Schreibwettbewerb - Wie gestresst sind die Leser?

  • Eines kann man bei diesem Schreibwettbewerb sicher nicht erwarten: Einen professionellen Literaturwettbewerb. Hier schreiben zum Teil ganz normale, schriftstellerisch völlig unbedarfte User, wie beispielsweise ich, denen es ganz einfach Freude macht, über ein bestimmtes Thema einen Beitrag mit nicht mehr als 500 Worten zu schreiben.


    Es geht sicher nicht darum und es kann wohl auch nicht darum gehen, hier Anforderungen zu erfüllen, die man vielleicht an die "große" Literatur stellen kann.


    Und es macht doch auch Freude, wenigstens mir geht es so, für andere kann ich nicht sprechen, die anderen Beiträge zu diesem speziellen Thema zu lesen, die Beiträge zu bewerten, vielleicht auch sie zu kommentieren, zu raten, was denn nun von wem ist und letztendlich zu staunen, welche Userinnen und User dann tatsächlich hinter den jeweiligen Beiträgen stecken.


    Zudem kann ich mich eigentlich auch nur an einen "eulenspezifischen" Beitrag erinnern, dass jetzt mal @licht gerichtet.


    Ich für meinen Teil finde Churchills Aufruf gut und richtig. :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Natürlich ist es nicht leicht, jeden Monat Zeit aufzubringen, beim Wettbewerb mitzumachen, sei es schreibend, wertend, kommentierend.


    Ich selbst hatte bis auf einen Monat in diesem Jahr das Vergnügen, dabei sein zu können. Deshalb einige Anmerkungen aus meiner Sicht:


    Richtig, Voltaire. Das ist kein professioneller Literaturwettbewerb. Die Intention ist, dass Büchereulen (und zwar erst ab 50 Beiträgen, das heißt also wirklich aktive Mitglieder des Forums) zu einem bestimmten Thema schreibend kreativ werden. Viele ander Büchereulen haben die Gelegenheit, diese (mehr oder weniger ;-)) anonym veröffentlichten Texte nach einem vorgegebenen Muster zu bewerten. Dabei gibt es nur eine Regel: Gewertet wird, was gefällt. Gewinnt der literarisch anspruchsvollste Text? Vielleicht. Gewinnt der populistischste Text? Vielleicht. Jury ist der Eulengeschmack, der von Monat zu Monat je nach Teilnehmern stark variieren kann. Dass sich Leser und Autoren über bestimmte Bewertungen manchmal wundern, vielleicht gar ärgern, liegt auf der Hand. Das gehört dazu und ist sicher bei Profi-Wettbewerben nicht unbedingt anders. Kommentare werden gegeben, die sich zum Teil wirdersprechen, in anderen Fällen aber auch den Blick für bislang Verborgenes öffnen.


    All das hat den Wettbewerb für mich zu einer lieben Gewohnheit gemacht. Mir fehlt etwas, wenn ich einmal nicht mitschreiben, werten oder kommentieren kann. Die Spannung zwischen dem 21. und 29. jedes Monats gehört für mich einfach dazu. Anderen geht es da ähnlich.


    Jetzt zur direkten Ansprache durch meinen Freund "licht":


    Büchereulen, die mich weniger kennen, wird das eben Geschriebene mich besser kennenlernen lassen. Dein Beitrag eben aber erstaunt mich schon. Du schreibst mir zu, "das nun so zu beklagen und die Eulen als faul zu beschreiben". Hast du das Eingangsposting überhaupt gelesen? Und eventuell auf ein zwinkerndes Smilie geachtet, das diesem Thread vorausgestellt ist? Absicht dieses übrigens vor Monaten erstellten Threads ist es einzig und allein gewesen, aufhorchen zu lassen, aufmerksam zu machen und auf den Wettbewerb hinzuweisen. Wie chiclanas Beitrag zeigt, ist das ja auch wieder gelungen. Wenn nur eine einzige Büchereule Lust zum Lesen und Bewerten der Beiträge bekommen hat, ist mein Ziel erreicht.


    Zum Inhalt deiner Begründung: Du schreibst: "Wenn es Mode wird, Euleninterna zu verarbeiten, wenn bestimmte Fehden zu Texten verarbeitet werden, und somit Texte für Insider entstehen, ist es klar, dass das bestimmte Leser abschreckt und wieder andere nur langweilt."


    Beschränken wir uns auf das Jahr 2007. Ich zähle bislang 132 Beiträge für den Schreibwettbewerb. Einer davon hat ausdrücklich ein "Eulenthema" bearbeitet, zwei weiteren kann man eine Beeinflussung durch Eulendiskussionen zugrundelegen. Alle drei (wie gesagt, drei von 132) Beiträge gehören sprachlich (für mich ein Bewertungskriterium) zu den besseren Texten. Was spricht dagegen, in einem forumsinternen Wettbewerb ein Foumsthema zu bearbeiten? Wer ist so labil, dadurch ins Heulen zu geraten? Jeder Autor, jede Autorin setzt sich der Eulenjury aus.


