Zum Inhalt
Kommissar Tjaden, auf der Insel geboren und aufgewachsen, wird nach Langeoog gerufen, weil dort einige Vorfälle die Urlaubsidylle stören. Falsches Blut unter der Stranddusche, die anonyme Ankündigung Lebensmittel zu vergiften und eine Bombe während des Dünensingens zu zünden.
Während Tjaden ermittelt, wer die Ruhe auf der Insel stört, gibt es bereits den ersten Toden. Bodo Bogatzki der Literaturpapst wird bei seiner Lesung vergiftet.
Meine Meinung:
Ich habe das 181 Seiten dünne Buch an einem Nachmittag ausgelesen. Allerdings nicht, weil es so spannend war, sondern weil ich viel Zeit hatte und es von meinem SUB runter sollte. Es ist jetzt auch nicht so, dass man gar nicht wissen will, wer warum was gemacht hat. Doch, das wollte ich schon...
Aber: Es war bereits mein zweiter Anlauf, den ich bei diesem Buch genommen habe. Man merkt der Autorin zwar Potential an, aber auch, dass sie noch recht unerfahren ist. Die Sprache ist doch recht einfach. Viele Wiederholungen, Hinweise mit dem Holzhammer, blasse Personen und ein paar Klischees, die doch zu dick aufgetragen sind. Zudem finde ich es nicht wirklich originell einen "Literaturpapst" Bodo Bogatzki zu nennen, der bekannt aus "Film- und Fernsehen" ist. Film? Fernsehen ja - er ist ein Drittel des literarischen Terzetts. Nein, nicht originell.
Irgendwann wurde es mir auch zu viel, dass schon wieder darauf hingewiesen wurde, dass Tjaden eigentlich froh ist gerade auf der Insel arbeiten zu müssen, denn eigentlich glaubt er, dass er nicht wirklich gern bei der Geburt seines ersten Kindes dabei wäre.
Mir ist außerdem unklar, warum der Herr Kommissar jedesmal Schmerzen am Schienbein bekommt, wenn er eine bestimmte Person sieht und sich fragt wer sie ist. Nach diesen Schmerzen erinnert er sich allerdings jedesmal daran, dass es die Person ist, die ihm einen Koffer gegen sein Bein gefahren hat.
Ein paar Lichtblicke hat dieses Buch dann aber trotzdem. Bodo Bogatzki ist ein Frauenheld. Manchmal werden Personen dann doch plötzlich, für einen kurzen Moment etwas farbiger und dreidimensionaler. Der eine oder andere Gedankengang des Kommissars hebt sich angenehm vom üblichen Klischee ab.
Fazit: Pro: Der Krimi spielt auf einer Insel. Er ist kurz. Die Idee zu diese Geschichte ist an sich nicht schlecht!
Contra: Zu viele Wiederholungen, Fehler die übersehen wurden, etwas flach und unoriginell in der Umsetzung.
Ich habe es nicht bereut das Buch gelesen zu haben. Empfehlen würde ich es allerdings nicht. Vor allem nicht, wenn man den vollen Preis von 11 Euro dafür zahlen müsste.
Über den Autor
Antje Friedrichs (*1944) wuchs im Norden auf und lebt heute mit Mann und vier Kindern in Paderborn. Unter ihrem Ehenamen schreibt die Autorin Kurzgeschichten und Sachbücher. 1998 gehörte sie zu den Preisträgern beim Würth-Literaturpreis. Seit ihrer Kindheit hat sie immer wieder die Ferien auf Langeoog verbracht. Als sie bei einem Familienurlaub im Sommer 1998 auf der Insel keinen Kriminalroman mehr auftreiben konnte, den sie nicht schon kannte, wurde die Idee für diesen Krimi geboren.