Papillon- Henri Charriere
OT: Papillon
Inhalt
Charrière (Spitzname Papillon) beteuert stets seine Unschuld, ohne diese nachweisen zu können. Noch im Gefängnis in Paris freundet er sich mit dem Fälscher Louis Dega an, dem es gelungen ist, eine große Summe Geldes mitzunehmen [SIZE=7] (in einem "Stöpsel", einem im After versteckten Metallzylinder) [/SIZE], sowie mit Julot Marteau, der zum zweiten Mal auf dem Weg nach Guayana ist und ihm vom Leben in der Strafkolonie erzählt.
Nach der Ankunft in Französisch Guyana erfahren alle drei, dass man sie auf die Îles du Salut [SIZE=7] (drei kleine Inseln vor der Küste, Île Royale, Île St. Joseph und Île du Diable, die Teufelsinsel) [/SIZE] schicken wird, die wegen der Haie und der Strömung als ausbruchssicher gelten. Daraufhin täuschen sie Krankheiten vor, um ins Krankenhaus zu kommen. Julot allein gelingt die Flucht. Papillon freundet sich mit Clusiot und Maturette an, und sie planen gemeinsam die Flucht. Dega, der nichts von ihrem Plan hält, beschließt, sein Glück durch den Weg auf die Inseln zu versuchen, was ihm jedoch nicht gelingt.
Clusiot, Maturette und Charrière locken mit einem Trick den Aufseher in den Saal und nehmen ihm die Schlüssel ab. Die Flucht per Boot führt sie über Trinidad und Curaçao nach Kolumbien. Dort werden alle festgenommen und in ein Gefängnis gesteckt. Papillon gelingt nochmals die Flucht in ein Indianergebiet, das zu dieser Zeit weder zu Kolumbien noch zu Venezuela gehört. Dort nimmt er sich zwei indianische Frauen. Nach einem halben Jahr kehrt er nach Kolumbien zurück, wird nach einigen Wochen wieder festgenommen und mit seinen Kollegen an Frankreich ausgeliefert.
Er wird auf die Insel St. Joseph [SIZE=7](die mittlere der Îles du Salut)[/SIZE] verbannt, wo er zwei Jahre schwere Einzelhaft verbüßen muss. Dann kommt er auf die Île Royale [SIZE=7] (die größte Insel der Îles du Salut) [/SIZE]. Nach weiteren Fluchtversuchen und dem Mord an einem Mithäftling, der seine Fluchtpläne auffliegen ließ, wird er zu acht Jahren Einzelhaft verurteilt: drei für den Fluchtversuch, fünf wegen Mordes. Das relativ milde Strafmaß für den Mord erklärt sich durch die Aussage mehrerer Zeugen, der Andere habe zuerst zum Messer gegriffen. Da viele Einzelhäftlinge Selbstmord begehen oder an Skorbut erkranken und ein höheres Regierungsmitglied bei seinem Besuch Anstoß an diesen Zuständen nimmt, wird wöchentlich ein Ausgang ermöglicht. Bei einem dieser Ausgänge versucht Papillon, das Mädchen eines höhergestellten Gefängniswärters vor dem Ertrinken zu retten. Daraufhin wird er nach anderthalb Jahren aus der Einzelhaft entlassen.
Wieder plant er die Flucht. Ein Freund schlägt ihm einen Plan vor: Charrière spielt den Verrückten und wird in das Krankenhaus auf der Île St. Joseph gebracht, in dem dieser Freund arbeitet. Gemeinsam versuchen sie eines Nachts zu fliehen. Doch das Meer ist zu unruhig, Charrière gelangt wieder an Land, aber sein Freund ertrinkt. Charrière wird auf die Teufelsinsel gebracht.
Mitte der 1940er flieht er, wieder in Begleitung eines Freundes, der allerdings im Treibsand vor der guyanischen Küste umkommt, über Britisch Guyana nach Venezuela, wo er für kurze Zeit in einem Arbeitslager interniert wird. Das Buch endet mit seiner Freilassung aus dem Gefangenenlager.
Verfilmung
Das Buch wurde 1973 mit Steve McQueen und Dustin Hoffman verfilmt.
