Schreibwettbewerb Juli 2007 - Kommentare

  • In diesem Thread könnt Ihr in der Zeit vom 25. - 28.07.2007 Eure Kommentare und Meinungen zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs Juli 2007 schreiben.


    Hier geht es noch einmal zu den Beiträgen des Schreibwettbewerbs: klick


    Die Punkte und Autoren werden dann am 29.07.2007 bekannt gegeben!

  • Dann mach ich mal wieder den Anfang:


    Freie Gesprächsrunde:


    Wenn mir immer wieder das Wettbewerbsthema in Großbuchstaben entgegenspringt, empfinde ich das als aufdringlich ...
    Die Ausführung war mir dann auch zu harmlos. Kein Biss. Der Text gibt mir nichts.


    Der Tod des Marat 2093:


    Leute, 500 Wörter sind doch nicht so schwer! Wer ein derartiges Thema wählt und nicht bereit ist, etwas mehr zu geben, darf sich nicht wundern, wenn die Punkte ausbleiben.


    Wolkenfängerin:


    Definitiv ein Autor, der es versteht, mit Sprache umzugehen. Die Botschaft des Textes halte ich jedoch für mehr als bedenklich. Außerdem trieft der Text für mich derart vor bitterer Süße, dass ich mich nicht zu Punkten durchringen konnte.


    Das Kinn:


    Abgesehen von der seltsamen Formatierung hat mich der Text einfach nicht berührt.


    Ungewolltes Leben:


    Nicht mehr als ein Tagebucheintrag für mich.


    Tagträume:


    Sehr nichtssagen, m.M.n.


    Der Tiger und der Zauberer:


    Ich mag keine Märchen & auch keine sprechenden Tiere.


    Das Cryo System:


    Gut erzählt. Was ich nicht ganz verstehe: Ist ´man resozialisiert, nur weil man ein paar Jahre eingefroren wurde. Da passt die Logik für mich nicht so ganz.


    Das Los der Lady ...:


    Hat mich nicht berührt, obwohl ich die Idee ganz originell finde.


    Das wahrscheinlich ...:


    Ich stehe auf Wortspiele! Und in Kombination mit dem Titel sind die Holperer in der Metrik und die unsauberen Reime vielleicht sogar gewollt ? ;-) 1 Punkt.


    Teil 2 der Kommentare folgt etwas später. Ich wollte nur die erste sein ... :grin


    Edit: Teil 2:


    Freiheit:


    Titelvorschlag: Sommer, Natur & Liebe oder[ I]Wie mein Liebster mich durch seine bloße Anwesenheit aus meiner grauenvollen Vergangenheit errettete[/I]. letzterer ist mein persönlicher favorit, denn er fasst auch den Inhalt der Geschichte zusammen ...


    Einblicke:


    Hat mich unterhalten, mehr leider nicht.


    Nemo:


    Irgendwie süß, aber kein Punktekandidat.


    Frei:


    Ich lese keine Beiträge, deren Titel identisch mit dem Thema ist. Da befürchte ich, dass der Text ebenso einfallslos sein könnte. Das mag Texten gegenüber ungerecht sein, damit kann ich aber leben.


    Endlich:


    Ich mag die Idee, dem Text fehlt es aber an Boshaftigkeit, Pointiertheit und Biss. deshalb keine Punkte.


    Frei sein:


    In meinen Tagebüchern finden sich ähnliche Texte ...


    Plagiat:


    Gefällt mir. Allerdings kapiere ich den Schluss nicht.


    Marthaler:


    Ich war soo erleichtert, als diese Geschichte kam! Sie hat alles, was Endlich fehlt. 2 Punkte.


    Pitbull & Pinguin:


    Klasse! Lieblingswort: "Nudelsuppenmetaphorik"! 3 Punkte.


    Krokodile:


    Und wieder diese Nudelsuppenmetaphorik ;-)
    Derzeit mag ich eher bissige oder böse Texte ...
    keine Punkte, obwohl ich die Geschichte mochte.


    Zuviel gewagt:


    Ich mag immer noch keine Tiergeschichten ;-)


    Über den Wolken:


    Ist passabel. Andere Geschichten gefielen mir jedoch besser und Pu nkte waren daher nicht mehr übrig.


    Allgemein:


    ich stimme Voltaire zu ...
    Ich war sehr enttäuscht diesen Monat. Die rege Beteiligung fand ich schön, allerdings ist Masse bekanntlich nicht gleich Klasse ...
    Und einfallslose Titel ärgern mich einfach.

