'Südwinde' - Kapitel 09 - 22

  • @ Katja


    mir geht das manchmal als Leserin (die ich ja auch bin) nicht anders! :-) Ich versuche ja schon, innerhalb des historischen Genres möglichst vielseitig zu schreiben - vielleicht gefällt Dir irgendwann ein anderes Buch von mir dann besser. :wave
    Danke Dir trotzdem ganz herzlich fürs Mitmachen, für Deine Zeit und den Versuch!:knuddel1

  • Nicole : Vielen Dank für Deine liebe Antwort. Ich ärgere mich ein wenig über mich selber, daß ich so gar keinen Zugang zu diesem Buch bekomme. Habe ich doch sehr wohl gesehen das Du Dir die Arbeit gemacht hast mit einem ausführlichen Personenregister, den ganzen Links und und und.
    Gerade dann macht es eigentlich Spaß eine Leserunde zu verfolgen. Ich weiß auch nicht warum ich dieses Mal nicht rein komme. Aber aufgegeben habe ich noch nicht. Werde ein anderes Buch zwischen schieben, und es dann noch einmal versuchen *g*.

    LG Katja :wave


    "Die reinste Form des Wahnsinns ist es ,
    alles beim alten zu lassen .
    Und gleichzeitig zu hoffen , das sich etwas ändert."-Albert Einstein ."


    :lesend "FÜNF "- Ursula Poznanski

  • Zitat

    Beowulf
    Die Endeckung der Terra australis will und will nicht gelingen und das Leben an Bord eines Schiffes ohne GPS und ohne Telefon nach Hause ist schon eine gefährliche Sache- zu eng sitzen die Beteiligten aufeinander- zu leicht kann Langeweile aufkommen und wie man an Saunders sieht werden nicht unbedingt die besten Seiten des Characters zu Tage gefördert. Dieses Leben darzustellen gelingt der Autorin hervorragend mit allen kurzzeitigen Spannungsmomenten und dann wieder der Angst vor der Länge und Eintönigkeit der Reise und die verblassende Erinnerung an das Zuhause.


    :write Besser kann mans nicht sagen.



    Zitat

    Rosenstolz
    Als Strafe bekommen sie "nur" 24 Peitschenhiebe. Wieviele Peitschenhiebe überlebt ein Mensch ? Ich meine mich zu erinnern, dass das gar nicht soviele sind?


    Je nach Peitsche, etwa 40. Drum durften Delinquenten in römischer Zeit auch nur maximal 39 Peitschenhiebe erhalten, da man nach dem Auspeitschen ja noch für die Hinrichtung am Leben sein mußte. Und bei über 40 war das nicht mehr unbedingt der Fall (selbst bei 39 nicht mehr immer, wenn der Delinquent schon geschwächt war).



    Zitat

    Geli73
    Dass Brittany sich so wenig Gedanken macht, was sie in England erwartet, hat mich auch verwundert, aber als Mr. Banks ihr den Antrag macht, stellt sie sich ja schon vor, wie es an seiner Seite wäre und das wollte sei eben nicht.


    Ja, das hat mich auch verwundert. Und bisweilen konnte ich nicht so recht nachempfinden, weshalb sie eigentlich nach England zurück wollte. So angenehm hatte sie das Leben bei Ihrer Tante doch wohl nicht in Erinnerung - und was würde sie dort anderes erwarten als das, was sie eigentlich nicht will? Und vor allem nach so vielen Jahren der relativen Freiheit (in Bezug auf europäische Sitten und Gebräuche). Diese Problematik kam mir nicht so ganz überzeugend rüber und ich habe mich mehr als ein Mal gefragt, weshalb sie eigentlich mit zurück fährt.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ Katja :knuddel1


    (als Antwort auf Deinen post, grundsätzlich aber an alle)

    Manchmal ist es einfach nicht die richtige Zeit für ein Buch, oder das Thema passt nicht oder oder oder...
    Ich bin ja auch außerhalb der Leserunden hier im Forum unterwegs. Mir sind immer Meinungen, Kommentare und Fragen zu meinen Büchern sehr willkommen - sei es als posts in Rezi-Freds, als pn oder an mich gerichtete e-mail (Adresse steht in meinem Profil) - auch wenn eine Leserunde schon lange vorbei ist. :wave

  • Teil 2 beginnt superspannend!


