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'Die Priesterin der Türme' - Seiten 001 - 152
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Da ich wohl erst heute Abend so richtig zum Lesen komme, morgen unterwegs bin und gar nicht posten kann, und einer ja den Anfang machen muß. Also.
Das Buch macht schon mal einen guten Eindruck: interessante Covergestaltung (auch der Einband selbst ist gestaltet), Lesebändchen (prima!), Landkarte, Personenverzeichnis (klasse!), Ortsverzeichnis, Erklärung wichtiger Begriffe - was will man mehr! Jetzt brauche ich nur noch ein paar Stunden Lesezeit...
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Liebe Leserunde,
heute geht es also los mit dem ersten Teil der Trilogie "Insel der Stürme". Ich bin schon sehr gespannt auf eure Fragen und Anmerkungen und werde euch hier im Forum Rede und Antwort stehen.
Jetzt aber erst einmal viel Spaß mit den ersten Seiten!
Viele Grüße,
Heide
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Ich bin jetzt bis Seite 44 vorgedrungen. Das Personenverzeichnis habe ich noch nicht gebraucht, doch die Landkarte schon öfters zu Rate gezogen. Der „Norden“ ist ja ziemlich viel kleiner als der „Süden“; ob das Zufall ist oder noch eine Bedeutung erlangt, wird sich noch zeigen.
Zu meiner Überraschung habe ich noch etwas Probleme, so richtig in die Handlung rein zu kommen. Das kann allerdings daran liegen, daß mich zwei der letzten gelesenen Bücher sehr gefangen genommen hatten, und ich noch zu sehr in „historischen Dimensionen“ denke. Das ist hier ja eine völlig neue und eigenständige Welt, und ich bin noch ganz am Anfang. Der Klappentext gibt Vergleiche mit MZB sowie Anne McCaffrey an. Von letzterer habe ich einige Bücher, und von ersterer sogar welche gelesen. Wenn man schon unbedingt vergleichen will, so fiele mir aber eher Arrakis ein (besser bekannt unter dem Namen Dune - Der Wüstenplanet), ohne das jetzt näher begründen zu können, einfach so aus dem Gefühl heraus. (Wobei ich mir nicht sicher bin, wie solche Vergleiche bei der Autorin ankommen.)
Die vorgestellte „Insel der Stürme“ jedenfalls empfinde ich als etwas ganz eigenständiges, mit eigenen Gesetzen, Gebräuchen und Historie. Erst langsam, im Laufe der Geschichte, wird alles eingeführt und vorgestellt. Drum wohl auch die „Anfangsschwierigkeiten“, weil eben das Hintergrundwissen noch fehlt.
Auf jeden Fall habe ich wieder einmal meinen Vorsatz sausen lassen, mehrbändige Werke erst zu lesen, wenn der letzte Band erschienen ist. Aber wer kann bei einer Leserunde mit Autorin schon widerstehen?
“Anáxi, die Große. So groß, dass die Bewohner darüber stritten, ob sie selbst nicht größer seien als die Götter - Bewohner einer Stadt mit neun Türmen. ...“ (S. 44)
Das erinnert mich an den Mythos des Turmbaus von Babylon mit den bekannten Folgen.Wenn man so ein Projekt beginnt, wie kommt man eigentlich auf all die Namen von Personen und Orten, mit den vielen „´“ und „´`“? Legt man vor dem Schreiben eine Liste an oder kommen die im Laufe des Schreibgangs so nach und nach hinzu? Kurz gesagt: steht da ein Konzept dahinter oder legt man einfach los?
Ach, und herzlich willkommen Heide.
Ich werde mich vermutlich erst am Freitag wieder melden können, da wir morgen einen Tagesausflug geplant haben.
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Ich habe bereits am Montag mit dem Lesen begonnen, damit ich heute überhaupt etwas zur Leserunde beitragen kann, bin nämlich eine berühmt berüchtigte Langsamleserin
Bin jetzt auf Seite 89 angekommen. Der erste Eindruck vom „Äußeren“: Sehr schöner Umschlag, sehr schön auch die Karte auf der Rückseite des vorderen Einband. Die habe ich auch schon des öfteren benötigt. Ebenso wie das Personenverzeichnis im Anhang des Romans
Vor diesem Buch habe ich (bis Sonntag) Monika Feltens „Die Macht des Elfenfeuers“ gelesen und muss nun doch etwas aufpassen, dass ich nicht alles durcheinander werfe.
