Die Frage ist, wie es aussieht, wenn man als Deutscher einen offensichtlich negativen Erfahrungsbericht schreibt und dann dazu (Türke) oder (dunkelhäutig) oder (Afrikaner), wetten dann schreien alle auf und sind ganz schwer betroffen....
Ich bin genervt, weil....
- Wolke
- Geschlossen
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Dazu fällt mir ne lustige Geschichte ein. Mein Sohn (Mein Mann ist Dominikaner) Kam mal aus dem Kindergarten und war völlig verwirrt (3 Jahre alt).
"Mama, der Lukas hat gesagt, ich bin braun!"
"Ja und?"
"Ja wieso dagt der Lukas das?"
"Schatz, weil du nun mal braun bist."
Langes verwirrtes Überlegen...
"Sieh mal, der Papa ist doch auch braun, oder?"
"Ja."
"Also. Und sieht klasse aus, oder?"
"Ja."
"Wenn der Lukas nochmal sagt, du bist braun, dann sagst du einfach, ja und du bist weiß, lass uns was spielen."Manchmal sollte man sich nicht so viele Gedanken machen. Wenn ich in der RD als gringa bezeichnet werde, mache ich ja auch kein Geschrei. Ich bin nun mal nicht dort geboren, also bin ich ne gringa.
Meiner Meinung nach wird viel aufgebauscht und führt dann zu Problemen, die es eigentlich nicht gibt.
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Zitat
Original von ninnie
Manchmal sollte man sich nicht so viele Gedanken machen. Wenn ich in der RD als gringa bezeichnet werde, mache ich ja auch kein Geschrei. Ich bin nun mal nicht dort geboren, also bin ich ne gringa.Was ist denn RD und gringa?
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RD= Republica dominicana
gringa, gringo= eingewanderte Weiße. Mein Mann hat mir erklärt, dass gringa ursprünglich für eine Sorte von Hühnchen benutzt wurde und sich dann wegen der rosa Hautfarbe für Ausländer etabliert hat.
Sorry
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Danke für die Erklärung.
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Die Geschichte ist herrlich bezeichnend, ninnie :), danke dafür.
Es könnte so einfach sein, wenn man dieser eine körperliche Unterschied behandelt würde wie die tausend kleinen weiteren, mit denen wir uns voneinander unterscheiden, auch.Im Baudolino von Eco wird gegen Ende ein Land beschrieben, in dem ganz kuriose Monster herum hüpfen: Leute mit nur einem Bein, Leute ohne Kopf und Gesicht im Rumpf und Giganten und und und. Von "normalen" Menschen auf die offensichtlichen Unterschiede angesprochen, werden sie fast verleugnet, weil sie einfach nicht wesentlich und nicht von Bedeutung sind. Man unterscheidet sich da nicht nach den Äußerlichkeiten, sondern danach, was man denkt - wer es im Baudolino bis dahin geschafft hat, liest hier wirklich eine sehr vergnüglich geschriebene Lehrgeschichte dessen, worauf es im Zusammenleben ankommt.
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Zitat
Original von ninnie
Dazu fällt mir ne lustige Geschichte ein. Mein Sohn (Mein Mann ist Dominikaner) Kam mal aus dem Kindergarten und war völlig verwirrt (3 Jahre alt).
"Mama, der Lukas hat gesagt, ich bin braun!"
"Ja und?"
"Ja wieso dagt der Lukas das?"
"Schatz, weil du nun mal braun bist."
Langes verwirrtes Überlegen...
"Sieh mal, der Papa ist doch auch braun, oder?"
"Ja."
"Also. Und sieht klasse aus, oder?"
"Ja."
"Wenn der Lukas nochmal sagt, du bist braun, dann sagst du einfach, ja und du bist weiß, lass uns was spielen."Oh, dass es in dem Alter schon anfängt, hätte ich nicht gedacht. Ich mag dunkle Kinder... (natürlich ohne Wertung gemeint :knuddel1).