    Was habt ihr nur gegen Mr.Banks? :grin
    Absolut großartig die Stelle, als er die Geiseln, unter denen sich auch die Fürstin Purea befindet, in seinem Zelt bewacht, was die Eingeborenen wenig zu beeindrucken scheint. :lache

  • Zitat

    Original von Eli
    Teil 2 beginnt superspannend!


    Was habt ihr nur gegen Mr.Banks? :grin


    Viel! :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Zitat

    War es so, dass dieses Pressen eine Spezialität der Engländer war, oder war das auch bei anderen Nationen in dieser Zeit gang und gäbe?


    Ich glaube nicht, dass nur die Engländer auf diese Weise ihre Seeleute rekrutiert haben. Kann mir gut vorstellen, dass das weltweit in der Seefahrt - und wahrscheinlich nicht nur dort - so gehandhabt wurde.


    Zitat

    Ich fand's auch eklig - aber ich mochte Banks' Tonfall in dieser Passage seines Tagebuchs einfach so sehr, so trocken und echter Naturkundler - das musste aus meiner Sicht einfach rein!


    Danke Nicole, mich interessiert alles in Sachen Banks! ;-)


    Zum Ungeziefer ist mir eingefallen, dass wir da vielleicht ein bisschen sehr heikel sind. Ich habe z.B. vor Jahren aus Übersee ein Päckchen getrocknete Heuschrecken bekommen. Soll in Südamerika durchaus gegessen werden. Leider kann ich euch nicht berichten, wie die Dinger schmecken... :grin



    Zitat

    Der Epilog war auch nie als Personenverzeichnis gedacht - ich wollte einfach nur erzählen, was aus allen geworden ist. Wenn man schon mit ihnen mit-reist und (hoffentlich) mit-lebt.


    Hat mir gut gefallen und ich habe ihn ganz gebannt gelesen, so wie man im Kino beim Nachspann nach einem tollen Film noch sitzenbleibt!


    Zitat

    ...die beiden schicken Windhunde Banks'


    Ich kann mich nur wiederholen, der Mann hat Stil, der Mann hat Klasse! :grin
    Edel fand ich auch Tupia im Rüschenhemd! :lache


    Die Botaniker sind jedenfalls eine köstliche Truppe. Banks und Solander kann ich mir so richtig gut vorstellen, wie sie unermüdlich und unverdrossen auf der Suche nach lokalen Variationen von Flora, Fauna und Eingeborenen sind. :lache
    Ebenso wie Solander mit dem Doppelkinn, der davon überzeugt ist, dass der gesuchte Kontinent eine "gewisse Ausdehnung haben muss, sonst könnte er unmöglich die Erde in Balance halten" :wow
    Kein schlechter Ansatz. Werde bei nächster Gelegenheit "Die Vermessung der Welt" in die Hand nehmen.


    Mitten im Lesen ist mir der Wechsel von „Banks“ zu „Joseph“, von „Hicks“ zu „Zachary“ aufgefallen.. Beim ersten „Joseph“ dachte ich, es hätte sich etwas zwischen Brittany und Banks auf persönlicher Ebene geändert, war aber nicht so. Jedenfalls habe ich kein Muster erkennen können.
    Hat dieser Wechsel einen Hintergrund oder ist das ohne Bedeutung?


    Sehr interessant fand ich die Benennung der entdeckten Landstriche, z.b. Cape Turnagain oder Cape Kidnappers. So auf die Schnelle ist mir jetzt eigentlich nur das Kap der Guten Hoffnung geläufig.

  • Zitat

    Eli
    Mitten im Lesen ist mir der Wechsel von „Banks“ zu „Joseph“, von „Hicks“ zu „Zachary“ aufgefallen.. Beim ersten „Joseph“ dachte ich, es hätte sich etwas zwischen Brittany und Banks auf persönlicher Ebene geändert, war aber nicht so. Jedenfalls habe ich kein Muster erkennen können.
    Hat dieser Wechsel einen Hintergrund oder ist das ohne Bedeutung?


    Ich war so ins Buch vertieft, daß mir das gar nicht so recht bewußt wurde.


