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'Jane Eyre' - 1. Band, Kapitel 01 - 08
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so, ich fange das Buch jetzt an.
Bei ist vorn eine 24-seitige Introduction drin. Die wollte ich eigentlich erst lesen - aber es wird empfohlen, erst das Buch an sich zu lesen. Nun denn!
Ich habe auch keine drei Bände, sondern bei mir sind es 38 Kapitel - ich hoffe mal, dass ich nicht durcheinander komme.
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Oh, das beruhigt mich. Ich hab auch 38 Kapitel und dachte schon, dass ich ne kürzere Variante habe, da auch die Seitenzahl deutlich geringer ist bei mir.
Ich hab jetzt die ersten Kapitelchen gelesen und ich kam gleich ganz gut rein in die Geschichte. Bin gespannt, wie es weiter geht.
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Na da bin ich aber froh, ich habe auch 38 Kapitel, habe gestern begonnen und überrascht, wie schön es sich liest. Warum liegt so ein Buch ewig auf dem SUB? Einmal angefangen, kann ich schlecht aufhören zu lesen. Heute Nachmittag zu Hause werden ich mal reinschreiben
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Ich bin ja froh, das die 38 Kapitel nicht nur für mich eine Rolle spielen.
Gestern habe ich noch das erste Kapitel gelesen, und mich wie schon die viele Male zuvor, über die Kaltherzigkeit im Hause Reed erbost der Jane ausgesetzt ist.
Der Teil der Geschichte, in der Jane Eyre noch ein Kind ist lernte ich als Kinderbuch unter dem Titel " Die Waise von Lowood" kennen. Damals schon schloss ich Jane Eyre in mein Herz, und das nicht nur, weil Lesen ihr soviel bedeutet.
Jahrelang habe ich dann nach dem Roman "Jane Eyre" Ausschau gehalten, und war froh, als ich ihn 1989 endlich gefunden und erworben hatte.
Nun hoffe ich, das ihr genauso viel Spaß an diesem Buch haben werdet, wie ich.
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Ich lese die Dtv-Ausgabe und dort ist die Kapiteleinteilung in drei Büchern. Aber zusammengenommen ergeben das ja auch 38 Kapitel. Leider gibt es weder ein Vor- noch ein Nachwort, was ich sehr bedauerlich finde.
Das Buch liest sich wirklich sehr schön. Ich bin jetzt bei Kapitel 6.
Sehr witzig fand ich die Stelle, als der widerliche Mr. Brocklehurst Jane fragt, ob sie weiß, wo die Bösen nach ihrem Tode hinkommen und was sie tun muss, damit es nicht so weit kommt. "Ich muss gesund bleiben und darf nicht sterben.".
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Ich bin mit diesem Abschnitt auch gestern fertig geworden.
Ich bin super schnell in die Geschichte reingekommen und fühle mit Jane. Wie man damals mit Waisen umgegangen ist, schockiert mich doch.
Ich hatte auch erwartet, dass es etwas schwieriger zu lesen sei. Die Buddenbrooks wurden ja 50 Jahre später geschrieben, war aber für mich bei weitem schwieriger als dieses hier.
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Beim ersten Kapitel dachte ich noch: Hoffentlich wird das noch spannender, sonst stehe ich die 654 Seiten nicht durch. (Es gibt übrigens eine gekürzte Ausgabe vom Ullstein-Verlag - für alle, die sich über die geringe Seitenzahl ihrer Ausgabe wundern mögen...)
Bereits im zweiten Kapitel hatte Jane Eyres Geschichte mich in ihren Bann gezogen. Wie Jane von ihrer Pflegemutter Mrs. Reed und dem Personal Bessie und Mrs. Abbot behandelt wird, ist eine schreiende Ungerechtigkeit. Ich wurde beim Lesen richtig wütend. Jane scheint ja kein besonders hübsches oder liebreizendes Kind zu sein. Aber sie hat Charakter, ist eigensinnig, aufbegehrend und voll Kampfgeist. Das wird ihr sicher noch zugute kommen.
Im dritten Kapitel gibt es einen Funken Hoffnung: Der Apotheker fragt die erkrankte Jane, ob sie gerne eine Schule besuchen würde. Mir erscheint alles besser als dieses Martyrium, das sie bei Familie Reed ertragen muss.
