Singh schreibt anschaulich, spannend und überaus lesbar, und selbst für einen nicht-mathematikinteressierten Leser kann dieses Buch ein echtes Vergnügen bedeuten. Weshalb es zum Weltbestseller wurde."

  • Ihr macht mich neugierig, dabei suchte ich doch bloß Docs Quantenphysikbücher.... aber das hier scheint was für mcih zu sein Mathe fand ich ja schon immer toll.... ist so herrlich vorhersehbar und durchschaubar und (schlagt mich nicht) simple.... :-]

  • ... In meinem Bekanntenkreis hat jedenfalls niemand die Mathematik zu seinem Hobby erkoren, wohl aber gibt es viele, die gerne lesen. ...


    Moin,


    aufgrund dieser und ähnlicher Aussagen im Fred "Lese(un)lust durch die Schule?" wollte ich nun eine Rezi über Fermats letzten Satz schreiben.
    Erfreulicherweise seid Ihr mir ja zuvorgekommen.


    Welch ein spannender Krimi über Mathe und die Geschichte der Mathematik!!

    Zwei meiner Söhne haben unter anderem auch deswegen den Mathe-LK belegt.


    Warum nur hat keiner meiner Mathelehrer es verstanden, mich auch nur annähernd so für Mathe zu begeistern, wie dieses Buch es geschafft hat.


    Gruß,
    Mariegod

  • Ich habe mir das Buch gerade eben bestellt. Nachdem ich als eingefleischte Anti-Naturwissenschaftlerin mit großer Begeisterung "Eine kurze Geschichte von fast allem" gelesen habe, möchte ich mich auch einmal an die Mathematik wagen. Bin gespannt.


    Gruß,
    Bücherfrau :wave

  • Ich habe das Buch in zwei Tagen im Zug gelesen und bin sehr angetan. Spannend der Überblick über die Geschichte der Mathematik bzw. der Mathematiker und Suche nach der Lösung des alten Rätsels. Mehr davon, dann verliert bestimmt so mancher die ungeheure Hemmschwelle vor dieser Wissenschaft.


    Gruß,
    Bücherfrau

  • Ich hatte mal Mathe-Leistungskurs, aber 1. ist das lang her und 2. braucht mal den für dieses Buch nicht. Aber ich verstehe jetzt endlich mal die Zusammenhänge. Ich konnte mich an vieles Handwerkszeug aus dem Matheunterricht erinnern, aber mir war nicht klar, wozu man es eigentlich genau braucht oder wie man es kombinieren kann. Erstaunlich, dass man ein ganzes Buch über einen mathematischen Beweis schreiben kann, aber das Buch ist richtig spannend. "Big Bang" hab mir aber vielleicht noch ein bisschen besser gefallen.


    Ich hab diese englischsprachige Ausgabe gelesen.
    .

  • Das liegt, glaube ich, vor allem am Autor. Der hat einfach das Zeug zum Erklären und kann Zusammenhänge so darzustellen, dass es wirklich jeder versteht.
    BIG BANG war für mich, wenn auch nicht der Urknall, so doch wirklich ein Knaller.

  • Reinlatschen und durchführen lassen, das würde man sich doch öfter wünschen.
    Sehr treffend hast das formuliert, Delphin.


    Ich werde sicher alles lesen, was noch aus der Feder von Simon Singh kommt.

  • Dieses Buch ist tatsächlich ein Wunder (wie eine Zeitschrift einst titelte), und zwar in mehrfacher Hinsicht: es ist eigentlich in keine Schublade richtig einzuordnen, es vereint Sachbuch-Qualitäten mit Unterhaltung, und der Autor schafft es, über mehr als 350 Jahre mathematischer Geschichte hinweg einen "roten Faden" herauszuarbeiten und wie einen Krimi darzustellen. Respekt!!


    Einer meiner Vorleser hat es ganz richtig dargestellt; das Rätsel um den Satz von Fermat ist eher ein Aufhänger, denn das Hauptinteresse des Buches. Deswegen sagte ich auch, es sei schwer einzuordnen.
    Es hat mindestens ebenso viele Anteile eines Krimis, wie eine stringente Handlung, einen roten Faden, und einen Spannungsbogen.
    Ferner enthält es zahlreiche biographische Elemente: der Leser lernt bedeutende Mathematiker aus allen möglichen Epochen kennen, was sie so bedeutend machte, worin ihre Leistung bestand, und welche Macken sie hatten.
    Drittens dreht es sich meiner Ansicht nach um die Kernfrage, was ist Mathematik, was kann Mathematik, und wie arbeiten Mathematiker.
    Dabei geht das Buch durchaus chronologisch vor, von der Entstehung des berühmten Fermat-Rätsels bis in unsere Zeit. Es enthält gerade so viel Mathematik, um zu wissen, worum es geht, aber auch nicht zu viel, um Laien nicht abzuschrecken. Selbst ich konnte dem Sachverhalt folgen, obwohl ich im Abi in Mathematik nur so gerade eben eine 4 hatte...!


    Mir stellt sich die Frage, warum Mathematik in der Schule nicht SO unterrichtet wird. Hätte ich gewusst, wo die Schönheiten, Rätsel und Abstrusitäten dieser Wissenschaft liegen, dann hätte ich mich vermutlich mehr angestrengt.


    Ich würde dieses Buch allen empfehlen, die gutes Infotainment schätzen, und beim Lesen etwas lernen wollen - und die ein Faible für schräge Charaktere haben! Denn das sind die meisten Mathematiker...!

  • Ich versteh gar nicht wie dieses Buch so an mir vorbei gehen konnte. :gruebel
    Ich lese eigentlich sehr gerne Bücher über Wissenschaftsgeschichte, bisher aber eher in die Richtungen Physik und Chemie. Über die Geschichte der Mathematik hatte ich bisher noch nichts gelesen.
    Dieses Buch ist wirklich toll. Es ist sehr interessant, lässt sich flüssig lesen und man lernt einiges über die Geschichte der Mathematik.


    Sehr empfehlenswert!