    Mir ist Banks immer ein bißchen, sagen wir, unsympathisch geblieben. Dennoch habe ich auch seine Tagebücher noch auf der "Beschaffungsliste" stehen. Vielleicht gebe ich ihm eines Tages, wenn mein SUB gerade mal nicht schwindelerregende Höhen hat, eine Chance, und ändere dann meine Meinung. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ Eli


    Zitat


    Original von Eli
    Hat mir gut gefallen und ich habe ihn ganz gebannt gelesen, so wie man im Kino beim Nachspann nach einem tollen Film noch sitzenbleibt!


    ja, eine solche Vorstellung hatte ich beim Schreiben auch! :-]
    (Nic = passionierte Nachspann-Guckerin)


    Zitat

    Original von Eli
    Ich kann mich nur wiederholen, der Mann hat Stil, der Mann hat Klasse!


    man kann über Banks denken wie man will: aber das hatte er auf jeden Fall! :lache


    Zitat

    Original von Eli
    dass der gesuchte Kontinent eine "gewisse Ausdehnung haben muss, sonst könnte er unmöglich die Erde in Balance halten". Kein schlechter Ansatz.


    Das war eine der vorherrschenden "wissenschaftlichen" Meinungen damals, die ich Solander da in den Mund gelegt habe.
    Deshalb wurden Cooks Karten auch stark angezweifelt nach der Rückkehr - es schien unmöglich, dass auf der Südhalbkugel so viel weniger Landmasse sein sollte als auf der nördlichen Hälfte. :wow


    Zitat

    Original von Eli
    Mitten im Lesen ist mir der Wechsel von „Banks“ zu „Joseph“, von „Hicks“ zu „Zachary“ aufgefallen.. Beim ersten „Joseph“ dachte ich, es hätte sich etwas zwischen Brittany und Banks auf persönlicher Ebene geändert, war aber nicht so. Jedenfalls habe ich kein Muster erkennen können. Hat dieser Wechsel einen Hintergrund oder ist das ohne Bedeutung?


    Ich habe diesen Wechsel an Punkte gesetzt, an denen ich für mich intuitiv das Gefühl hatte, jetzt hat der Leser die beiden so weit "kennengelernt", ist ihnen so weit "näher gekommen", dass er sie quasi auch beim Vornamen "nennen" kann...(hm... finde ich so jetzt schwierig auszudrücken... kommt an, was ich meine? :gruebel )


    Zitat

    Original von Eli
    Sehr interessant fand ich die Benennung der entdeckten Landstriche, z.b. Cape Turnagain oder Cape Kidnappers. So auf die Schnelle ist mir jetzt eigentlich nur das Kap der Guten Hoffnung geläufig.


    Ging mir vor der Recherche zum Buch auch nicht anders. Das sind einfach Ecken, die für uns irgendwie zu weit entfernt und auch zu "klein" und zu unbedeutend sind, aber ich wollte es unbedingt mit hineinnehmen, weil ich einerseits spannend fand, die Denkweise bei der Benennung zu sehen, wie solche Namen entstanden, und andererseits war das auch einfach ein essentieller Bestandteil der Reise. :-)


    @ Eli und SiCollier


    ich finde das so spannend, wie sehr Banks doch polarisiert :grin


    Zitat

    Original von SiCollier
    Dennoch habe ich auch seine Tagebücher noch auf der "Beschaffungsliste" stehen. Vielleicht gebe ich ihm eines Tages, wenn mein SUB gerade mal nicht schwindelerregende Höhen hat, eine Chance, und ändere dann meine Meinung.


    Da bin ich doch sehr neugierig, wie Du danach ihm gegenüber empfinden magst! :-)

  • Zitat

    Original von Nicole


    Ich habe diesen Wechsel an Punkte gesetzt, an denen ich für mich intuitiv das Gefühl hatte, jetzt hat der Leser die beiden so weit "kennengelernt", ist ihnen so weit "näher gekommen", dass er sie quasi auch beim Vornamen "nennen" kann...(hm... finde ich so jetzt schwierig auszudrücken... kommt an, was ich meine? :gruebel )


    Genau das dachte ich auch, aber plötzlich wird wieder aus Joseph oder Zachary Banks bzw. Hicks.

  • @ Eli


    ah, okay, jetzt hab ich's gerafft, sorry :wave - ich hatte Deine Frage zuerst alleine auf den ersten Sprung zum Vornamen hin verstanden, nicht auf den Wechsel zwischen Vor- und Nachnamen im gesamten Roman.


