Kurzbeschreibung
Die Demokratie auf dem Prüfstand: Warum erkennt sich der Bürger in seinen parlamentarischen Vertretern nicht wieder? George W. Bush und der Irak-Krieg: Wollen wir, daß Politiker lügen? Wie steht es um die Pressefreiheit und um eine unabhängige Justiz?
Fragen, Polemiken und Anregungen aus Italien, wo die demokratischen Werte besonders laut eingefordert werden dürfen.
Die Demokratie ernst nehmen heißt, das Individuum mit seiner Fähigkeit, selbständig zu denken, ernst nehmen: auch den Dissidenten. Während der Totalitarismus im Individuum eine Bedrohung sah, im Dissidenten einen Verräter, bildet er für die Demokratie, so Flores d'Arcais, das Fundament.
D'Arcais, einer der bedeutendsten Theoretiker der gegenwärtigen italienischen Linken, ruft in seinem politischen Pamphlet den homo democraticus auf, zum gedanklichen Dissidenten zu werden.
Über den Autor:
geboren 1944 in Cervignano del Friuli, Autor und Philosoph, ist Herausgeber der einflussreichsten politischen Zeitschrift Italiens, MicroMega. Er lebt in Rom.
Eigene Meinung:
Auf nur 139 Seiten liefert Paolo Flores d’Arcais einen Bericht über den Zustand der westlichen Demokratien. Er analysiert dabei zentrale Bedrohungen für die Verwirklichung der Idee der Volksherrschaft, die seiner Meinung nach zwar in allen westlichen Verfassungen festgeschrieben ist, aber vielfach bereits tief ausgehöhlt wurde.
Er geht dabei der Frage nach welche Voraussetzungen in unseren Gesellschaften bestehen müssten, damit eine wirkliche Demokratie bestehen könnte, welche gesellschaftlichen Veränderungen und Änderungen in der Politik zu einem immer tiefergreifenden Aushöhlen der Demokratie im Westen geführt hat – zuerst mit der Bekämpfung des Kommunismus nun mit der des Terrorismus gerechtertigt.
In einer gut lesbaren und oft sehr pointierten Sprache regt das Buch in vielen Bereichen zum nachdenken an.