Klappentext:
Amsterdam, 1636. Die ganze Stadt ist vom Tulpenfieber befallenen. In speziellen Börsen, aber auch in Wirtshäusern und Gassen der Metropole werden unscheinbare Blumenzwiebeln gegen Gold und Seide gehandelt. Auch der Engländer John Nightingale hofft, dort durch Spekulationen ein Vermögen zu gewinnen. Denn das allein könnte ihn von einer alten Schuld befreien und ihn vor dem Tod durch den Strang retten.
Verfolgt von seinem Erzfeind Malise, gerät der unerfahrene junge Mann in den Sog eines fulminanten Abenteuers, das zu bestehen fast unmöglich erscheint. Aber da sind noch die betörende Marieka und die scheue Zeal, die dem verzweifelten John auf ganz eigene, verführerische Art beweisen, daß es sich zu leben lohnt ...
Autorin:
Christie Dickason ist in Amerika geboren, lebte in Thailand, Mexiko und der Schweiz. Sie hat in Harvard studiert, war Theaterdirektorin und Choreographin, unter anderem bei der Royal Shakespeare Company. Heute lebt sie in London und schreibt Romane und Opernlibretti.
Meine Meinung:
John Nightingale lebt unter einem anderen Namen -John Graffham- auf einem englischen Landgut, das er seit vielen Jahren für seinen Onkel leitete und nach seinen Vorstellungen führen und formen konnte. Dass er unter einem anderen Namen dort lebt hat seinen Grund. Er wird seit seiner Jugend als Mörder gesucht – und genau das wird ihm viele Jahre später noch zum Verhängnis.
Als sein Vetter als Erbe auf dem Landgut Hawkridge House auftaucht sieht er sein Leben und sein Lebenswerk in Gefahr.
Der zweite Handlungsstrang spielt in Amsterdam, erzählt von der Tulpenbörse und den Händlern, gibt einen spannenden Einblick in die damalige Hysterie, die sich um den Handel mit Tulpenzwiebeln derart hochgeschaukelt hat, dass wirklich jeder versuchte, sein Glück damit zu machen – auch, wenn er dabei sein Vermögen und gar sein Leben aufs Spiel setzen musste.
Etwas über die Tulpenbörse zu erfahren war interessant für mich zu lesen, wusste ich bis jetzt eigentlich gar nicht, dass es das in der Form damals gegeben hat. Zudem waren die Passagen, die in Amsterdam spielten spannend geschrieben.
Wer sich gar nicht für Pflanzen, Kräuter und Gärten im Allgemeinen interessiert, wird sich (zumindest im ersten Drittel des Buches) wahrscheinlich in den Kapiteln auf Hawkridge House langweilen. Detaillierte Beschreibungen von Pflanzen, der Landschaft, den Gärten haben mich als Gartler und Hobbykräuterhex’ natürlich begeistert. Da hätte es ruhig noch etwas mehr sein dürfen.
Was mich aber richtig gestört hat, war die unvermeidliche Liebesgeschichte, auf die offenbar kaum verzichtet werden kann. Allerdings war sie hier derart durchsichtig und vorhersehbar, dass es mir am Ende das Buch verleidet hat.
Gleiches kann ich auch für den Schluss des Buches sagen. Vorhersehbar, einfallslos und kitschig noch dazu.
Trotz allem hat es sich ganz flüssig gelesen, war eine nette Unterhaltung für zwischendurch, aber ohne großartige Überraschungen – man muss es nicht unbedingt gelesen haben.
Viele Grüße
Shirat