Im vierten Kapitel passiert eine ganze Menge: Ein Glück, die hartherzige Mrs. Reed sieht in dem Vorschlag des Apothekers eine willkommene Chance, Jane los zu werden. Ich gehe davon aus, dass diese Frau keine Vorstellung hat, was sie in Janes Seele so alles anrichtet. Wahrscheinlich wäre es ihr aber auch egal, wenn sie es wüsste... Die Verbannung aus dem Familienkreis über einen Zeitraum von einem Vierteljahr ist unfassbar. Sogar an Weihnachten muss Jane allein in ihrem Zimmer sitzen. Ihr bleibt nichts übrig, als dem aufgeregten Treiben zu lauschen.
Dann der Besuch von Mr. Bocklehurst, dem Leiter der Schule, die Jane besuchen soll. Er scheint mir ein Vertreter der damals noch üblichen "schwarzen Pädagogik" zu sein, die mit Angst und Einschüchterung arbeitete und Kinder mit Hilfe von Gewalt und seelischer Grausamkeit zu willenlosen Geschöpfen formte, die sich selbst bis ins Erwachsenenalter als von Grund auf schlechte Wesen wahrnahmen und niemals ein gesundes Selbstvertrauen entwickeln konnten.
Jane darf also in die Schule gehen, aber man kann sich schon ausmalen, dass die Schulzeit unter dem Regiment von Mr. Bocklehurst kein Zuckerschlecken werden wird.
Ich kann gut verstehen, dass Jane eine enorme Wut auf Mrs. Reed angesammelt hat. Für mich war es eine Wohltat zu lesen, dass sie zum Abschied mit ihrer Pflegemutter endlich einmal Tacheles redet und diese regelrecht einschüchtert. Wird aus der verängstigten, schreckhaften Jane am Ende eine unerschrockene Rebellin?
Schade, dass Bessie ihre Zuneigung zu Jane erst gesteht, als diese das Haus verlässt!Im fünften Kapitel lernen wir die Schule kennen. Ein bretthartes Programm erwartet Jane, das viel Disziplin erfordert. Dazu schlechtes Essen und hässliche Kleidung, aber eine Chance für Waisenkinder - und deshalb eine gute Sache.
Im sechsten Kapitel übt Charlotte Bronté (sorry, meine Tastatur gibt die zwei Punkte über dem e nicht her) deutliche Kritik an der Pädagogik der damaligen Zeit. Sie ist spricht sich mittels Jane gegen bedingungslosen Gehorsam aus und ist damit den Reformpädagogen um einige Jahre voraus. ("Aber mein Gefühl sagt mir einfach, Helen, dass ich hassen muss, die mich, allen meinen Anstrengungen zum Trotz, es ihnen recht zu machen, mit ihrem Hass verfolgen. Ich muss mich gegen jene wehren, die mich zu Unrecht bestrafen. Das ist für mich genauso natürlich, wie ich die mag, die mir ihre Zuneigung zeigen, oder wie ich mich einer Bestrafung unterwerfe, wenn ich spüre, ich habe sie verdient.")
Janes Mitschülerin Helen Burns lässt sich widerstandslos tyrannisieren und züchtigen, auch wenn diese Behandlung ungerechtfertigt ist. Jane zeigt ein ausgeprägtes Unrechtsbewusstsein. Sie kann nicht einsehen, dass Jesus recht hatte mit seinen Worten: "Liebet eure Feinde; segnet, die euch verfluchen, tut Gutes denen, die euch hassen und euch verleumden." (Soviel Selbstverleugnung bringe ich übrigens auch nicht auf...). -
Zitat
Original von Waldfee
Beim ersten Kapitel dachte ich noch: Hoffentlich wird das noch spannender, sonst stehe ich die 654 Seiten nicht durch. (Es gibt übrigens eine gekürzte Ausgabe vom Ullstein-Verlag - für alle, die sich über die geringe Seitenzahl ihrer Ausgabe wundern mögen...)Ich hab so ne reduzierte Ausgabe, denke ich. Aber es reicht auch so. Ich hab keine Lust jetzt nochmals ein neues zu kaufen. Ich hab ne uralte Ausgabe ohne Jahreszahl. Noch so mit Schreibmaschinenschrift gedruckt. Mit vielen Tippfehlern etc.
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Ich mache mal hier weiter, sonst wird der Beitrag vielleicht zu lang...
