Gibt es Bücher die man gelesen haben MUSS?

  • Hm... wenn ich Kinder hätte und ich dafür sorgen könnte, dass sie bestimmte Bücher lesen, dann wüsste ich schon, welche das sein sollten. Zum Beispiel fallen mir spontan ein:


    Das Tagebuch der Anne Frank


    Die Bibel und den Koran (in Teilen, um sich 'ne Meinung zu bilden, die nicht von Kirchen und/ oder Lehrern beeinflusst wird)


    Macbeth mit der entsprechenden Hintergrundgeschichte


    Die Satanische Bibel von Anton Szandor LaVey


    definitiv ALLES von Pratchett

    Receive what cheer you may- the night is long that never reaches the day (Willy Shakespeare)

  • Zitat

    Original von janda


    Immerhin weißt du jetzt, daß ein Schimmelreiter kein Insekt ist, was bevorzugt auf überalteten Joghurts zu hause ist.
    Für mich ist es schon ein Bestandteil der Allgemeinbildung, die literarischen Figuren und ihre Schöpfer zu kennen. Darum wäre das für mich noch am ehesten ein Lese-Muß, wie irgendein Unterhaltungsroman, von dem in 20 Jahren keiner mehr etwas weiß und wissen will.


    :lache

    wenn damals der Buchmarkt wo geschwemmt gewesen wäre wie heute, würde da auch keiner mehr nach krähen :gruebel


  • Hallo Vergissmeinicht, :wave
    ich möchte dir nicht zu nahe tretten, aber es wäre wirklich schön, außer dem Buchtitel noch den Autor zu erwähnen: Paolo Coelho, Stefan Zweig usw. Sie haben es sich verdient. :-)
    Und nett wäre es auch Buchtitel richtig zu erwähnen:
    "Veronika beschließt zu sterben" heisst das Buch.
    LG

    Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen,

    der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig. :lesend
    Ernst R. Hauschka

    Liebe Grüße von Estha :blume

  • Warum Hesse in solchen Listen immer auftaucht ist mir immer noch ein Rätsel. Ich hab inzwischen auch einiges von ihm gelesen, es war sogar einiges dabei was ich ganz gut fand (vor allem "Unterm Rad"), aber ich würd nicht sagen dass man es gelesen haben muss. Grade inhaltlich habe ich da teilweise so meine Fragen. Sprachlich sind seine Bücher ohne Frage faszinierend, aber "muss" man deshalb alle lesen? Na ja, vielleicht gehört es so in einer gewissen Phase dazu, auch mal was von ihm zu lesen (ich stecke selber grade drin), aber wie hier schon viele gesagt haben, das ist wie alles andere auch kein "Muss".
    Ansonsten find ich auch einiges von der Liste oben gut, hab auch das meiste gelesen. Z.B. die Schachnovelle: Klasse Buch! Aber es schadet auch nicht, wenn man es nicht gelesen hat.


    Eine Top 10-Liste könnte ich natürlich auch erstellen, aber dann käme es auch drauf an, ob es eine Empfehlungen-Liste oder eine persönliche Top-10-Liste sein sollte, denn nicht alle Bücher die ich gut finde würde ich auch automatisch allen anderen empfehlen...

    "Ich bin dreimal angeschossen worden – was soll man da machen." (Robert Enke)


    "Accidents" happen in the dark.

  • Ich hab's jetzt als persönliche Top-Ten-Liste verstanden (oder auch Top-8 oder Top 12 ... oder so viele unverzichtbare wie man eben meint zu haben).


    Die Idee finde ich gar nicht schlecht, man könnte das ja auch unter der Prämisse machen: Wenn dein Haus brennt und du könntest nur 10 Bücher retten, welche wären das?


    Wobei die Vorstellung natürlich grausamst ist! :cry

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Vergissmeinicht,
    du erkennst vielleicht an den bisherigen Reaktionen vielleicht, eine solches "Muss man gelesen haben"-Literatur gibt es nicht. Genausowenig gibt es "Muss man gehört haben"-Musik und "Muss man gesehen haben"-Filme. Ich habe absolute Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass man irgendetwas gut finden MUSS. Ich werde z.B. nie irgendwelche Bis(s)- oder Harry-Potter-, HdR- Romane lesen, ebenso habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich Hermann Hesse verpasse. Andererseits möchte ich niemandem zu nahe treten, der davon begeistert ist und dies alles als Nonplusultra ansieht.

