Wie tief steckt Ihr in einem Buch?

  • Hallo Büchereulen,


    ich habe gerade mal mit verschiedenen Stichworten nach so einem Thema gesucht, aber nichts gefunden, deshalb hoffe ich, das es dieses Thema nicht schonmal gab.


    Mich würde interessieren, wie tief Ihr in ein Buch eintaucht. Wenn es sehr spannend oder dramatisch ist, wie weit fühlt Ihr dann mit den Charakteren mit? Hat Euch ein Buch schonmal so tief berührt, das Ihr richtig aufgewühlt gewesen seid?


    Mir persönlich geht es gerade in der letzten Zeit so, das ich so tief in einem Buch versinke, das ich mit den Charakteren lache, weine und richtig aufgeregt oder schockiert bin.


    Wie geht es Euch damit?


    LG

  • Das kommt ganz auf das Buch an.


    Von einem guten Buch erwarte ich zumindest genau das, sonst hat es wenig Chancen zu meinen Lieblingsbüchern zu gehören. Einige meiner Bücher haben mich beim lesen so bewegt, dass ich sie auch jetzt nur anschauen muss, um aufgewühlt zu werden. Ich weine nur ganz ganz selten bei Büchern, wenn den Protagonisten etwas Schlimmes oder sehr Schönes zustößt. Mir fallen nur zwei ein, Der Kreis der Dämmerung von Ralf Isau und Lumen von Christoph Marzi.

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian
    Von einem guten Buch erwarte ich zumindest genau das, sonst hat es wenig Chancen zu meinen Lieblingsbüchern zu gehören.


    kann ich mich nur anschließen



    Also ich versinke oft in der Welt der Bücher. Ich fühle mich dann in die stelle des Protagonisten richtig ein. Das hält dann meistens aber nur solange bis ich das Buch wieder aus der Hand lege. Aber manchmal ist es dann doch so dass ich noch Stunden später noch über einen Vorfall im Buch lachen muss oder minutenlang rum heule weil was Schlimmes Passiert ist.


    Erst wenn man mit den Figuren mitfühlen kann macht ein Buch richtig spaß. Und dieses Gefühl von versunkenhei in eine Andere Welt empfinde ich bei Büchern viel intensiver als bei irgendwelchen Filmen.....

  • Oh ja, ich kann sehr gut in Bücher hinein "versinken".
    Dann steigen Bilder in mir hoch.....Ich sehe genau die Orte des Geschehens, wie die Gegend aussieht, wohin die Strasse führt, wie das Haus gebaut ist, der Garten davor, die Bäume, die Sträucher....wie die Wohnung eingerichtet ist....
    Und wenn ich dann diese Bücher noch ein zweites- oder drittesmal lese, dann ist wieder alles ganz genauso.
    Aber wie die Protagonisten aussehen, damit habe ich immer meine Mühe, das gelingt mir eigentlich nie so richtig....sie bleiben meistens irgendwie gesichtslos, verschwommen....auch wenn sie noch so gut beschrieben werden.


    Früher habe ich ja noch hie und da mir die Filme angeschaut, die anhand dieser Bücher gedreht wurden....und dann war ich immer enorm enttäuscht, dass alles so ganz anders aussah, als wie ich mir das vorgestellt hatte....
    Manchmal hatte ich dann das Gefühl, ich sei tatsächlich im falschen Film... :chen

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Original von Kim_Meridian
    Das kommt ganz auf das Buch an.


    Das sehe ich genau so.
    Wenn alles so geschrieben ist, dass ich mir das gut vorstellen kann, kommt es vor, dass ich mit lache, weine oder aufgeregt bin. Manchmal kommt es sogar vor, dass ich mir noch stundenlang Gedanken darüber mache, ob die Geschichte nicht anders hätte ausgehen, oder verlaufen können.
    Ich erinnere mich aber auch noch daran, dass ich einmal sogar so wütend über irgend etwas war, was in dem Buch passierte, dass ich es zu gemacht und weggelegt habe :lache natürlich habe ich es mir zehn Minuten später wieder geschnappt und weiter gelesen.
    Und manchmal kommt es vor, dass ich an einer bestimmten Stelle schneller lese, weil es so spannend ist. Ich fieber richtig mit. Und wenn dann ein Einschnitt kommt, fühl ich mich so, als wäre bei einem guten Film an der besten Stelle Werbung dazwischen geschaltet worden :lache

  • Bei mir hängt es von meiner aktuellen seelischen Befindlichkeit ab, wie tief ich mich auf eine Geschichte einlasse.
    Ich kann mich erinnern, dass mir einmal richtig körperlich schlecht wurde bei einer sehr blutigen Szene und dass ich schon oft geheult hab bei ergreifenden Szenen.


