Das Buch habe ich nicht gelesen, sonder es als Hörbuch angehört. Es hat mich sehr beeindruckt! Leider hat der Sprecher sehr autentisch gelesen, mit immer schwächer werdender Stimme von Morrie. Das hat mein Dampfbügeleisen oft übertönt und ich mußte viele Stellen ein 2. mal in Ruhe anhören!
Dienstags bei Morrie - Mitch Albom
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Mich hat das Buch vor zehn Jahren, als es herauskam, persönlich sehr beeindruckt, und deshalb möchte ich mich zu Wort melden. Ich lebte damals in New York und habe Mitch Albom persönlich bei einer Lesung kennengelernt. Er meint es mit dem Buch sehr ehrlich und drückt darin seine Betroffenheit nicht nur über den Tod seines alten Coaches aus sondern auch über seine eigene ehemalige Oberflächlichkeit.
Ich habe das Buch damals sofort gekauft und meinem Mann jeden Morgen vor dem Aufstehen daraus vorgelesen. Er war damals Workaholic. Gegen Ende des Buches sprang er plötzlich hoch, eilte ans Telefon und sagte alle Termine für jenen Tag ab, und wir liefen durch den Central Park und überdachten den Sinn unseres Tuns. Seitdem können wir offen über den Tod reden und begrüßen das Leben jeden Morgen aufs Neue und freuen uns ganz bewusst auf den Tag, denn es könnte der letzte sein.
Vielleicht kann man mit dem Buch als 20-jähriger wenig anfangen, weil einem diese Themen einfach fremd und zu weit weg sind. Außerdem ist es natürlich "amerikanisch", also in bewusst einfachen Worten und Emotionen gehalten. Das muss man aushalten können, sonst kann man ungeduldig werden.
Ich habe es schon ein paar Mal an Menschen in besonders schweren Situationen verschenkt und nur gute, ja, erleichterte Resonanz bekommen. -
Ich fand das Buch auch sehr berührend, die Lebensweisheiten kommen nicht mit erhobenem Zeigefinger daher, sondern eher leise und still.
Am Ende musste ich sogar weinen, und das geschieht nicht oft... -
Zitat
Original von Rita
Außerdem ist es natürlich "amerikanisch", also in bewusst einfachen Worten und Emotionen gehalten. Das muss man aushalten können, sonst kann man ungeduldig werden.Das hast du super ausgedrückt, das trifft es wirklich gut!
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Ich habe das Buch gestern gelesen und hier kommt meine Meinung dazu:
Wenn Bücher zu Freunden und Protagonisten zu vermeintlich echten Menschen werden, dann hatte garantiert Mitch Albom seine Finger im Spiel. Wie auch schon sein Onkel in dem Buch "Die fünf Menschen, die Dir im Himmel begegnen", ist mir Morrie, der Protagonist dieses Buches, sehr ans Herz gewachsen und als ich es am Ende zuklappte, trauerte ich, als hätte ich einen guten Freund verloren.
Wer fragt sich nicht ab und zu nach dem Sinn des Lebens? Sieht jeder in seinem Leben einen anderen Sinn? Ist dieser Sinn etwas ganz Großes oder kann man ihn auch in den kleinen Dingen des Lebens finden? Morrie, ein Mann der kurz vor seinem Tod steht, erklärt es Mitch. Und uns. Wenn man weiß, dass das Buch auf einer wahren Begebenheit ruht, wird man es mit noch ganz anderen Augen lesen.
Der Satz, der mich in diesem Buch am meisten beschäfigt hat ist folgender: "Lerne, wie man stirbt und Du wirst lernen, wie man lebt." Zunächst konnte ich nicht allzuviel mit diesen Worten anfangen, aber nachdem Morrie es erklärte, klang es für mich logischer als manche Suche nach dem Sinn des Lebens. Morrie erklärt Mitch die verschiedensten Situationen auf die es im Leben ankommt. So sind beispielsweise "Selbstmitleid", "Die Welt", "Reue", "Vergebung", "Die Furcht vor dem Älterwerden" nur einige Themen, über die Morrie redet. Jeden Dienstag, wenn Mitch ihn besucht, um ihm Trost zu spenden aber vor allem, um das Leben zu lernen.
Dieses Buch hat mich sehr berührt. Durch seinen phantastischen Schreibstil ist es Mitch Albom auch diesmal wieder gelungen, sein Buch lebhaft werden zu lassen. Fast bekam ich das Gefühl, als würde ich nicht Mitch und Morrie zusammensitzen sehen, sondern als würde ich höchstpersönlich neben Morrie sitzen und mir von ihm die Welt erklären lassen.
