Blut und Lüge, Andrew Gross, Originaltitel "The Blue Zone", Übersetz. von Susanne Goga-Klinkenberg, Scherz Verlag, Juli 2007, ISBN 3-5021-0063-2, 17,90 €
Zum Autor: (lt. Klappentext)
Andrew Gross hat gemeinsam mit Bestseller-Autor James Patterson fünf Thriller geschrieben, die alle wochenlang auf Platz 1 der New York Times - Bestseller - Liste standen und sich allein in den USA mehr als 10 Millionen mal verkauften. Andrew Gross lebt mit seiner Frau Lynn und drei Kindern in Westchester County, N.Y.
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Meine Meinung:
Auch wenn Ihnen spontan kein Thriller zum Autorennamen Andrew Gross einfällt, sind Andrew Gross zumindest als Co-Autor bereits einige Bestseller gelungen. Gemeinsam mit James Patterson hat er fünf Thriller geschrieben, die allesamt bis zur Spitze der New York Times – Bestseller – Liste gelangten. Mit „Blut und Lüge“, im Original „The Blue Zone“ betitelt, legt er nun seine erste Veröffentlichung vor, die nur unter seinem Namen läuft.
Kate Raab arbeitet gerade an einem biologischen Forschungsprojekt in einem New Yorker Labor, als sie nach Hause gerufen wird, weil ihr Vater vom FBI verhaftet worden ist. Ihrem Vater, einem erfolgreichen Geschäftsmann, wird Geldwäsche und Unterstützung des organisierten Verbrechens vorgeworfen. Schnell zeigt sich, dass ihr Vater nicht so unschuldig ist, wie dies seine Familie zunächst glaubt. Das FBI bietet ihm Strafermäßigung und Teilnahme am Zeugenschutzprogramm an, wenn er kooperiert. Für Kate und ihre Familie bricht die Welt zusammen. Von heute auf morgen muss die Familie umziehen, Freunde und Bekannte hinter sich lassen und eine neue Identität in der Fremde annehmen. Kate, die durch ihre Tätigkeit an das Labor gebunden ist und deren Freund Greg mitten in einer Facharztausbildung an einer New Yorker Klinik steckt, beschließt, sich nicht am Zeugenschutzprogramm zu beteiligen, sondern in New York zu bleiben, obwohl dies für sie bedeutet, den Kontakt zu ihrer Familie abbrechen zu müssen. Als ihr Vater plötzlich verschwindet, die Kontaktagentin der Familie ermordet aufgefunden wird und auf Kate ein Anschlag verübt wird, versucht Kate verzweifelt herauszufinden, wer ihr Vater überhaupt ist, welche Vergangenheit er hat und was geschehen ist.
Stilistisch ähnelt „Blut und Lüge“ den Romanen von James Patterson. Der in fünf Teile gegliederte Roman ist in kurze Kapitel unterteilt, die zum Teil sogar Szenen unterbrechen. Mich stört dies ein wenig im Lesefluss, aber sicherlich ist dies Geschmacksache. Die Geschichte selbst beruht auf einer interessanten Idee und wartet durchaus mit einigen Überraschungen auf. Andrew Gross erzählt seine filmreife Geschichte temporeich, handlungsorientiert und sprachlich routiniert. Leider bleibt dabei die Ausgestaltung der Charaktere auf der Strecke, selbst die Protagonistin Kate ist nur oberflächlich ausgearbeitet.
„Blut und Lüge“ ist ein solider, sich rasant entwickelnder, spannender Actionthriller mit überraschenden Wendungen, der sich leider kaum vom Durchschnitt abhebt, aber durchaus einen unterhaltsamen Nachmittag mit leichter Thrillerkost bieten kann.