Der Eulenwettbewerb inspiriert mich mal wieder mehr als mir lieb ist, eine kleine Szene zum Thema "Freiheit" (die in sich abgeschlossen ist, aber von der ich noch nicht recht weiß, was sie mal werden will, :-)) stelle ich mal hier ein.
Kommentare wie immer willkommen.
Glück
"Wie geht es dir?" Er sah sie unsicher an.
"Gut."
"Was meinst du mit gut? Geht es dir wirklich gut, oder ist das nur so eine Floskel?"
"Die Übelkeit hält sich in erträglichen Grenzen. Ansonsten gut."
"Und du willst es wirklich behalten und du bereust es nicht?"
"Nein, noch immer nicht." Sie lächelte.
"Obwohl wir nicht zusammen sind?"
"Eigentlich ist es ein großes Glück."
"Wieso?"
"Weißt du, andere Paare müssen erst eine Ehe hinter sich bringen, in der sie sich gegenseitig mehr und mehr anöden, sich irgendwann streiten und betrügen und quälen, bevor sie sich eingestehen können, dass es keinen Sinn mehr hat, sich dann in den Scheidungsmodalitäten aus verletztem Stolz peinigen bis aufs Blut und dann Jahre bitter schweigen, bevor sie so etwas wie Freunde werden können. Wir beide fangen gleich mit dem Freunde werden an. Ist das nicht ein Glück?"