Ein Zimmer, sechs Frauen und ein Bild - Margaret Forster

  • Kurzbeschreibung
    (bei amazon geklaut; ist die gleiche dürftige wie auf der Verlags-HP)


    Unser Sommerroman! Ein lichtdurchflutetes Zimmer. Sechs Frauen auf der Suche nach einem Platz in der Welt. Ein Bild auf einer Reise durch ein Jahrhundert. Der neue Roman der großen englischen Erfolgsautorin Margaret Forster.


    über die Autorin
    (von der Verlags-HP)


    Margaret Forster, geb. 1938 in Carlisle, studierte Geschichte in Oxford. Sie ist verheiratet, hat drei Kinder und lebt als freie Autorin in London und im Lake District. Ihr umfangreiches erzählerisches Werk umfasst Romane und Biographien. Sie widmet sich in ihren Büchern mit Vorliebe den Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern und den Geheimnissen in Familien und ist eine der erfolgreichsten englischen Autorinnen. Ihre bei Arche erschienenen Romane haben sich inzwischen in einer Gesamtauflage von 300.000 Exemplaren verkauft.


    Meine Meinung


    ich habe eine neue Lieblings-Autorin! :-]


    Mich hat an diesem Buch die Grundidee interessiert: ein Gemälde, das durch die Zeit "wandert" und das die Leben verschiedener Frauen in unterschiedlichen Epochen miteinander verknüpft. Im Laufe eines (des 20.) Jahrhunderts wird dieses Bild geschaffen, verloren, gefunden, gestohlen, verschenkt, vererbt, und keine der Frauen bleibt unberührt vom eigentümlichen Zauber dieses eigentlich so "leeren" Gemäldes. Für jede hat es eine bestimmte Bedeutung, stösst Gedanken an über sich selbst und ihr jeweiliges Leben und ihre Berufung. Es geht darum, was es heisst, Künstlerin zu sein, vor allem aber, was es heisst, Frau zu sein und zu lieben.


    Gemalt wird dieses Bild kurz nach 1900 von Gwen John, einer jungen Künstlerin aus Wales, die mit ihrer Kunst und ihrer Liebe zu Auguste Rodin ringt. Charlotte, eine Tochter aus gutem Hause mit künstlerischen Ambitionen, ist die nächste Besitzerin, und auch für Stella, Lucasta, Ailsa und die junge Gillian bedeutet dieses Bild viel.


    Allzu viel möchte ich auch gar nicht verraten - denn die Besonderheit dieses Romans besteht vor allem darin, dass die einzelnen Frauenschicksale nicht einfach chronologisch aufeinander folgen, sondern untereinander fein verwoben sind und auch Personen aus früheren Kapiteln in späteren noch einmal auftauchen.


    Etwas Mühe hatte ich manchmal herauszukriegen, in welchem Jahr das jeweilige Kapitel gerade spielt - da musste ich schon genau hinlesen, und auch große Zeitsprünge sorgten manchmal bei mir für Irritationen. Das hat das Lesevergnügen und die Freude an diesem Buch aber keinsfalls geschmälert; ich habe an den Tagen, an denen ich es las, meine tägliche "Lesezeit" beträchtlich überschritten, weil ich so gefesselt war von Forsters Stil, von den Charakteren dieses Buches und ihrer Schicksale.
    Sehr empfehlenswert! :-]


    Im übrigen geht es um das Bild auf dem Cover - und Gwen John, die Malerin, gab es wirklich (1876-1939).
    Hier zwei entsprechende links:


    wikipedia englisch
    catholic.net

  • Ich liebe die Bücher von Margaret Forster und habe alle gelesen. Sie ist und bleibt meine Lieblingsautorin, und ich wünsche mir noch viele Werke von ihr.


