Ich bin genervt, weil....

Zitat

Original von Eddie Poe

Ich wusste, als ich klein war, gar nicht genau, was Zigeuner sind. Ein bisschen mulmig war mir trotzdem :grin. Aber Vorurteile habe ich nicht, wie gesagt, ich wusste nicht wirklich genau, was Zigeuner sind.

Eddie

In Ordnung Eddie,
ich bin auf dem Gebiet wahrscheinlich etwas überempfindlich.
Iva

...weil ich meine Mutter extra gefragt hab, ob sie alle PW notiert hat und alle Benutzernamen. Es folgte braves Nicken und eine Frage: " Natürlich, was glaubst du denn?"
Jetzt installiere ich ICQ und was ist "Ups... hab ich wohl vergessen, aber du weißt doch meine Nummer auswendig oder?"

WEISS ICH NATÜRLICH NICHT und arbeit mich nun durch siebenundzwölfzig Einträge die alle so einen kreativen Namen im ICQ besitzen, wie meine Mutter.... Ich wette dies ist der meistbenutzte Name im ICQ

Richtig, es heißt Fahrende Ethnische Minderheiten.....wobei ihnen das mittlerweile auch nicht mehr paßt.....bin gespannt, was als nächstes kommt...

Mit meiner Meinung über diese Volksgruppe halte ich wohl weißlich in der Öffentlichkeit lieber gaaaanz weiter hinterm Berg, nicht das mir nachher eine nicht vorhandene bräunliche Gesinnung unterstellt wird.....

Zitat

Original von Charlotte

Ich hatte keine Vorurteile gegenüber Zigeunern , habe aber bisher nur negative Erfahrungen mit dieser Volksgruppe gemacht.
Um nur ein Beispiel zu nennen:
In der Arztpraxis, in der ich vor einigen Jahren gearbeitet habe, wollte ein Zigeuner ein Medikament verschrieben haben, das gleichzeitig potenzfördernd war.
Er kam nicht allein in die Praxis, sondern brachte seine ganze Familie (ca. 10 Personen) mit. Während er beim Arzt im Behandlungszimmer saß, wuselten seine Kinder (?) vorne bei uns in der Anmeldung herum und wir mußten aufpassen, daß sie mit ihre Fingern nicht überall dran gingen. Heißt im Klartext: Wir mußten wahnsinnig darauf aufpassen, daß sie nicht irgendwelche Formular mitgehen ließen.
Das war mehr als anstrengend und ich frage mich, warum sie so sind, wenn mal davon ausgeht, daß sie nichts mitgehen lassen wollen.
Warum haben sie dann nicht den Anstand "Grenzen" zu akzeptieren?

Der Vater hat übrigens das potenzfördende Mittel nicht verschrieben bekommen und verließ laut fluchend und drohend die Praxis.
Und ich habe bisher nur solche Erfahrungen mit Zigeunern machen können.

Belehre mich eines besseren, Iva

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Hallo Charlotte,

Eines Besseren will ich dich gewiss nicht belehren, diese Rolle steht mir nicht zu. Deine Erfahrung ist unangenehm, will ich gar nicht abstreiten und bestimmt nicht ein Einzelfall. Ich nehme an, dass sich deiner Erkenntnis nach, alle Nicht-Zigeuner immer diskret benehmen, gut erzogene Kinder haben, usw. Mich stören immer Verallgemeinerungen.
Ich habe ein Jahr lang an einem Projekt in einer osteuropäischen Stadt mitgearbeitet. Das Ziel war, die ansässigen Eltern zu überzeugen, ihre Kinder einzuschulen und ihnen durch eine minimale Bildung eine Möglichkeit zu bieten der Armut zu entkommen. Die meisten Eltern wie Kinder verweigerten eine Bildung, und das zur Verfügung gestellte Schulmaterial wurde schneller verkauft als es benutzt werden konnte. Im Laufe des Jahres hatten wir ungefähr die Hälfte der sechs bis zehnjährigen Kinder so weit, dass sie regelmäßig am Unterricht teilnahmen und auch verschiedene Erwachsene, die sich an einem Alphabetisierungsprogramm beteiligten.
Durch das Projekt habe ich einerseits gelernt, wie wichtig die Integration in die Gesellschaft ist, andererseits aber auch zu akzeptieren gelernt, dass es nicht nur unsere Lebensweise gibt und diese als die einzig richtige ist. Und das romantische Bild des „fahrenden Volkes“ existiert nur in „unseren“ Köpfen, die Realität ist alles andere als berauschend. Der tägliche Kampf ums überleben, das Dasein am Rande der Gesellschaft und eine vollkommen andere Lebenseinstellung und Lebensweise erleichtern den Alltag mitnichten. Trotz allem habe ich diese Gruppe der Zigeuner, mit denen ich täglich Kontakt hatte, zunächst als extrem misstrauisch und später als warmherzig und gastfreundlich erlebt.
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass die Zigeuner mit dem Rest der Bevölkerung eine interessante Beziehung hatten. Von den Bürgern der umstehenden Wohnviertel bekamen die Zigeuner u.a. alte Kleider, Fahrräder und kleine Arbeiten gegen Bezahlung zu verrichten (Gartenarbeit z.B.). Die Zigeuner hingegen stahlen darauf hin weder die Wäsche von der Leine noch draußen stehende Fahrräder. Ob das eine Lösung ist, weiß ich nicht, auf jeden Fall war es eine Form, welche die zwei Seiten arrangiert hat.
Es geht mir nicht darum, die Zigeuner als das perfekte Volk darzustellen. Alkoholismus, Gewalt und Kriminalität sind hier auch Alltag. Doch nicht bei jedem Zigeuner und auch wenn sie stehlen, Kinder stehlen sie meines Wissens nicht, auf jeden Fall nicht mehr als die „normalen“ Sterblichen.

@Babyjane: In Osteuropa nennen sich die Roma selbst Zigeuner und es ist gewiss kein Schimpfwort. Ich finde die Bezeichnung Fahrende Ethnische Minderheiten genauso verlogen wie Bürger mit Migrationshintergrund. Ich nehme an, dass du keine angenehmen Erfahrungen mit Zigeunern gemacht hast, das wird aber an deinem Beruf liegen, oder irre ich mich da? Mit Zigeunern, die sich nicht gesetzwidrig benehmen, wirst du, nehme ich an, kaum viel Kontakt haben…

P.S. Ich muss mich für mein fehlerhaftes Deutsch entschuldigen, bin selbst nicht Deutsche und lebe auch nicht in Deutschland. Falls ich mich sprachlich merkwürdig ausdrücke und die Interpunktion falsch setze, verzeiht es mir bitte.

@ Iva
Ich würde sagen, es liegt daran, daß fahrende ethnische Minderheiten einfach eine andere Auffassung von "Gesetzestreue" haben, die mit meinen Vorstellungen schlichtweg nicht zu vereinbaren sind.
Und du hast recht, einen nicht straffällig gewordenen Angehörigen dieser Gruppierung habe ich noch nicht getroffen, was aber nicht an meinem Beruf liegt, sondern daran, daß es die meiner Meinung nach nicht gibt.....
Jeder der seßhaft wird und sich angepaßt benimmt, gehört nämlich per Definition nicht mehr zu dieser Volksgruppe.....