Marlena de Blasi - Tausend Tage in der Toskana

  • "Eine Romanze mit Rezepten"


    Autorin: Marlena de Blasi
    Titel: Tausend Tage in der Toskana
    Titel der englischen Originalausgabe: A Thousand Days in Tuscany
    Verlag: Piper Verlag
    Erschienen: 05.2007
    Seitenzahl: 272


    Über die Autorin:
    Marlean de Blasi, geboren 1956 in New York, war in Amerika Küchenchefin, Journalistin und Restaurantkritikerin und hat zwei Kochbücher über die regionale italienische Küche verfasst. Sie und ihr Mann Fernando leben heute in Orvieto und veranstalten Feinschmeckerreisen durch die Toskana und Umbrien.
    Nach "Tausend Tage in Venedig" setzte sie ihre Romanze in diesem Buch fort.


    Klappentext:
    Ein altes, zugiges Bauernhaus in der Toskana, kein Strom, kein Telefon und eine winzige Küche. Und trotzdem: Für Marlena und Fernando ist es ein Paradies, das es zu entdecken gilt. Umhegt und unterstützt von warmherzigen Nachbarn, wird das Abenteuer Toskana zu einer romantischen Reise durch Geheimnisse, Rezepte und Genüsse einer wunderbaren Kultur - so köstlich und anregend wie das Leben und die Liebe selbst. Eine Liebesgeschichte mit Rezepten - kulinarisch, sinnlich, schön.


    Kurzbeschreibung:
    Die grosse Liebe brachte Marlena zu Fernando nach Venedig und tausend Tage später beide in ein kleines toskanisches Dorf. Das alte romantische Bauernhaus in das sie ziehen, hat weder Strom noch Telefon und die Küche ist winzig - aber die Nachbarn sind, wie Italiener nun mal sind: Herzlich und hilfsbereit. Und sie nehmen die Fremden unter ihre Fittiche. Das Haus wird bewohnbar gemacht und bei einem grossen Fest wird eine Nacht lang gefeiert. Ein neues Leben beginnt. Marlena und Fernando pflücken Trauben und Kastanien, suchen wilde Pilze und ernten im eisklaten Dezember Oliven. Marlena sammelt die alten Rezepte einer Gegend, die für ihre kulinarischen Genüsse beühmt ist und gewinnt durch ihre Kochkunst, ihre Begeisterung und ihre Hingabe Freunde und ein neues Zuhause. ein wunderbares Buch für alle Liebhaber Italiens und der italienischen Küche.


    Eigene Meinung:
    Ein herrliches Buch! Sehr gelungen fand ich wie die Autorin die Lebensfreude- und Weise der Italiener beschreibt. Ein Buch das Appetit macht auf die Toskana und mit den im Buch verstreuten Rezepte zum Nachkochen anregt. Punktemaximum von mir!

  • Ich hab mir das Buch auf den Weg in den Urlaub gekauft. Und gelesen waehrend wir in der Toskana waren. Genau gesagt, angefangen zu lesen beendet hab ich es (noch?) nicht und werd es auch hoechstens diagonal weiterlesen.


    Enttaeuscht hat mich gleich zu Beginn der Schreibstil. Total ueberladen und ausschweifend. Es wirkte zu langatmig.


    Dazu kam ich mit ihrer Geschichte nicht klar. Aussteiger wollen sie wohl sein, aber wovon sie leben koennten, daran fangen sie erst nach Monaten bzw. ueber 100 Seiten an zu denken. Sie traeumen von einer romantischen Version der Toskana, die auch in der Vergangenheit wohl nie so existierte, noch weniger in unserer heutigen Zeit. Entsprechend wird der Wunsch der Einheimischen nach Zentralheizung und elektrischem Licht als "Verlangen nach elektronischer Belustigung" abgetan. Die nackte Gluehbirne an der historischen Holzdecke in unserem Ferienhaus in der Toskana fand ich auch nicht sonderlich passend, aber deshalb wuerd ich niemals so anmassend ueber die Menschen dort sprechen. Eine wirkliche Loesung ist zeitgemaess und keine Traeumerei (sprich, eine schoene Lampe, die die elektrische Gluehbirne versteckt).


    Dabei find ich besonders die vielen Referenzen zum Essen und die Rezepte wunderschoen in diesem Buch. Die Autorin brachte ihre Leidenschaft in diesem Zitat auf den Punkt: "Ich wollte eine Kartoffel so gut kochen koennen, dass sie besser schmeckt als ein Schokoladenkuchen". Sowas kann ich sehr gut verstehen und es passt auch fuer die Stimmung in der Toskana.


    Fazit: ein entaeuschendes Buch, aber es wird im Regal bleiben, wenn es auch nur wegen der Rezepte ist

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

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  • Zitat

    Original von Beatrix
    Ich hab mir das Buch auf den Weg in den Urlaub gekauft. Und gelesen waehrend wir in der Toskana waren. Genau gesagt, angefangen zu lesen beendet hab ich es (noch?) nicht und werd es auch hoechstens diagonal weiterlesen.


    Enttaeuscht hat mich gleich zu Beginn der Schreibstil. Total ueberladen und ausschweifend. Es wirkte zu langatmig.


    Und das bei 272 Seiten? Kann ich nicht nachempfinden Deine Meinung, aber zum Glück sind die Geschmäcker ja verschieden.

  • Auch dieser zweite Teil zur amerikanisch-italienischen Geschichte von Marlena (Chou-Chou) und Fernando hat mir sehr gut gefallen.


    Wer sich nicht für´s Essen, seine Zubereitung, Herkunft und Sinnlichkeit interessiert, ist damit vielleicht nicht ganz so gut beraten, da es doch die meiste Zeit darum geht. Ich finde die Beschreibungen einfach nur köstlich und inspirierend, die Geschichten von Barlozzo und Flori (Freunde der Hauptpersonen) berührend und glaubhaft und echt.


    Manche Sätze sind zum Heulen schön.
    Und es ist auch nicht alles Jubel, Trubel, Heiterkeit.
    Fernando hadert mit sich selbst und der Entscheidung, seinen sicheren Job bei der Bank zugunsten einer verfrühten Pension aufgegeben zu haben.
    Marlena sehnt sich nach Gesellschaft.
    Beide zusammen gehen einen schönen, unkonventionellen Weg und leben genau das Leben, das sie leben wollen.


    Die Autorin scheut sich nicht, bei den anstrengenden Ernten von Weinbeeren, Oliven und der Suche nach Trüffeln mitzumachen, sieht es eher sogar als das an, was es ist: ein Privileg.


    Ich liebe diese Bücher (dieses und seinen Vorgänger Tausend Tage in Venedig), sicher wird bald Tausend Tage in Sizilien mein Haus beflattern.


    Ist mir glatte 9 Punkte wert.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“