Letzte Lesung Langeoog - Antje Friedrichs

  • Zum Inhalt


    Kommissar Tjaden, auf der Insel geboren und aufgewachsen, wird nach Langeoog gerufen, weil dort einige Vorfälle die Urlaubsidylle stören. Falsches Blut unter der Stranddusche, die anonyme Ankündigung Lebensmittel zu vergiften und eine Bombe während des Dünensingens zu zünden.


    Während Tjaden ermittelt, wer die Ruhe auf der Insel stört, gibt es bereits den ersten Toden. Bodo Bogatzki der Literaturpapst wird bei seiner Lesung vergiftet.



    Meine Meinung:


    Ich habe das 181 Seiten dünne Buch an einem Nachmittag ausgelesen. Allerdings nicht, weil es so spannend war, sondern weil ich viel Zeit hatte und es von meinem SUB runter sollte. Es ist jetzt auch nicht so, dass man gar nicht wissen will, wer warum was gemacht hat. Doch, das wollte ich schon...


    Aber: Es war bereits mein zweiter Anlauf, den ich bei diesem Buch genommen habe. Man merkt der Autorin zwar Potential an, aber auch, dass sie noch recht unerfahren ist. Die Sprache ist doch recht einfach. Viele Wiederholungen, Hinweise mit dem Holzhammer, blasse Personen und ein paar Klischees, die doch zu dick aufgetragen sind. Zudem finde ich es nicht wirklich originell einen "Literaturpapst" Bodo Bogatzki zu nennen, der bekannt aus "Film- und Fernsehen" ist. Film? Fernsehen ja - er ist ein Drittel des literarischen Terzetts. Nein, nicht originell. :rolleyes


    Irgendwann wurde es mir auch zu viel, dass schon wieder darauf hingewiesen wurde, dass Tjaden eigentlich froh ist gerade auf der Insel arbeiten zu müssen, denn eigentlich glaubt er, dass er nicht wirklich gern bei der Geburt seines ersten Kindes dabei wäre. :rolleyes


    Mir ist außerdem unklar, warum der Herr Kommissar jedesmal Schmerzen am Schienbein bekommt, wenn er eine bestimmte Person sieht und sich fragt wer sie ist. Nach diesen Schmerzen erinnert er sich allerdings jedesmal daran, dass es die Person ist, die ihm einen Koffer gegen sein Bein gefahren hat.


    Ein paar Lichtblicke hat dieses Buch dann aber trotzdem. Bodo Bogatzki ist ein Frauenheld. Manchmal werden Personen dann doch plötzlich, für einen kurzen Moment etwas farbiger und dreidimensionaler. Der eine oder andere Gedankengang des Kommissars hebt sich angenehm vom üblichen Klischee ab.


    Fazit: Pro: Der Krimi spielt auf einer Insel. Er ist kurz. Die Idee zu diese Geschichte ist an sich nicht schlecht!
    Contra: Zu viele Wiederholungen, Fehler die übersehen wurden, etwas flach und unoriginell in der Umsetzung.


    Ich habe es nicht bereut das Buch gelesen zu haben. Empfehlen würde ich es allerdings nicht. Vor allem nicht, wenn man den vollen Preis von 11 Euro dafür zahlen müsste.





    Über den Autor
    Antje Friedrichs (*1944) wuchs im Norden auf und lebt heute mit Mann und vier Kindern in Paderborn. Unter ihrem Ehenamen schreibt die Autorin Kurzgeschichten und Sachbücher. 1998 gehörte sie zu den Preisträgern beim Würth-Literaturpreis. Seit ihrer Kindheit hat sie immer wieder die Ferien auf Langeoog verbracht. Als sie bei einem Familienurlaub im Sommer 1998 auf der Insel keinen Kriminalroman mehr auftreiben konnte, den sie nicht schon kannte, wurde die Idee für diesen Krimi geboren.

  • Danke für die Rezension, Ronja. Dann streiche ich dieses Buch von meiner Liste, denn ich hatte gehofft, dass es an Sandra Lüpkes rankommt, aber das scheint nicht der Fall zu sein.

  • Hallo Ronja


    Ich werde mir das Buch aus der Stadtbücherei ausleihen , denn für ein so
    dünnes Buch sind mir 11 Euro bisschen viel Geld !


    Na ,du stehst wohl auf sehr schöne französische Filmmusik ( Amelie, u.s.w.
    hatte ich letztens in einer anderen Sparte gelesen !


    Davon abgesehen der Film von "Amelie (Die fabelhafte Welt von Amelie )
    ist eben auch genial !


    L.G. teufelchen


    P.S. "Langeoog " ist aber auch eine traumhafte kleine Insel zum Abschalten und Relaxen .

  • Zitat

    Original von teufelchen
    Na ,du stehst wohl auf sehr schöne französische Filmmusik ( Amelie, u.s.w.
    hatte ich letztens in einer anderen Sparte gelesen !


    Davon abgesehen der Film von "Amelie (Die fabelhafte Welt von Amelie )
    ist eben auch genial !




    Kann es sein, dass du mich verwechselst? :gruebel

  • :-)
    Ich bin ein echter Krimifan. Inselkrimis haben es mir besonders angetan. Doch von "Letzte Lesung Langeoog" war ich etwas enttäuscht. Eigentlich erwartete ich einen echten Krimi und was kam? Eine Erzählung über die Eigenarten von Insulanern und Feriengästen, und dann war da noch ein Kommissar, der eigentlich überhaupt nicht wusste, was er wollte.


    Dem Buch fehlt das Wichtigste, was einen Krimi ausmacht: Die Spannung.

  • Irgendwie hatte ich vergessen, dass ich das Buch meiden wollte und es als Zugabe bei Tauschticket ausgewählt.


    Die 180 Seiten waren schnell gelesen. Die Schilderung der Insel hat mir gut gefallen, auch wenn ich noch nicht dort war. Der Mordfall war interessant geschildert und auf den Mörder wäre ich so schnell nicht gekommen.
    Das Drumherum war ein bißchen wüst, und etliche Wortwiederholungen haben mich ein wenig gestört.


    Alles in allem eine nette Story, aber man verpasst nichts, wenn man sie nicht liest. Ich denke, dass sie für Fans der Insel noch eine andere Bedeutung haben könnte.


    Von mir 7 Punkte