    Klar, es wird in den Texten nicht jeden Monat die Welt neu erfunden. Aber ich habe in jedem Monat mindestens eine kleine Kostbarkeit entdeckt, manchmal auch mehr. Wer die Texte nicht liest, kann dies nicht. Deshalb möchte ich durch Threads wie diesen einfach meine Freude teilen. Nicht mehr. Aber auch nicht weniger.


    Deinem Beitrag kann ich allerdings (wie in anderen Threads auch) eine gewisse Humorfreiheit nicht absprechen. Das finde ich schade. Es gibt nicht nur die weltbewegenden Dinge, nicht alles ist schwarz oder weiß. Nur mal so am Rande. Und wieder bitte ich, folgendes smilie zu beachten ;-)

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Caia
    Mich hat diese Diskussion jetzt auch dazu gebracht, die Texte mal zu lesen und zu bewerten - und ich bin positiv überrascht. Danke!


    Also ... ganz klar: Wir diskutieren weiter! Wenn sich das so gut auswirkt...
    Das gibt Dir, lieber Churchill natürlich recht. Es soll auch dem Grundsatz nicht widersprochen werden, dass der Wettbewerb etwas mehr Beachtung verdient hätte. Da sind immer wieder tolle Texte dabei. Auch mir würde etwas fehlen, gäbe es den Wettbewerb nicht.


    Mich hat nur die Wiederholung, das Wiederhervorkramen des Threads etwas irritiert. Eigentlich ist der Wettbewerb bestens im Banner beworben... Eigentlich sorgt der Wettbewerb für guten Gesprächsstoff und wird durch das regelmäßige Auftauchen neuer Beiträge, bzw. Wertungen auch immer wieder ins Portal geschubst...
    Daraufhin habe ich mich gefragt, was gegen eine Wertung sprechen könnte und habe sehr persönlich Gründe zu benennen versucht. Ich habe Auffälligkeiten benannt, die ich wahrgenommen habe, auch wenn sie mich nicht vom Werten abhalten (auch wenn sie meine Wertungen sicher mit bestimmen).


    Wie humorvoll ich schreibe, liegt schon auch am Thema... (und manchmal auch an meiner Grundstimmung)
    Brüderliche und zwinkernde Grüße an den Herrn Kollegen

  • Okay, churchill, überzeugt. Habe mir die Zeit genommen, gelesen und bewertet. Bisweilen bedarf es halt eines mehr oder weniger starken Anstoßes in den richtigen Worten. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")


  • :write



    Die Geschichten sind immer interessant, auch die, die ich weniger mag.
    Also haben es die Wettbewerbsteilnehmer mMn verdient, wenn sie Beachtung in Form von (zumindest) Punktevergabe erhalten.
    Bemühe mich (als "Frischling") immer zu werten und, wenn es zeitlich geht, auch Kommentare abzugeben.


    Damit niemend auf dumme Gedanken kommt:
    Für eigene Beiträge habe ich weder die Zeit, noch den Mut, mich der Beurteilung zu stellen. :grin

  • Zitat

    [i]Original von Whisky.


    Für eigene Beiträge habe ich weder die Zeit, noch den Mut, mich der Beurteilung zu stellen. :grin


    Es geht mir auch so ähnlich, ich habe ganz einfach den Mut nicht....weder zum Schreiben, noch zum Bewerten :rolleyes

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • flashfrog...
    ...meinst Du denn jetzt den Whisky oder die Gin....ähhm, äh...die Joan?


    Also, wenn Du mich meinst, von mir steht bereits ein erster, scheuer Beitrag aus eigener Feder im Forum....im Unterforum für Anfänger-Autoren.


    Er hat niemanden aus den Schuhen gerissen.....nicht der Wert, dass man da ein paar Worte verlieren müsste....die Waldläufer hat sich aus lauter Erbarmen einen kleinen, aber etwas gummigen Kommentar einfallen lassen :chen

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Ich finde es schwer, denn als Verfasserin fand ich natürlich meine Beteiligung am Besten ... ich habe mir viel Mühe geben müssen, fair zu sein.


    das eingebildete eyre

  • Du bist nicht eingebildet, eyre. Du irrst dich halt nur :grin Wie so viele andere Eulen auch. Natürlich war mein Text der beste :lache :achtungironie


    der total selbstbewusste churchill

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Ich finde schade, dass nicht alle Verfasser auch gepunket haben. Wer selbst eine Geschichte einstellt, der sollte auch so fair sein und punkten.


    Ich habe in den vergangenen zwei Monaten einfach keine Zeit dafür gehabt, die Geschichten rechtzeitig zu lesen. Davon abgesehen, liebe Sabine, finde ich es nicht unfair, sich aus einer Bewertung herauszuhalten, an der man dieserart aktiv wie passiv teilnähme.

  • Zitat

    Original von Sabine_D
    Ich finde schade, dass nicht alle Verfasser auch gepunket haben. Wer selbst eine Geschichte einstellt, der sollte auch so fair sein und punkten.


    Ich stelle mir das ganz schön schwierig vor, zu punkten, wenn man auch selbst einen Beitrag eingereicht hat. Was macht man mit dem eigenen? Weglassen, obwohl man ihn vielleicht am besten findet? Oder generell mitbepunkten - schließlich könnten es die entscheidenden Punkte für den Sieg sein?