Die drei Ehen der Grand Sophy - Georgette Heyer

  • Zitat

    Original von magali


    Ich habe den Verdacht, daß gerade Du auf den Rhythmus und die originelle Satzmelodie ansprichst. ;-)


    Von einem Kochbuch in diesem Stil würde ich allerdings abraten.
    :lache


    :grin Das wäre zwar vielleicht nett zu lesen, aber die Umsetzbarkeit doch sehr in Frage gestellt...


  • :rofl

  • Danke für diesen Fred. Das erinnert mich daran, auch die Liebesromane mal wieder zu lesen. So herrlich leicht im Sonnenschein :biene
    bea

    Die Dichter
    Es soll manchen Dichter geben,
    der muß dichten um zu leben.
    Ist das immer so? Mitnichten,
    manche leben um zu dichten.
    Heinz Erhardt

  • Deutschebea


    :grin


    Willkommen im Club!
    Sag mal, könntest Du nicht mal einen der Krimis vorstellen?
    Ich erinnere mich, daß ich von denen nicht so ganz begeistert war, bis auf einen. Ist aber lang, lang her.



    Delphin


    :lache :lache :lache


    Jawoll! DAS ist gut. So gehört sich das. Ist doch gleich viel verständlicher. ;-)


    Ich frage mich, ob man das 'not at home officially' verbessern könnte in : not at home for every Tom, Dick an' Harry, but ...?


    :rofl


    Cool!


    :knuddel1

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von magali
    Deutschebea


    :grin


    Willkommen im Club!
    Sag mal, könntest Du nicht mal einen der Krimis vorstellen?
    Ich erinnere mich, daß ich von denen nicht so ganz begeistert war, bis auf einen. Ist aber lang, lang her.


    Mach ich. Guck einfach später mal bei den Krimis.
    Gruß
    bea
    :write

    Die Dichter
    Es soll manchen Dichter geben,
    der muß dichten um zu leben.
    Ist das immer so? Mitnichten,
    manche leben um zu dichten.
    Heinz Erhardt

  • Bei der Begeisterung zu "The Grand Sophy" kann ich mich auch anschließen, es gibt viele witzige Szenen.


    Hier, wie bestellt, der Beginn in der deutschen Übersetzung:


    Wie der Kammerdiener nachher seinen minder scharfblickenden Untergebenen zu wissen gab, erkannte er den einzig überlebenden Bruder Ihrer Ladyschaft auf den ersten Blick; so erwies er Sir Horace die besondere Ehre einer tiefen Verneigung und versicherte ihm auf eigene Verantwortung, die Ladyschaft sei zwar für weniger eng dem Hause verbundene Personen nicht zu sprechen, werde aber gewiß erfreut sein, ihn zu empfangen. Wenig von diesem Wohlwollen beeindruckt, reichte Sir Horace dem einen Lakai seinen Kragenmantel, dem anderen Hut und Stock, warf seine Handschuhe auf das Marmortischchen und sagte, nun, das hätte er sich auch nicht anders vorgestellt, und wie es Dassett übrigens ginge. Nicht recht gewiß, ob er sich freuen sollte, daß man sich seines Namens ersann, oder ob er Sir Horaces allzu freies Gehabe mißbilligen sollte, antwortete der Kammerdiener, er fühle sich so wohl, wie man das bei seinem Alter erwarten dürfe, besonders glücklich aber (wenn es ihm verstattet sei, das zu bemerken), Sir Horace nicht um einen Tag älter zu finden als damals, da er das letztemal den Vorzug gehabt, ihn Ihrer Ladyschaft zu melden. Dann schritt er dem Besuch in wahrhaft majestätischer Haltung voran .....



    Durch die ganzen Diskussionen angeregt, habe ich gestern nochmal mit "Faro's Daughter" begonnen, mal zum Vergleich der erste Absatz:


    Upon her butler's announcing the arrival of Mr Ravenscar, Lady Mablethorpe, who had been dozing over a novel from the Circulating Library, sat up with a jerk, and raised a hand to her dishevelled cap. 'What's that you say? Mr Ravenscar? Desire him to come upstairs at once.'
    While the butler went to convey this message to the morning-caller, her ladyship tidied her ruffled person, fortified herself with a sniff at her vinaigrette, and disposed herself on the sofa to receive her guest.


    :lache


    In den Sätzen liegt natürlich immer diese unterschwellige, für Georgette Heyer typische, köstliche Ironie. Die auftretenden Personen werden durch diese wenigen ersten, leicht umständlichen, Sätze aber auch schon sehr schön charakterisiert.

  • Hier könnt ihr Sophy in 3D angucken (falls ihr Flash habt) und nach eurer Pfeife, äh, Maus tanzen lassen:
    Figurine


    (wobei mir persönlich ja Leonie besser gefällt - aus welchem Buch ist die?)

