"Das todsichere Ding" - Gert Prokop

  • Das meint amazon dazu:


    Kurzbeschreibung
    Gert Prokop (1932-1994) zeigt in seiner meisterlich erzählten, spannenden Kriminalgeschichte das bedrückende Bild einer überwachten Gesellschaft.


    Todsicher spannend bis zum Schluß, 1. März 2001
    Rezensentin/Rezensent: Peter W. Poker (pwpoker@gmx.de) aus Deutschland
    Gert Prokop hat es mit diesem Buch mal wieder geschafft, mich zu verblüffen. Sein auf den ersten Blick in der Vergangenheit spielendes Werk (1986 erstmalig erschienen), was vielleicht mit unseren Vorstellungen der heutigen Zeit anfänglich nicht mehr so recht passen mag, entpuppt sich im Verlauf der Handlung als durchaus aktuell. In unserer Welt, welche immer mehr von Technik und Fotschritt beherrscht wird, zeigt er in erschreckenden Bildern die totale Überwachung des Menschen und die Ohnmacht des Einzelnen sich dagegen zu Wehr zu setzen. Ein bis zum Schluß spannender (wie immer bei Prokop) und gesellschaftskritischer Kriminalroman mit welchem sich immer mehr Menschen identifizieren könnten. Ich wünsche viel Spaß beim Lesen.


    meine Meinung:


    Es ist ein beeindruckender Krimi. Prokop spielt mit den Ängsten der Menschheit, die sich durch die ständig erhöhende Automatisierung ergibt (immer mehr Automaten im tägl. Leben etc.)
    Dieses Buch, wie die meisten von Prokop, ist wirklich empfehlenswert...


    :wave Sam

  • oh! bei amazon steht ja dazu garnichts!


    also ich habe das buch mal vor jahren gelesen. soweit ich mich erinnern kann, ging es um einen arbeitslosen informatiker, der noch ein grosses ding drehen will, das er mit viel technischer rafinesse langfristig vorbereitet, um dann mit den millionen für immer deutschland zu verlassen...


    nun ja, die story an für sich klingt wie schon tausend andere...was aber wirklich spannend ist, sind die charaktere, die umstände, die motivationen, die dahinter stecken.


    ausserdem wird bei prokop alles politisiert. dazu muss man erwähnen, dass der schriftsteller schon zu DDR-zeiten viele krimis geschrieben hat, die eigentlich nur darauf angelegt waren, den braven ostbürger zu vermitteln, wie korrupt und verbrecherisch die kapitalistische gesellschaft an für sich ist, sodass gewalt und kriminalität auch an der tagesordnung sind und dass man sich dieser auch nicht entziehen kann, sondern aufgrund der umstände auch selbst schnell in solche einen strudel hineingerät...


    im grunde genommen politpropaganda, aber eingepackt in bester unterhaltung!


    eines meiner lieblingskinderbücher war zum beispiel von prokop: "detektiv pinky" - ein armer waisenjunge in detroit oder wo auch immer im 'finsteren' amerika, von der gesellschaft verstossen, aber dann von der high society hofiert, weil er sich als ein kleiner sherlock holmes entpuppt, der dann - an der polizei vorbei - diskret für die reichen fälle löst und von diesen dann wohltätige spenden verlangt...


    oder seine scifi-krimis um timothy truckle - ein privatdetektiv der jetset society in einem amerika des 21. jahrhunderts, dass von einer mauer umgeben ist - und ringsherum in der ganzen welt schon der kommunismus herrscht...nebenbei werden die schon sehr unterhaltsam erzählten geschichten mit horrorartigen details aus dem leben der unterdrückten in diesem letzen kapitalistischen system gespickt...unser privatdetektiv ist natürlich nur so eine art maulwurf der widerstandsbewegung...was sonst!?


    die bücher hab ich immer noch! und heute - nach 15 jahren distanz - finde ich das schon erstaunlich, was mich damals fasziniert hat...und wie clever man auch manipuliert wurde...


    bo

  • Ja, Bo hat recht,
    es geht um einen Informatiker, der Programme und ähnliche technische Rafinessen ausheckt, um per Internet (das es damals natürlich noch nicht in der heutigen Form gab) eine Bank auszurauben...
    ...Ist irgendwie so eine typische achtziger-Jahre-Story... Zu dieser Zeit tauchten in Büchern oder Filmen öfter irgendwelche Computerspezialisten auf, alle mit Brille, ziemlich bleich und dünn :grin


    Die von Bo aufgeführten unterschwelligen Manipulationen habe ich nie als solche aufgefasst. Auch ich las zuerst Detektiv Pinky (doch der träumt nur von einem Leben als Sherlock Holmes...), später las ich die Science fiction Krimis "Wer stiehlt schon Unterschenkel" und "der Samenbankraub".
    Vielleicht sollte sich jeder selbst ein Bild davon machen, ob es hier wirklich sogenannte Manipulationen gab...


    :wave Sam