'Leben, um davon zu erzählen' - Kapitel 1 - 2

  • Zitat

    Original von Vivian
    Ich habe noch andere Bücher von Marquez zu Hause. Sollte man sie in einer bestimmten Reihenfolge lesen ?


    Also, soviel ich weiß, gibt es keine Fortsetzungen oder Serien, die er geschrieben hat. Ich würde deswegen einfach empfehlen, zuerst seine ganz großen Meisterwerke, wie Liebe in den Zeiten der Cholera, 100 Jahre Einsamkeit und Chronik eines angekündigten Todes zu lesen.


    Dazwischen kann man eine seiner Reportagen schieben:
    Bericht eines Schiffbrüchigen oder
    Nachricht von einer Entführung


    Laubsturm ist sein erster Roman, der mir zwar auch gefiel, aber noch nicht ganz an seine Meisterwerke heranreicht.


    Sein Spätwerk erinnerung an meine traurigen Huren kann ich nicht so empfehlen.

  • Ich hatte ja schon bei meiner Anmeldung geschrieben, daß ich wohl etwas langsam sein würde; bin derzeit leider erst bis Seite 58 gekommen. Und durch jetzt entstandene erhebliche berufliche (zeitliche) Belastung wird sich das Tempo nicht sehr steigern lassen.



    Zitat

    Eli
    Was für eine Sprachgewalt!


    Das empfinde ich ein bißchen anders, aber vermutlich definieren wir auch das Wort „Sprachgewalt“ nur verschieden? Es liest sich sehr angenehm, die Handlung plätschert vor sich hin, ohne große Höhen oder Tiefen. Gut erzählt, so daß ich mir alles recht lebhaft vorstellen kann, aber bisher keine Redewendungen, die sich mir "unauslöschlich eingeprägt haben". Wie zum Beispiel das "in längst entschwundenen Tagen", welches in einem anderen Roman vorkam (und auch in der "Erzählungen aus 1001 Nacht" immer wieder auftaucht) und mich emotional immer wieder anspricht.



    Zitat

    Eli
    Ich weiss nicht, wie es euch geht, aber ich kann mir Aracataca bildlich vorstellen, spüre den Staub, Sand, sehe verfallene "Häuser" und stelle mir nur sehr ungern vor, dort seine Kindheit zu verbringen.


    Das stimmt, geht mir genau so. Diese Beschreibung von der Gegend ist eindringlich; aber daß sich mir einzelne Situationen oder Begebenheiten besonders einprägen oder auffallen, kann ich nicht sagen. Selbst jenes so prägende Duell fand ich seltsam distanziert beschrieben; es hat mich überhaupt nicht sehr berührt, konnte das Drama nicht nachempfinden. Eher wie ein Bericht aus dem Wirtschaftsteil der Tageszeitung. Ob mir doch der Zugang zu dieser Literatur fehlt? Oder ob Marquez eine Art zu schreiben hat, die bei mir „nicht so durchdringt“? Noch ist das Buch ja jung, mal sehen, wie ich es im weiteren empfinde.



    Zitat

    Vivian
    Meiner Meinung nach ist das Buch mehr eine Geschichte als eine Biographie.


    Ja, den Eindruck habe ich bisher auch gewonnen.



    @ Vivian
    Geht klar, ich suche ein paar Bücher heraus. Kann aber noch einige Tage dauern. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Du hast schon Recht, SiCollier, manchmal schreibt er sehr nüchtern, durchzogen mit einem trockenem Humor, wie z.b. die Textstelle, als die Notablen des Städtchen in Maria Consuegras Haus eilen, um ihr Beileid auszudrücken, weil sie den Dieb getötet hat.


    Interessant, wie es ihm scheinbar gelingt, unliebsame Bilder der Vergangenheit durch Erzählungen auszutreiben.

  • Und gleich weiter mit den Erinnerungen:


    Die Beschreibung des Hauses seiner Kindheit erfolgt auf so unterschiedliche Weise, "dass es sich mindestens um drei Häuser handeln musste, deren Form und Bestimmung je nach Erzähler divergierten."
    Marquez im Blümchenstrampler sowie seine Mutter, die sich an einen Traum als 3jährige erinnern soll, lassen uns schon richtig erahnen, wie wir das Buch am besten lesen sollen.
    Köstlich auch der 100jährige Papagei, der Parolen gegen Spanien rief und Lieder aus dem Unabhängigkeitskrieg sang.


    Ein sprachliches Gustostückerl habe ich auf S.54 gefunden, bei einer der wiederholten Beschreibungen seines Heimatortes Aracataca, der als Ort mit dem falschen Fuß in die Geschichte eingestiegen ist.
    Großartig!


