Hier kann zu den Kapiteln 04 - 07 geschrieben werden.
'Sturmherz' - Kapitel 04 - 07
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Das 6. Kap. habe ich gerade beendet. Leider muß ich jetzt aufhören, da ich gleich zu einem Brunch eingeladen bin. Und das Unterbrechen an dieser Stelle fällt schwer.
Ich kenne mich mit 12-jährigen nicht so aus, aber sagen die Sätze wie Samson hier (S. 89): "Man lehrte dich zu sprechen, aber dein eigener Wunsch ließe dich ein Leben lang schweigen." ?
Joseph entpuppt sich als noch viel widerwärtiger als im ersten Teil. Diese Szene auf S. 101/102 mit der Nutte Grace, die fand ich sowas von ekelig. Kurz habe ich mich gar gefragt: Warum lese ich dieses Buch?Die ständigen Andeutungen der Autorin, so als könne sie es selbst kaum erwarten, den Leser voranzutreiben und ihn auf dir richtige Spur zu bringen, machen es nicht gerade einfach, das Buch zur Seite zu legen.
Seit Beginn bereits habe ich so das Gefühl, daß Joy vielleicht noch lebt. Und auf Seite 106 verstärkt sich dieser Gedanke zumehmend, da Lockwood von ihr (wenn ich da richtig liege) in der Gegenwart spricht: "Ihr Schicksal ist ihr doch gleichgültig." -
Dazu passt auch Samsons Erkenntnis, dass Lockwood das Grab verkommen lässt.
Wenn Joy nicht drinliegt, wäre das nur logisch.S.80/81 Mir hat gefallen, wie Joy und Samson ins Kino gehen und dort sehr emotionell auf den Film Dornröschen reagieren. Ähnlich wie früher bei dem Lesen von Sturmhöhe.
Das sind sehr schön beschriebene Szenen, typisch für die Lebhaftigkeit des Buches. -
Mir hat das Gespräch zwischen Samson und Joy auf Seite 89 sehr gut gefallen.
Ob ein 12-Jähriger solche Sätze spricht, ist wiederum eine andere Frage. Ich kenne keinen, glaube ich.............Zudem habe ich mich echt gefragt, ob man einen (fast) 2-Meter-Mann mit einem Gewicht von 100 kg wirklich als fett und übergewichtig bezeichnen kann.
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Zitat
Original von JaneDoe
Ich kenne mich mit 12-jährigen nicht so aus, aber sagen die Sätze wie Samson hier (S. 89): "Man lehrte dich zu sprechen, aber dein eigener Wunsch ließe dich ein Leben lang schweigen." ?Ja, das muß ich mir leider anhören. Es ist richtig, daß Kinder (egal welcher Altersstufe) mit Sicherheit nicht so sprechen wie Joy & Sam.
Warum ich das trotzdem so gemacht habe, hat zwei Gründe. Zum einen wollte ich herausheben, wie besonders die beiden sind, zum anderen wie gefangen sie bereits in dieser altertümlichen Sprache von 'Sturmhöhe' sind, denn das schlägt dort voll durch.ZitatOriginal von JaneDoe
Joseph entpuppt sich als noch viel widerwärtiger als im ersten Teil. Diese Szene auf S. 101/102 mit der Nutte Grace, die fand ich sowas von ekelig. Kurz habe ich mich gar gefragt: Warum lese ich dieses Buch?Ich verspreche, das bleibt die letzte 'schlimme' Szene.
Shame on the author.ZitatOriginal von JaneDoe
Seit Beginn bereits habe ich so das Gefühl, daß Joy vielleicht noch lebt. Und auf Seite 106 verstärkt sich dieser Gedanke zumehmend, da Lockwood von ihr (wenn ich da richtig liege) in der Gegenwart spricht: "Ihr Schicksal ist ihr doch gleichgültig."Ich will hier nichts verraten, aber merk es Dir. Ich verspreche, Du wirst den Satz am Ende in einem anderen Licht sehen, aber wird weiterhin absolut richtig sein und Sinn ergeben.
Herzlichst
Sabine -
Zitat
Original von JaneDoe
Joseph entpuppt sich als noch viel widerwärtiger als im ersten Teil. Diese Szene auf S. 101/102 mit der Nutte Grace, die fand ich sowas von ekelig. Kurz habe ich mich gar gefragt: Warum lese ich dieses Buch?Mir selber gefällt gerade das an Sturmherz.