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Zitat
Original von Booklooker
[quote]Original von ninnie
Ich mag dunkle Kinder... (natürlich ohne Wertung gemeint :knuddel1).Hallo booklooker
Das war es genau auf den Punkt gebracht, was ich meinte. Du hast dazugeschrieben, dass du es ohne Wertung meinst. Hättest du wegen mir nicht müssen. Ich denke einfach, man muss das auch so sagen können, ohne das Gefühl zu haben, man muss noch was dazuschreiben. Dunkle Kinder, schwarze Kinder, weiße Kinder, braune Kinder, Latino-Kinder. Wie will man es denn sonst ausdrücken?Viele meiner Freunde vermeiden beispielsweise das Wort "schwarz" in Bezug auf meinen Mann. Finde ich auch unnötig. Ist aber oft lustig.
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Zitat
Original von ninnie
Viele meiner Freunde vermeiden beispielsweise das Wort "schwarz" in Bezug auf meinen Mann. Finde ich auch unnötig. Ist aber oft lustig.Ich finde das da aber mit einer Bezeichnung auch schwierig; Dunkelhäutiger, Farbiger, Schwarzer. Ich versuche das dann zu umgehen, weil ich halt auch nicht weiß, ob derjenige einen dieser Begriffe vielleicht nicht mag.
Das mit den Kindern; das ist von Kinderseite her reine Neugierde. Bei mir war ein schwarzes Mädchen (sie war adoptiert) und das erste was war, alle staunten über ihre Handinnenfläche, die im Vergleich recht hell waren. Das fanden die Kinder toll. Aber natürlich kamen auch Fragen wie "Warum bist du so dunkel und deine Eltern sehen aus wie wir?"
Mit dem Thema wurde aber ganz locker umgegangen und nach ein paar Tagen war es dann auch uninteressant geworden.Und später in der Schule war man eh schon dran gewöhnt, dass da verschiedene Nationalitäten sitzen, da war das dann ganz normal.
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Ninni - man weiss ja nie, wie die Leute es aufnehmen Dass du es richtig verstanden hast, war mir nach deinem Beitrag klar -aber vielleicht gibt es doch jemanden hier, der das wieder nicht so verstanden hat *seufz*
Im Grunde sind wir eh alle gleich - ganz egal, welche Hautfarbe. Ich bin bei manchen Nationalitäten auch voreingenommen. Aber wenn ich die Leute dann etwas näher kennenlerne, merke ich auch immer, dass die alle so sind wie ich
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Zitat
Original von Booklooker
Oh, dass es in dem Alter schon anfängt, hätte ich nicht gedacht.Ich kenne die Kinder natürlich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass Lukas das böse gemeint hat. Er hat einfach nur etwas außergewöhnliches festgestellt, dunkelhäutige Kinder (und auch Erwachsene) sind in Deutschland nunmal seltener anzutreffen als zum Beispiel in Amerika. Ich bin da als fünfjährige auch mal gewaltig ins Fettnäpchen getapst, als wir den neuen Kinderarzt meiner kleinen Schwester besuchten. Der gute kam aus Saudi-Arabien und hatte eine entsprechend dunkle Hautfarbe. Da ich noch nie zuvor einen Menschen mit dunkler Hautfarbe gesehen hatte, brach es recht laut aus mir heraus: "Mama, wie sieht DER denn aus?!" Zum Glück hat er es mit Humor genommen, er war sowas wohl auch schon gewohnt. Als mir meine Mutter später erklärte, weshalb er so eine dunkle Hautfarbe hat, war mir mein Ausruf so richtig peinlich. Wahrscheinlich hängt dieses Erlebnis auch deshalb noch bis jetzt in meinem Gedächtnis fest.