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Zitat

    Original von MaryRead
    Hier könnt ihr Sophy in 3D angucken (falls ihr Flash habt) und nach eurer Pfeife, äh, Maus tanzen lassen:
    Figurine


    (wobei mir persönlich ja Leonie besser gefällt - aus welchem Buch ist die?)



    Leonie ist aus "Der Page und die Herzogin", einem meiner Heyer-Lieblinge.
    :wave JaneDoe

  • Welch ein Fest! :anbet


    Ich schließe mich magalis begeisterter Rezi in allen Punkten an und vergebe - was ich nur sehr selten tue - 10 Punkte.


    Von dem halben Dutzend Büchern, die ich bisher von der Autorin gelesen habe, hat mir "The Grand Sophy" am besten gefallen. An den anderen hatte ich bei aller Begeisterung immer noch jeweils irgendetwas auszusetzen - hier nicht. Nichts. Perfekt. (Außer dem deutschen Titel vielleicht, der gefällt mir wirklich nicht, aber da ich auf Englisch gelesen habe, ist mir das herzlich egal.)


    Hat eigentlich schon mal jemand darüber nachgedacht, Heyer zu verfilmen? Dieses könnte ich mir hervorragend verfilmt vorstellen.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • :-]


    Ja, das Buch 'stimmt'.


    Ich habe gerade gesehen, daß Uta den Anfang der deutschen Übersetzung dazu gestellt hat und stelle mit Entsetzen fest, daß der englische Bulter dem deutschen Kammerdiener weichen mußte.
    :wow


    Autsch!


    :lache


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Ich habe gerade "Der Eroberer" beendet und wollte mal nachfragen, ob hier jemand das Buch "Der Unbesiegbare" von Georgette Heyer kennt? Eigentlich würde ich es mir gerne bestellen, aber der Klappentext besteht aus einem mageren Satz, der mir nicht besonders viel sagt.



    _________

  • Grisel
    merci beaucoup .o)



    Sir Horace lässt seine "kleine Sophy" während seiner Brasilien Reise bei seiner Londoner Schwester, Lady Ombersley, mit der Bitte, ihr einen geeigneten Gatten auszusuchen, bis er wieder zurück ist. Die bereitet alles für die Ankunft der schüchternen, kleinen Sophy vor, und wird arg überrascht eine gross gewachsene, lebenserfahrende und äusserst selbstbewusste junge Dame anzutreffen, die es gewohnt ist die Dinge selber in die Hand zu nehmen. Im Haus ihrer Tante sorgt sie mit ihrer Erscheinung für einen ordentlichen Wirbel, und erobert mit ihrer offenen und geradlinigen Art die Herzen ihrer Cousins und Cousinen im Sturm. Einzig Charles, der älteste Sohn des Hauses, gibt ihr Paroli. Doch der sieht sich bald mit einem ebenbürtigen Gegner konfrontiert, denn Sophy lässt sich von ihm nicht das Wasser abgraben. Im Gegenteil, denn sie findet, dass dem armen Mann geholfen werden muss, schliesslich ist er im Begriff eine "dumme Pute" zu heiraten, die der Familie das Leben zur Hölle machen wird. Zudem gibt es noch andere Dinge die Sophy lieber geändert sehen möchte, und so stürzt sie sich bis zu den Ellenbogen in die Familienangelegenheiten, und sorgt dabei für reichlich Trubel und Aufregung. Ach ja, einen Ehemann findet sie bei dieser Gelegenheit auch noch, selbst wenn der erst spät davon Wind bekommt.


    Es gibt eine herrliche Stelle, in der Lady Ombersley die "kleine Sophy" im Haus Willkommen heisst, und ihren Irrtum, was das Mädchen angeht, prompt einsehen muss: „Lady Ombersley war immer noch verdutzt, hielt mit letzter Kraft das zergehende Bild der scheuen kleinen Nichte fest, die in ihren Vorstellungen gelebt hatte, aber bei den letzten Worten schwand der unbeholfene Backfisch endgültig, unbeweint und für immer in der Rumpelkammer der Irrtümer.“ (Seite 44 TB)


    Die Geschichte macht wirklich grossen Spass, obwohl mich der Titel zunächst so irritiert hat, dass ich mir das Buch fast nicht bestellt hätte. Zum Glück habe ich die Amazon-Rezensionen durchgelesen, denn die konnten mich überzeugen. Ein rasanter - ja, fast atemberaubender Roman - denn das Tempo ist enorm. Man bekommt bis zur letzten Seite keine Atempause gegönnt, und so habe ich das Buch in einem Rutsch durchgelesen. Auch die herrlichen Charaktere, die den Roman auszeichnen, sind wieder so gelungen, dass ich oft das Lachen nicht unterdrücken konnte. Ich kann jedem Interessierten nur viel Spass hierbei wünschen, denn den hatte ich in jedem Fall.