Das siebte Kapitel bringt auch keine Besserung: Jeden Tag Hunger und eine bitterkalter Winter. Sonntags zwei Stunden Fußmarsch zur Kirche, ohne Stiefel, zwei Messen, kaltes Fleisch, zwei Stunden Fußweg zurück und der Lohn: eine ganze Scheibe Brot mit Butter.
Mr. Bocklehurst kommt zur Inspektion in die Schule. Der Hunger soll den Mädchen eine reine Seele bescheren, sagt er. Keine darf Locken oder lange Haare tragen - aber seine Frau und seine Töchter dürfen das! Er lässt Jane auf einem Hocker stehen und stellt sie den anderen Mädchen als durch und durch verlogenes Geschöpf vor. Ein "toller" Typ! Und dazu ein Mann Gottes.
Der Schulleiterin Miss Temple scheint ein anderer Geist innezuwohnen. Sie kennt Mitgefühl und Gerechtigkeit und ist obendrein eine hervorragende Lehrerin, aber sie wagt es nicht, sich offen gegen Mr. Bocklehurst zu Wehr zu setzen. Auch sie wird ihre Lektion vom bedingungslosen Gehorsam gelernt haben...Im achten Kapitel darf man aufatmen: Es gibt doch noch so etwas wie Gerechtigkeit. Jane darf sich vor Miss Temple verteidigen und wird vor der gesamten Schule rehabilitiert. Sie bewundert die Bildung von Helen Burns und Miss Temple und stürzt sich mit Eifer in den Unterrichtsstoff. Das Lernen macht ihr solchen Spaß, dass sie sich mit den Entbehrungen, die sie in Kauf nehmen muss, aussöhnt.
Zum Schluss noch ein paar allgemeine Gedanken zu diesem Abschnitt:
Dass solche dicken und dabei stilistisch erstklassigen Romane früher mit der Hand geschrieben werden mussten, geht manchmal über meine Vorstellungskraft. All die Überarbeitungen ohne PC. Da kann doch auch nicht jeder Satz, jeder Absatz, jeder Handlungsstrang auf Anhieb gesessen haben? Andererseits hatten die besser gestellten Leute früher deutlich weniger Ablenkung und sehr viel Zeit... Ich muss unbedingt noch mal bei Wikipedia forschen, wie Charlotte Brontés Leben so verlief!
Auf jeden Fall verstand sie es, spannend und ergreifend zu erzählen und sich auf die wichtigsten und schockierendsten Ereignisse zu konzentrieren (gar nicht so einfach, wenn man Autobiografisches verarbeitet, wie im Klappentext angedeutet wird).
Und noch ein, zwei Bitten an die Mitleser in dieser Runde :wave:
Manche von euch lesen, glaube ich, eine kommentierte Reclam-Ausgabe. Es würde mich interessieren, wie das Geschehen von Experten kommentiert wird. Vielleicht möchte der eine oder andere etwas davon zum Besten geben (Dinge, die euch selbst interessant erscheinen)?
Und ich würde mich freuen, wenn eure eigenen Kommentare auch ein wenig in die Tiefe gingen, sodass sich vielleicht die eine oder andere Diskussion ergibt. Wie gefällt euch der Stil von Charlotte Bronté? Welche Szenen haben euch besonders berührt? Was könnt ihr so gar nicht nachvollziehen? usw.
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Zitat
Original von Primavera
Ich hab so ne reduzierte Ausgabe, denke ich. Aber es reicht auch so. Ich hab keine Lust jetzt nochmals ein neues zu kaufen. Ich hab ne uralte Ausgabe ohne Jahreszahl. Noch so mit Schreibmaschinenschrift gedruckt. Mit vielen Tippfehlern etc.@ Primavera
Wie schade. Ich finde, bei Jane Eyre lohnt sich jeder Satz. Ich wüsste gar nicht, wo ich mit dem Kürzen anfangen sollte... Aber ich kann verstehen, dass du dir nicht extra ein neues Buch kaufen möchtest.
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Ich finds momentan ganz "nett" (weiß gar nicht, wie ich es ausdrücken soll) mal ein so altes Buch in Händen zu halten.
ZitatUnd ich würde mich freuen, wenn eure eigenen Kommentare auch ein wenig in die Tiefe gingen, sodass sich vielleicht die eine oder andere Diskussion ergibt. Wie gefällt euch der Stil von Charlotte Bronté? Welche Szenen haben euch besonders berührt? Was könnt ihr so gar nicht nachvollziehen? usw.