Die Landschaft hatte ich bereits nach der ersten Seite und der sehr schönen Beschreibung sofort vor meinem inneren Auge. Dieses ungute Gefühl im Angesicht des Totengottes übrigens auch, ich konnte regelrecht den Geruch des Todes riechen.
Diese Angst vor dem Kind finde ich nun allerdings ein bisschen paranoid. Sie begründet auf einer Begebenheit mit einem anderen „verlorenen“ Kind in einer anderen Stadt, die sich die Bewohner dort jedoch selbst zuzuschreiben haben. Ich meine das mystische Kind Jardara, das wie eine Ziege zweigeteilt wurde. Aber natürlich, es ist Fantasy und es wäre keine Fantasy, wenn es dort nicht solche mystischen und etwas ungewöhnlichen Begebenheiten gäbe. Mich regen solche Sachen dann trotzdem immer auf
Genauso geht es mir mit dem Verhalten von Amras Mutter!!
Aufgefallen ist mir ähnlich wie SiCollier auch die ungewöhnliche Aufteilung der Insel. Hier sieht es nämlich aus, als läge die Stadt Calaxi, um die es hier ja unter anderem geht, im Norden?
Ich bin extrem gespannt, wie es weitergeht.
Liebe Grüße
Redcat -
Guten Morgen!
Jetzt seid ihr also schon mit Amra und der kleinen Lillia unterwegs!
Zum Einstieg gebe ich euch vielleicht am besten noch ein bisschen Hintergrund-Info. Meine Insel hat nämlich ein reales Vorbild: Sardinien.
Die mediterranen Landschaften, die Steintürme, in denen Amra zu Hause ist, und manche der Ortsnamen sind an dieses Vorbild angelehnt. Ausnahme: Einen tiefen Grabenbruch wie den Scyé gibt es dort nicht.
Über 4000 Jahre ist die Nuraghen-Kultur auf Sardinien alt ('Nuraghe' bedeutet Steinturm/ Steinhaufen). Heute könnte Caláxi also so aussehen:
http://www.webinsardinia.com/immagini/nuraghe_barumini.jpg
http://www.circolosardegna.bri…it/00-NuragheBarumini.jpgDie Idee zu der Trilogie entstand auf meinen Reisen zu diesen Schauplätzen. Ich habe dann ein Konzept für alle 3 Bücher entwickelt - ich brauche das zu meiner eigenen Orientierung. Das Namensregister entsteht dann beim Schreiben, indem ich Landkarten durchforste und bereits vorhandene Ortsnamen abändere. Auf Sardinien gibt es z.B. Orte wie Barumini, Oristano oder Arbatax.
Mit der "Insel der Stürme" sollte eine Welt entstehen, in der alles eine mythologische Ursache hat - von der Aufteilung in zwei Länder, den Streitereien innerhalb der Klane bis hin zur paranoiden Furcht vor kleinen Mädchen. Die Insel ist also ein durch und durch magisches Gebilde!
Weiterhin viel Spaß beim Entdecken!
Heide
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Bin jetzt bis Seite 52 gekommen und habe das gleiche Problem wie SiCollier.
ZitatSi Collier:
Zu meiner Überraschung habe ich noch etwas Probleme, so richtig in die Handlung rein zu kommen.Ich hoffe das gibt sich noch.
Das Buch an sich finde ich von der Aufmachung her sehr schön. Das Lesebändchen ist sehr praktisch. Klasse finde ich auch das Glossar (habe schon ein paar mal reingespickt) und ich bin ein Fan von Karten (im Buchdeckel) da kann man die Handlung immer sehr schön mitverfolgen.
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So, von der Tagesreise zurück, aber zum lang lesen oder schreiben hier reicht es heute nicht mehr.
@ Vivian
Ich gehe doch sehr davon aus, daß sich diese Anfangsschwierigkeiten bei mir noch erledigen. Denn Fantasy (und solche Sagas) sind eigentlich genau mein "Beuteschema".
