Mein irisches Leben - Máire Brennan

  • 320 Seiten, etliche Fotos, gebunden
    Brunnen Verlag, Basel; ISBN 978-3-7655-5864-1



    Zum Inhalt / Klappentext
    Sie ist die Sängerin der legendären, weltweit gefeierten Band Clannad. Sie ist die Schwester der nicht minder bekannten Musikerin Enya. Und sie ist eine der wichtigsten Botschafterinnen, die die grüne Insel je hatte: Máire Brennan aus Gweedore, County Donegal, Irland.


    Aufgewachsen hoch oben im Norden der Insel, verbringt Máire eine behütete, unschuldige, beinahe idyllische Kindheit im Kreis einer großen, wunderbaren Familie. Als ihr Vater einen Pub eröffnet, wird „Leo’s Tavern“ bald zum Mittelpunkt, um den sich fast alles dreht. Hier finden abends die Live-Konzerte irischer Musiker statt, und hier entdecken Máire und ihre Geschwister auch bald die Liebe zum musikalischen und erzählerischen Erbe ihrer Heimat. Den ersten Auftritten auf Daddys Bühne folgt die Gründung der Familienband Clannad - und mit diesem Tag beginnt der Siegeszug des einmaligen, unverwechselbaren „Clannad-Sounds“, über dem in herzerwärmender Schönheit die Stimme von Máire Brennan schwebt. Mehr als 25 Jahre lang feiert die Band große Erfolge und schreibt die Musik zu Filmen wie „Robin of Sherwood“, „Der letzte Mohikaner“ oder „Harry’s Game“.


    Doch was vordergründig nach Glanz und Glamour klingt, täuscht über so manches hinweg. Máire singt und tourt zwar, sie feiert Parties, lernt viele Männer kennen, nimmt Drogen, spricht dem Alkohol zu und läßt sich feiern - aber glücklich wird sie dabei nicht. Sie fühlt sich ausgehöhlt und leer. Ihre Seele fährt auf stürmischer See. Die Sehnsüchte brechen durch, ihr Leben wird traumatisch. Doch als die vollends abzustürzen droht, findet Máire halt in dem Glauben ihrer Eltern und Vorfahren. Ihre Verzweiflung macht einer neuen Liebe Platz. Máire wird zur Botschafterin des Friedens, nicht nur für Irland, sondern weit über die Gestade des Atlantiks hinaus.


    Mit der hier vorliegenden Autobiographie erzählt Máire nun ihre ganz eigene Geschichte. Sie tut es charmant, aber auch schmerzerfüllt, ermutigend, aber auch schockierend; spannend und vor allem zutiefst ergreifend. Wir verfolgen Máires unschuldig verbrachte Kindheit in Donegal, wir lesen von der Gründung der Band Clannad, von den Höhen und Tiefen dieser englisch und gälisch singenden Irish-Folk-Gruppe, von den Qualen auseinander brechender Beziehungen, von ständig wechselnden Männerbekanntschaften sowie von Abtreibung, Drogen- und Alkoholmißbrauch.



    Über die Autorin
    Máire Brennan wurde am 4. August 1952 geboren und war / ist die Frontsängerin der irischen Band Clannad. Sie führte viele Jahre lang ein, wie wir wohl sagen würden, „wildes Leben“, bevor sie ihren heutigen Mann Tim Jarvis kennen lernte. Sie lebt inzwischen mit ihrer Familie (Ehemann und zwei Kinder) in Dublin. Wie es dazu kam, kann man im Buch nachlesen ;-)


    Hier ist der Link zur ihrer Homepage (englisch)
    Hier geht es zur MySpace-Seite von ihr, wo man einige ihrer neueren Lieder anhören kann (englisch)
    Hier geht es zur Seite von Clannad (englisch)
    Und hier geht es zur Wikipedia-Seite über Máire Brennan


    (Das Buch schrieb sie zusammen mit Angela Little, Redakteurin beim englischen „Premier-Magazine“.




    Meine Meinung
    Ich bekenne mich „schuldig“: Máire (sprich „Moya“) Brennan - nie vorher gehört, Clannad - was ist das? Enya - aber gewiß doch, die kenne ich. Und so habe ich mir gedacht, es müßte ganz interessant sein, die Biographie der Schwester von Enya zu lesen. Heute ist Enya für mich die Schwester von Máire Brennan, die sich inzwischen (uns nicht-gälisch-sprechenden wegen) Moya Brennan nennt. Und Clannad-CD’s (und solche von Moya Brennan) laufen ständig im Player. So kann ein einzelnes Buch die „Weltanschauung“ verändern.


    Ich war zwar ein wenig skeptisch, was die Aussage „Glauben ihrer Vorfahren“ betrifft. Aber eines ist das Buch sicherlich nicht: in irgendeiner Art und Weise fanatisch oder fundamentalistisch. Máire hat ihren Lebensweg beschrieben, wie sie ihn erlebt hat. Mit Höhen und Tiefen, und auch letztere offen geschildert. Die Konsequenzen, die sie schließlich für sich daraus gezogen hat, erscheinen logisch und folgerichtig (etwas überspitzt gesagt). vom Atheisten zum gläubigen Menschen, allerdings nicht - wie ich beim Stichwort „Irland“ erwartet hatte - zum katholischen, sondern zum evangelischen. Es sind diese Art von Selbstbiographien (um das Wort „Zeugnis“, das für mich persönlich in diesem Zusammenhang eher negativ, weil zu fundamentalistisch, besetzt ist, zu vermeiden), die mich wieder zum Nachdenken über Glaube und Kirche anregen.


    Wer sowieso alles ablehnt, wird auch mit diesem Buch nicht viel anfangen können, außer er will etwas über die „Familie und Herkunft von Enya“ erfahren (obwohl deren Zurückgezogenheit respektiert wird; Klatschgeschichten und so darf man nicht erwarten); wer aber „auf der Suche“ (oder einfach ein Fan von Máire Brennan und/oder Clannad) ist, wird das Buch sicher mit Gewinn lesen können.



    Terminhinweis
    Máire Brennan (Moya) kommt im November 2007 auch nach Deutschland. Die aktuellen Termine findet man im Newsticker auf ihrer Homepage.


    Edit. Schreibfehler natürlich wieder erst zu spät entdeckt...

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von SiCollier ()

  • Ja, hätte ich, aber das hier ist ja eigentlich ein Bücherforum ;-)
    (Und ich bin schon froh, wenn ich meine Buchrezensionen ordentlich hin kriege! Zum Musikkritiker tauge ich wirklich nicht.)


    Aber nun denn, so verlinke ich zumindest meine Lieblings-CD von Moya Brennan hier. :-)


    Wer Clannad (oder Moya Brennans Musik) mag, wird sicher fündig werden - ob nun im Versand oder im Geschäft am Ort (so es noch eines gibt). :-) (Zumal sich die älteren Clannad-Aufnahmen doch sehr von den neueren unterscheiden und es da wirklich Geschmackssache ist, was man bevorzugt).

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")