ZitatOriginal von Leserättin
Ich schreibe selbst im historischen Bereich und alles, was ich da an historischen Fakten habe, nehme ich mir auch als Vorlage. Meine Prota ist eine fiktive Figur, ihre Geschichte ist genauso fiktiv. Meine historische Kulisse dient wirklich nur als Kulisse. Zwar habe ich einen Krieg drin, der vielleicht, vielleicht auch nicht stattgefunden hat, aber das ganze spielt vor über 3000 Jahren vor unserer Zeit.
Wer will es nachprüfen
Übrigens nur mit Exposee an einen Verlag gebracht (zum Glück, denn sonst hätte ich den ganzen Anfang in die Tonne kloppen können, denn da wollten sie eine andere Handlung, die mir auch viel besser gefällt als meine Idee), erst dann habe ich angefangen zu schreiben. An meine Fakten habe ich mich da bezüglich Waffen, Bauten, Werkzeuge, usw. gehalten, das ist relativ leicht zu recherchieren und eine gute Grundlage. Alles andere entspringt meiner Fantasie und davon habe ich reichlich
Und bei einer mündlich überlieferten Geschichte - nein, das ist dann reinste Fantasy. Kann ja auch ganz nett werden und das Genre ist ja auch sehr beliebt.
Das kannst Du für Dich schreiben, als Übung, zum Spaß, wozu auch immer. Vielleicht findest Du sogar einen Verlag, der es will. Ärger gibt es da keinen.
Hallo Leserättin,
sicher kennst Du die großartigen Werke von Michener, in denen er die Geschichte von Völkern oder Ländern über Jahrtausende hinweg erzählt. Oder aber von Gear&Gear, die in Einzelromanen die Geschichten von nordamerikanischen Ureinwohner-Völkern erzählen. Ganz sicher werde ich an die Qualität dieser Werke nicht annähernd herankommen, aber die Stoffe sind vergleichbar. Mir geht es um ein Volk, welches scheinbar ohne Wurzeln, aber mit einem unverbrüchlichen Zusammenhaltsbewußtsein aus dem Dunkel der Geschichte auftaucht, überregional einflußreich wird und bleibt, Religionen maßgeblich beeinflußt, sich spaltet, in einer Hälfte nach Norddeutschland zieht, über tausend Jahre lang an fast jedem mitteleuropäischen Hof beratend tätig war, ganze klar abgegrenzte Landstriche jahrhundertelang beherrschte und in ihnen noch heute deutlich erkennbare Spuren zurückließ...
Sie waren und sind keine Christen und keine Juden und schon gar keine Moslems, haben ihre Religion aber bis heute gepflegt. Sie wurden von Alexander dem Großen verfolgt und fast vernichtet, von den Juden und danach von der Inquisition verfolgt, das Dritte Reich gab ihnen dann fast den Todesstoß.
Alle diese Dinge sind mir von einem der letzten Oberhäupter dieses Volkes, welches heute nur noch aus wenigen Familien in Deutschland und Spanien besteht, in vielen Gesprächen und Schreiben mitgeteilt worden. Ich habe diese Dinge im bescheidenen Rahmen meiner Möglichkeiten nachgeprüft und stellte fest, daß sehr Vieles sich geradezu aufdrängelt, wenn man gezielt danach sucht. Namen, Orte, Zusammenhänge. Bräuche...
Meine Eingangsfragen bezogen sich nun darauf, wie ein relativ ungeübter Schreiber ohne den Rückhalt durch einen Verlag mit dieser Herausforderung umgehen soll. Das Thema hat mich gepackt, läßt mich nicht mehr los, aber ich kenne auch meine Grenzen. Wäre ich überheblich, würde ich ohne über die eventuellen Folgen nachzudenken weiter und weiterschreiben und dann das Ganze einem Verlag, einer Agentur vor die Füße kippen. Oder es in einem der vielen Literaturforen veröffentlichen. Der Sache des Restvolkes dürfte damit wenig gedient sein.
Aber wie ich schon weiter oben schrieb, viele Fragen haben sich allein durch das Formulieren und durch die Antworten schon halbwegs beantwortet.
Natürlich werde ich weiterschreiben.
Freundliche Grüße, Armbruster.