Brandherd - Patricia Cornwell

  • OT: Point of Origin
    9. Teil der Kay Scarpetta-Reihe


    Kurzbeschreibung
    Ein unheimlicher Brief macht der Gerichtsmedizinerin Kay Scarpetta zu schaffen: Carrie Grethen kündigt ihre Rückkehr an. Plötzlich holen Kay damit die Schrecken der Vergangenheit wieder ein, denn vor fünf Jahren hatte sie die gerissene Komplizin eines Serienmörders hinter Gitter gebracht. Kurz darauf gelingt Carrie tatsächlich die Flucht aus der Psychiatrie. Kay weiß, dass der Alptraum von einst wieder begonnen hat, und plötzlich wird sie zur zentralen Schachfigur in einem diabolischen Spiel.


    Über die Autorin: Büchereule-Autorenportrait



    Meine Meinung
    Kay Scarpetta wird zu dem bis auf die Grundmauern abgebrannten Anwesen eines Medienmoguls gerufen: eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche wurde gefunden. Zur gleichen Zeit erhält Kay einen Drohbrief der Mörderin Carrie Grethen (die schon in "Vergebliche Entwarnung" und "Die Tote ohne Namen" vorkam - sollte man von daher besser vorher gelesen haben!). Kurz darauf flieht Carrie aus der psychiatrischen Anstalt, in der sie untergebracht war.
    Klar, es gilt die Tote zu identifizieren, die Ursache für den Brand und ggf. den Täter ausfindig zu machen sowie Carrie Grethen aufzuspüren.


    Ich lese ganz gerne Krimi/Thriller-Reihen. Wenn die Hauptfiguren sympatisch sind, freue ich mich bei jedem neuen Band auf das Wiedersehen mit alten Bekannten. Ist die Handlung um das Privatleben dieser Figuren spannend genug, finde ich es nicht so schlimm, wenn der eigentliche Kriminalfall mal nicht so toll ist oder eher in den Hintergrund rückt.
    Bei der Kay Scarpetta-Reihe stört mich aber schon seit längerem, dass Frau Cornwell viel des B-Plots zwischen die einzelnen Bücher legt, und sich dadurch für jedes Buch die Fakten so zurechtbiegt, wie sie sie gerade zu brauchen meint. Da stirbt schon mal Kays Lebensabschnittsbegleiter. Oder aus einem hochintelligenten Psychopathen wird ein drogenabhängiger Psychopath. (Weil Frau Cornwell ihre hochintelligente Figur anscheinend sonst nicht unschädlich hätte machen können?)
    In diesem Buch ist Nichte Lucy hoppladihopp nicht mehr beim FBI sondern beim ATF (Behörde die Brandursachen ermittelt), kann Hubschrauber fliegen und hat sogar eine Fluglehrerlizenz. Und das in einem Zeitraum von etwa einem halbem bis max. eineinhalb Jahren, soweit ich das nachvollzogen habe und mich nicht hinsichtlich ihres bisherigen Könnens irre. Und bzgl. Carrie Grethen hat sich ergeben, dass sie viiiel tiefer in den früheren Fällen drin steckte als am Ende der Bücher rauskam, in denen diese erzählt wurden, so dass sich diese Figur zu einer viel gefährlicheren Person wandelt.


    Der eigentliche Krimifall in diesem Buch ist recht spannend. Ich war zwar zwischenzeitlich kurz davor, das Buch zur Seite zu legen, doch dann ergaben sich Zusammenhänge, die mich bei der Stange hielten, und ich habe es nicht bereut. Die Teile, in denen sich Kay und Lucy ihr übliches Gezicke gaben, habe ich großzügig überflogen. Für die Auflösung fügt sich irgendwie alles zusammen, es bleiben aber auch viel Fragen offen. Unnötig fand ich aber das Actionfinale, das besser ins Kino und zu Bruce Willis als zu einer Gerichtsmedizinerin gepasst hätte. Ganz nebenbei wird dann auch noch ein noch offener, in einem früheren Buch aufgetretenen Fall aufgeklärt, dessen Auflösung ich schon vermisst habe.