Zu deinem Wunsch:
Ich werde sicherlich noch mehr schreiben, nur fehlt mir momentan die Zeit und das richtige Feeling dafür.Ich bin geschockt über die Verhältnisse damals, frage mich aber dennoch, ob es heute recht viel anders ist. Das klingt jetzt hart,
aber
damals: waren Waisenkinder ausgestossene, die auf nichts hoffen durften,...
Heute: Waisenkinder werden in Heimen versorgt. Sie werden nicht als minderwärtig angesehen, aber ist die Versorgung wirklich so optimal wie sie 2007 sein sollte. Ist das Essen wirklich ausgewogen? Ich unterrichte immer wieder Kinder, die im Heim leben (keine Waisen). Da fehlt es oft an materiellen Dingen (Kleidung uralt, kein Bleistift, etc.), aber auch die Wärme und Geborgenheit fehlt häufig. Natürlich nicht immer, aber doch häufig sind diese Kinder sehr anhänglich und bräuchten mehr Geborgenheit.Ich möchte jetzt aber keine Diskussion von Heimen in Deutschland vom Zaun brechen. Es sind sicherlich einige schlecht und die meisten ganz gut.
Es unterscheidet sich deutlich von damals. Was ja auch so sein muss!!! -
Zitat
Original von Waldfee
... Ich muss unbedingt noch mal bei Wikipedia forschen, wie Charlotte Brontés Leben so verlief!Dazu gab es kürzlich einen Fred über die Biografie der Geschwister Bronte
Ich habe diese gelesen (allerdings mindestens 15 Jahre her), da mich der Hintergrund und die Familie interessiert hat. ch finde es einfach faszinierend, daß damals junge Frauen es fertig brachten, solche Romane zu verfassen. Sie hatten ja keine großen Möglichkeiten ihren Horizont zu erweitern oder von der restlichen Welt zu erfahren, sie mußten sich auf das beschränken, was in ihrer eigenen Umgebung geschah bzw. ihre Phantasie dann hergab. Für mich einfach toll.Ich möchte jetzt nicht zu weit ausholen, aber ich finde George Sand auch großartig. Sie mußte sich ein männliches Pseudonym zulegen, um überhaupt veröffentlichen zu können. Das dann durchzuziehen, da muß jemand schon sehr hartnäckig sein. Bei einer solchen Zielstrebigkeit kann man nur den Hut ziehen
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Also nun zum Buch. Ich bin sofort in die Geschicht reingekommen. Wie Primavera schrieb, nicht zu vergleichen mit den Buddenbrooks.
Ich habe auch mit Jane mitgefühlt, wie ungerecht sie in der Familie Reed behandelt wurde. Erstens von der Tante, aber auch von den Cousinen bzw. Cousin. Der Abschuß war ja dann, als sie in dieses Rote Zimmer gesperrt wurde und durch diese panische Angst krank wurde.
Dann hatte ich auch etwas Hoffnung, als der Apotheker den Schulbesuch anregte. Das Zusammentreffen mit Mr. Brocklehurst ließ schon schlimmes ahnen. Der Abschied von der Tante und, daß sie dieser endlich einmal die Meinung sagte und sich damit innerlich befreite fand ich bemerkenswert. Der Abschied von Bessie war innig und herzlich.
In der Lowood wurde sie nicht mehr von der Familie schikaniert, aber das Leben dort war ja auch nicht das Zuckerschlecken. Sie hatte große Schwierigkeiten sich an die neuen Lebensregeln und die ungewohnten Aufgaben zu gewöhnen. Bei der Beschreibung des Tagesablaufs, des Essens und der Kleidung hatte ich nur noch Mitleid. Sie schließt Freundschaft mit Helen und verehrt Frl. Temple. Als dann Frl. Temple einmal statt verbranntem Haferbrei ein zusätzliches Frühstück mit Brot und Käse den Schülern genehmigte muß sie sich dafür vor Brucklehurst rechtfertigen, ebenso weil sie Schülerinnen zweimal in einer Woche einen frischen Kragen gegeben hat.
