Die Tochter der Schlange
von Evelyne Okonnek
ISBN-10: 3800052210
ISBN-13: 978-3800052219
Gewinner des Hohlbein-Preises / erscheint in der "Meister der Fantasy"-Reihe
Ich war mir nicht sicher, ob ich das Buch in die Rubrik "Jugendbücher" oder "Fantasy" stellen soll. Wer nicht einverstanden ist, mag protestieren :-).
Klappentext
Die Bewohner Lehanârs jubeln, als Lîahnee von der Weißen Schlange zur Hüterin gekrönt wird. Aber dann verwüsten Feuer speiende Drachen und blutrünstige Wölfe das Reich, Menschen verschwinden spurlos. Verzweifelt wendet sich Lîahnee an ihren geliebten Bruder. Doch Minohem, der im dunklen Turm die alten Zauberbücher studiert, ist der schwarzen Magie verfallen. Er will das Hüteramt für sich und spinnt einen Zauber, der Lîahnee in eine fremde, lichtlose Welt versetzt, aus der es für sie kein Entrinnen zu geben scheint ...
Zur Autorin
Evelyne Okonnek wuchs im Schwarzwald auf, studierte Germanistik und Spanisch und arbeitete nach verschiedenen Jobs ein paar Jahre in einer Werbeagentur. Ihr Debütroman "Die Tochter der Schlange", für den sie 2006 den Wolfgang-Hohlbein-Preis erhielt, entstand während einer einjährigen Arbeitspause, in der sie sich voll und ganz dem Schreiben widmen konnte. Sie lebt und arbeitet in Nehren bei Tübingen.
Meine Meinung
Das schlimmste in diesem Buch sind die Namen. Frau Okonnek scheint beim Benennen eine wahre Zirkumflex-Manie zu haben, sodass sie die lustigen Dächer überall draufpappt. Jedes Mal, als ich Lîahnees Namen las, lief mir ein Schauer den Rücken herunter. Bei einem anderen Volk schien sie auf dem Doppel-r-Trip zu sein: Garron, Kirran, Birrth, Krricht...
Nachdem ich die Namen verkraftet hatte, erschloss sich mir jedoch eine (eigentlich zwei) Fantasywelt mit sympathischen Hauptpersonen und einer überzeugenden Handlung.
Lîahnee, Hüterin von Lehanâr, ist am Anfang des Buches auf ihren hinterlistigen, sich ihr gegenüber jedoch verstellenden Bruder Minohem angewiesen, da sie kaum Vertrauen in ihre magischen Kräfte hat. Sie scheint sehr naiv, zu naiv, sodass man sich stellenweise über ihre Blödheit ärgert. Ihr Bruder lässt Monster auf sein eigens Volk los, um sich dann als der Retter zu profilieren und die Monster dann durch ein Tor werheißwohin zu verbannen.
Kaum, dass Lîahnee endlich (!) bemerkt hat, wie ihr Bruder wirklich ist, wird sie von ihm durch ebendieses Tor in die Welt ohne Licht verbannt, wo sie auf den Stamm der Birrth trifft, der von den verbannten Monstern geplagt wird. Erinnerungslos und trotz Sprachbarrieren, freundet sie sich mit ihnen an und wächst über sich hinaus. Schließlich machen sich Lîahnee, dort Tunvel genannt und einige ihrer Freunde auf, mehr über ihre Vergangenheit und die Herkunft der Monster zu erfahren.
Das Buch ist wundervoll geschrieben und neben der Haupthandlung finden auch noch zwei wichtige Liebesgeschichten statt, deren Zusammenhänge ich nicht nennen werde. Mir hat der zweite Teil (von drei Teilen) des Buches am besten gefallen, die Begegnung mit den Birrth. Während Lîahnee mir im ersten Teil auf die Nerven ging, war sie im zweiten wunderbar geschildert und die gesamte Atmosphäre bei den Birrth, die Freundschaft, ihr Unverständnis wirkte verzaubernd.
Ich freue mich, nicht während der ersten Seiten aufgrund der Namen das Buch in die Ecke geworfen zu haben.
7/10 Punkten!
bartimaeus
[Edit: Rechstschreibfehler/Grammatik]