Nachdem ich nun ein paar Sachen zu Bücherthemen gepostet habe, nutze ich das Angebot der Autorenecke mal wieder ...
Kommentare (ob positiv,negativ, gezuckert oder gepfeffert) sind erwünscht.
Here we go:
In irgendeiner Ecke meines Kopfes spielt ein verstaubter Plattenspieler:
Ich sitze hier im Dunkeln, die Zeit steht still.
Ich denke nach, über Dich und mein Gefühl.
In der realen Welt nur der Lärm vorbeirasender Autos. Lärm, Krach, zu laute Stimmen, zu schwaches Ohropax.
Ich halte mir die Ohren zu bis meine Hände und Handgelenke brennen.
Und wieder der Plattenspieler, eine kleine Erleichterung:
Ich hab Dich lange nicht gesehn, ist es das, warum ich leide?
War es für immer?
War es besser für uns beide?
Ich denke an unser letztes Gespräch zurück:
„Ich will, nein, ich muss alleine sein. Ich bin an einem Punkt angelangt, wo diese Beziehung anfängt, mir an die Substanz zu gehen.“
Der Plattenspieler:
Warn wir auf der Flucht?
Sollte es so sein?
War es zu intensiv?
Oder warn wir nicht soweit?
War es die Erlösung?
Der Weg ins Freie?
Der Wind des Schicksals?
Oder nur das Nicht- Verzeihen?
Ich saß da und sagte nichts, war eigentlich nur physisch anwesend.
„Ich verstehe nicht, weshalb Du krampfhaft versuchst, diese Beziehung aufrecht zu erhalten“ kam irgendwann, nach langem, zermürbendem Schweigen von ihm.
„Weil ich zum ersten Mal in meinem Leben liebe.“
Der Plattenspieler:
Wie konnte ich so blind sein?
Wie konnt ich glauben, ich kann sehn?
„Ich habe in letzter Zeit viel über die Liebe nachgedacht“, sagte er.
„Liebe ist nicht selbstlos. Man liebt, um geliebt zu werden.“
„Ich glaube, dass Du verdammte Angst hast.“
„Ich habe überhaupt keine Angst.“
„Angst, Dich mit Haut und Haaren auf einen Menschen einzulassen, weil er Dich irgendwann enttäuschen, verletzen, verlassen könnte.“
Der Plattenspieler:
Wieder spür´ ich diese Sehnsucht, Du bist schon lange nicht mehr hier.
Sag´ mir, was hast Du getan?
Denn Dein Licht brennt immer noch in mir.
Irgendwann stand ich auf, zog meine Jacke an.
Ein erstauntes „Gehst Du jetzt?“ als Reaktion.
„Ich könnte bleiben. Wir könnten uns weiter anschweigen. Aber es ist alles gesagt.“
„Du verstehst mich nicht, hmm?“
„Ich verstehe Dich nicht, aber das ist mein Problem. Du musst mit Deinem Kram klar kommen, ich mit meinem. So einfach. Machs gut.“
Ich verließ die Wohnung, trat hinaus auf die Straße, ging in Richtung meines Autos.
Tränen liefen mir übers Gesicht, der Plattenspieler spielte:
Es war der Himmel und die Hölle, was wir uns gaben.
Wir spielten mit dem Feuer, umso tiefer sind die Narben.
Ein Traum ist kein Versprechen, doch wir sind ziemlich hoch geflogen.
Ging es um die Sterne?
Oder haben wir uns belogen?
Der Sprung ins Leere, die Angst vorm Fallen.
Das Entfachen des Feuers, das Sterben der Flammen.
Wieder spür´ ich diese Sehnsucht.
Du bist schon lange nicht mehr hier.
Sag mir, was hast Du getan?
Denn Dein Licht brennt immer noch in mir ...
... für immer.
Während die letzten Töne sanft in der Nacht verklangen, schlich sich ein Lächeln auf mein Gesicht.
Edit: Dumme Schreibfehler, die sich immer einschleichen ...