  • Wenn jemand zur mit sagt "....das musst du mal machen....", dann mache ich es unter Garantie nicht.


    Für mich gibt es keine "Musst-du-gelesen-haben-Literatur".

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich bin ziemlich sicher, dass "Vergissmeinnicht" dieses "Muss-man-gelesen-haben" gar nicht so despotisch gemeint hat. Es ist halt so in den Sprachgebrauch eingegangen, dass man sagt: Dieses Buch ist für Fans der Fantasy-/Kriminal-/Schlagmichtot-Literatur ein "Muss". In Wirklichkeit ist so was doch immer sehr subjektiv.


    Vielleicht wäre es wirklich besser ausgedrückt, wenn man sagen würde: Auf welches Buch hätte ich auf gar keinen Fall verzichten wollen? Oder: Welche Bücher liegen mir besonders am Herzen?
    Ist doch klar, dass das bei jedem Leser andere sind. Jeder hat andere Vorlieben, Erfahrungen, Interessen, wunde Punkte ... ;-)


    Ich lese bei weitem auch nicht jeden Bestseller, nur weil andere ihn lesen.
    Dagegen gibt es viele Bücher, die kaum jemand kennt, die ich sogar mehrmals lese, weil ich sie Klasse finde.

    Worte sind Waffen. Wenn Ihnen etwas ganz stark am Herzen liegt, legen Sie Ihre Waffe an und feuern. (James N. Frey)

  • Zitat

    Original von arter
    Vergissmeinicht,
    du erkennst vielleicht an den bisherigen Reaktionen vielleicht, eine solches "Muss man gelesen haben"-Literatur gibt es nicht. Genausowenig gibt es "Muss man gehört haben"-Musik und "Muss man gesehen haben"-Filme. Ich habe absolute Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass man irgendetwas gut finden MUSS. Ich werde z.B. nie irgendwelche Bis(s)- oder Harry-Potter-, HdR- Romane lesen, ebenso habe ich kein schlechtes Gewissen, wenn ich Hermann Hesse verpasse. Andererseits möchte ich niemandem zu nahe treten, der davon begeistert ist und dies alles als Nonplusultra ansieht.


    :write Das sehe ich genau so wie du, arter. :wave


    Mich erinnert solches "Muss man gelesen haben" immer an meine Schulzeit, wo ich Bücher lesen musste, nur weil mein Lehrer sie für lesenswert hielt. Damit will ich jetzt keine Diskussion über den Deutschunterricht anstoßen, denn heute bin ich ganz froh, dass eine oder andere Buch gelesen zu haben. Damals habe ich es aber anders empfunden.


    Ich kann damit leben, wenn jemand diverse Bücher für sich als die besten und tollsten und lesenswerten Bücher ansieht und dies gerne anderen nahe bringen möchte. Nur hat jeder einen anderen Geschmack und andere Ansichten.

  • Zitat

    Original von Britt
    Ich bin ziemlich sicher, dass "Vergissmeinnicht" dieses "Muss-man-gelesen-haben" gar nicht so despotisch gemeint hat. Es ist halt so in den Sprachgebrauch eingegangen, dass man sagt: Dieses Buch ist für Fans der Fantasy-/Kriminal-/Schlagmichtot-Literatur ein "Muss". In Wirklichkeit ist so was doch immer sehr subjektiv.