Damit meine ich nicht Joseph sondern dass es wirklich mal zur Sache geht. Diese seichten historischen Romane hängen mir allmählich zum Hals raus. Da plätschert immer alles dahin, am Ende kriegt die couragierte Tochter aus gutem Hause den eigentlich mittellosen Kaufmann, ohne dass es jemals richtig dramatisch zugeht.
Sturmherz betrachte ich als Drama und somit gehören Szenen wie die mit Joseph in das Buch. -
Zitat
Original von BronteSister
Ich will hier nichts verraten, aber merk es Dir. Ich verspreche, Du wirst den Satz am Ende in einem anderen Licht sehen, aber wird weiterhin absolut richtig sein und Sinn ergeben.
Da ich es schon zu Ende gelesen habe, kann ich sagen, die Autorin hat recht.
Ich war auch immer mal hin- und her gerissen zwischen der Idee, dass Joy noch lebt oder doch nicht.Meine sonstige Meinung zu den Kapiteln 4-7:
Ich finde die Unterhaltung zwischen Lockwood und Samson sehr packend. Lockwood ist vollkommen überfordert damit, dass Joys Bruder plötzlich wieder auftaucht und Sam immer noch total gefangen in seinem früheren Hass. Man merkt hier deutlich, dass Lockwood irgendein sehr starkes Motiv dafür hat, weiter zu schweigen und fragt sich, was das sein könnte.
Denn umgekehrt vermittelt er für mich durchaus den Eindruck dass er Mitleid mit Samson hat.Sehr gut gefällt mir auch die Szene zwischen Joy und Lockwood im Gefängnis. Man erschrickt regelrecht, mit welcher Vehemenz sie ihren Tod einfordert und Samson, von dem man denkt dass sie ihn liebt, zurück läßt. Auch hier stellt sich wieder die Frage nach dem Motiv für dieses Handeln.
Und dann der Brief.
"Liebster Heathcliff..."
Man fragt sich, ob sie damit Samson meint. Der Brief scheint eine Entschuldigung zu sein. Aber an wen genau?Kapitel 7 bringt dann wieder Fahrt in die Urgeschichte.
Cat taucht erneut auf und die Sympathie, die ich von Anfang an für sie hatte, bestätigt sich weiter. Sie ist total emanzipiert und vor allem lässt sie sich von Samson nicht die Butter vom Brot nehmen. Man kann total verstehen dass er fasziniert von ihr ist.Interessant ist Kapitel 7 aber auch in Bezug auf die Vergangenheit. Hier taucht endlich eine der zentralen Figuren auf. Vorher ist Henry Linton nur ein Name. Ein Mann, für dessen Tod Joy verantwortlich ist / gemacht wird.
In Kap. 7 lernt der Leser Henry Linton endlich kennen.Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber ich war zwiegespalten, als ich auf Henry traf. Er erschien mir so glatt, so konfliktscheu. Irgendwie total gefangen zwischen lauter Ängsten und Ansprüchen. Er erinnerte mich ein wenig an den Priester.
Als er in den Klippen auf Joy trifft, scheint das regelrecht vorherbestimmt zu sein und sie verstehen sich auch auf Anhieb gut, was überrascht, da sie so verschieden zu sein scheinen.Soweit meine Gedanken zu Kapitel 4-7.
Viele Grüße
Tintenteufel -
Zitat
Original von Tintenteufel
Mir selber gefällt gerade das an Sturmherz.
Damit meine ich nicht Joseph sondern dass es wirklich mal zur Sache geht. Diese seichten historischen Romane hängen mir allmählich zum Hals raus. Da plätschert immer alles dahin, am Ende kriegt die couragierte Tochter aus gutem Hause den eigentlich mittellosen Kaufmann, ohne dass es jemals richtig dramatisch zugeht.
Sturmherz betrachte ich als Drama und somit gehören Szenen wie die mit Joseph in das Buch.Das ist Ansichtssache. Ich habe auch nichts dagegen, daß es "zur Sache geht" und eine deutliche Sprache benutzt wird. Die Frage ist, ob es so detaillert und ausführlich geschildert werden muß.
Kleine Anmerkung: Das ist ja seit einiger Zeit ein Thema in der Kriminalliteratur: daß Frauen häufig brutaler und grausamer schreiben und schildern als Männer.BronteSister :
ich finde es übrigens klasse, daß du so fix und vor allem wie du auf unsere Kommentare reagierst. So stelle ich mir die Autorenbegleitung einer Leserunde vor. -
Also jetzt nach Kapitel 4-7 bin ich eigentlich fest davon überzeugt, dass Joy lebt.