    Das erste Buch, das ich von ihr gelesen habe, war "Es sind die Töchter, die gefressen werden". Danach hatte mich das Forster-Virus gepackt :-)


    Liebe Grüße
    Monika :-)

  • @ Bookworm


    das ist wirklich ein ganz feines Buch! :-]


    @ Monika


    Zitat

    Original von Monika
    Danach hatte mich das Forster-Virus gepackt


    Ich glaube, der hat mich jetzt auch erwischt... :wow ;-)

  • @ Monika


    frei nach Oscar Wilde - der beste Weg, eine Versuchung loszuwerden, ist ihr nachzugeben? ;-)
    Ach, ich werde doch auch ständig rückfällig... Jeder braucht ein Laster!
    (oder zwei... oder drei... :grin)

  • Ich habe ja alle Bücher von Margaret Forster gelesen und würde sie auch alle empfehlen, mit einer Einschränkung vielleicht: Der biographische Roman über Daphne du Maurier ist zwar interessant, hat aber auch einige Längen.


    So, ich habe jetzt mal alle Forsters, die ich besitze, zum PC geschleppt. Also, los geht's:


    DIE DIENERIN gehört zu meinen Lieblingen. Das Buch schildert die Lebensgeschichte von Elizabeth Wilson, die 1844 in die Dienste der englischen Dichterin Elizabeth Barret-Browning tritt. Ein wunderbares Zeitgemälde auf 665 Seiten!


    Um Krankheit und Sterben geht es in den beiden Romanen "ICH GLAUBE, ICH FAHRE IN DIE HIGHLANDS" und "DIESES SO KOSTBARE LEBEN". Beide Bücher gehen sehr unter die Haut. Es sind biographische Romane, in denen Margaret Forster den Verlust ihrer Angehörigen verarbeitet. In dem Highlands-Buch steht die alzheimerkranke Großmutter im Mittelpunkt, in "Dieses so kostbare Leben" die Begleitung der Schwägerin und des Vaters.


    Sehr gut gefallen mir auch "DAS VERMÄCHTNIS MEINER MUTTER", "FAMILIENGEHEIMNISSE" und "SCHATTENKINDER".
    In "Das Vermächtnis meiner Mutter" verliert Catherine mit 6 Monaten ihre Mutter, und nach dem Tod des Vaters findet sie im Nachlass eine Hutschachtel: das Vermächtnis ihrer Mutter, das sie auf eine lange Reise in die Vergangenheit schicken wird.
    In "Familengeheimnisse" schildert Margaret Forster das Leben ihrer Großmutter, und in "Schattenkinder" geht es um zwei Töchter, die sich auf die Suche nach ihren Müttern begeben.


    Margaret Forster beschreibt sehr gern problematische Mutter-Tochter / Vater-Tochter - Verhältnisse, und wer so etwas gern liest, wird an dem Buch "ES SIND DIE TÖCHTER, DIE GEFRESSEN WERDEN" besondere Freude haben.


    Ein Buch, das ein wenig aus der Reihe tanzt in meinen Augen, ist "NICHTS WIRD MEHR SEIN, WIE ES WAR". Hier geht es um eine Gewalttat und das Leben zweier betroffener Familien. Im Mittelpunkt stehen neben Mutter/Großmutter die zwei Jungen, die in die Tat verwickelt sind.


    Ach, und dann gibt es noch "CHRISTABEL", eine interessante Adoptionsgeschichte, das Buch hatte ich mir mal ausgeliehen.


    Liebe Grüße
    Monika :-)

  • Gern gescheh'n, Queedin :-)


    Ach, mir fällt gerade ein, ich hatte oben ganz vergessen, das Buch ICH WARTE DARAUF, DASS ETWAS GESCHIEHT zu erwähnen. Es handelt sich hier um einen Roman, der aus den Tagebüchern einer alten Dame, Millicent, entstanden ist.


    Das Buch hat mir sehr gut gefallen, aber am Ende - im Nachwort quasi - war etwas, was mich dann nicht so richtig froh gemacht hat. Aber natürlich werde ich hier nicht verraten, was das war :grin


    Liebe Grüße
    Monika :-)