    Man muss ins Gelingen verliebt sein,
    nicht ins Scheitern.
    Ernst Bloch

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  • na dann drängel ich mich doch gleich mal dazwischen. Ich hoffe, ich bin nicht zu harsch - generell gilt den Schreibern mein größter Respekt, ich bin da eher ziemlich talentfrei (um mal beim Thema zu bleiben :-] )


    Freie Gesprächsrunde
    Mal ganz davon abgesehen, dass für mich das Bild der Gesprächsrund eim Kirchsaal (erinnert mich eher an Selbsthilfegruppe...) nicht so richtig funktioniert, wirkt der Text auf mich sehr gezwungen und mir fehlt ein Schluss, eine Pointe.


    Der Tod des Marat 2093
    Sehr bedrückend - persönlich mag ich diese Endzeitszenarien ja gar nicht. Ansonsten schafft es die wirklich kurze Geschichte mit wenigen Worten eine sehr eindrucksvolle, bedrohliche Stimmung darzustellen. Auch wenn ich das mit der Phiole nicht ganz verstanden habe. Gift - und was hat das mit diesem Marat zu tun? Schade, ein paar mehr Infos fehlen mir da.


    Wolkenfängerin
    Den Text finde ich zwar traurig, aber auch sehr schön. Sehr sehr zart, luftig, leicht! - knapp an den Punkten vorbei


    Das Kinn
    Eigentlich ein interessantes Thema - allerdings sagt mir die Umsetzung gar nicht zu. Dieses ewige Rückfragen nervt mich, macht mich regelrecht aggressiv und ich möchte den Frager anbrüllen: "bist Du taub?" - tut mir leid, das ist in meinen Augen misslungen.


    Ungewolltes Leben
    Auch hier, ein interessantes Thema - das Gedicht liest sich aber sehr holprig und sehr erzwungen und die Wortwahl bringt mich zum Teil zum Lachen. Ich bin gespannt, ob ich mit meiner Autorenvermutung richtig liege!


    Tagträume
    Naja, etwas abgelutschtes Thema, zwar recht solide geschrieben, aber es fehlt doch irgendwie der Kick, das Spannende!
    Gestolpert bin ich über die Stelle "Neben dem Tisch steht ein Stuhl. Theo läuft dorthin..." hört sich an, als hätte er da eine Weile zu gehen, dabei werden es bei einer üblichen Gefängniszelle nicht mehr als zwei Schritte sein. Von "laufen" zu sprechen ist da wohl etwas übertrieben.


    Der Tiger und der Zauberer
    wie niedlich! Stell ich mir für ein Kinderbuch mit hübschen bunten Illustrationen richtig nett vor.
    Hätte der Tiger den Zauberer doch gefressen, hätte ich mich an diese Fabel erinnert, wo ein Fuchs (?) von einer Schildkröte (?) über den Fluss getragen wird und sie in der Mitte des Flusses doch frisst. Moral: er kann halt nicht wider seiner Natur.


    Cryo-System
    wow! Die Story gefällt mir sehr gut. Gut durchdacht und ebenso gut erzählt. Am Anfang war ich etwas skeptisch (Sci-Fi ist halt nicht mein Lieblingsgenre) aber es passt alles gut zusammen und wirkt durchdacht. ich könnte mir das durchaus auch als Stoff für einen Roman vorstellen - mich würde schon sehr interessieren, was aus den eingefrorenen Menschen so wird - wenn sie sich nicht wieder schlafen legen.
    3 Punkte


    Das Los der Lady Liberty
    fängt gut an, hätte ein eher ironischer, nicht ganz ernst zu nehmender Text werden können. Aber der erhobene Zeigefinger, der da in den letzten drei Absätzen hervorkommt, stört mich gewaltig.


    Das wahrscheinlich schlechteste Gedicht der Welt
    *lach* wie oft kann man "frei" in den unterschiedlichsten Arten in einem Gedicht unterbringen? Oft! Der Beweis ist Dir gelungen. Ansonsten wohl eher "sinnfrei" :-)


    Freiheit
    na toll, jetzt wo es interessant werden könnte, bricht die kurze Geschichte ab. Wäre schon schön gewesen, wenn Du beschrieben hättest, welche Probleme es in der Vergangenheit gab und wie die bewältigt werden konnten, so dass jetzt Freiheit herrscht.
    Ansonsten recht Cliche-Haft "im Einklag der Natur" "sah verträumt meinen Liebsten an" uah


    Einblicke
    die Story hat mich zum Schmunzeln gebracht - nicht mehr, nicht weniger. Auch hier hätte ich mir irgendwie gewünscht, dass noch etwas passiert, mir fehlt quasi der Höhepunkt irgendwie wartete ich die ganze Zeit noch auf ein Missgeschick oder so etwas der Beiden. Schade, der Erzählstil gefällt mir nämlich ganz gut!
    (Auch hier warte ich gespannt darauf, wer es geschrieben hat - ich hab eine Vermutung)


    Nemo?
    Ah, herrlich! Das kann ich mir so richtig gut vorstellen. Super erzählt, sehr auf den Punkt und schön Pointe. Danke!
    2 Punkte


    Frei
    Ach je, schöner Diskussionsbeitrag - aber sicher, dass das hier richtig ist? Für mich leider: Thema verfehlt, setzen!


