Kari Köster-Lösche: Das Grab im Deich (Husum/Föhr) April 07

  • Das Grab im Deich (Husum-Föhr) - historischer Krimi
    (April 07 - Knaur Verlag - 352 S - ISBN 978-3-426-19706-6 / 19,90 €)


    Ein grausiger Fund im Deich. Ein Toter auf einer Sandbank. Und ein Verdächtiger mit besten gesellschaftlichen Verbindungen. Der neue historische Kriminalroman von Erfolgsautorin Kari Köster-Lösche. Sommer 1896. Im halbfertigen Deich von Langeneß wird die Leiche eines Neugeborenen entdeckt. Warum musste das Kind sterben? Und wer könnte die Mutter sein? Unterstützt von der mutigen Halligbäuerin Jorke, mit der er inzwischen verlobt ist, nimmt Wasserbauinspektor Sönke Hansen die Ermittlungen auf. Zur Erleichterung der Halligleute stellt sich heraus, dass die Kindsmörderin mit dem Ausflugsboot aus Wyk gekommen sein muss. Hansen macht sich auf den Weg in das feine Seebad und mischt sich unter die illustren Feriengäste. Doch dann geschieht ein weiterer mysteriöser Mord – und Hansen muss entsetzt feststellen, dass die beiden Fälle nicht nur zusammenhängen, sondern weit delikater sind, als er geglaubt hatte …


    Meine Meinung zum Buch:
    Die Autorin Kari Köster-Lösche nimmt Ihre Leserschaft wieder mit auf die Inseln und Halligen. Das Leben der Menschen im 18. Jahrhundert wird aufgezeigt, aber auch schon die moderne Bade- und Kursaison auf Föhr. Gemixt hat die Autorin dies alles mit Mord, Intrige und Lügen. Ihr Hauptprotagonist muss ein Weg aus dem Dunkel ans Licht finden und erhält von unerwarteter Seite Unterstützung. Leser die sich auf die Autorin einlassen, sollten wie sie selbst und ihr Plot, Ruhe mitbringen, denn harte Action ist hier nicht zu finden. Dafür Beschaulichkeit, Melancholie und sanftes Wellenrauschen, dass oftmals in einen Sturm umschlägt. Fazit: Die Halligen und Inseln im Mordfieber. Exzellent geschrieben. Empfehlenswert!


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  • Bei Kari Köster- Lösche warte ich- wie bei vielen anderen auch- stets aufs Taschenbuch, das aber lohnt sich.


    Als jemand, der aus dem Süden der Republik stammt liebe ich diese Geschichten vom vorm Deich. Der Deichinspektor Sönke Hansen ermittelt in seinem dritten Fall im Milieu der Kurgäste und im Umfeld eines Kindermordes. Die Leiche eines Babys, das gelebt hat wird im Deich gefunden, im Deichbau auf der Hallig und die Idylle scheint bedroht- ist eine der Halligbewohnerinnen eine Kindsmörderin? Sönke Hansen hat die emanzipatorische Weitsicht zu erkennen, dass die Täterin auch ein Opfer sein könnte. Die verlogene Prüderie, die Arroganz der Macht und der Politik spielen eine tragende Rolle in diesem stillen, leisen Krimi. Ein Unfall, der doch keiner war und die Emanzipation in Gestalt einer studierten Frau (selbstverständlich in Zürich studiert - in Preussen war das noch verboten) und im Gegenstück eine ehrgeizige Frau deren Ehrgeiz in der Förderung ihres Mannes aufgeht, all das mit dem Wandel in der Struktur der friesischen Fischer geben die Zutaten zu dem Buch, dem man nur viele Leser wünschen kann.