Der Film weicht allerdings in folgenden Punkten ab:
1. wurde er im Film nach einem Fluchtversuch und nicht nach der ersten großen Flucht (die fast ein Jahr dauerte) für zwei Jahre inhaftiert
2. wurde er wegen eines Mordes zu den weiteren fünf Jahren Einzelhaft verurteilt und nicht wegen eines Fluchtversuchs.
3. musste er die fünf Jahre nicht zur Gänze absitzen (siehe oben).
4. hat ihn sein Freund Louis Dega (im Film: Dustin Hoffmann) nicht ein einziges Mal auf einem Fluchtversuch begleitet, auch wenn die beiden zusammen die Flucht geplant hatten (Dega hielt Charrières Plan für zu riskant)
5. hat Louis Dega seine Strafe komplett auf der Île Royale abgesessen und war nie auf der Teufelsinsel
6. wurde der Flüchtling Julot (genannt "L'homme au marteau") nicht auf der Flucht ermordet, ihm gelang die Flucht und Charrière sah ihn Jahre später durch einen Zufall wieder
7. war Charrière nie im Camp Kilometer 40 oder in einem anderen Arbeitslager auf dem Festland
8. endet der Film mit der Flucht von der Teufelsinsel, womit ungefähr das letzte Drittel des Romans weggelassen wurde.
Autor
Charriere wird am 16. November 1906 in dem provinziellen Milieu von Ardèche im Département Ardèche/ Frankreich als Sohn eines Lehrerehepaars geboren. In Paris ist er längere Zeit als Tresorknacker tätig, bis er innerhalb des Unterweltmilieus in einen Mord an einem Dieb und Zuhälter verwickelt wird. Dafür wird er 1932 zu lebenslanger Verbannung in Französisch-Guayana verurteilt.
1970 veröffentlicht Charrière seinen Bestseller Papillon (Papillon, franz. Schmetterling, bezieht sich auf eine Tätowierung Charrières in Form eines Schmetterlings) und wird damit international bekannt. Die Inhaltsangabe des Romans enthält Details seines Lebens bis 1945.
Wahrheit oder Dichtung?
Nach Angaben von Zeitgenossen hat Charrière in seinen beiden Büchern so manches (dazu-)erfunden bzw. die Tatsachen zu seinen Gunsten abgeändert. Man denke nur an diese große Welle (Lisette), die ihn von der Teufelsinsel weggebracht haben soll. Es passt auch ins Bild, dass Charrière seine damalige Frau Nini ehrenhafter darzustellen versuchte, als sie war: Nini war eine Prostituierte, Charrière ihr Zuhälter.
Unter dem Eindruck des Erfolges von Papillon veröffentlicht er 1972 die Fortsetzung „Banco“. Während im ersten Roman die Erlebnisse der Haft dargestellt werden, behandelt der zweite Roman das Leben danach. Die Inhaltsangabe dieses Romans enthält Details seines Lebens bis Anfang der 70er Jahre.
Charrière starb am 29. Juli 1973 in Madrid an Kehlkopfkrebs.
Meine Meinung
Also auf Anraten hab ich’s jetzt gelesen und ich muß sagen es gibt Stellen da zieht es sich gaaaaanz schön hin ist jedenfalls mein Eindruck. Ich bin ja auch kein wahrer Leser von Biographien. Da habe ich dann immer aufgehört zu lesen weil mir die Augen schwer wurden.
Aber so von der Schreibe hat’s mir schon gefallen sehr detailliert und lebensnah. Man hatte den Eindruck man sitz da irgendwo und schaut zu.
Der Roman liefert z. B. einen Einblick in das barbarische Strafsystem Frankreichs in der Mitte des 20. Jahrhunderts, die fürchterliche Einzelhaft und die psychische Zerstörung der Häftlinge
Aber das Buch handelt auch von tiefer Kameradschaft, wie sie vielleicht nur in außergewöhnlichen Situationen entstehen kann.
Ich bin ja mit dem Film aufgewachsen den ich toll finde[SIZE=7] (liegt bestimmt an Steve McQueen)[/SIZE] obwohl er ja in einigen Dingen vom Buch erheblich abweicht.
Und wenn’s dann noch wahr ist, es soll ja einige Sachen geben die hinzu kamen die es so nicht gegeben hat aber was soll’s gut erzählt und ein hartes Leben hatte dieser Mann der sich Papillon nannte.
Fazit: Ein tolles Buch unbedingt lesen.