    Endlich
    Hmmm ja. Was hat sie denn getan? Gift? Schade, hätte ich gern erfahren!


    Frei sein
    Ich glaube, ich bin nicht gut im Gedichte beurteilen. Ich kann nur sagen, dass es mir nicht sonderlich gefällt - klingt irgendwie so wie schon tausendmal gehört.


    Plagiat
    Die Idee, das "frei" mal in ganz anderer Bedeutung zu bringen, gefällt mir gut und wirkt erfrischend zwischen den vielen mehr oder weniger ähnlichen Texten.
    "Einkaufswagenzurückschieber"? Herrlich!
    Nur der Schluss gefällt mir leider gar nicht - passt irgendwie nicht zum Rest. Schade :-(


    Marthaler
    ui - böööse! Gefällt mir, auch wenn es recht vorhersehbar ist.
    Übrigens: Silvester bitte mit "i". :-)


    Pitbull und Pinguin
    Herrlich! Ich werd's mir ausdrucken und als "Warnung" vor der mündlichen Prüfung noch mal lesen.
    (Was hat das eigentlich mit Freiheit zu tun?)


    Krokodile
    hmmmm - warum fällt mir hier nichts ein? keine Ahnung - Schreibblockade vielleicht?


    Zuviel gewagt
    Hah! Sehr schön. Ich hatte irgendwie mit einer Katze gerechnet - auf die Idee mit der Fliege wäre ich nicht gekommen.
    (nur die "eiligen Schritte" der Spinne passen irgendwie nicht ins Bild)
    1 Punkt


    Über den Wolken
    Der erste Teil sagt mir nicht zu - ich glaube, wenn ein Stück Tragfläche abreist und dann auch noch ein Triebwerk fehlt, würde sich die Maschine anders verhalten - es kommt ja sofort zum Strömungsabriss und die Maschine würde nach links rollen. Und der Pilot würde schon gar nicht so eine Ansage machen, der hat ganz andere Dinge zu tun.
    Klar, das ist ja nur ein Traum, aber das weiß man an der Stelle ja nicht.
    Das Ende finde ich aber sehr süß - den Wunsch des Omchens, mal zu fliegen, kann ich gut nachvollziehen und ich wünsche ihr regelrecht, dass es klappt.

  • HKK (Haiku – Kurz – Kommentar) mit gkA (ganz kurzen Anmerkungen)



    Freie Gesprächsrunde


    Kommt mir bekannt vor
    Juni-Methode kopiert
    Echt phantasielos


    (Hat mich zu sehr an die Grundidee des Siegertextes im Juni erinnert. Wesentlich schwächer als dieser)



    Der Tod des Marat 2093


    Hoch ist der Anspruch
    Hunger der Revolution
    Liegt schwer im Magen


    (wird mit jedem Lesen intensiver, der Schrecken bleibt dennoch zu sachlich)



    Wolkenfängerin


    Thema gefährlich
    Rolltreppen rückwärts laufend
    Klippen bezwungen


    (Wer dieses Thema so zauberhaft bearbeitet, hat den Sieg verdient)



    Das Kinn


    Einmal gehoben
    Kinn und den Rest zum Himmel
    Kinn wieder runter


    (Gute Ansätze wechseln mit unlogischen Monologen. Der Schluss ist dann wieder ganz gut)



    Ungewolltes Leben


    Lyrik ist so leicht
    Reim dich oder ich fress dich
    Nicht nur sie sagt „Nein“


    (Betroffenheitslyrik wie aus dem Leerbuch. Probier’s mal in Prosa)



    Tagträume


    Leben im Kittchen
    Träum von Sonne und Wiesen
    Träum, aber schreib nicht


    (Durchschaubarer moralingetränkter Knasttraum)



    Der Tiger und der Zauberer


    Schau an, ein Märchen
    Tiger entflieht dem Käfig
    Frei wie ein Schoßhund


    (zu bemüht, das Thema originell zu bearbeiten)



    Das Cryo-System


    Tolle Grundidee
    Etwas zu detailverliebt
    Emotion leidet


    (Würde mich in längerer Ausführung interessieren. Hier steckt zu viel in 500 Wörtern.)