Die Taschentücher hatte ich immer griffbereit und ich mußte sie auch an vielen Stellen benutzen. Für den Leser, der das Leben verstehen möchte, es mit anderen Augen sehen mag und gerne philosophisch angehauchte Bücher liest, sind die Bücher von Mitch Albom ein absolutes Muss.
"Nur einen Tag noch" wartet zum Glück schon auf mich. Und ich freue mich darauf, wieder in die Welt von Mitch Albom tauchen zu können.
LG,
Andrea -
Dieses Buch ist zwar nicht dick - aber ich habe länger gebraucht es zu lesen. Die einzelnen Absätze wollten erstmal durchdacht werden.
Es regt dazu an, im Alltag die leisen Töne ernster zu nehmen.
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Lerne, wie man stirbt und Du wist lernen, wie man lebt.
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Ich musste länger darüber nachdenken, was dieser Satz für mich bedeutet.....das Buch hat nicht nur eine Botschaft wie "nutze den Tag", sondern es umfasst alle wichtigen Bereicht des Lebens (meines zumindest).
Es geht offensichtlich primär um den Tod, allerdings "lehrt" es mehr über das Leben. Der "Sinn des Lebens" ist wohl etwas, das jeden Menschen irgendwann mal (mehr oder weniger) beschäftigt und dieses Buch regt definitiv zum nachdenken an. Und DAS ist es wohl, was es ausmacht, nicht die "Story" ansich.
Es fällt mir sehr schwer die "Haupthemen" des Buches auf den Punkt zu bringen, weil einfach SEHR viel drinsteckt. Und wahrscheinlich wird jeder Leser andere Schwerpunkte setzen. Ob es nun der Umgang mit dem sicheren Tod ist, oder "carpe diem", oder die Auseinandersetzung mit sich selbst und seinen Zielen und Wünschen.....oder auch die Beziehung zu anderen Menschen......oder der Wunsch nach einem "Mentor/Couch", weil man sich so jemanden wünscht....und es einen weiterbringt...Studenten denken vielleicht auch über ihr Studium nach.....
Insgesamt ein Pool von nachdenkenswerten Themen, die dieses Buch mit sich bringt. Ich mag so etwas und deshalb fand ich es wert, diesen Thread nochmal rauszukramen, auch wenn er schon älter ist. Und das alles sogar ohne "erhobenen Zeigefinger" und "wie schlecht die Welt doch ist".....schön
Grüsse
Andrea -
Angeregt durch die Leserunde zum "Kleinen Prinzen" habe ich gleich einmal weitere Bücher rund um das Tod/ Abschied vom Leben im Anschluss gelesen. Das mache ich häufig so und erleichtert manchmal die schwere Entscheidung welches Buch man denn nun zu lesen beginnt; liegen, steht doch zu verschiedenen Themenschmerpunkten ungelesener Schmökerstoff überall rum.
Dieses Buch hatte es immerhin schon einmal in den "unbedingt lesen Schrank" geschafft. Das Buch hat mir sehr gut gefallen und ich würde es auch Personen, die ich gut kenne und von denen ich hoffe, dass sie die Botschaft ähnlich verstehen/ darüber nachdenken können, empfehlen. Ich werde es bestimmt noch ein/ weitere Male lesen. Es hat mir eine Menge gegeben und nachdenken lassen.
Heute habe ich "Die fünf Menschen, die dir im Himmel begegnen" aus dem Öffentl. Bücherschrank mitgenommen und ich glaube, mit dem Titel geht es dann wohl weiter mit lesen für mich. Auch wenn ich eigentlich zu einem anderen Thema jetzt lesen wollte, wurde meine Entscheidung jetzt umgeleitet.
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Ich habe dieses Buch ausgeliehen bekommen und da ich es erst vor Kurzem auf den Autor aufmerksam wurde und das Buch bis dahin nicht kannte, hatte ich keine direkten Erwartungen, wenn mir auch zu Ohren gekommen ist, dass das ein sehr schönes Buch sein soll.
Ich muss zugeben, dass ich ein wenig hin- und hergerissen bin. Ich habe das Buch sehr gern gelesen und habe auch gemerkt, wie ich nach jedem Kapitel doch das Buch zuklappen musste, weil ich ein bisschen nachdenken wollte und nicht alles auf einmal "aufsaugen" konnte. Morries Gedankengänge haben mir sehr gut gefallen, denn vieles davon hab ich mir so oder ähnlich auch öfter schon gedacht und ich mag diese Denkweise. Doch hin und wieder kam mir das Ganze doch etwas belehrend vor. Zwar nur selten, aber ich spürte es und das hat mich ein wenig genervt. Es klingt makaber, aber der Punkt, an dem Morrie starb, kam genau richtig, denn wäre das Buch länger geworden, käme ich mir irgendwann wirklich vor, als wollte man mich belehren, statt mir einen guten Ratschlag mit auf den Weg zu geben. So aber konnte ich das Buch doch genießen und kann es mit gutem Gewissen weiter empfehlen.