    Es gibt aber auch Bücher, die ich in Gedanken immer "umschreiben" will, weil die Protagonisten in ihr Unglück rennen. Zum Beispiel bei einem meiner Lieblingsromane "Buddenbrooks" - was wäre wohl passiert, wenn Tony ihren Morten geheiratet hätte und nicht Bendix Grünlich, den Filou ....? ;-)

  • ja


    wenn das nicht klappt, ist das Buch für mich auch nicht gut. Ich muss mich irgendwie mit der Hauptfigur identifizieren können, mit ihr mitfühlen. Manchmal bleibe ich nur so eine Art Beobachter - wie durch eine matte Glasscheibe hindurch (zB war das bei Nachtzug nach Lissabon so) - dann sehe ich zwar, was die Personen in dem Buch tun, aber ich verstehe sie nicht so richtig. Meistens breche ich das Buch dann irgendwann ab.


    mhhh, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich verständlich machen konnte - hat irgend jemand verstanden, was ich sagen wollte?

  • Zitat

    Original von Queedin


    mhhh, ich bin mir nicht sicher, ob ich mich verständlich machen konnte - hat irgend jemand verstanden, was ich sagen wollte?


    Ich hab dich verstanden - mir geht es da genauso!
    Obwohl ich die Bücher nicht direkt abbreche. Wenn ich den Inhalt mag, dann les ich trotzdem weiter - aber nur, weil ich wissen will, wie es endet...

  • Ich finde es auch wichtig,dass man sich mit der Figur identifzieren kann,damit man die ganze Geschichte mitfühlt.Es gibt einige Bücher, bei denen ich richtig mitgefühlt habe,und manchmal gefreut wenn es denn einen Grund dazu gab.Ich finde das macht das Lesen erst interessant.


    lg sYs

  • Die Fragestellung ist sehr interessant.
    Allerdings muss ich mich nicht mit dem Protagonisten oder einer Nebenfigur identifizieren. Wichtig ist für mich, dass das Thema/ die Geschichte grundsätzlich spannend , lustig oder gefühlvoll ist.
    Als Beobachterin von außen lese ich dann dieses Buch und kann alle handelnden Figuren betrachten.


    Gruß grinseengel

  • Wenn die Geschichte gut geschrieben ist, kann ich richtig in das Buch eintauchen und merke gar nichts mehr von der Aussenwelt, aber das ist bei mir bisher äußerst selten passiert, bei den meisten Büchern krieg ich noch genug von dem mit was um mich herum passiert. Aber wenn mich das Buch fesselt, kann ich sogar lesen wenn viele Leute um mich herum sind und reden, was mich sonst eher anlenkt

    Ich wünschte mir an meinem eigenem Grab stehen zu können, nur um die Trauernden zu fragen wo sie in meinem Leben waren


    Gelesene Bücher 2011: 14


    /Buchkaufverbot/

  • Generell kann ich diese Frage nicht beantworten, das ist von Buch zu Buch unterschiedlich. Wenn ich mich mit dem Protagonisten richtig gut identifizieren kann, fiebere ich natürlich viel stärker mit, als wenn ich nur eine sympathische Person ein Stückchen begleite. Aber das heißt nicht, dass ich Bücher nicht genießen kann, wenn ich mich nicht in den Protagonisten hineinversetzen kann. Ganz im Gegenteil, fremde Welten sind meistens um einiges spannender, selbst wenn ich diese eher distanziert betrachte.


    Zum Heulen haben mich bisher nur sehr wenige Bücher gebracht, laut auflachen kann ich dagegen recht oft. Wenn das Buch meinen Humor trifft, bin ich nicht mehr zu halten. :grin

  • Also ich kann auch so richtig in ein Buch eintauchen, wenn mich die Geschichte fesselt. Da nehme ich meine Umgebung manchmal gar nicht mehr war.


    Dabei identifiziere ich mich aber nicht zwangsläufig mit einem Protagonisten.

    Liebe Grüße, Sigrid

    Keiner weiß wo und wo lang

    alles zurück - Anfang

    Wir sind es nur nicht mehr gewohnt

    Dass Zeit sich lohnt

  • Wenn ich so richtig tief versunken und im Geschehen des Buches mitwirke
    dann handelt es sich auch um ein gutes spannendes ,unterhaltendes
    Buch ,was einem anspricht !


    So soll das auch sein . das man mitten drin im Geschehen des Buches mitwirkt !


    L.G. teufelchen

  • :wave Also ich versinke immer voll und ganz in einem Buch und fühle mit den verschiedenen Hauptfiguren mit. :-)
    oft bin ich so sehr in mein Buch vertieft, dass ich es nicht einmal merke wenn jemand meinen Namen ruft......


    Lg, TaPe :wave

  • Bei Büchern, die so interessant sind, dass ich sie gar nicht mehr aus der Hand legen will, berührt mich das Ende immer, egal ob es romantisch oder tragisch endet.
    Bei mir sind es vor allem Abenteuergeschichten wie z.B.


    Die Rebellin/Novizin/Meisterin von Trudi Caravan (sorry im Falle von Rechtschreibfehlern)
    oder
    Die Zauberin von Marion Zimmer Bradley,


    die mich mittendrin wie auch hinterher noch lange beschäftigen.

    Mögest du immer Wind im Rücken haben
    und Sonne im Gesicht,
    auf das die Schicksalsstürme dich hinauftragen,
    damit du mit den Sternen tanzt.

  • Genau dieses Eintauchen und Miterleben macht für mich ein gutes Buch aus. Wenn ich mich für den weiteren Verlauf einer Geschichte nicht so interessiere, dass ich mich schon aufs Weiterlesen freue, ist es wie verlorene (Lese)Zeit.