    Ich habe den Wechsel zwischen Vor- und Nachnamen (und manchmal ja auch den vollen Namen) als "Marker" für feine Schattierungen von Nähe und Distanz benutzt, immer dann, wenn es sich für mich "richtig" anfühlte. In Abhängigkeit von den Geschehnissen in einer Szene, der Situation aber auch von den die betreffende Figur umgebenden anderen Charakteren und deren Perspektive.
    Immer, wenn ich das Gefühl hatte, jetzt ist man sehr nahe an einer Person, bzw. zwei Figuren untereinander (z.B. gerade Brittany und Hicks), dann eher der Vorname. In Momenten, in denen es gefühlt eine Art von Distanz gibt, den Nachnamen, oft ergänzt durch Rangbezeichnungen. Besonders z.B. in Szenen, in denen Besatzungsmitglieder zusammen auftreten und die Rangordnung mit hineinspielt.


    Ein Beispiel:S. 331ff, die Szene im Hafen: Wilkinson und Hicks über den Plänen, Brittany kommt hinzu.


    Anfangs ist es "Lieutenant Hicks" und "Erster Offizier", "Lieutenant" und "Hicks" - weil aus ein wenig Distanz bzw. Wilkinsons Perspektive und Hicks tritt in seiner Eigenschaft als Offizier auf, also "dienstlich".
    Eine gespannte Stille entstand zwischen Brittany und Hicks. (S. 333 Mitte) - Ist zwar "privat", es gab aber für mich eine gefühlte Distanz zwischen den beiden.
    In dem Moment, in dem er sich räuspert und sie anspricht, hatte ich das Gefühl, jetzt tritt man einen Schritt auf ihn zu und rutscht damit auch gleichzeitig in Brittanys Perspektive hinein, also "Zachary".
    Auf S. 334 fragt sie ihn dann nach den ausgebreiteten Plänen, und da ist es kurz wieder "Hicks", weil weg von der Beziehung zwischen den beiden, hin zu seiner Rolle als Offizier. Und als sie sich dann unabsichtlich berühren, wieder "Zachary" durch die entstandene körperliche und emotionale Nähe.
    Als dann Perry hinzukommt und damit die Intimität zerstört, wechselt es wieder zu "Lieutenant Hicks" bzw. "Hicks".


    Es ist allerdings nicht so, dass ich da jedes Mal ewig darüber gebrütet habe, wofür ich mich entscheide (an einigen wenigen Stellen habe ich allerdings schon genauer darüber nachgedacht); das meiste war intuitiv so ausgewählt. :-)


    Jetzt, da ich so darüber nachdenke, fällt mir auf, dass ich heute, Jahre nach dem Schreiben des Romans, immer nur für mich "Hicks" sagen mag,"Zachary" fällt mir irgendwie schwer. Und Charles Clerke war für mich mehrheitlich immer "Charlie" , und bei William Perry konnte ich selten anders als "Perry" denken - "William" oder gar "Will" wäre mir nie in den Sinn gekommen... :gruebel

  • * Mal so reinschleich *


    Danke, Eli, für die Fragen. Ich stelle immer wieder fest, daß ich vieles zu sehr als gegeben hinnehme, und eben zu wenig hinterfrage (ist mir auch bei der Fontane-Leserunde aufgefallen). Ich werde also mein Leseverhalten ändern (müssen). :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • @ SiCollier


    ich habe für meine Bücher beim Schreiben immer den Anspruch, dass sie für den Leser "funktionieren" müssen, gleich, ob man sie jetzt im Detail hinterfragt oder nicht. (Ob sie das tatsächlich immer tun, kann ich dann nur hoffen). Ich freue mich genauso darüber, wenn ein Leser sagt "ich hatte schöne Stunden mit dem Buch, habe alles um mich herum vergessen" wie über die Frage "was hast du dir beim Schreiben hierbei oder dabei denn gedacht?".


    Der Reiz einer Leserunde besteht für mich ja darin, dass jeder Leser mit seinem individuellen Lese- und Lebenshorizont Gedanken mitbringt und die Fragen stellt, die ihm dazu einfallen. Dass sich so aus der Verschiedenheit der Leser, der Diskussion zwischen ihnen untereinander (und mit mir) ein facettenreiches Bild des Buches entsteht. Ein vielfältigeres Bild, als wenn nur ein Leser sich damit auseinandersetzt.