    Vielleicht wäre es wirklich besser ausgedrückt, wenn man sagen würde: Auf welches Buch hätte ich auf gar keinen Fall verzichten wollen? Oder: Welche Bücher liegen mir besonders am Herzen?
    Ist doch klar, dass das bei jedem Leser andere sind. Jeder hat andere Vorlieben, Erfahrungen, Interessen, wunde Punkte ... ;-)


    Ich lese bei weitem auch nicht jeden Bestseller, nur weil andere ihn lesen.
    Dagegen gibt es viele Bücher, die kaum jemand kennt, die ich sogar mehrmals lese, weil ich sie Klasse finde.


    stimme dem absolut zu.... über den titel "muss man gelesen haben" kann man sicher streiten, aber dahinter stand sicher nicht die absicht zu sagen "wer das nicht gelesen hat ist dumm". ich denke vergissmeinnicht hat dabei lediglich die bücher aufgezählt, die sie persönlich für wichtig hält. sie hat doch am ende gefragt von welchen büchern wir finden, dass sie

    Zitat

    ,...eurer Meinung nach mal jeder gelesen haben sollte,weil sie so genial sind...


    also, keep cool oder so. man muss ja nicht alles so tierisch wörtlich/ernst nehmen. :wave

    Ich bin vom 4.7. bis zum 20.7. (ca.) im Urlaub und kann keine Nachrichten beantworten. Meine WBs sind alle auf den Weg geschickt, hoffe, dass sie bald ankommen und es keine Probleme gibt. Bis dann :wave

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  • Zitat

    Original von licht
    Wenn Du aber etwas verstehen willst, von der Freiheit, die aus dem aufklärerischen Geist erwachsen ist. Wenn Du einen kultur- und sprichwortprägenden Meilenstein der deutschen Literatur in irgendeiner Form kennen möchtest, weil Dir an unserer Kultur gelegen ist oder weil Du Anspielungen in neuerer Literatur verstehen möchtest, kommst Du kaum am Orginal vorbei.
    (Nur als klitzekleines Beispiel: Was ist die Gretchenfrage?)


    Aaaalso...wie Alexx schon sagte, ist die Gretchenfrage, die niemand hören oder beantworten möchte.


    In "Faust" geht es um Doktor Faustus, der sich jahrelang seinen Studien gewidmet hat, und trotzdem ist er nur ein "armer Thor", der "nicht klüger ist als wie zuvor". Er will einfach nur glücklich sein und lieben, deshalb verbrüdert er sich mit dem Teufel, auch Mephistopheles genannt. Mephistopheles verschafft ihm die Liebe eines jungen Mädchens namens Gretchen. Gretchen ist sehr gläubig und eines Tages fragt sie Dr. Faustus: "Heinrich, wie hältst du es mit der Religion?" Für Dr. Faustus ist dies wohl eine sehr prekäre Frage, wenn man sein Bündnis mit Mephistopheles bedenkt...


    Und Überraschung: Ich habe "Faust" (noch) nicht gelesen; ich habe einfach meinen Deutschlehrer gefragt. Und vielleicht das Eine oder Andere von den Leuten aufgeschnappt die es lesen mussten und sogar den Monolog von Dr. Faustus am Anfang des Stückes auswendig lernen mussten :rolleyes.


    Vielleicht lese ich es noch, Mephisto ist mir jedenfalls sehr sympathisch und die Situationskomik in dem Stück soll auch nicht schlecht sein!


    @licht: Man muss es sich doch nicht immer so schwer machen und alles lesen, was vermeintlich kompetente Leute für wichtig halten. In der Zeit, in der Du "Faust" mehrfach!!! gelesen hast, obwohl Du ihn nicht magst, hättest Du auch Bücher lesen können, die Dir besser gefallen.


    Liebe Grüße


    Eddie

    Mir fällt leider kein guter Spruch für eine Signatur ein, aber wenn ich keine habe, stehen die Verlinkungen zu Amazon immer zu dicht unter der letzten Zeile meines Beitrages :rofl.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Eddie Poe ()

  • Hallo zusammen :wave


    Ich für Antwort Nummer 1 abstimmen: Nein, es gibt keine Bücher, die man gelesen haben muss, denn Geschmäcker sind verschieden. ;-)
    Das ist nämlich abdolut meine Meinung!


