Wilfried Stroh: Latein ist tot, es lebe Latein!

  • Klappentext


    LATEIN IST TOT – ES LEBE LATEIN!


    Latein ist tot, Latina lingua mortua est, sagen seine Gegner. Man lernt es nur aus Büchern. Soll man es überhaupt noch lernen?
    Latein lebt, sagen seine Freunde. Es lebt in modernen Sprachen, in tausend Redensarten, im internationalen Vokabular der Wissenschaft und in den lateinischen Chatclubs des Internet. Mit Latein hat man mehr vom Leben.
    Im vorliegenden Buch unternimmt es Wilfried Stroh die alte Diskussion um das Lateinische auf eine neue, historische Grundlage zu stellen. Er schildert ebenso unterhaltsam wie fundiert die Geschichte der Sprache: von den Faunen in Latium als den ältesten Lateinsprechern über den Aufstieg Roms, durch den Latein zur Weltsprache wird, über das gar nicht so finstere Mittelalter, die Renaissance und die Wissenschaftssprache der Neuzeit bis hin zum lateinischen Abituraufsatz von Karl Marx und der jüngsten Enzyklika von Benedikt XVI.
    Dabei zeigt sich, dass Latein in seiner über dreitausendjährigen Geschichte nicht nur einen, sondern sogar viele Tode gestorben ist – und alle immer wieder sieghaft überlebt hat: die bisher erfolgreichste Sprache der Welt. Vivat Latina lingua, es lebe Latein!
    List Verlag März 2007


    Der Autor


    Wilfried Stroh, Jahrgang 1939, wirkte bis 2005 als Professor für klassische Philologie am der Ludwig-Maximilians-Universität München. Er setzt sich sehr für Latein als gesprochene Sprache ein und hat an der Uni eine wöchentlich stattfindende Diskussionsrunde initiiert (Colloquium Latinum), in der kluge Köpfe lateinische Texte in lateinscher Sprache erörtern.


    Mein Eindruck


    Ich muss vorausschicken, dass ich dieses Buch nicht Wort für Wort gelesen habe, weil ich mich in der antiken Literatur nicht genügend auskenne, um die detaillierte Darstellung des Lateins dieser Blütezeit in allen Details zu verstehen. Als Nicht-Altphilologe und nur mit dem Schul-Latinum ausgerüstet, bin ich mit vielen Textauszügen antiker Autoren überfordert - glücklicherweise für mich und sicher auch andere Leser bietet der Autor die Übersetzung und Kommentare an.
    Mich persönlich haben vor allem die Kapitel über die Rolle der lateinischen Sprache in nachrömischer Zeit (Mittelalter, Renaissance, beginnende Neuzeit) sowie als Wissenschaftssprache interessiert. Sehr interessant sind auch die Ausführungen über das Vulgärlatein, aus dem die heutigen romanischen Sprachen hervorgegangen sind.
    Im Anhang finden sich ein kleiner "phonetischer Kurs" über die richtige Aussprache des klassischen Lateins, eine sehr umfangreiche Zeittafel zur Geschichte der lateinschen Sprache sowie äußerst umfangreiche Literatushinweise zu jedem Kapitel.
    Wilfried Stroh schreibt sehr unterhaltsam, humor- und liebevoll, man merkt, wie sehr ihm die Sprache am Herzen liegt.
    Das Buch ist sicher nicht für die breite Allgemeinheit gedacht, aber Leute mit soliden Lateinkenntnissen und Interesse an sprachwissenschaftlichen Zusammenhängen werden sicherlich ihre Freude daran haben. Sollten sich hier Lateinlehrer herumtreiben, so möchte ich ihnen dieses Plädoyer für die LINGUA LATINA empfehlen

  • Das hört sich gut an. Bin schon länger am Überlegen ob ich mir das Buch anschaffe. Immerhin studiere ich ja auch Latein. - Was die phonetische Aussprache betrifft, finde ich es lustig. Die einen gehen von ae= ai aus, aber bei mir an der Uni sprechen die Dozenten ae= ä aus. Bis auf einen. Ich glaube so ganz geklärt scheint die Sache mit der Aussprache immer noch nicht zu sein.


    Edit: ae wird an sich wie ai ausgesprochen. Habe heute noch einmal meine Professorin gefragt. Es ließ mir einfach keine Ruhe.

    "Schweigen bedeutet für einen großen Teil der Menschheit Gewinn."Borondria, Großmeisterin der Golgariten


    Mein Blog: Büchervogel

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