Und ich muß gestehen, als ich began die erste Begegnung zwischen Joy und Henry Linton zu lesen, dachte ich erst, es könnte auf eine intime, sexuelle Situation hinauslaufen, dachte sogar kurz an eine Vergewaltigung.
Aber dieser Gedanke verflüchtigte sich gleich wieder als ich die Szene weiterlas.
Dachte eben auch das als Mordmotiv, wobei das eigentlich Unsinn ist, denn Joy hat Linton sicher gar nicht ermordet (meine Ansicht derzeit).
War halt so eine Assoziation: hübsches junges Mädchen, kränkelnde Frau von Linton.Was ich im Moment irgendwie nicht so richtig einordnen kann, warum Nelly so überstürzt ihre Bezehung zu Lockwood beendet, als ich eine Seelenverwandtschaft zu Linton verspürt :gruebel.
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Ich finde die Szene besonders im Gegensatz zu der sehr kurz geschilderten, aber nicht weniger bildhaften Beschreibung von Nelly mit Lockwood besonders aussagekräftig.
Wobei ich mich beim Lesen schon gefragt habe, wieso der Priester eines kleinen Ortes nicht die Vorhänge zumacht, wenn er mit seiner Geliebten zusammen ist. Das erschien mir dann doch etwas unglaubwürdig. -
Ich bin ( zumindest zur Zeit ) auch der Meinung, dass Joy noch lebt.
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Zitat
Original von BronteSister
Es ist richtig, daß Kinder (egal welcher Altersstufe) mit Sicherheit nicht so sprechen wie Joy & Sam.
Warum ich das trotzdem so gemacht habe, hat zwei Gründe. Zum einen wollte ich herausheben, wie besonders die beiden sind, zum anderen wie gefangen sie bereits in dieser altertümlichen Sprache von 'Sturmhöhe' sind, denn das schlägt dort voll durch.
Mir leuchtet dass ziemlich ein, da Joy und Sam sehr sensible Kinder sind, die sich vom Durchschnitts-12jährigen anheben und sie setzen den negativen Einflüssen durch den gewalttätigen, tumben Vater und der leicht labil wirkenden Mutter, ihre eigene Welt entgegen, die geprägt ist durch die Literatur.
Deshalb sind die beiden so starke Charaktere, die aber dem Leser nicht sofort zugänglich sein müssen. Ihre Besonderheit wehrt sich zunächst gegen eine Vereinnahmung. Also keine leichten Identifikationsfiguren.ZitatOriginal von Tintenteufel
Ich weiß nicht, wie es euch ging, aber ich war zwiegespalten, als ich auf Henry traf. Er erschien mir so glatt, so konfliktscheu. Irgendwie total gefangen zwischen lauter Ängsten und Ansprüchen. Er erinnerte mich ein wenig an den Priester.
Henry gefiel mir vor allem deswegen eigentlich ganz gut, da er auch eine Außenseiterposition einnimmt.Mir ist noch total unklar, wen Joy mit Heathcliff meint. Wahrscheinlich nicht Samson und auch Henry eher nicht. Also wer dann. Bin noch ratlos!
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Zitat
Original von Sigrid2110
Also jetzt nach Kapitel 4-7 bin ich eigentlich fest davon überzeugt, dass Joy lebt.Die Autorin enthält sich jeden Kommentars.
ZitatOriginal von Sigrid2110
Was ich im Moment irgendwie nicht so richtig einordnen kann, warum Nelly so überstürzt ihre Bezehung zu Lockwood beendet, als ich eine Seelenverwandtschaft zu Linton verspürt :gruebel.Nelly hat die Beziehung im Grunde schon vorher satt. 15 Jahre, da verflüchtigen sich Gefühle schonmal.
Sie sieht Henry, der ja ganz gut aussieht, und da kommen Nellys alte romantische Ideale wieder hoch und nachdem sie es mit Lockwood schon nicht geschafft hat, sich aus der Ehe zu retten, hofft sie jetzt (allerdings vergebens) auf Henry. -
Zitat
Original von Nachtgedanken
Wobei ich mich beim Lesen schon gefragt habe, wieso der Priester eines kleinen Ortes nicht die Vorhänge zumacht, wenn er mit seiner Geliebten zusammen ist. Das erschien mir dann doch etwas unglaubwürdig.Er wohnt recht abseits, da kommt abends eigentlich nie jemand vorbei, geschweige denn, läuft der um das Haus herum und man kann ja auch mal was vergessen.
