Sandra Dünschede - Nordmord

  • Titel: Nordmord
    Autorin: Sandra Dünschede
    Verlag: Gmeiner-Verlag
    Erscheinungsdatum: Juli 2007
    Seitenzahl: 323
    ISBN-10: 3899777255
    ISBN-13: 978-3899777253
    Preis: 9.90 EUR


    Mit „Nordmord“ legt die 1972 in Niebüll geborene Sandra Dünschede nach „Deichgrab“ ihren zweiten Kriminalroman vor.


    Marlene und ihr Freund Tom Meissner sind dabei sich in Nordfriesland ein gemeinsames Leben aufzubauen. Doch dann wird Marlenes beste Freundin, die Ärztin Heike Andresen, brutal ermordet. Für Marlene bricht mehr als eine Welt zusammen. Es ist ihr völlig rätselhaft, wie jemand ihre lebenslustige und überall beliebte Freundin ermorden konnte. Zusammen mit ihrem Freund Tom und dem Schulhausmeister Haie macht sie sich auf die Suche nach dem Täter. Der ermittelnde Kripobeamte Thamsen hat offenbar nicht viel gegen die laienhafte Einmischung der drei Freunde einzuwenden und lässt sie teilweise an den Ergebnissen seiner Ermittlungen teilhaben. Aber erst als Thamsen in dem Tagebuch der ermordeten Ärztin liest, beginnt sich das Dunkel zu lichten. Am Ende wird nichts mehr so sein wie es mal war.


    Auch mit diesem Buch ist es Sandra Dünschede wieder sehr gut gelungen, die ganz besondere Stimmung der nordfriesischen Nordseeküste einzufangen und als Hintergrund für diesen Krimi zu verwenden. Man spürt als Leser direkt das Besondere dieser Gegend, das raue Klima, die würzige Seeluft, den sehr herben Reiz der wettergegerbten Landschaft. Und mittendrin die wortkargen Menschen, die jedem Fremden erst einmal misstrauisch gegenüberstehen, für den sie dann aber durchs Feuer gehen, wenn sie ihn dann in ihrem Kreis aufgenommen haben.
    Die handelnden Personen leben auch ein Leben neben der Geschichte und werden gerade dadurch zutiefst menschlich und man versteht so viel besser die Motivation für ihre Handlungen. Ein Polizist ist nicht nur ein Polizist, sondern eben auch ein Mensch mit privaten Problemen, ein Mensch wie du und ich.
    Sandra Dünschede kennt offensichtlich das Rezept für einen guten Krimi und hat sich auch bei ihrem zweiten Buch nicht gescheut, wieder nach diesem Rezept vorzugehen. Ein Krimi mit sehr viel interessantem Lokalkolorit, der aber sicher auch in anderen Regionen dieses Landes zu gefallen weiß.


    Die Autorin schafft es, die Geschichte so zu erzählen, das der Leser sehr schnell in diesem Buch „zuhause“ ist. Flüssige Erzählweise und eine logische Story machen dieses Buch zu einem wirklich schönen Krimileseerlebnis. Die Dialoge wirken echt und nicht gekünstelt.


    „Nordmord“ ist ein Krimi, den man uneingeschränkt empfehlen kann.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe das Buch soeben beendet und kann mich deiner Meinung nur voll anschließen.


    Den erstenBand von Sandra Dünschede habe ich noch nicht gelesen (wird schnellstens erledigt), aber sie stellt die Protagonisten mit ihrer Geschichte so vor, daß man m. M. nach keinen großen Verlust hat, wenn man den ersten Band noch nicht kennt.


    Sie beschreibt vor allem für mich als Süddeutsche die Landschaft und Atmosphäre außerordentlich plastisch, man hat das Gefühl mittendrin zu sein. Mich hat auch gefreut, daß es immer wieder Hinweise auf den Schimmelreiter gab (wir hatten ja eben erst eine LR) und man die Örtlichkeiten deutlich vor Augen hatte.


    Der Kommissar mit seinem privaten Umfeld wurde sehr sympathisch vorgestellt, ebenso die "drei jungen Freunde".


    Das Thema an sich ja immer brandaktuell und sie erzählt diese Story flüssig, spannend und vor allem "ohne Blut".


    Das ist momentan für mich bei den deutschen Krimis - gerne Gmeiner-Verlag - positiv, daß sie ohne großes Gemtzel auskommen, dafür eine gut erzählte Story haben, die trotzdem spannend ist.


    Werde auf jeden Fall von dieser Autorin den ersten und dann den dritten Band lesen.


    Wenn eine Bewertung möglich wäre, würde ich 9 Punkte vergeben

  • Ein netter Krimi, bei dem mir besonders der Schauplatz sehr gefallen hat. Nordfriesland wird so schön beschrieben, dass man am liebsten gleich mal wieder hinfahren möchte.


    Marlene, Tom und Haie und natürlich auch der Kommissar sind sympathisch und ich habe auch gern ein wenig privates über sie erfahren.


    Die Krimihandlung war schlüssig, aber allzu offensichtlich. Da hätte ich mir etwas mehr Spannung gewünscht.


    Aber alles in allem: 8 Punkte!

  • Mir hat dieser zweite Band auch wieder sehr gut gefallen. Besonders gut fand ich das Auftauchen vom Kommissar Thamsen, nachdem die örtliche Polizei im ersten Band so richtig schlecht weggekommen ist. ;-) Er scheint wesentlich motivierter als seine Kollegen. Mit ihm haben Marlene, Tom und Haie jetzt mal jemand kompetenten, an den sie sich wenden können. Es hat micht nur ein bißchen gewundert, daß er ihr selbstständiges Ermittleln so dankbar hingenommen hat.
    Neben der spannenden Krimihandlung bringt die Autorin auch viel friesische Heimatgeschichte und Privates der Hauptpersonen mit ein. Dadurch wird die Geschichte nicht einseitig, was bei diesem so brisanten und aktuellen Fall leicht hätte passieren können.
    Dazu macht es noch richtig Spaß, von den mir so bekannten Schauplätzen zu lesen.