Die Piratenkönigin von Diana Norman

  • Klapptext:
    Der große historische Roman einer Frau im Irland des sechzehnten Jahrhunderts. London 1587. Die junge Barbary, Trickbetrügerin und Taschendiebin, bekommt es mit der Obrigkeit zu tun. Und zwar mit der allerhöchsten: Königin Elizabeth selbst hat Pläne mit ihr. Denn ihre Spione haben ihr ein hochinteressantes Gerücht zugetragen … Barbary soll sich für das verschollene Enkelkind der Piratenkönigin Grace O'Malley ausgeben und den sagenhaften Erbschatz des Clans für die chronisch in Geldnöten steckende Königin nach England holen. Barbary allerdings fühlt sich niemandem verpflichtet als sich selbst. Doch dann wird sie in die aufflammende Rebellion unter Hugh O'Neill hineingezogen, und mit ihrer Kaltblütigkeit ist es vorbei. Inmitten von politischen Intrigen, Freiheitskampf und Kriegsgreueln erlebt Barbary die Schönheit und Tragik Irlands – und ihre große Liebe.


    Meine Meinung
    Man erlebt wie Barbary vom Straßenkind zur Frau der Oberschicht aufsteigt. Für mich waren die anfänglichen Beschreibungen zur Charakterbeschreibung der einzelnen Figuren zu langatmig. Sie sollten wahrscheinlich dazu dienen, um sich besser in die Figuren hineinversetzen zu können. Allerdings dauerte das ganze ca. 200 Seiten. Von Piraten handelt das Buch nur am Rande. Es geht um die Irländischen Clans. Diese sollten sich zusammentun, um gemeinsam gegen Königin Elizabeth von England zu kämpfen. Darum geht es hauptsächlich in dem Buch. Es werden viele Scheußlichkeiten bei den Auseinandersetzungen beschrieben. Ich war teilweise kurz davor, das Buch beiseite zu legen, weil es so grausam war.
    Zur Sprache kommen auch die Intrigen am Hof und das Überleben in den Slums.
    Am Ende war es ein interessantes Buch, welches Durchhaltevermögen erfordert.
    Also für Historikfans fand ich es empfehlenswert.


    Gruß Spreequell70

  • Ich sehe gerade mit Entsetzen, dass meine Meinung hier noch gar nicht steht, dabei hab ich das Buch schon 2005 gelesen! :wow


    Meine Meinung


    Obwohl ich zunächst, die ersten 60-70 Seiten, wirklich Schwierigkeiten mit dem Schreibstil der Autorin hatte (ellenlange, verschachtelte Sätze, die man zweimal lesen musste, um den Sinn zu verstehen und gelegentlich Fremdwörter, nach deren Bedeutung ich teilweise minutenlang in meinem Gedächtnis suchen musste oder überhaupt nicht kannte) und schon kurz davor war, das Buch ungelesen zurück ins Regal zu stellen, merkte ich nach etwa 100 Seiten, dass sich die Qual des Zähnezusammenbeißens gelohnt hatte.


    Ich fand mich plötzlich in einer Geschichte um eine junge Irin wieder, der ich nicht mehr widerstehen konnte. Entweder hatte die Autorin ihren Schreibstil geändert oder ich hatte mich mittlerweile daran gewöhnt, denn von nun an las ich nur noch, jede Minute, die ich Zeit hatte, und das ohne über Satzkonstruktionen zu stolpern (allerdings löste sich das Problem mit den Fremdwörtern leider nicht, beschloss daher, diese einfach zu ignorieren, so weit es eben ging).
    Ich tauchte in eine faszinierende Welt Ende des 16. Jahrhunderts in England und Irland ein und die nächsten 600 Seiten hielt mich die Spannung stetig gefangen: ich trauerte, hasste, liebte, fürchtete, tröstete, freute mich und war entsetzt über die Grausamkeiten, die man Menschen antat.


    Leider hielt diese fesselnde Atmosphäre nicht durchgehend bis zum Ende an, denn irgendwie scheint es, dass Diana Norman plötzlich merkte, dass ihr Buch zu lang werden würde und zog die Notbremse: auf den kommenden 50-60 Seiten beschrieb sie in kurzen, fast stichwortartigen Sätzen die Ereignisse einiger Jahre, schreckliche Jahre für die Hauptperson Barbary, und erst zum Ende hin fand sie ihren Schreibstil einigermaßen wieder, wobei das Ende wenigstens noch überraschte.


    Alles in allem ist dieses Buch wirklich gut, sieht man mal von den Mängel zu Beginn und im letzen Viertel einmal ab. Von rund 840 Seiten war ich ungefähr 700 wirklich fasziniert, ergriffen, schockiert und begeistert. Da das mein erster historischer Roman über Irland war, hab ich keine Vergleichsmöglichkeiten, aber wer sich nicht scheut, über einige Seiten zu stolpern, sollte dieses Buch unbedingt lesen, wenn ihn die Geschichte Irlands interessiert...


    Meine Bewertung


    8 von 10 Punkten


    Anmerkung


    2006 erschien eine Neuauflage des Romans.

  • Zitat

    Original von Spreequell70
    [Für mich waren die anfänglichen Beschreibungen zur Charakterbeschreibung der einzelnen Figuren zu langatmig. Sie sollten wahrscheinlich dazu dienen, um sich besser in die Figuren hineinversetzen zu können. Allerdings dauerte das ganze ca. 200 Seiten. Von Piraten handelt das Buch nur am Rande. Es geht um die Irländischen Clans. Diese sollten sich zusammentun, um gemeinsam gegen Königin Elizabeth von England zu kämpfen. Darum geht es hauptsächlich in dem Buch. Es werden viele Scheußlichkeiten bei den Auseinandersetzungen beschrieben. Ich war teilweise kurz davor, das Buch beiseite zu legen, weil es so grausam war.
    Zur Sprache kommen auch die Intrigen am Hof und das Überleben in den Slums.
    Am Ende war es ein interessantes Buch, welches Durchhaltevermögen erfordert.
    Also für Historikfans fand ich es empfehlenswert.


    Gruß Spreequell70


    ich hatte zu anfang ebenfalls meine probleme, auch und vor allem mit der teilweise verwendeten gangstersprache, und es dauerte bei mir in etwa ebenso lange, bis ich gefangene des geschehens war.
    gelegentlich fühlte ich mich an "oliver twist" erinnert, dann wieder an "die spionin" von corina bomann.
    war jemand von euch schon einmal in galway?
    gibt es die inschrift wirklich?
    die grausamkeiten fand ich schlimm, aber nicht abstoßend geschildert.
    auch von mir ein "empfehlenswert"

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain