Hier kann zu den Kapiteln 01 - 03 geschrieben werden.
'Sturmherz' - Kapitel 01 - 03
-
-
Zu meiner großen Freude, stammt das einleitende Zitat von dem großartigen, walisischen Dichter Dylan Thomas.
“And Death Shall Have No Dominion”Irgendwie gefällt mir das Cover und Aufmachung von Sturmherz so richtig gut!
Es liegt gut in der Hand und entfaltet schon jetzt eine gute Atmosphäre. -
Einen wunderschönen guten Morgen alle miteinander,
jetzt wo diese Leserunde startet, möchte ich im Vorfeld schonmal alle Eifrigen (und weniger Eifrigen), die zu Schnellleser und die Verspätet-Einsteiger herzlich begrüßen.
Ich freue mich auf eine interessante und für mich sicherlich auch lehrreiche Leserunde.
Ich möchte mich an dieser Stelle schon einmal dafür entschuldigen, wenn ich zwischenzeitlich 'verschollen' erscheine. Das hat dann nichts mit euren Kommentaren zu tun, aber ich habe diverse Seminare in den nächsten zwei Wochen, wo ich dann höchstens abends mal vorbeischauen kann.
Ich verspreche aber, jede Frage etc. zu beantworten, halt höchstens mit etwas Zeitverzögerung, für die ich um Verständnis bitte.Auf eine 'stürmische' Zeit,
BronteSister
-
Das Cover gefällt mir auch sehr gut.
Im Gegensatz zu Herrn Palomar finde ich nicht unbedingt, dass es gut in der Hand liegt. Im Gegenteil, ich muss es richtig "auseinanderdrücken" um gut lesen zu können. Und leider steht das Deckblatt jetzt schon richtig ab, wenn ich das Buch wieder hinlege.
Aber gut, das wichtigste ist ja der Inhalt. Und auf den bin ich jetzt gespannt.........
-
Auch erstmal hallo,
mir gefällt das Cover ebenfalls sehr gut.
Ansonsten kann ich mich Rosenstolz anschließen. Man muß das Buch zum Lesen soweit aufbiegen, dass bei mir das Deckblatt auch schon absteht.Ansonsten halte ich mich erstmal etwas zurück - ist nämlich meine erste Leserunde .
-
Hallo zusammen,
hätte jetzt doch beinahe verschwitzt, dass wir heute schon starten. Shame on me.
Den bisher angesprochenen Punkten kann ich voll zustimmen.
Das Cover finde ich ebenfalls sehr gut. Als hilfreich beim Lesen stellt sich auch der vorne abgedruckte Stammbaum heraus. Am Anfang habe ich gedacht: "Die paar Leute wird man sich ja wohl merken können", aber mit der Zeit habe ich mich doch dabei ertappt, wie ich immer nochmal wieder zurückgeblättert habe.Da hier bisher noch niemand was zu den ersten drei Kapiteln geschrieben hat, will ich mal den Anfang machen.
Der Prolog war der Grund weshalb ich mir Sturmherz gekauft hatte. Ich hatte ihn schon vor Erscheinen des Buches mal auf einer Internetseite entdeckt und fand ich ihn super.
Normalerweise wird man zu Buchanfängen immer ewig mit irgendwelchen Einleitungen & Szenerieschaffungen gelangweilt. Hier ist man sofort mitten drin. Ein wirklich dramatischer Anfang.Meine Schwierigkeiten hatte ich mit Lockwood & Pierrepoint. Ich will jetzt nicht zuweit vorgreifen, aber ich habe über so einige Figuren meine Meinung ein paar Mal geändert.
Pierrepoint erscheint hier als der Bösewicht. Er hängt eine junge Frau (Joy Hareton) am Galgen auf und rechtfertigt das quasi allein damit, dass es sein Job ist.
Lockwood, der Priester, wiederum sollte eigentlich der Sympathieträger sein und ist es doch nicht. Er ist Joys Vater, wird in Kapitel 1 ja endgültig klar, und läßt es zu, dass sie stirbt. Fast noch schlimmer, er scheint es zu unterstützen. Irgendwie monströs, dachte ich beim ersten Lesen.Jetzt, beim zweiten Lesen, erscheint das alles natürlich in einem anderen Licht.
WARNUNG SPOILERPierrepoint ist mir beim 2ten Lesen wesentlich sympathischer, weil ich weiss, welche Wandlung er durchmacht bzw. was er am Ende leistet, um alles zu einem Abschluss zu bringen. Meine leichte Antipathie gegenüber Lockwood ist hingegen erhalten geblieben. Allerdings habe ich auch Mitleid mit ihm.Soviel zum Prolog, zu Kapitel 1 schreibe ich morgen weiter.
Tintenteufel
-
Die Personen werden nicht langsam eingeführt. Man wird gleich in die rätselhafte Handlung reingeworfen. Nach verwirrenden Anfang komme ich aber langsam besser in die Handlung rein.
Die angespannte Atmosphäre äußert sich durch aggressive Stimmungen und sogar Handgreiflichkeiten, z.B. zwischen Joseph und Pierrespoint, Samson und der Priester, Pierespoint und Samson.Die Zeiten wandeln sich mit dem Kapiteln, man muss ganz schön aufpassen.
Ich denke, etwas Zeit brauche ich noch nis ich ganz im Buch angekommen bin. -
Ich habe die ersten drei Kapitel nun beendet und mich richtig gut in das Buch eingelesen.
Der Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart gefällt mir sehr gut.Hier spielt sich ja eine richtige Tragödie ab ( ich muss gestehen, "Wuthering Heights" noch nie gelesen zu haben ).
-
Genauso wie das Buch kommt nun diese Verfilmung auf meine Wunschliste.
-
Ich hatte ja versprochen, noch was zu Kapitel 1-3 zu schreiben.
Ich muß gestehen, ich bin ein absoluter Sam-Fan. Nachdem ich es nun zum zweiten Mal lese noch mehr, als vorher. Aber sogar Joy, mit der ich beim ersten Lesen meine Schwierigkeiten hatte, wächst mir jetzt näher ans Herz.
Den Brief, den sie Sam aus dem Gefängnis schreibt, und der nur kurz in Kapitel 1 (Seite 29) oben mal gezeigt wird, hatte ich im Laufe des Buches schon wieder vergessen. Überhaupt sehe ich jetzt mehr von den Gefühlen, die Joy für Sam hat bzw. unter welchem Druck sie dadurch vielleicht auch später gestanden hat.
Unglaublich berührt hat mich schon beim ersten Lesen Joys Geburt. Wie ihre Mutter vor dem Fell panisch reagiert und das Baby in den Schuppen schafft, wo es nur durch Sams Fürsorge gerettet wird. Super. Man merkt sofort, daß zwischen diesen Geschwistern eine Verbindung besteht und wie sehr Sam an Joy hängt.
Als Joy dann diesen Fieberanfall hat, wird aber deutlich, wie verschieden die Geschwister doch im inneren sind und zwar nicht nur durch die genetischen Unterschiede.
Sam will am liebsten weg von allem. Er wäre gerne ein Falke, total frei. Joy hingegen sagt es zwar nicht, aber ist doch bodenständiger. Möchte einen Halt im Leben, jemanden zu dem sie gehört. Diese Sehnsucht zieht sich auch beständig weiter.
In Kapitel 3 wird es insofern interessant, als daß der Leser erstmals mit der 'Gegenseite' in Form von Louises Tochter Cat konfrontiert wird.
Die hat mir auch von Anfang an sehr gut gefallen. Wie sie dem Griesgram Sam kontra bietet, ist toll.Grundsätzlich finde ich es schade bzw. kritikwürdig, daß das Buch nicht dicker geworden ist.
Es gibt hier fast in jedem Satz eine Information, die essentiell ist, das kann der Leser gar nicht in der Masse aufnehmen.
Alles ist sehr dicht, die Handlung wird immer weiter gepeitscht. Als Nebenbeilektüre definitiv nicht geeignet.
Ach ja und ich möchte anmerken: Cornwall ist KEINE Grafschaft, sondern ein Regierungsbezirk.Gruß Tintenteufel
-
Wie Joseph die Kinder auf Seite 54/55 misshandelt, war sehr schockierend. Ich musste gestern noch lange an diese traurigen Szenen denken.
Besonders hart:
...ehe er Samsons schlaffen Körper mit einem Fusstritt quer durch den Raum beförderte.
oder
Joys Kopf wurde von zwei unter ihren Kiefer geklemmten Holzbalken über Wasser gehalten.Hinzu kommt, dass Joseph die Kinder noch beschimpft und demütigt.
Ich kann diese Lieblosigkeit des Fischers nicht verstehen. -
Diese ersten drei Kapitel habe ich nun auch gelesen, das erste sogar zweimal.
Am Anfang fand ich die Sätze gelegentlich überfrachtet, Formulierungen merkwürdig ( "erschöpfte Pupillen"), aber das wurde ab dem 2. Kapitel besser.
Ich brauche, ebenso wie Herr Palomar, noch etwas Zeit, mich so richtig ins Buch hineinzufinden.Die Mißhandlung von Frau und Kindern, die grausame Hundeszene am Schluß des 3. Kapitels, diesen Joseph möchte ich gar nicht verstehen. Wer zu so etwas fähig ist, kann bei mir mit keinerlei Verständnis rechnen.
Cat ist die erste Person in diesem Roman, die mir sympathisch ist.
Bin gespannt, wie sich alles noch entwickelt. -
Zitat
Original von JaneDoe
Die Mißhandlung von Frau und Kindern, die grausame Hundeszene am Schluß des 3. Kapitels, diesen Joseph möchte ich gar nicht verstehen. Wer zu so etwas fähig ist, kann bei mir mit keinerlei Verständnis rechnen. .
Priester Lockwoods therapeutischer Fausthieb gegen Joseph auf Seite 62 und die Zuteilung des Erbes konnte zwar Joy zugute kommen, aber Josephs Charakter in keiner Form bessern, wie die schrecklichen Hundeszenen beweisen.Ein Welpe, Puma konnte als einzige flüchten und bei Louise und Cat ein gutes Heim finden und sogar 17 Jahre alt werden.
Erstaunlich, dass das bei mir als Leser den kleinen Funken Hoffnung, auch symbolisch für die anderen Charaktere, lassen kann, denn ich dringend brauche, um deren tragisches Schicksal erträglich mitleiden zu können. -
Zitat
Original von Herr Palomar
Wie Joseph die Kinder auf Seite 54/55 misshandelt, war sehr schockierend. Ich musste gestern noch lange an diese traurigen Szenen denken.Besonders hart:
...ehe er Samsons schlaffen Körper mit einem Fusstritt quer durch den Raum beförderte.
oder
Joys Kopf wurde von zwei unter ihren Kiefer geklemmten Holzbalken über Wasser gehalten.Hinzu kommt, dass Joseph die Kinder noch beschimpft und demütigt.
Ich kann diese Lieblosigkeit des Fischers nicht verstehen.Joseph ist halt Joseph. Er ist nicht als Sympathiefigur angelegt, sondern soll halt auch erklären, warum Nelly Trost in Lockwoods Armen sucht.
In 'Sturmhöhe' gibt es übrigens auch eine Figur, die 'Joseph' heißt. Für 'Sturmherz' hat das keine Bedeutung, aber ich habe Joseph in Emily Brontes Buch auch richtig gehaßt. Er ist ein Pedant, der die Kinder permanent mit Gehorsamkeitsregeln und Belehrungen aus der Bibel tracktiert. Außerdem schlägt er Heathcliff.
Deshalb habe ich den Fischer so genannt.Herzlichst
Sabine -
Zitat
Original von Herr Palomar
Ein Welpe, Puma konnte als einzige flüchten und bei Louise und Cat ein gutes Heim finden und sogar 17 Jahre alt werden.
Erstaunlich, dass das bei mir als Leser den kleinen Funken Hoffnung, auch symbolisch für die anderen Charaktere, lassen kann, denn ich dringend brauche, um deren tragisches Schicksal erträglich mitleiden zu können.Die Symbolik würde ich nicht zu sehr aufgeben. Die Hundesache ist extrem symbolisch.
JaneDoe
Cat ist quasi das Ergebnis des mathematischen Phänomens, daß Minus und Minus Plus ergibt. -
Zitat
Original von JaneDoe
Die Mißhandlung von Frau und Kindern, die grausame Hundeszene am Schluß des 3. Kapitels, diesen Joseph möchte ich gar nicht verstehen. Wer zu so etwas fähig ist, kann bei mir mit keinerlei Verständnis rechnen.Und das Schlimme daran: Joseph ist noch steigerungsfähig. Man glaubt es nicht, aber was er Sam später antut, um ihn zum Mann zu machen, schlägt dem Faß den Boden aus.
Das fand ich im Grunde auch das Einzig Ärgerliche am Buch, daß Joseph am Ende eigentlich 'gut' wegkommt. Er hat ein langes Leben und kriegt eigentlich nie die Quittung für seine Greueltaten. Hätte man sich da nicht noch was einfallen lassen können, Sabine? -
Die Gewaltbereitschaft von Joseph hat mich auch wirklich schockiert.
Ein durch und durch unsympathischer Mensch. -
Zitat
Original von Rosenstolz
Die Gewaltbereitschaft von Joseph hat mich auch wirklich schockiert.
Ein durch und durch unsympathischer Mensch.Und das witzige ist, daß man sich beim Schreiben ständig fragt, ob das, was man ausdrücken möchte, auch wirklich rüber kommt. Sprich: Muß ich ihn noch brutaler machen, damit er brutal rüberkommt oder reicht das so?
-
BronteSister ,
mir zumindest hat es gelangt, war fast schon zuviel. Er kommt äußerst brutal rüber, das ist dir trefflich gelungen -
Ich war von Joseph auch mehr als bedient!
Kap.3 Als Sommernachtstraum mit Rupert Everett angekündigt wird, war ich einen Moment irritiert.
Aber richtig, eben noch tief gefangen in 1953, sind wir hier wieder 1994. Durch den häufigen Wechsel der Zeiten muss man schon konzentriert lesen. Manchmal hätte ich mir gewünscht, etwas ausführlicher in den einzelnen Abschnitten zu verweilen. Aber das hohe Tempo macht wiederum den prägenden Stil des Romans aus.Sommernachtstraum hatte ich damals auch gesehen. Die Verfilmung war kein Meisterwerk, aber durchaus sehr nett und lohnenswert anzusehen.