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Jetzt zum Ende des 7. Kapitels kann ich für Samson immer noch keine wirkliche Sympathie empfinden. Würde Joy noch in seiner Nähe leben, wer weiß, vielleicht wäre er zum Stalker geworden.
Und auch Henry mag ich nicht. Außenseiter hin oder her, mit ihm werde ich überhaupt nicht warm. -
Zitat
Original von JaneDoe
Jetzt zum Ende des 7. Kapitels kann ich für Samson immer noch keine wirkliche Sympathie empfinden. Würde Joy noch in seiner Nähe leben, wer weiß, vielleicht wäre er zum Stalker geworden.
Und auch Henry mag ich nicht. Außenseiter hin oder her, mit ihm werde ich überhaupt nicht warm.Da bin ich jetzt überrascht. Samson fand ich ziemlich schnell ziemlich sympathisch und habe sehr mit ihm mitgelitten. Mit Joy hatte ich schon eher meine Probleme, mochte sie aber, ebenso wie Henry. Ich gebe zu, ich habe Lockwood gehasst, vielleicht weil ich Sam so sehr mochte. Innere Solidarität.
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Ja, leid tut mir Samson auch in all seinem Elend, aber das macht ihn für mich nicht sympathisch. Und Henry, 30!!! Jahre älter als Joy, nein, beim besten Willen, für den Mann kann ich keine Sympathie empfinden.
Lockwood kann halt auch nicht aus seiner Haut heraus, er handelt nach seinen Möglichkeiten. So eine Figur braucht der Roman, einer muß die Fäden zusammenhalten. -
Diese 4 Kapitel haben bei mir mehr Verwirrung gestiftet als Aufklärung zu bringen, aber das Buch ist ja auch erst halb vorbei.
Größte Frage für mich: Wer ist Heathcliff? Da kann ich mir noch gar keinen Reim drauf machen.
Dass Joy lebt, glaube ich nicht, ich denke, sie wurde nur an anderer Stelle begraben, was sie schon vorab mit Lockwood besprochen hat.
Joseph war eklig wie schon in den ersten 3 Kapiteln, ansonsten bin ich schon gespannt, wie es heute abend weitergeht. -
Inzwischen glaube ich auch nicht mehr, daß Joy noch lebt
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Ich habe mir so viele Notizen gemacht.... weg
Ich versuchs aus dem Kopf noch mal.
Also, die Szene mit Grace fand ich ganz schön grausig. Der arme Samson, der muss doch sein Leben lang keine Lust mehr auf Sex haben.... Das ist echt ne schlimme erste Erfahrung.
In diesem Teil kam richtig raus, wie sehr die beiden miteinander verbunden sind. Schlimm fand ich, dass Joseph Joy und Samson gewaltsam im Zimmer getrennt hat.
Ich weiss nicht, ob ich glauben soll, ob Joy noch lebt. Vieles spricht dafür, vieles dagegen - die Verwirrung ist perfekt....
Was ich noch sagen wollte: Mich nerven die Fußzeilen. Ich find das total grausig. Aber ging wohl nicht anders, oder?
Leider muss ich feststellen, dass ich vielleicht "Sturmhöhe" vorher doch hätte lesen sollen. In einem Thread hieß es ja, dass man das Buch nicht unbedingt kennen muss... Deswegen hab ich mich ja zur Leserunde gemeldet.
Aber ich könnte mir vorstellen, dass ich eher verstehen würde, was mit manchen Sachen gemeint ist, wenn ich "Sturmhöhe" kennen würde.
Bzw. könnte ich besser Parallelen feststellen.
Na ja - dann muss ich "Sturmherz" eben noch mal lesen, wenn ich "Sturmhöhe" mal irgendwann durch habIch find es auf jeden Fall spannend geschrieben und kann total mit Sam mitfühlen und hoffe auch, das Rätsel um Joy endlich herauszufinden.
Gleich beim Sport werde ich das Buch sicher beenden....Ach, meine Theorie ist, dass Joy Henry umgebracht hat, weil er ein anders Bild von ihrem Lieblingsbuch hat als sie. Ich denke, sie ist geistig total wirr.
Das würde den Mord schon mal erkären