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Original von Nikana
Ich kenne die Kinder natürlich nicht, kann mir aber nicht vorstellen, dass Lukas das böse gemeint hat.Nein, hat er mit Sicherheit nicht. Die beiden sind beste Freunde. Ihm ist es nur aufgefallen, dass der Kleine nicht schneeweiß ist. sonder eher latino (schwarz ist er nämlich auch nicht)
Mir fällt grad auf, dass ich kreidebleich bin. Es wird Zeit, dass der Sommer kommtDer Kleine (!) hat letztens auch was gebracht: Wir stehen an der Kasse, vor uns indische Kinder. Meint er: "Mama, schau mal, die sind ja noch angemalt." Überall also das gleiche. Es fällt ihnen eben auf, ohne es böse zu meinen. Ganz normal.
Mich haben die Kinder in der Dom Rep auch immer ganz interessiert begutachtet (also auf dem Dorf, wo nicht viel hellhäutige Menschen vorbeikommen) -
Zitat
Original von ninnie
gringa, gringo= eingewanderte Weiße. Mein Mann hat mir erklärt, dass gringa ursprünglich für eine Sorte von Hühnchen benutzt wurde und sich dann wegen der rosa Hautfarbe für Ausländer etabliert hat.
Irrtum!
Gringo kommt von der amerikanischen Invasion nach Mexico und weil die Soldaten grüne Uniformen getragen haben hies es : green go!
In Mexico wird es nur für US-Amerikaner benutzt und ich verbitte es mir als Gringo bezeichnet zu werden! Finde ich tiefst beleidigend.
Es mag in der Karibik eine andere Konnotation haben, aber auf dem Festland ist es ein despektiver Ausdruck für Nordamerikaner.
So wie etwa Gachupin für Spanier.Booklooker : Es beginnt sogar schon bei den Babies. Sie merken sofort, wenn sich jemand äusserlich von den gewohnten Menschen seiner Familie unterscheidet. Da können schon schwarze Haare ausreichen um ein Stirnrunzeln oder Geschrei auszulösen.
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... ich zuviel gegessen hab
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Original von Oryx
Es mag in der Karibik eine andere Konnotation haben, aber auf dem Festland ist es ein despektiver Ausdruck für Nordamerikaner.
So wie etwa Gachupin für Spanier.Danke Oryx. Das mag stimmen, ich kann leider nur sagen, warum sie es in der RD so verwenden.
Andere Länder, andere Sitten -
...ich benutze seit neustem dienstlich den Begriff "maximal pigmentiert" bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich das auch nicht mehr sagen darf, aufgrund der politischen Korrektheit.....
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Zitat
Original von Babyjane
...ich benutze seit neustem dienstlich den Begriff "maximal pigmentiert" bin gespannt, wie lange es dauert, bis ich das auch nicht mehr sagen darf, aufgrund der politischen Korrektheit.....Echt? Quatsch, oder?
Über diesen Ausdruck hatten wir vor kurzem eine Diskussion. -
@ Ninnie
Kein Quatsch, schwarz darf ich nicht sagen, dunkelhäutig darf ich nicht sagen, Neger darf ich nicht sagen, negroid darf ich nicht sagen, braun darf ich nicht sagen, verrat mir mal, wie ich den anderen Kollegen also sinnvoll erzähle, daß sie nach einer eben solchen Person suchen sollen? -
Zitat
Original von Babyjane
..., verrat mir mal, wie ich den anderen Kollegen also sinnvoll erzähle, daß sie nach einer eben solchen Person suchen sollen?Stark pigmentierter Mitbürger?
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Ohje. Ich hätte nicht gedacht, dass es wirklich schon so weit ist.
Du Arme!
Wie schreibst du dann deine Berichte? "Maximalpigmentierter Mann, Mitte 30 betrat um 15 Uhr die Bank?" Das ist doch albern, oder?
warum darf man nicht schwarz sagen? Mein Gott, ist eben nun mal so. Maximalpigmentiert erinnert mich eher an einen Genversuch. Das darf ich meinem Mann nicht erzählen, der lacht sich schlapp. Naja, glauben wird er mir das sowieso nicht.Müsst ihr auch Nationalitäten umschreiben? Oder dürft ihr noch Türken, Spanier, Italiener etc sagen?