    Das Los der Lady Liberty


    Oh hehrer Anspruch
    Steinerne Freiheitsvision
    Anspruch kann lähmen


    (Gehört für mich in die TOP 7. Durch die tollen Bilder prügelt mir ein bisschen zu heftig die Freiheitskeule – äh – fackel)



    Das wahrscheinlich schlechteste Gedicht der Welt


    Treffende Verse
    Gekonntes Spiel der Sprache
    Google stand Pate


    (Ein Punkt Abzug für die grauenhafte Überschrift. „Freie Improvisation“ wäre hundertmal besser gewesen. Darüber hinaus verneige ich mich)



    Freiheit


    Schon mal gelesen
    Schön, wenn Menschen glücklich sind
    Müssen sie schreiben?


    (Ein Text, der vor sich hin plätschert. Die Überschrift fasziniert durch Originalität ...)



    Einblicke


    Welch schöne Idee
    Schulaufsatz als Zerstörung
    Geil liest sich anders


    (Kein Punktekandidat für mich, aber der Verfasser / die Verfasserin kann schreiben. Insofern liegen in der Endabrechnung zu viele schlechtere Texte vor diesem ...)



    Nemo?


    Nemos Befreiung
    Aus dem Leben gegriffen
    Hinuntergespült


    (Als Vater kenn ich diese Gedanken und finde den Text sympathisch. Als Leser fehlt mir das Besondere)



    Frei


    Der Titel erschlägt
    Wär ich nie drauf gekommen
    Die Freiheit als Krampf


    (Ein flammendes Plädoyer für den Kampf um die Freiheit. Doch warum um aller Welt als Wettbewerbsbeitrag?)



    Endlich


    Tod dem Tyrannen
    Freiheit der stets Geplagten
    Zu oft gelesen


    (Es fehlt die Entwicklung im Text, der vor sich hin plätschert. Schade)



    Frei sein


    Ich möchte frei sein
    Frei von missglückter Lyrik
    Frei für alle Zeit


    (Das Bemühen ist erkennbar. Allein: Die Ausführung lässt zu wünschen übrig. Was mit Herz-Schmerz beginnt, setzt sich reimquälend fort: Welt - zählt, war – Narr, lassen – verlassen. Sorry. Das war nichts.)



    Plagiat


    Der Name: Programm
    Qualitätsfrei die Story
    Schlimme Pointe


    (Relativierend in Prosa: Der Autor dieses Textes kann schreiben, aber er macht bei „Plagiat“ so ziemlich alles falsch. Einige Sprachspiele gefallen)



    Marthaler


    Blendend geschrieben
    Atmosphärisch gefangen
    Punkte? Nein danke ...


    (Nach langem Nachdenken: Trotz des Genusses von Sprache und Szenen keine Punkte, weil die Lösung zu „klassisch“ ist)



    Pitbull und Pinguin


    Geist der Geschichte
    Nudelsuppenmetaphern
    Bauchnabelhöhe


    (Hier scheint in verschiedenen Teichen nach Punkten gefischt worden zu sein: Bei den Eulen-Insidern, den Schäublefressern und den Hobbyhistorikern. Nun ja.)



    Krokodile


    Nicht Ohren wackeln
    Schreib über Krokodile
    Und Sex on the Beach


    (Wer so schreiben kann, muss nicht mit den Ohren wackeln können ... Ein leiser, wunderschöner Text)



    Zuviel gewagt


    Sie fror erbärmlich
    Gegen Scheiben geflogen
    Spinne? Sympathisch!


    (Wer länger als bis Zeile 6 brauchte, um eine Tiergeschichte zu erkennen, war langsam. Am Ende war ich erleichtert, dass die Spinne der Sache ein Ende zu machen scheint ... ;-) )



    Über den Wolken


    Alles nur ein Traum
    Reinhard Mey noch im Alter
    Freiheit grenzenlos


    (Gut geschrieben, trotzdem hatte ich den Eindruck, dass hier in letzter Minute noch eine neue Variante der Freiheit in den Wettbewerb gepresst werden sollte ...)