    Ich glaube insofern nicht, dass es wirklich ein "zu wenig" hinterfragen gibt, ein "richtig" oder ein "falsch". Nur eben völlig verschiedene Arten, ein Buch zu lesen und es sich zu betrachten, die gleichberechtigt neben einander stehen.
    Aber natürlich tauchen dabei auch neue Gesichtspunkte auf, die man selber so gar nicht wahrgenommen hat, die dann aber plötzlich sichtbar werden und zu den eigenen hinzukommen (oder vielleicht auch Widerspruch anregen, und auch das kann sehr fruchtbar sein). :-)


    Mir war ehrlich gesagt nach der langen Zeit, die seit dem Schreiben von Südwinde vergangen ist, das mit den Namen gar nicht mehr so präsent; insofern fand ich das jetzt sehr nett, dass Eli mit ihrer Frage mir das jetzt nochmal ins Bewußtsein geholt hat! :knuddel1
    Ich finde das selber sehr schön, mich jetzt auch noch mal mit Euch Lesern mit meinem eigenen Buch beschäftigen zu können, gerade, weil es so lange zurückliegt... :-]


    P.S.: ich finde auch wichtig, dass man trotzdem die unbewußte Wirkung von Literatur nicht unterschätzen soll - dass Bücher auch auf eine Art "wirken" können, die manchmal gar nie die bewußte Wahrnehmung erreicht - und trotzdem "wirkt es". :-)

  • Dann will ich doch gleich mal was zum 2. Abschnitt schreiben.


    Ich fand Hicks' Reaktion ja heftig, als Brittany in seine Kabine kam. Erstmal ist er kalt und abweisend und dann wird er auch noch handgreiflich, als sie ein Buch in die Hand nehmen will. Wenn ich doch nicht möchte, dass andere meine Aufzeichnungen lesen, dann lasse ich sie auch nicht so offen liegen. Hicks wird doch sicher auch eine Kiste in seiner Kabine gehabt haben, wo er Kleidung u. ä. verstaute, und da hätte er ja seine Tageücher reinlegen können. Und dann dieser Ausspruch: "du wirst dich nie wieder für meine Sachen interessieren, keine Fragen stellen..." Das klingt so wie in einer schlechten Beziehung: Was dein ist ist auch mein und was mein ist geht dich nichts an! Wie gesagt, meinen Eindruck von Hicks habe ich noch nicht fertig sondiert. Er ist mir nicht unsympathisch, aber richtig mögen kann ich ihn auch nicht. Und nach dieser Sache noch weniger.


    Um Himmels willen, das gab es wirklich, dass man in die Navy gepresst wurde? Da kann ich Gibson schon verstehen, dass er abhauen und sein Leben woanders verbringen wollte. Ob die Strafe von 24 Peitschenhieben angemessen ist, kann ich nicht beurteilen, aber wenigstens sind die beiden um die Todesstrafe herum gekommen. Zum Glück!


    Schön fand ich den Abschied von Brittany und Ratanea, und dass selbige nich einen Korb voll Kräutern und anderer "Medizin" für Brittany zusammengestellt hat. Sie vertraut dem Mädchen also trotzdem, dass sie weiterhin Heilen wird.


    Hmm, nichts wird aus der Heimreise nach ENgland, erstmal will Australien entdeckt werden. Naja, ob Cook das auch so wollte, da bin ich mir nicht so sicher, aber er hat ja darüer keine Entscheidungsgewalt.


    Saunders ist wirklich eich Riesenar***! Und dann Brittany direkt noch an die Wäsche wollen. Sowas! Na, zum Glück beisst er auf Granit und auch Charlie hat nichts für diese Behauptungen übrich, ausser einem Kinnhaken :lache


    Jedenfalls geht die Reise jetzt endlich los. Und auch ich schippere mal direkt zum nächsten Abschnitt :wave

  • Ich hoffe, es für Dich okay, mazian, wenn ich nicht nachlese, was ich damals in der Leserunde zu manchen Punkten geschrieben habe, sondern mich aus dem Heute dazu äußere - auch wenn sich meine Sicht vielleicht ein bisschen verändert haben sollte und manche Fakten nicht mehr so frisch im Gedächtnis sind. Und ich sag schon mal sorry, falls ich etwas dazu schreiben sollte, das Du schon irgendwo im Leserundenfred von mir gelesen hast. :wave