@ Heide
Danke für die ersten Zusatzinformationen. Den Links gehe ich morgen mal nach. Und dies:
ZitatMit der "Insel der Stürme" sollte eine Welt entstehen, in der alles eine mythologische Ursache hat
macht das ganze nur noch viiieeel interessanter für mich! -
Ich bin jetzt auf Seite 120, die ersten 50 Seiten habe ich mich auch sehr schwer getan, in die Geschichte reinzukommen, seitdem geht es aber besser und ich bin schon gespannt, wie es heute abend weitergeht.
Das Glossar gefällt mir auch sehr gut, war mir schon des öfteren hilfreich.
Lesebändchen entfällt bei mir, ich habe das TB :-). -
So, jetzt habe ich auch angefangen!
Was hier oben bereits zu Anhängen und Glossar gesagt wurde, will ich nicht noch einmal wiederholen, unterstreiche ich aber!Ich habe den Einstieg in die Geschichte sofort gefunden und mir gefällt die beschriebene Welt sehr gut.
Die Ängste fand ich sehr gut transportiert, man kann sie förmlich selber spüren.Ich bin schon sehr gespannt wie es weitergeht, aber das war ich nach der Leseprobe des Gewinnspiels auch schon
Am Wochenende kann ich leider nichts posten, da ich mich mit einigen Eulen in Bayern rumtreibe, am Montag geht es aber auf jeden Fall weiter.
Wochenendgrüße von Elbereth
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Ich konnte bis jetzt nur ein paar wenige Seiten weiterlesen, aber der mythologische Hinweis von Heide hat bei mir quasi "den Knoten platzen lassen". und ich bin auf der Insel angekommen.
Ein bißchen ein Problem war vielleicht, daß ich hier etwas völlig neues und eigenständiges vorgefunden habe. Bisher konnte ich die Geschichte in kein "Schema" einordnen, sondern kam (bzw. komme) mir wie ein Fremder in einer fremden Welt vor, in der ich mich erst mal zurecht finden muß, was ob deren Fremdheit nicht so leicht ist. (Dazu vielleicht später noch mehr.)
So, aber jetzt erst mal weiter zur Tagesarbeit sowie dem Buch, bevor ich mich hier wieder melde.
Edit. Ergänzt sowie Schreibfehler berichtigt.
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Ich habe jetzt die ersten zwei Kapitel gelesen (S. 52). Ich habe mich ebenfalls etwas schwer getan, in die Geschichte hineinzufinden, u.a. da Amra (falls ich nichts überlesen habe) noch nicht beschrieben wurde.
Nach so wenigen Seiten sind natürlich viele Fragen aufgeworfen, auch da man die fantastische Welt, bzw. Insel und die Bräuche der Ansässigen erst kennenlernen muss. Das Taú scheint eine Verbindung aus Seele, Aura, einsetzbarer/kontrollierbarer Macht zu sein, und wird wahrscheinlich noch häufiger eine Rolle spielen.
Auch scheinen die Menschen (zumindest die aus dem Süden) stark mit den Göttern verbunden, die anscheinend tatsächlich existieren (Amra hat ja Antiles' Gegenwart mehrmals gespürt; ich übrigens auch).
Was wiederum die Frage aufwirft, warum die Götter zu Anáxis Zeiten nicht eingegriffen haben und gegen die Abtrünnigen vorgegangen sind.Was mich wundert ist die starke Abneigung gegenüber dem "Verlorenen Kind", von dem bzw. dessen Ankunft ja einige Lieder der Südmenschen handeln. Wodurch zeichnet sich solch ein Kind aus? Weiblich, schwarze Haare, blau-türkis-grüne Augen? Man kann doch nicht alle Mädchen, die diesem Bild entsprechen nach der Geburt entsorgen, um ja das "Ende der Zeit" vermeiden zu wollen!?
Was sind überhaupt die Nraurn? Ziegenmenschen steht irgendwo, aber ich hoffe, dass sie noch einmal genauer beschrieben werden.
Bisher kann ich noch nicht soviel zum Buch sagen, auch wenn mir ein, zwei Mal Satzkonstruktionen negativ aufgefallen sind.