9 von 10 Punkten von mir.
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Der Thread hier ist zwar ein wenig älter, aber ich hätte ein paar Fragen.
Wie sehr wird auf die Krankheit eingegangen? Und ist das realistisch dargestellt? Erfährt man auch was darüber, wie dieser Mensch sich mit seiner Krankheit fühlt? Ich meine damit, erfährt man speziell was über ALS oder könnte der Professor auch an jeder anderen tödlichen Krankheit leiden?
Über Antworten würde ich mich freuen.
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Zitat
Original von Frettchen
Der Thread hier ist zwar ein wenig älter, aber ich hätte ein paar Fragen.Wie sehr wird auf die Krankheit eingegangen? Und ist das realistisch dargestellt? Erfährt man auch was darüber, wie dieser Mensch sich mit seiner Krankheit fühlt? Ich meine damit, erfährt man speziell was über ALS oder könnte der Professor auch an jeder anderen tödlichen Krankheit leiden?
Über Antworten würde ich mich freuen.
Ich kann das leider nicht so genau beantworten (und das Buch hatte ich mir nur ausgeliehen), daher weiß ich jetzt nicht, wie detailliert es wirklich war, aber man kriegt schon mit, dass er immer weniger selbst machen kann, was noch geht und was nicht. Aber keine Ahnung, wie ausführlich es ist, wenn man in erster Linie über die Krankheit lesen will.
Hat deine Frage einen bestimmten Hintergrund, wenn ich so fragen darf? -
Man erfährt einiges über die Krankheit. Immerhin hat ein amerikanischer Journalist das Buch geschrieben, und das Dahinsiechen ist ein großes Thema, wenngleich nicht das entscheidende.
Edit hat noch "amerikanisch" eingefügt. Die Krankheit war - typisch amerikanisch - der Überbringer der Botschaft, der einen so betroffen machte. Ist ja eine wahre Geschichte.
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Wenn du speziell an ALS interessiert bist, kommt dieses Buch evtl. infrage:
An ihrem 50. Geburtstag erfuhr die schwedische Nachrichtenmoderatorin Ulla-Carin Lindquist, dass sie an der tödlichen Krankheit ALS erkrankt sei. Unsentimental und dafür umso eindrucksvoller berichtet Lindquist von ihrem körperlichen Verfall, den Gesprächen mit ihren Kindern, ihrer Verwundbarkeit, der zunehmenden Hilflosigkeit, von Trauer, Verzweiflung und Akzeptanz. Ein Buch voll dramatischer Intensität und bittersüßer Liebe zum Leben angesichts des nahenden Todes.
Es ist aber wirklich hart zu lesen, weil der Patientin die Krankheit in ihrer Endgültigkeit sehr bewusst ist.
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Mein Vater ist heute daran verstorben
Und solche Gespräche, wie es sie im Buch gibt, hatten wir leider nie. Noch heute früh hat er gesagt: es wär alles wie immer und wir bräuchten keine Angst zu haben, dass er bald stirbt. Und dann saß er auf einmal einfach tot im Sessel.
Vielleicht kann das Buch mir Fragen beantworten, über die er nie reden wollte? ....Dachte ich so. -
Ach, Frettchen, das tut mir leid
Naja, ob das Buch wirklich das Richtige ist, um das irgendwie zu verarbeiten oder dir weiterzuhelfen, das weiß ich nicht. Man kann zwar mit dem Buch nicht viel falsch machen, aber ich persönlich hätte an deiner Stelle Angst, zu sehr an die Krankheit erinnert zu werden. Aber ob das der richtige Weg für dich ist, das musst du selbst herausfinden.
Wie auch immer - ich wünsche dir (und deiner Familie) viel Kraft...
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@ Frettchen
Mein herzliches Beileid.Das Besondere an Morrie ist das Lehrer-Schüler-Verhältnis zwischen Autor und Patient und dass ein eigentlich fremder Mensch den Sterbenden bis zuletzt begleitet. Die wachsenden Einschränkungen durch die Krankheit werden schon sehr deutlich.
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Bücher, die vom Tod eines geliebten Menschen handeln, sind ja eigentlich schwere Kost, aber der Autor hat es geschafft, die Geschichte von Morrie Schwartz mit einer Prise Humor, Erkenntnis und vor allem mit Herz zu erzählen.