    Zitat

    Original von mazian
    Ich fand Hicks' Reaktion ja heftig, als Brittany in seine Kabine kam. Erstmal ist er kalt und abweisend und dann wird er auch noch handgreiflich, als sie ein Buch in die Hand nehmen will. Wenn ich doch nicht möchte, dass andere meine Aufzeichnungen lesen, dann lasse ich sie auch nicht so offen liegen. Hicks wird doch sicher auch eine Kiste in seiner Kabine gehabt haben, wo er Kleidung u. ä. verstaute, und da hätte er ja seine Tageücher reinlegen können. Und dann dieser Ausspruch: "du wirst dich nie wieder für meine Sachen interessieren, keine Fragen stellen..." Das klingt so wie in einer schlechten Beziehung: Was dein ist ist auch mein und was mein ist geht dich nichts an! Wie gesagt, meinen Eindruck von Hicks habe ich noch nicht fertig sondiert. Er ist mir nicht unsympathisch, aber richtig mögen kann ich ihn auch nicht. Und nach dieser Sache noch weniger.


    Auch da ist's für mich stimmig, dass Du Hicks so empfindest.


    Ich bin augenblicklich unschlüssig, ob ich noch etwas zu ihm als Person schreiben soll - vielleicht warte ich da noch ein bisschen, wir werden ja sicher nochmals auf ihn zu sprechen kommen. :-)


    Zitat

    Original von mazian
    Um Himmels willen, das gab es wirklich, dass man in die Navy gepresst wurde? Da kann ich Gibson schon verstehen, dass er abhauen und sein Leben woanders verbringen wollte.


    Ja, das gab's, sogar recht oft, auch später noch.
    Aus dieser Praxis hat sich der Begriff des Shanghaien entwickelt.


    Zitat

    Original von mazian
    Ob die Strafe von 24 Peitschenhieben angemessen ist, kann ich nicht beurteilen, aber wenigstens sind die beiden um die Todesstrafe herum gekommen. Zum Glück!


    Ich bin mir ziemlich sicher, dass Cook damit eine erstaunlich milde Strafe ausgesprochen hat. Er war ein großartiger Captain während dieser ersten Reise, streng, wenn es nötig war, ansonsten immer auf der Seite seiner Männer und stets gerecht. Was ihm seine Leute auch (in der überwältigenden Mehrheit) mit Achtung und bedingsungsloser Ergebenheit gedankt haben.


    Zitat

    Original von mazian
    Hmm, nichts wird aus der Heimreise nach ENgland, erstmal will Australien entdeckt werden. Naja, ob Cook das auch so wollte, da bin ich mir nicht so sicher, aber er hat ja darüer keine Entscheidungsgewalt.


    Es gab Gerüchte - wie bei fast jeder Forschungsreise in jener Zeit ...
    Eine riesige Ehre, eine unglaubliche Chance - aber eben auch ein völlig unwägbares Risiko. Der absolute Blindflug.


    Zitat

    Original von mazian
    Saunders ist wirklich eich Riesenar***! Und dann Brittany direkt noch an die Wäsche wollen. Sowas! Na, zum Glück beisst er auf Granit und auch Charlie hat nichts für diese Behauptungen übrich, ausser einem Kinnhaken :lache


    Ich hätt's nicht für realistisch gehalten, dass es nicht wenigstens einer versucht ... :lache


    Zitat

    Original von mazian
    Jedenfalls geht die Reise jetzt endlich los. Und auch ich schippere mal direkt zum nächsten Abschnitt :wave


    Ich bin gespannt! :wave
    (und irgendwie ganz wunderbar nostalgisch gestimmt ... :schuechtern )

  • Hmm, das stimmt schon, dass es wenigstens einer versuchen musste... Sonst hätte auch ich es nicht realistisch empfunden :lache


    Edith meint: natürlich ist es vollkommen ok, wie du dich mit meinen Ausführungen auseinandersetzt. In 7 Jahren kann man ja auch seine Meinung, oder seine Eindrücke verändern.

    On a toujours le choix... Il suffit de faire le bon

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