Auch bei der Namensgebung in bezug auf die Städte stören mich die vielen Akute (´) ein wenig, da ich ihren Sinn nicht erkenne.
Ich les dann mal weiter,
bartimaeus -
Ich war so „stinkig“, daß ich noch nicht weit bin, daß ich mir jetzt einfach die Zeit genommen und den kompletten ersten Teil durchgelesen habe. Und jetzt bin ich geschafft; das habe ich nun davon
Doch wieder ernsthaft. (Heide, bitte nicht persönlich nehmen, wenn ein paar Kritikpunkte kommen. Aber wir sind ja hier, um Meinungen offen miteinander auszutauschen. :wave)
Wie schon erwähnt, hatte ich einige Anfangsprobleme, in das Buch hineinzukommen, einige andere aus der Leserunde wohl auch. Die haben sich bei mir mittlerweile erledigt. Ich habe jetzt rund hundert Seiten am Stück gelesen, und Erdbeben, Schreie, Auseinandersetzungen förmlich gehört und erlebt, als ob ich mitten drin wäre. Ich habe diese hundert Seiten als so dicht empfunden, daß ich mich jetzt ganz ausgelaugt fühle und erst mal eine Pause brauche. Der erste Teil enthält Stoff für ein ganzes Buch - ich empfinde zu viel Handlung auf zu wenig Seiten. Das Erdbeben, was Caláxi zerstört, ist von elementarer Gewalt, und auch so beschrieben. Wie gesagt, ich kam mir vor, als ob ich mitten drin im Geschehen wäre - gleichzeitig hatte ich das Gefühl, alles wie in einem Zeitraffer zu erleben. Es ging so schnell, auf so wenig Seiten, und war deshalb emotional so ungeheuer anstrengend. So mindestens 30 oder 40 Seiten mehr hätte ich gebraucht, um das zu verarbeiten.
Ein wichtiger Hinweis für mich war Heides Bemerkung, daß alles auf der Insel eine mythologische Ursache hat. Das gab für mich dem ganzen einen anderen und erweiterten Hintergrund, und half (bzw. hilft) sehr zum Verständnis. Ich habe bei der „Insel der Stürme“ das Gefühl, einer völlig eigenen und eigenständigen Welt zu begegnen, die mit nichts zu vergleichen ist, was ich bisher gelesen habe. Und das macht es für mich (und vielleicht für andere auch) etwas schwierig. Ich will versuchen, mit deutlicher auszudrücken.
Ein Beispiel kann das am besten veranschaulichen. Thomas Finns „Die Chronik der Nebelkriege“ (zu Band 1 und Band 2 gabs hier kürzlich schon Leserunden) ist das Gegenteil zur „Insel der Stürme“. Finn „spielt“ auf geradezu geniale Weise mit Althergebrachtem, Sagen, Geschichten und Personen, die man evtl. aus anderen Büchern kennt, und verbindet das zu einer eigenen Welt, in der man sofort heimisch ist. Es ist, als ob man in der „Enzyklopädie der Fantastischen Literatur und Welt“ (so es eine solche gäbe) nachschlägt und alles genau so beschrieben findet, wie es in den „Chroniken“ auftaucht. Das funktioniert bei der „Insel der Stürme“ nicht. (Insofern ist mein früherer Vergleich mit Arrakis = Dune m. M. nach nicht so weit hergeholt, ich hatte beim „Wüstenplaneten“ ähnliche Empfindungen.)
Konkret ist mein Problem darin zu sehen, daß der Welt der Insel eine Mythologie zugrunde liegt, dem ganzen ein durchdachtes Konzept (wie aus Heides Post zu schließen ist) - aber mir dazu irgendwie der Schlüssel fehlt. So habe ich erst auf Seite 78 begonnen zu kapieren, was es mit dem ganzen „Wasserkult“ auf sich hat und warum der für die Stadt so ungeheuer wichtig ist. Um es mal auf den Punkt zu bringen: Ich persönlich habe das Gefühl, daß den Protagonisten alles klar ist, denn die kennen ja die Mythologie der „Insel“, zumindest ihre je eigene (Norden / Süden); die Autorin kennt die natürlich auch. Und weil sowohl Protagonisten wie auch Autorin das alles völlig klar ist, muß es nicht extra erwähnt werden - und bleibt mir als Leser darob über weite Strecken verborgen. (Das klingt für Heide jetzt hoffentlich nicht zu schlimm, und noch hoffentlicher konnte ich überhaupt klar machen, was für mich der „Casus Knacktus“ ist .)