    -------------------------------------------------------------------------------------------


    Nachsatz zu Voltaires Punkte-Kommentar:


    Dass bei zweiundzwanzig Beiträgen nicht alle eine gute Qualität haben, ist logisch. Dass das Niveau im Juli 2007 erschreckend gewesen sein soll, halte ich für falsch. Ich hätte bei acht bis zehn der Beiträge keine Probleme gehabt, Punkte zu verteilen und auch die komplette Skala zu nutzen. Überaus interessant finde ich allerdings, welche Beiträge du angesichts des von dir analysierten schwachen Niveaus mit Punkten versehen hast. Wenn man bedenkt, dass sich neben dir noch 32 andere, durchaus sachverständige Eulen an der Bewertung beteiligt haben, und du genau jene Texte bepunktest, die bei den anderen keine Berücksichtigung fanden, muss ich schon an den alten Witz mit dem Geisterfahrer denken, der, als er die Ansage „Es kommt ihnen ein Geisterfahrer entgegen“ hört, ausruft: „Einer ??? Hunderte !!!“

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Bei der Vielzahl an Beiträgen ist es hoffentlich in Ordnung, wenn ich nur einen Kommentar zu den Geschichten gebe, für die ich auch Punkte vergeben habe.


    Das wahrscheinlich schlechteste Gedicht gefiel mir von der Wortspielerei und dem Ideenreichtum. Es wurde nicht nur mit dem Begriff "frei" , sondern auch frei im Zusammenhang der Ideen gearbeitet. Sie hat mich erheitert. Dafür gab es die drei Punkte.


    Der Wunsch, die eigene Angst vor dem Fliegen= Freiheit im Sinne von Reinhard Mey zu überwinden, erfordert wohl Mut. Es besteht die Gefahr des Absturzes.
    Die Doppeldeutigkeit hat mir gefallen, und "Über den Wolken" erhielt zwei Punkte.


    Wolkenfängerin behandelt sehr sensibel das Thema Magersucht und deren Folgen. Lt. Wikipedia versterben 10% der Erkrankten an dieser Krankheit.
    Das Thema hat mich nachdenklich gemacht und zum Suchen im Internet angeregt. Dass diese Krankheit mit einem geringen Selbstwertgefühl einhergeht, wusste ich bisher nicht.
    Da ich Geschichten mag, die mich bewegen, gab es einen Punkt.


    Gruß grinseengel

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Ich sehe schon mein Text trifft viele Bewunderer... :achtungironie


    Nicht unterkriegen lassen. Das tut schon weh, wenn der eigene Text nicht gut wegkommt, die Kommentare beziehen sich aber auch ausschließlich auf die Geschichten und nicht auf die Person, die dahinter steht, das ist doch auch irgendwie tröstlich ... :knuddel1

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Ich sehe schon mein Text trifft viele Bewunderer... :achtungironie


    Es gibt keinen Text, der allen gefällt.
    Frag mal hier herum, wie die Nackenbeißer von einigen beurteilt werden. Ich liebe diese Bücher, anderen rollen sich schon bei den Titeln die Zehennägel hoch :grin

  • Zitat

    Original von Leseratte87
    Ich sehe schon mein Text trifft viele Bewunderer... :achtungironie


    Dann schreib doch auch mal etwas zu den anderen Geschichten :-) Ich habe nicht den Eindruck, als ob die bisherigen Kommentare substanzlos sind :wave

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • EDIT: Lücken gefüllt!


    Freie Gesprächsrunde:


    Ist mir ein wenig zu ausgedacht und geht ins banale.


    Der Tod des Marat 2093:


    Na ja, hat was von einem Ausschnitt aus eine konventionellen Thriller
    oder SciFi


    Wolkenfängerin:


    Das ist zwar gut formuliert, mir aber viel zu kitschig.


    Das Kinn:


    Ein Experiment, von dem ich selbst noch nicht so recht weiß,
    was ich davonhalten soll.



    Ungewolltes Leben:


    Auch das hat ne Tendenz zum Kitsch. Eine Impression,
    na ja



    Tagträume:


    Spätestens hier denke ich: Irgendwie ähneln sich die Texte. Jetzt
    sitzt halt mal einer im Gefängnis.



    Der Tiger und der Zauberer:


    Hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Etwas Witz dabei, wahrscheinlich
    ein(e) junge Schreiber(in)



    Das Cryo System:


    OK, das kann man machen. Eine Zusammenfassung, nicht wirklich originell.
    Von der Idee her wohl nicht das Richtige für einen 500 Wort-Text



    Das Los der Lady ...:


    Nicht meine Sorte Text. Da höre ich Schwulst und Pathos.


    Freie Improvisation:


    Die Gedichte stehen für mich irgendwie außer der Wertung, weil ich
    sie gar nicht so recht mit den anderen Vergleichen kann. Bin immer noch
    auf der Suche nach einem Standkpunkt.


    Freiheit:


    Tagebucheintrag einer Vierzigjährigen, die zu viele schlechte Bücher
    gelesen hat.



    Einblicke:


    Nett erzählt, aber ich hätte an Stelle des FKK-Campings vielleicht lieber
    nen Swinger-Club genommen.