    Wenn man ein Buch lesen MUSS, finde ich, ist direkt ein wenig Lesespaß weg. Denn am schönsten ist doch, wenn man selber die Bücher holen kann, die man haben möchte und sie lesen kann wann man es möchte. So geht es mir zumindest immer. :grin


    Und wie schon gesagt, es ist Geschmacksache. Wenn mir jemand einen historischen Roman unter die Nase halten würde mit den Worten: Das Buch musste unbedingt lesen. Da würde ich nur grummeln und sagen, dass es überhaupt nciht mein Genre wäre. :rolleyes
    Und wird es anderen auch gehen mit anderen Büchern.


    Also, warum von MÜSSEN reden, wenn man doch Lesen MÖCHTE. :knuddel1

    Versuche zu kriegen, was du liebst, sonst bist du gezwungen, das zu lieben, was du kriegst
    :lesend"Herren der Unterwelt;Schwarzer Kuss" Gena Showalter

  • :gruebel Damals in der Schule, da hat man uns gesagt, dass es Bücher gäbe, die man unbedingt lesen muss, wenn man über Allgemeinbildung verfügen möchte. :lache Allerdings muss ich gestehen, habe ich bisher noch nie über Schillers Gedichte mit jemandem diskutiert, sondern nur über gerade aktuelle Bücher. :gruebel
    Ich mag trotzdem einige Klassiker, aber längst nicht alle, und ab und zu lese ich auch ein "Standardbuch der klassischen Literatur", aber vorher schaue ich hier nach, ob mir die Inhaltsangabe gefällt...

  • Ich befinde mich unter der Mehrheit der Abstimmer. Bestimmte Bücher muss man natürlich nicht gelesen haben. Eher würde ich es auf Genres beziehen. Wünschenswert wäre es, wenn jemand, der sich als Leser bezeichnet, mindestens einen deutschen Klassiker gelesen hat und die Unterschiede der Dichtung von damals zu heute kennt. Ob er sie spannend fand, würde ich aber nicht unbedingt fragen und erst recht nicht bewerten. Die lesende Bevölkerung kennt sowieso mehr oder weniger intensiv den Inhalt der Bücher der Bestsellerlisten. An Hape Kerkelings Werk ist wohl auch niemand im letzten Jahr vorbei gekommen ohne wenigstens das Wort Jakobsweg zu registrieren.


    Außer den privaten Interessen spielt vielleicht auch die Berufswahl eine Rolle. Ich kenne keinen Betriebswirt, der nicht irgendwann einmal den Wöhe gelesen hat. Da aber nicht alle Menschen die gleichen Interessen und Bildungsstand haben, kann man wohl auch keine Bücher benennen, die jeder gelesen haben MUSS.

  • Ich befinde mich auch unter der Mehrheit der Abstimmer.
    Es ist einfach schrecklich, wenn man mit jemanden über Bücher redet und man sofort abweretend angeschaut, wird, nur weil man ein bestimmtes Buch nicht gelesen hat und der andere ist der Meinung, man MUSS es gelesen haben.


    Was bringt es sich durch einen Klassiker durchzuquälen, wie es in der Schule meistens ist, und den Spaß daran zu verlieren? Ist man ein schlechter Mensch, nur weil man kein Faust gelesen hat? Manchmal habe ich das Gefühl.


    JEder sollte lesen, was er/sie will, auch wenn es nur Schundromane sind, hauptsache es wird gelesen.

    ... Liebe, die, weil sie nie genung bekommt,
    stets schon im Augenblick lebt, der noch kommen wird.
    Marcel Proust

  • Auch ich bin der Meinung, daß man nicht alles gelesen haben muß. Und bei den Wörtern "bestimmte Bücher", erst recht nicht. Jeder Leser hat einen anderen Geschmack, was Bücher-Genres oder Autoren anbelangt. Sicher sollte man die wichtigsten Werke eines Lieblingsgenres kennen, z.B. bei Fantasie wäre es die Avalon-Geschichte von Marion Zimmer-Bradley, oder Herr der Ringe. Aber das ist natürlich kein Zwang oder Muß. Jedem das Seine ohne Druck. Dann macht das Lesen auch Spaß, und das ist immerhin das Wichtigste am Hobby.


    Gruß Manfred.