    Wenn ich jetzt mal ganz großzügig Frau Cornwells Fakten-Hindreherei, das übertriebene Action-Finale und den groben Reihen-Übersetzungsfehler (Kay und Marino siezen sich, nachdem sie sich schon mind. zwei Bücher lang geduzt haben) übersehe, dann bleibt immerhin noch ein spannender Krimi/Thriller übrig. Dafür gibt es von mir 7 von 10 Punkten.

  • Nach meinem letzten Kay Scarpetta hab ich mich entschieden kein Buch von ihr mehr zu lesen, da alles recht langatmig und keinerlei Spannung da war. Der Titel des Buches war :"Der Keim des vErbrechens"

  • Findus :
    Ich glaube, Du meinst "Der Keim des Verderbens" :wave


    Ich habe auch beschlossen, dass Brandherd mein vorerst letzter Kay Scarpetta-Roman sein soll. Der Ausblick auf die nächsten drei Bücher reizt mich nicht sonderlich, besonders "Die Dämonen ruhen nicht" kommt ziemlich schlecht weg. Und dann ändert sie noch ihren Schreibstil: statt in Ich- und Vergangenheitsform schreibt sie zumindest in "Die Dämonen ruhen nicht" in 3. Person und Präsens - und das mag ich meistens gar nicht. :-(


    Vielleicht besorge ich mir die Hörbücher, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Die sollen ja ganz nett gelesen sein.

  • Ich mag Romane, in denen es darum geht, Brandursachen zu ermitteln, wie z.B. die Bücher von Suzanne Chazin. Allerdings mag ich diese Bücher nur, wenn sie auch spannend geschrieben sind und damit tut sich dieser Roman - zumindest am Anfang - schwer. Erst langsam gewinnt die Geschichte an Tempo, läßt sich dann aber gut lesen. Man trifft auf alte Bekannte und sogar ein alter Fall wird neu angesprochen und gelöst. Weniger gefallen hat mir jedoch der Tod einer der Hauptpersonen, obwohl dadurch neue Möglichkeiten für die Folgebände eröffnet werden.
    Insgesamt ein etwas zu langatmig geratener, aber lesenswerter Roman aus der Reihe.

    liebe Grüße
    Nell


    Ich bin zu alt um nur zu spielen, zu jung um ohne Wunsch zu sein (Goethe)

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  • Meine Meinung


    Dieser 9. Teil der Serie um Kay ist für mich der 7. in diesem Jahr. Der Anfang war noch spannend und interessant, leider zog es sich gegen Ende immer mehr und ich musste mich schon fast zwingen, das Buch auch zu ende zu lesen. "Brandherd" baut auf die Ereignisse von "Vergebliche Entwarnung" (Neuausgabe: "Phantom") und "Die Tote ohne Namen" auf, so dass man diese Bücher unbedingt in der chronologischen Reihenfolge lesen sollte, da in allen Carrie Grethen entscheidend mitspielt.
    Auch mich hat es gestört, dass sich Kay und Marino nach mindestens zwei Büchern, wo sie sich geduzt haben, sich hier aber wieder siezen. Dies kreide ich der Übersetzerin an, die eine andere ist als in den Büchern vorher. Es scheint eh immer ein anderer Übersetzer für diese Serie zuständig sein, so dass es nicht immer harmonisch wirkt.
    Die nächsten vier Bücher habe ich schon, so dass ich diese Serie wahrscheinlich weiterführen werde, aber erst nach einer Pause.

  • Dieser Übersetzungsfehler hat mich auch etwas gestört. Ansonsten hat mich das Buch wieder recht gefesselt, auch wenn gerade Lucys berufliche Laufbahn langsam etwas unglaubwürdig - sie scheint alles zu können und bekommt mir nichts Dir nichts überall gleich einen Job.
    Bezeichnend war für mich bei diesem Band die private Entwicklung und die dramatische Wendung hier. Auch wenn ich das irgendwie noch nicht recht glauben mag, denn


    Insgesamt hat mich das Buch wieder ganz gut unterhalten, auch wenn man langsam merkt das die Serie etwas schwächelt.
    Aber, ich habe sie komplett hier liegen und werde sie auch lesen.