    Nemo:


    Ich finde, der eigentliche ganz witzige Gag ist so umgesetzt,
    dass er nicht mehr richtig zieht. Leider. Die Story hat mehr
    Potenzial.




    Frei:


    Eine freie Meinungsäußerung des kleinen Manns auf der Straße.


    Endlich:


    Für mich einer der besseren Texte



    Frei sein:
    Da ich ja momentan nur Gedichte untereinander vergleichen möchte:
    Das andere gefiel mir besser.



    Plagiat:


    Fand ich ganz nett. In diesem Stil muss man 500-Wort-Texte wohl
    schreiben.


    Marthaler:


    Für mich der Beste.



    Pitbull & Pinguin:


    Find ich witzig. Erinnert mich irgendwie an Blaustrumpf, wobei ich
    mich aber irren kann.




    Krokodile:


    Sogar für mich sofort als echte Nudelsuppe erkennbar. Vielleicht ist gerade
    diese eindeutige Erkennbarkeit des Stils das Problem des Textes



    Zuviel gewagt:


    Die Stubenfliege als überraschende Wende. Mir ein wenig zu sehr
    Kinderbuch


    Über den Wolken:


    Na ja.


    Allgemein


    Ich hab noch nicht oft genug mitgemacht, um die Qualität der Monate
    vergleichen zu können. Finds aber unnötig, sich darüber
    aufzuregen.

  • Zweiundzwanzig Geschichten ... werde mich mal an einigermaßen ausführlichen Kommentaren versuchen (Bewunderung gebührt denjenigen, die mal eben zweiundzwanzig wunderbare Haikus schreiben ;-) ). Sie sind natürlich unheimlich böse gemeint und absolut persönlich zu nehmen ...


    Freie Gesprächsrunde
    Ein Theaterstück? Gesellschaftskritik? Oder eine Art Sketch? Die ungenaue Ausführung holpert so vorüber und lässt nichts übrig, das ich mitnehmen könnte.
    Lotta, kommentierend: „Nicht so ganz meins.“ ;-)


    Der Tod des Marat 2093
    Bei mehrmaligem Lesen spürt man das, was hinter den Worten und zwischen den Zeilen versteckt ist. Dennoch hätte ich mich über eine genauere Ausführung gefreut.


    Wolkenfängerin
    Oh, wie schön. Eine Adjektivsammelstelle.


    Das Kinn
    Die Grundgedanken gefallen mir und der Himmel als „blaue Stahlkuppel“ ist ein schönes Bild. Leider wirft mich die Umsetzung mehrmals aus dem Text, verdrängt den Inhalt und nimmt ihm seine Flügel.


    Ungewolltes Leben
    Lese ich das, find ich’s fatal
    Und fühl mich plötzlich wie ein Regal
    Doch ist dir Sinn und auch Rhythmus egal
    So ist dieses Gedicht bestimmt ziemlich genial …


    Tagträume
    Der Kontrast zwischen dem Leben da draußen und dem in der Zelle wurde schon oft beschrieben. Mit neuen, andersartigen Bildern und Metaphern hätte sie mich mehr interessiert. So ist es eine Kopie der Kopie der Kopie der Kopie …


    Der Tiger und der Zauberer
    Ich habe ja nichts gegen Tiergeschichten. Ich mag Tiere. Aber dieser Tiger kommt mir vor wie ein lebloses Kuscheltier und auch Dan, der Zauberer, wirkt ungefähr so zauberhaft wie eine Aufziehpuppe.


    Das Cryo-System
    Nach den ersten zwei Tagen habe ich angefangen meine Punkteverteilung zu überdenken, denn es kamen und kamen keine Punkte. Das änderte sich dann glücklicherweise. Denn obwohl ich keine Science-Fiction-Geschichten mag, finde ich, dass diese was Ausarbeitung und Sprache anbelangt auf jeden Fall zu den besseren Texten dieses Monats zählt.


    Das Los der Lady Liberty
    Schön dieser Widerspruch, der Gedanke, dass gerade die Freiheitsstatue ihrer Freiheit beraubt wurde. Einzig der Appell am Schluss stört mich ein wenig.

    Das wahrscheinlich schlechteste Gedicht der Welt
    WARUM? Warum durfte „Freie Improvisation“ nicht in der Titelzeile stehen? Abgesehen von dieser Kleinigkeit ein wunderbares, sprachverspieltes, wortgewandtes Gedicht, das zu lesen einfach nur unheimlich viel Spaß gemacht hat. :-)


    Freiheit
    Liest sich mehr wie eine Zusammenfassung, eine Feststellung, ein kurzes Auf-den-Punkt-bringen des eigenen Glücks. Will das gelesen werden? (Noch zwei Worte zum Titel: Überaus originell.)