Den Ausführungen von Waldfee kann ich mich nur voll anschließen und zum Schluß noch den letzten Absatz zitieren
"Besser ein Mahl von Kräutern, wo Liebe ist, denn ein gemästeter Ochse und Haß. Jetzt hätte ich Lowood mit all seinen Entbehrungen mit mehr gegen Gateshead und seinen alltäglichen Luxus eintauschen mögen. " -
Zitat
"Besser ein Mahl von Kräutern, wo Liebe ist, denn ein gemästeter Ochse und Haß. Jetzt hätte ich Lowood mit all seinen Entbehrungen mit mehr gegen Gateshead und seinen alltäglichen Luxus eintauschen mögen. "
Hier zeigt sich ja schon eine Weiterentwicklung Jane Eyre`s, denn im Hause ihrer Tante hat sie noch gegenüber dem Apotheker gesagt, dass sie sich nicht vorstellen kann in Armut (bei der Familie ihres Vaters) zu leben. Ihr fehlte völlig die Vorstellung das menschliche Wärme und wahre Zuneigung nicht von materiellen Werten abhängt.
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Bei dem Gespräch zwischen Jane und Helen in Kapitel 6 hatte ich das Gefühl, dass Helen Burns im Roman auftaucht, um ein programmatisches Gegengewicht zu Jane Eyre bezüglich des Umgangs mit den Widrigkeiten des Lebens darzustellen. Es kam mir etwas konstruiert vor, obwohl ich das Gespräch durchaus interessant fand.
Mich würde übrigens auch interessieren, was die Reclam-Ausgabe so an Anmerkungen zu bieten hat.
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So, ich bin nun auch dabei.
Ich hatte etwas Probleme in das Buch reinzukommen, aber mittlerweile lese ich es recht gern und bin gespannt wie es weitergeht. Auch wenn ich die Personen alle sehr schwarz - weiß finde...
Den Schreibstil finde ich angenehm zu lesen, nur zwischendurch stören mich die vielen Fragen. Zum Beispiel in Kapitel 8 die Einleitung dazu, dass Helen Burns krank ist: "Und wo war Helen Burns geblieben? Warum verbrachte ich diese goldenen Tage der Freiheit nicht mit ihr? Hatte ich sie vergessen? Oder war ich so unwürdig, daß ich ihres reinen Wesens überdrüssig geworden war und sie nicht mehr mochte?"
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Ich habe mal nach diesem Buch geforscht, das Helen Burns liest.
Scheint wohl dieses hier zu sein: The History of Rasselas: Prince of Abyssinia. Kennt das jemand? -
Hallo,
ich habe den ersten Teil auch inzwischen beendet und muss sagen, dass mir das Buch bisher sehr gut gefällt. Ich habe es mir aus der Zeit heraus, in der es geschrieben wurde, langatmiger und langweiliger vorgestellt. Auch die Sprache ist in keiner Weise altmodisch oder "verstaubt". Da bin ich sehr angenehm überrascht.
Ich lese eine Ausgabe vom Bertelsmann Club, die es letztes Jahr in einem Schuber mit noch 2 anderen Büchern der Bronte-Schwestern gab. Die Übersetzung ist von Gottfried Röckelein.
Der Roman scheint wirklich sehr staark autobiografisch zu sein. Charlotte Brontë begann schon als Kind schreiben. Sie wurde zunächst zu Hause unterrichtet und hatte nur kurze Schulaufenthalte, wo sie in 18 Monaten als Klassenbeste einen Schulabschluss erreichte. Sie trat 1835 eine Stelle als Lehrerin an und arbeitet 1839 und 1841 als Gouvernante.
Viele Sachen hat sie zunächst unter einem männlichen Pseudonym veröffentlicht.
Ich kann mich Waldfee nur anschließen. Es ist schon bewundernswert von den früheren Schriftstellern ein so dickes Werk mit der Hand zu schreiben. Das können wir uns heute gar nicht mehr vorstellen.
LG, Frühlingsfee
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Zitat
Original von Richie
Ich möchte jetzt nicht zu weit ausholen, aber ich finde George Sand auch großartig. Sie mußte sich ein männliches Pseudonym zulegen, um überhaupt veröffentlichen zu können. Das dann durchzuziehen, da muß jemand schon sehr hartnäckig sein. Bei einer solchen Zielstrebigkeit kann man nur den Hut ziehenDas stimmt. Dazu gehörte schon der unbedingte Wille, etwas zu schreiben und auch zu veröffentlichen. Allerdings hat mich George Sands "Sie und Er" bei weitem nicht so gefesselt wie "Jane Eyre" oder auch Jane Austens "Stolz und Vorurteil". Hat sie besseres geschrieben?