Bei dem Buch handelt es sich um einen Tatsachenbericht, der aus der Sicht des Autors erzählt wird. Die Ich-Perspektive schafft dabei eine sehr intime Athmosphäre, die sich den Leser schon fast wie einen Voyeur fühlen lässt.
Das Buch hat mich so sehr gefesselt, dass ich es an einem Stück gelesen habe. Die Emotionen sind von humorvoll über tragisch bishin zu traurig vorhanden gewesen und haben den Leser in ein Wechselbad der Gefühle gestürzt. Ich muss zugeben, dass ich die letzten 30 Seiten weinend gelesen haben, weil die Geschichte generell sehr realitisch geschrieben ist. Ich konnte den alten Morrie förmlich vor mir sehen und gerade deswegen habe ich das Buch sehr emotional erlerbt.
“Liebt einander oder geht zugrunde.”
Das ist das Lieblingszitat von Morrie und danach lebt er. Viele Sätze des Professors haben mich verharren lassen und nachdenklich gestimmt. Ich mag Bücher die durch bestimmte Sätze oder Aussagen im Gedächnis bleiben, weil sie sich dadurch auszeichnen und zu etwas besonderem machen.
Trotz des ernsten und traurigen Themas, ist “Dienstags bei Morrie” ein Buch, was ich immer wieder lesen würde, weil es vom Leben erzählt. Morrie durchlebt mit Mitch noch einmal alle wichtigen Themen wie Ehe, Freundschaft oder Wertvorstellungen. Mit diversen Rückblenden bekommen wir erzählt, wie Mitch seinen Professor kennen und lieben gelernt hat, sodass sich am Ende ein Gesamtbild zusammensetzt und die Geschichte abrundet.
Ich kann dieses emotionale Buch wirklich jedem ans Herz legen, der sich mit dem Leben auseinander setzen möchte.
10 Punkte
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Das Buch habe ich vor fünf Jahren gelesen und es hat einen Regalplatz erhalten. Vor kurzem habe ich nun das Hörbuch auf den Ohren gehabt. Meins wurde eindrucksvoll durch Mathieu Carrière gelesen. Er hat mit leiser Stimme die Botschaften des schwächer werdenden Morrie sehr bemerkenswert vorgetragen. Das Hörbuch werde ich bestimmt weitere Male hören.
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Es ist nicht das erste Buch zu diesem Thema, welches ich im Laufe der Jahre gelesen habe. Ins Auge gefallen ist es mir, aufgrund seiner vielen positiven Bewertungen. Von der Umsetzung der Thematik bin ich jedoch sehr enttäuscht. Der Autor bleibt von seinem Schreibstil her das komplette Buch über merkwürdig flach, ja regelrecht distanziert und schafft es nicht ansatzweise, mir als Leser die Emotionen zu vermitteln, die dieses Buch ja eigentlich regelrecht hätten fluten müssen.
Auch die Schilderung der philosophischen Gespräche der beiden Männer und die Erkenntnisgewinne daraus, werden nur sehr dünn und oberflächlich in Worte gefasst. Mir fehlt da irgendwie eine erkennbare emotionale Tiefe. Wenn man nicht wüsste, dass der Autor den sterbenden Morrie Schwartz wirklich persönlich kannte und es diese Treffen zwischen den beiden wirklich gegeben hat, dann könnte man fast auf die Idee kommen, dass hier über etwas geschrieben wird, was der Autor nur vom Hörensagen kennt.
Das Buch wirkt auf mich, wie ein sehr nüchtern geschriebener Erfahrungsbericht. Eine Aneinanderreihung von Erlebnissen und Erkenntnissen. Aber nicht, wie eine persönlich erlebte emotionale Berg- und Talfahrt, die die Begleitung eines Sterbenden ja nun mal ist. Sehr schade! Wie das Ergebnis wohl dem verstorbenen Morrie Schwartz gefallen hätte?Von mir jedenfalls gibt es dafür 6 von 10 möglichen Punkten.
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Jungspund, ich danke dir
Endlich schreibt einmal jemand das, was ich auch beim Lesen so empfand, aber immer als kalt und gefühllos angesehen wurde.
Ich habe das Buch mit großem Unbehagen gelesen und immer wieder den Eindruck gehabt, jemand mache hier mit dem Tod und der Gefühlsduselei Geld. Und wer dem Tod nur irgendetwas Positives abgewinnen kann, den halte ich für (Entschuldigung) schon sehr naiv, blauäugig und realitätsverweigernd.
Mit solchen "Lebensratschlägen" kann ich einfach nichts anfangen. Genau aus diesem Grund mag ich auch die Bücher von Paul Coelho nicht.
Der Tod ist etwas Schreckliches, womit wir uns anzufinden haben. Da nützt mir keine rosarote Brille und keine Schönfärberei.