    Einblicke
    Ein schöner Stil, dem eine ereignisreichere Geschichte besser gestanden hätte. So plätschern die Worte am Leser vorbei.


    Nemo?
    Süß. Eine Kindergeschichte. Leider hat es für mich nicht gereicht, aber jede liebevoll geschriebene Kindergeschichte wie diese bekommt von mir ein Kindergeschichtenbonuspünktchen.


    Frei
    Was erwartet dieser Text von einem Schreibwettbewerb? Als halbwegs intelligenten Diskussionsbeitrag kann man das ja noch durchgehen lassen, aber sonst?


    Endlich
    Nach dem Anfang hätte ich etwas mehr erwartet, hätte gedacht, dass etwas passiert. So verbleibt man mit der Protagonistin in ihren Gedankenzimmern sitzen und bekommt bis zum Ende nicht die Tür zur Geschichte geöffnet.


    Frei sein
    Wenig originell. Die andauernde Wiederholung ermüdet und erschwert das Lesen. Die Reime sind allerdings interessant. Wortmord vom Feinsten.


    Plagiat
    Wieder so ein Text, dessen Geschichte nicht wirklich mitzureißen vermag. Die sichtbar vorhandenen sprachlichen Mittel hätte ich lieber andersartig eingesetzt gesehen.


    Marthaler
    Eine bitterböse Geschichte, die wunderbar die Abgründe der menschlichen Seele einfängt und stilistisch gut umsetzt. Punkte waren leider keine mehr übrig.


    Pitbull und Pinguin
    Ich reihe mich mal in die Schlange von Leuten an, die das Gefühl des Wortes "Nudelsuppenmetaphorik" auf der Zunge mögen. Auch sonst ein wunderschön pointierter Text. „Ich muss zum Ende kommen, eine letzte originelle Wendung finden“ – auch wenn es dem mehr oder minder talentierten Protagonist nicht gelungen ist, dem Autor auf jeden Fall.


    Krokodile
    Ein zauberhafter Dialog, der seine eigene Atmosphäre mitbringt. Der Text rückt beim Lesen ganz nah an den Leser heran.


    Zuviel gewagt
    Wieder eine Tiergeschichte – und ich könnte mich wirklich darauf einlassen – aber auch Tiere brauchen einen Charakter, eine wirkliche Geschichte. Die hab ich hier nicht gefunden.


    Über den Wolken
    Die Beschreibung des Absturzes als Beginn der Geschichte und auch als Passage als solche finde ich gelungen. Danach bin ich allerdings aus dem Text herausgepurzelt wie das Flugzeug vom Himmel.


    Habe gewertet:


    Das wahrscheinlich schlechteste Gedicht der Welt: 3 Punkte
    Pitbull und Pinguin: 2 Punkte
    Krokodile: 1 Punkt

  • Zitat

    Original von Lotta


    Ungewolltes Leben
    Lese ich das, find ich’s fatal
    Und fühl mich plötzlich wie ein Regal
    Doch ist dir Sinn und auch Rhythmus egal
    So ist dieses Gedicht bestimmt ziemlich genial …


    Manch ungewolltes Leben erblüht zu ungeahnter Pracht!
    Kompliment für diesen lyrischen Kommentar :wave

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Freie Gesprächsrunde...
    Als drehbuchartiger Dialog hätte es mir vielleicht besser gefallen. Die erzählenden Sätze zwischendurch („Frau Meyer hat sich in Fahrt geredet“) haben mich ins Stolpern gebracht. Die eigentlich gelungene Pointe hat nicht geholfen.


    Der Tod des Marat 2093...
    Sehr gelungen ist hier die Einbeziehung des Titels in die Geschichte. Viel mehr ist er die Geschichte. War sofort der Kandidat auf meine drei Punkte, wurde dann aber von zwei ziemlich guten Texten auf den Bronzerang verwiesen.


    Wolkenfängerin...
    Die einzige Geschichte im Wettbewerb, die mich wirklich getroffen hat. Und das liegt nicht nur am Thema. Genau ins Schwarze und drei Punkte.


    Das Kinn...
    Hat was, aber nicht genug... Die ausgefallene Art gibt mir das Gefühl ich solle interpretieren, und darin bin ich denkbar schlecht.


    Ungewolltes Leben...

    Zitat

    Hat sie jemand gefragt, ob sie leben will?
    Sie möchte nur, dass alle sind still.


    Reim dich sonst ich fress dich.
    Aber das ist nicht mein größtes Problem. Da will jemand nicht leben. = „Ungewolltes Leben“. Das ist zu einfach.