Das in Verbindung mit der Tatsache, daß ich von Sardinien eigentlich nur weiß, daß es eine Insel ist, die zu Italien gehört, und die mir daher völlig fremd ist, dürften die Hauptgründe für die beschriebenen Schwierigkeiten sein.
Ich habe mal im Rezithread zu dem Buch gelesen und das hier gefunden:
ZitatHerr Palomar
Was mich am Roman neben den malerischen Landschaftsbeschreibungen am meisten beeindruckt hat, ist der philosophische Ansatz über Krieg und möglichen Frieden zwischen gegnerischen Parteien, die so weit auseinander liegen, dass sie einander kaum noch kennen und nur Raum für Hass bleiben.
Aus dieser Sicht ist Die Priesterin der Türme ein wichtiger Roman, der über übliche Genreansätze weit hinausgeht und der andererseits auch für andere Interessierte einen perfekten Einstieg in das Fantasygenre bieten kann.Dem kann ich mich nur anschließen, und es bestätigt mir selbst mein Gefühl dem Buch gegenüber. Kurz gesagt, dürften die Probleme durch fehlende Hintergrundinformationen bedingt sein.
Ich bin jedenfalls froh, diese Trilogie mit einer Leserunde zu beginnen, da sich doch etliche Fragen auftürmen werden, die die Autorin hoffentlich beantworten kann und wird! So komme ich zu den Hintergrundinformationen und damit zu einem „perfekten Einstieg“ in das Werk.
PS. Hier nur die „allgemeinen Anmerkungen“; die konkreten Fragen kommen in einem weiteren Post später.
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Ich hoffe, Heide verträgt es, wenn ich meine Schwierigkeiten auch noch hinzufüge.
Und zwar ist mein Problem in den Charakteren bgründet.
Wenn Amra denkt, dann tut sie es wie ein Beobachter, berichtet dabei, was um sie herum passiert... aber mir fehlt dabei die innere Tiefe, die spontanen Gedanken, die mehr als nur von den Ereignissen um sie herum berichten oder kurze Passagen aus ihrer Kindheit streifen. Es ist ein bisschen steril. Amra hat irgendwie keine Eigenarten, keine auffallende Art zu denken oder zu fühlen... Sie akzeptiert alles irgendwie mehr oder weniger.
Und mittlerweile weiß ich, dass mein Problem mit den Gedanken und Gefühlen der Charakteren auch damit zu tun haben, dass es nie heißt >sie sah Schmerz in den Augen des Fremden<, bzw, >sie spürte ... im Tau des Fremden<, sondern stehts solchen kryptischen >Kurz öffnete sich das Tau, und Amra merkte, was ihn bewegte<. Das ist ja schön und gut, aber damit wusste ich nicht, was genau das ist. Das frustriert mich als Leser. Auch Amra selbst >fühlt< und >spürt< kaum, sondern es heißt immer >Ihr Tau zog sich zusammen< und Ähnliches. Das ist wie eine Mauer zwischen mir und den Personen.
Jass
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Nach so viel Kritik noch etwas versöhnliches zum Tagesabschluß (und gleichzeitig die erste der angekündigten Fragen).
Heide, es würde mich interessieren, wie Du auf das Taú gekommen bist (bzw. den Namen dafür. Das „Tau“ - griechischer Buchstabe - spielt ja z. B. im franziskanischen eine große Rolle.) Und zwar sowohl auf den Namen als auch auf das „Ding“ an sich. Denn ich kann mich nicht entsinnen, etwas vergleichbares wo anders gefunden zu haben.
