Helen, Gouvernante aus London, sucht die große Liebe - Gwyneira, walisische Landadelige, das Abenteuer. Beide führt ihr Weg auf die Südinsel Neuseelands, und beide reisen als Bräute zu Männern, die sie nie gesehen haben. Dabei hat Helen den Kontakt zu ihrem Howard über eine Kirchenorganisation hergestellt - und freut sich jetzt auf ein beschauliches Leben an der Seite eines 'Countrygentleman'. Gwyneira dagegen wird von einem 'Schafbaron' als Frau für seinen Sohn angeworben: Gerald Warden gewinnt ihre Hand beim Kartenspiel! Gwyn könnte zu diesem Handel natürlich 'nein' sagen, aber sie träumt vom Leben als Pionierin, die an der Seite ihres Gatten das Land erschließt. Mit Pferd und Hund folgt sie Gerald bereitwillig auf sein Anwesen 'Kiward Station'.
Die Erwartungen der beiden Frauen, die sich auf dem Auswandererschiff anfreunden, erfüllen sich jedoch nicht. Tatsächlich findet sich die tatkräftige Gwyn in einem Herrenhaus wieder, in dem weniger Pioniergeist als Schulung des Maori-Hauspersonals erwartet wird. Ihr Gatte Lucas erweist sich als blutleerer Schöngeist - der größte Schwierigkeiten zeigt, den von Gerald umgehend erwarteten Erben zu zeugen.
Die unpraktische Helen dagegen landet in einem Blockhaus fern jeder Zivilisation. Der primitive Haushalt überfordert sie völlig, ihr Mann entpuppt sich als ungebildeter Grobian ...
Sarah Lark schildert mit nie nachlassender Spannung die Geschichte der beiden Frauen, ihrer Familien, über denen eine alte Fehde schwebt, schließlich Gwyneiras Liebe zu dem Viehdieb James McKenzie. Im Grunde hätte man mindestens vier Bücher aus dieser atemberaubenden Story machen können, so viele Menschen und Schicksale werden hier miteinander verwoben. Und all das spielt vor der grandiosen Kulisse der Canterbury Plains und McKenzie Highlands, führt uns zu Walfangstationen auf Seehundsbänke und in Goldminen und bietet immer wieder Einblicke in die manchmal befremdende Kultur der Maori.
Ein großartiges Buch.
Edit: Die Rezension wurde von der Autorin selbst unter ihrem Namen erstellt. Wie wir erfahren haben, schreibt Christiane Gohl auch unter dem Pseudonym Sarah Lark. LG Wolke