    Tagträume...
    War am Anfang noch einer meiner Punktekandidaten, ist aber gegenüber der Konkurrenz zu blass. Der Stil ist nicht besonders, der Plot angesichts des Themas auch nicht.


    Der Tiger und der Zauberer...
    Ich komme darauf zurück, wenn ich was zum Vorlesen für meinen kleinen Bruder brauche. In diesem Wettbewerbsfeld jedoch bei mir nicht konkurrenzfähig.


    Das Cryo-System...
    Die letzte Geschichte, die ich bei der Vorauswahl gestrichen habe. Obwohl ich für Science-Fiction nicht so viel übrig habe, hat sie mich berührt.


    Das Los der Lady Liberty...
    Moralkeule, Attacke! Irgendwie... nicht mein Ding.


    Das wahrscheinlich schlechteste Gedicht der Welt...
    Es gibt drei Möglichkeiten. Unser Foren-Premierminister hat einem geheimen Kind seine Fähigkeiten vererbt, er stellt Wettbewerbsinspirationen ins weltweite Musen-Netz oder er votet für sich selbst.
    (Das war ein Kompliment an den Schreiber.)
    Wir sollten mehr Texten Punkte geben können. Ich bekomme Schuldgefühle wenn so was in meiner privaten Vorrunde rausfliegt.


    Freiheit...
    Ich lese nicht gerne von schweren Vergangenheiten, die nur durch ein Adjektiv so schwer geworden sind. Mir fehlt die Geschichte.


    Einblicke...
    Ich gesteh, ich musste grinsen. Aber mehr auch nicht. Vielleicht trifft das Frei im Wort Freikörperkultur nicht meine eigenen (ein bisschen poetischeren) Vorstellungen...


    Nemo?...
    Süß. Hat es ebenfalls in die Vorrunde geschafft. Wie einige andere Texte an der Konkurrenz gescheitert.


    Frei...
    Originell. Erinnert mich irgendwie an...
    Freiheit (im Allgemeinen und in Deutschland)
    „Sie haben eine Stunde Zeit, ihr Kurzreferat zu konzipieren. Viel Erfolg!“


    Endlich...
    Die Grundidee an sich ist eine Geschichte wert... Aber hier hatte ich ein großes Problem mit den vielen kurzen Absätzen. Das macht den Text so bruchstückhaft, als würde der Autor die Gedanken der Erzählerin nur hin und wieder einwerfen. Irgendwie hat es mich beim Lesen an einen Wackelkontakt erinnert...


    Frei sein...
    17mal das Wort „frei“, oder irgendein verwandter Ausdruck in sechs Strophen. Respekt. Um die Anzahl sinnvoll (aber eben wirklich sinnvoll) unterzubringen, würde manch einer drei Seiten benötigen.


    Plagiat...
    Ich scheine nicht die einzige zu sein, die ein Problem mit dem Schluss hat. Ich meine, ihn zu verstehen, aber das, was ich da verstehe, ist mir keine Punkte wert.


    Marthaler...
    Ebenfalls punktewürdig. Ebenfalls keine bekommen. Was mich schließlich bewogen hat, einen anderen Text zu wählen, waren die großen Zeitsprünge. Absturz-Beerdigung-Olga-Nordsee. Für fünfhundert Worte ist das ein bisschen viel.


    Pitbull und Pinguin...
    Das gibt den Grinsepunkt. Aber leider wird der nicht in der Wertung berücksichtigt. Für richtige Punkte war es mir ein bisschen zu abgedreht.


    Krokodile...

    Zitat

    „Weil ich so viele Gedanken im Kopf habe, die da drin gefangen sind. Wie Tiere im Zoo. Ich mache dann die Käfigtüren auf, die Elefanten mit den riesigen Schlappohren überfallen Bäckereien, Strauße laufen um die Wette den Kudamm hoch und runter und Krokodile fressen Männer, die einen enttäuschen.“


    Dafür wollte ich drei Punkte vergeben... Dieser Wettbewerb ist der Wettbewerb der Gewissensbisse.
    Aber zwei gibt es. Und der Text ist wirklich schön.


    Zuviel gewagt...
    Ganz nett; und ich bin nach der sechsten Zeile noch nicht drauf gekommen. Aber bei 21 Konkurrenten wenig Chancen.


    Über den Wolken...
    Im Gegensatz zu den vorherigen Texten nichts Besonderes. Ich werde bei der Formulierung „Träume nacht für nacht“ argwöhnisch. Und das Lied mag ich nicht.

    Logisch: Wer immer den anderen hinterherläuft, wird niemals Erster sein.

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Eny ()