@ Jass
Diese Probleme hatte ich nun nicht bzw. nicht mehr, nachdem ich einen Zugang zum Buch gefunden hatte. Das war (bzw. ist) für mich dann für einen Fantasy-Roman ein gängiges Bild bzw. Praxis der Protagonisten. Mehr Probleme habe ich immer, wenn alles mögliche aus den Augen gelesen wird. Da bin ich immer ganz erstaunt, denn mir gelingt es so gut wie nie, irgendetwas aus irgendeinem Auge zu lesen.ZitatJass
Sie akzeptiert alles irgendwie mehr oder weniger.
Das habe ich nicht so empfunden. Äußerlich, vielleicht, weil es nicht anders ging. Aber - ohne das jetzt näher beschreiben oder erklären zu können - hatte ich immer das Gefühl, daß sie sich sehr wohl auflehnt und die Dinge eben nicht akzeptiert, das nur nicht "ausleben" kann.PS: Mehr dann ab Sonntag. Morgen (Samstag) bin ich den ganzen Tag unterwegs und kann daher erst am Sonntag mich wieder hier melden. In der Zeit, in der „meine“ beiden Damen Shopping gehen, lassen sie mich i. d. R. in einem italienischen Cafe zurück. Und da habe ich dann gute zwei Stunden Zeit zum ... richtig, Lesen natürlich (bei ein paar wirklich prima Cappuccino), so daß ich am Sonntag ein gutes Stück weiter bin.
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Hallo zusammen!
Eine kurze Zwischenmeldung meinerseits, weil ich am Wochenende eigentlich unterwegs bin.
Die Idee für das Taú stammt aus asiatischen Traditionen. Konkretes Vorbild war das Chi aus der chinesischen Kultur. Es hat sehr viele verschiedene Bedeutungen: Atem, Lebenskraft, manchmal auch "Atem der Welt". In meinem Roman hat es unter anderem die Aufgabe, die Gefühle einer Person darzustellen. Ich finde eure Beobachtung sehr interessant, dass dadurch jedoch eine gewisse Distanz zur Figur entsteht - vielleicht liegt das an der ungewöhnlichen Art, seelische Vorgänge durch diese magische Komponente darzustellen.
Das Taú hat aber noch sehr viel mehr Bedeutungen und Funktionen - mehr dazu im Verlauf des Romans! Grundsätzlich zeigt sich daran die Auffassung von Magie, die der "Insel der Stürme" zugrunde liegt: Das "Magische" ist niemals eindeutig festzulegen, es schillert in veschiedensten Bedeutungen bzw. Interpretationen. Mir ging es darum, eine solche kulturelle Auffassung von Magie zu zeigen. Im Grunde hat jeder auf der Insel eine andere Meinung über Magie. Diese Ansichten prallen insbesondere im 1. Band aufeinander - und deshalb stoßt ihr als Leser zu Anfang auch nicht auf eine fertige Welt, sondern eben "nur" auf Amra und ihre eigene Meinung von der Mythologie des Südens. Sie verkörpert die duldsame, bescheidene Priesterin des Totengottes, die es ihrer Berufung zuliebe auf sich nehmen muss, am Rande der Gesellschaft zu leben. Ob sie damit richtig liegt, wird sich zeigen.
Von der sardischen Kultur spielen vor allem die Nuraghen eine Rolle. Ich habe mich bei Mythen rund um den Globus bedient. Die nigerianischen Yoruba z.B. kennen einen sehr blutrünstigen Totengott: Ogun. Und einige Völker Nordamerikas berichten von der Erschaffung der Welt, die wie der Rücken einer Schildkröte aus dem Urmeer auftauchte. Die "Insel der Stürme" ist also ein Mikrokosmos - und die Konflikte an Land bilden genau das ab.
Das ist vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Ansatz für Fantasy - ihr hört ja schon an meinen Randbemerkungen, dass ich mich stark von Mythen und Sagen habe beeinflussen lassen. Mein Motive für diese Gestaltung der Welt lag darin, dass ich den Konflikt nicht einfach im üblichen Schema von Gut und Böse ansiedeln wollte. Diese Trennlinie ist auf der "Insel der Stürme" ziemlich schwer zu ziehen!
So viel von meiner Seite! Spätestens am Montag melde ich mich wieder und wünsche euch bis dahin ein schönes Wochenende!
Viele Grüße!
Heide
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Hallo,
so, ich bin seit gestern nun auch mit dem ersten Teil durch und noch immer total begeistert.
