Es gibt Buchreihen, die ich seit Jahren verfolge ... und da gehören die Helden quasi mit zur Familie. Wenn der neue Band rauskommt, ist das wie ein Familientreffen. Mein dienstältester literarischer Verwandter ist Repairman Jack von F. Paul Wilson. Den "kenne" ich seit 22 Jahren. Da leidet man bei Schicksalsschlägen fast so mit, als sei es eine reale Person. Als Frau und Kind einen Unfall hatten ... als sein Vater starb. Ach ja, das ist wirklich beinahe so gewesen, als sei das einem Bekannten passiert.
Dazu kommt, dass mein Bruder dieselbe Serie liest. Wenn wir über Jack reden, könnten Außenstehende meinen, wir reden über reale Vorkommnisse. Wir dürfen nur nicht den Fehler machen, und die phantasischen Elemente der Reihe erwähnen.
Shulamit Lapids Lokalreporterin Lisi Badichi hab ich gleichfalls "in die Familie aufgenommen". Und finde es jammerschade, dass da seit Jahren kein Nachschub mehr kommt.
Legendär die Frage eines Kollegen, als ich erwähnte, dass ich den bislang letzten Lisi-Band gerade lese: "Und? Wie ist's? Ist Roni auch wieder dabei? Was ist mit Tante Klara und Onkel Yaakov?"
Ich sag: "Alles wohlauf. Soll ich sie grüßen?"
Wenn man die Figuren schon wieder vergessen hat, sobald man das Buch zuklappt, dann war's nix. Dass die Figuren sogar in den Alltag eingehen und im täglichen Leben zitiert werden wie Jack, Lisi, Kinky Friedman und noch ein paar andere, das ist dann das andere Extrem.