Im Gegensatz zu manch anderen hier in der Leserunde, hatte ich die Probleme nicht (Distanz zu den Charakteren etc). ich kann das zwar ganz gut nachvollziehen und weiß auch ehrlich gesagt nicht genau, weshalb diese Probleme bei mir nicht aufgetreten sind, aber so ist es wohl :gruebel.Im Gegenteil: ich konnte mich eigentlich sofort in Amra hinein versetzen, habe alles was ihr widerfahren ist, fast selbst gespürt. Das begann schon mit der Gegenwart des Totengottes Antiles, ging über das Beben der Stadt und die Angst um das Kind, bis hin zur Enttäuschung über die Stadtbewohner, die in der Läge gewesen wären, das Kind zu töten.
Was mir auch aufgefallen ist (so wie weiter oben schon einmal von bartimaeus erwähnt) ist, dass es keine Beschreibung der Protagonisten gibt. Ich würde ja schon gerne mal wissen, wie Amra aussieht. Naja, so muss ich halt alles selber meiner Fantasie überlassen.Ich bin schon lange nicht mehr so gut in einen Roman gerutscht, doch trotz des Verständnisses für die Protagonisten, bleibt natürlich auch an manchen Stellen ein Kopfschütteln über so viel Sturheit bei den Einwohnern von Calaxi:
Das Kind wird zum Tode verurteilt, ein bisschen verwundert war ich hier über Gorun: hätte ich ihm gar nicht zugetraut, dass er sich dem Befehl der Priesterin widersetzt. Niemand darf Amra berühren, doch als so viele tot und verletzt am Boden liegen, schreien alle nach ihr. Trotz Warnung laufen die Priesterinnen bei Beginn des Bebens zurück in den Westtum.
Was das Taú betrifft, dachte ich zuerst an so etwas wie die „Macht“ bei Star Wars, jetzt nachdem Heide es mit dem chinesischen Chi erläutert hat, ist mir dies etwas deutlicher geworden. Weshalb das Kind allerdings kein Taú hat, begreife ich noch nicht so ganz, vielleicht wird es ja noch erläutert.
Und als ob das Beben und die fast vollständige Zerstörung der Stadt noch nicht genug gewesen wäre, folgt nun noch der Einmarsch der Nraurn. Du meine Güte :cry!!
Liebe Grüße
Redcat -
huch, da ist das Abschicken zu früh gekommen, text folgt noch...
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Noch ein paar Anmerkungen zum 1. Teil.
Vielen Dank an Heide für die Erklärungen zum Taú - das wäre nämlich nochmals eine Frage geworden, die nun aber schon beantwortet ist. Und damit erklären sich auch einige meiner Probleme - mit dem östlichen / asiatischen hatte ich schon immer meine Probleme; ich bin zu sehr dem westlichen (Denken) verhaftet, als daß mich das östliche je groß angesprochen hatte. (Letztes Jahr hat sogar der Arzt, der mir Akkupunktur verschrieben hatte, zugeben müssen, daß ich zu den Menschen gehöre, bei denen die nicht hilft.)
ZitatHeide
vielleicht liegt das an der ungewöhnlichen Art, seelische Vorgänge durch diese magische Komponente darzustellen.
Ja, diese Art ist in der Tat ungewöhnlich. Mir fällt nichts vergleichbares ein, was wohl auch den Zugang etwas erschwert. Ich hätte nie von mir gedacht, daß ich mit etwas abseits vom „Mainstream“, etwas, was nicht sofort in irgendeine Schublade paßt, so Probleme bekommen könnte. Ich passe doch selbst in keine „Schublade“.
Durch den Hinweis auf die Taú-Funktionen, die im weiteren Verlauf erklärt werden, stelle ich weitere Fragen dazu erst mal zurück, wenngleich ich immer noch ein paar Probleme damit habe.ZitatHeide
Das "Magische" ist niemals eindeutig festzulegen, es schillert in veschiedensten Bedeutungen bzw. Interpretationen. Mir ging es darum, eine solche kulturelle Auffassung von Magie zu zeigen. Im Grunde hat jeder auf der Insel eine andere Meinung über Magie.
Könnte es sein, daß wir unter dem Wort „Magie“ etwas verschiedenes verstehen (und daß ich darum falsch an das Werk herangegangen bin, mit den bekannten und schon beschriebenen Schwierigkeiten)? Es wäre vielleicht gut, wenn Du den Begriff „Magie“ mal in dem Sinne definieren würdest, wie Du ihn in der „Insel der Stürme“ verwandt hast. (Ich habe den Eindruck, daß ich das Wort „Mythologie“ benutzen würde, um den gleichen Sachverhalt zu beschreiben, bin mir aber nicht sicher.)
Ich habe so das Gefühl, daß das (zumindest bei mir) eine Menge Probleme verschwinden ließe, weil sich die Sichtweise ändert bzw. korrigiert.ZitatHeide
Das ist vielleicht ein etwas ungewöhnlicher Ansatz für Fantasy - ihr hört ja schon an meinen Randbemerkungen, dass ich mich stark von Mythen und Sagen habe beeinflussen lassen. Mein Motive für diese Gestaltung der Welt lag darin, dass ich den Konflikt nicht einfach im üblichen Schema von Gut und Böse ansiedeln wollte. Diese Trennlinie ist auf der "Insel der Stürme" ziemlich schwer zu ziehen!
Vielleicht ungewöhnlich und ungewohnt (und vor allem unerwartet) - aber interessant und lohnend. (Darauf komme ich am Ende der Leserunde noch mal zurück.)An diesem Punkt möchte ich auf jeden Fall erst mal festhalten, daß meine anfänglichen Probleme und Schwierigkeiten mit dem Buch inzwischen erledigt sind (wozu auch die Erläuterungen der Autorin eine Menge beigetragen haben).
Edit. (Bin zwar mitten im 2. Teil, doch das gehört eigentlich hierher zum ersten).
@ Heide
Ich habe etwas "bewußter" weitergelesen und die Posts von Dir nochmals durchdacht. Könnte es sein, daß die "Insel der Stürme" nicht "reinrassig" in die Rubrik "Fantasy" paßt, sondern diese sprengt, und ich daher mit falschen Voraussetzungen (und Erwartungen) da ran gegangen bin? Mehr und mehr denke ich, daß hier mehrere Literatur-Gattungen zu etwas neuem verwoben wurden. Vielleicht weiß ich am Ende der Leserunde mehr bzw. kann dann mehr dazu sagen. Bisher kann ich mich noch nicht deutlicher ausdrücken. -
So, ich habe den ersten Teil nun auch beendet.
Glücklicherweise hatte ich keine Anfangsschwierigkeiten und konnte deshalb sofort ins Geschehen eintauchen.
Dass Amra nicht (genauer) beschrieben wurde, fand ich anfangs etwas störend, aber irgendwann habe ich mir dann ein eigenes Bild geschaffen und dann war eine Beschreibung sowieso nicht mehr nötig. Eigentlich finde ich es gar nicht schlecht, wenn der Charakter wenig beschrieben wird, denn so kann man sich ein eigenes Bild machen und seiner Fantasie freien Lauf lassen.
Ich hatte auch keine Schwierigkeiten, ihre Handlungen und / oder Gedanken nachzuvollziehen.Das Taú ist eine gute Idee, es ist mal was anderes / neues und eine gute Möglichkeit, die Gefühle der Personen zu beschreiben.
Die Namen sind größtenteils auch gut gewählt. Einfach und gut zu merken.
Vor allem gefällt mir die neue, fremde Welt. Dort gibt es eigene Kulturen, Götter, Wesen (Nraurn), ...
Ich frage mich, wer oder was Lillia ist. Kaum kommt sie in die Stadt, gibt es ein Erdbeben und die Nraurn greifen an. Die Frage ist, wieso sie das Unheil spürt, bevor es passiert. Und warum sie kein Taú hat.
Jemren scheint ja auch einige Geheimnisse zu haben.
Ich bin gespannt wie es weitergeht ...... und deshalb werde ich jetzt auch weiterlesen gehen.
(Ach ja, das Cover gefällt mir auch sehr gut. Die Karte und der Namens/Orts/Begriffs-Register sind auch praktisch.)