    Auf der Jagd nach kolumbianischer Geschichte bin ich dann auf den u.a. Titel gestossen.

  • Jetzt bin ich mit dem ersten Kapitel auch durch und verstehe endlich die Bemerkungen über das Kennenlernen der Eltern. Ich hatte schon befürchtet, etwas überlesen zu haben.


    Es wäre sehr günstig, einige Kenntnisse über die Geschichte des Landes zu haben (was ich nicht tue), um die Autobiographie besser verstehen zu können. Aber was nicht ist, kann ja noch werden...


    Zitat

    Eli
    Marquez im Blümchenstrampler sowie seine Mutter, die sich an einen Traum als 3jährige erinnern soll, lassen uns schon richtig erahnen, wie wir das Buch am besten lesen sollen.
    Köstlich auch der 100jährige Papagei, der Parolen gegen Spanien rief und Lieder aus dem Unabhängigkeitskrieg sang.


    :write

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich glaube mittlerweile, wir lesen hier geschichtliche Fakten, um die herum Marquez seine Erinnerungen webt, mal mehr, mal weniger fantasiert.


    Gut gefallen haben mir "knochenloses Spanisch" , "narbige Stimmen" oder die Nuance Fenster bei Getränken, eine Prise Koffer bei altem Brot und ganz besonders die Beschreibung der Söhne des Oberst, die er während des Krieges der Tausend Tage gezeugt hatte (S.86, geb.Ausg.)
    ....."Mina registrierte sie mit Namen und Nachnamen in einem Notizheft, sobald sie von einer Geburt erfuhr, und liess diese Nachkommenschaft schließlich, mit widerstrebender Nachsicht doch von Herzen, in die Buchführung der Familie eingehen." :lache


    Werde mal über den Krieg der Tausend Tage nachlesen.


    Interessant ist Marquez´Vertrautheit mit dem "Gesinde", der sich wie er schreibt, zeit seines Lebens unter Frauen wohler und sicherer gefühlt hat als unter Männern. Das hätte ich jetzt nicht gedacht!


    Köstlichst seine Beschreibung der Familienmitglieder.
    Tante Mama mit der Mähne aus tiefschwarzem Pferdehaar bis zu den Kniekehlen, Großmutter Mina, die mit ihren zerstreuten Frauen der ökonomische Halt des Hauses war, oder Onkel Quinte, der Anwalt, der in einem Gerichtsstreit den gegnerischen Anwalt umlegt... :lache
    Marquez sagt selbst, seine Geschichten stimmen meist nur auf eine andere Weise, um die Realistät unterhaltsamer und verständlicher zu machen.


    Wisst ihr näheres über die Besetzung Leticia im Südens durch der peruanischen Truppen unter Cerro im Jahre 1932?


    Als der Großvater stirbt, löst sich Marquez von ihm und empfindet diesen Zeitpunkt als Auftakt und Beginn seiner zukünftigen schriftstellerischen Tätigkeit. Er mußte schreiben, um selbst nicht zu sterben.
    Bereits im Grundschulalter wußte er anscheinend schon ganz genau, was er wollte und nicht erst als Student, der gegen den Willen seines Vaters das Studium abgebrochen hat.


    Spannend die Frage an unsere Autoren im Forum, ob sie es mit Rilke halten, der gesagt hat, man dürfe überhaupt nicht schreiben, wenn man glaubt, ohne zu schreiben leben zu können.


    Nicht ganz verstanden habe ich die Stelle mit der "namenlose Kneipe", die nach Graham Greene´s Dritten Mann "El tercer hombre" getauft wurde - ist doch ein Name...und was für einer!

  • Zitat

    Original von Eli
    Wisst ihr näheres über die Besetzung Leticia im Südens durch der peruanischen Truppen unter Cerro im Jahre 1932?


    Ich weiß nur soviel, dass 1932 die kolumbianische Stadt Leticia durch peruanische Truppen besetzte. Das bedeutete Krieg zwischen Peru und Kolumbien. Am Schluß gab Peru die Stadt an Kolumbien zurück.


    Garcia Marquez Reaktion auf die Situation hat mich erstaunt. Er war wohl noch unreif zu diesen Zeitpunkt, dass er gerade wegen der herrschenden Unordnung, eine der glücklichsten zeiten durchlebte, weil endlich mal was los ist.
    Patriotiosmus in der Bevölkerung ist schnell ausgebrochen: "Es lebe Kolumbien, nieder mit Peru". :schlaeger
    Fast fand es die Bevölkerung wohl schade, dass der Konflikt so schnell beigelgt wurde. :hau



    Besser gefiel mir, wenn Garcia Marquez sich durch Tangos lebendig fühlte.
    Garcia Marquez schwärmt für Carlos Gardel.


    Da musste ich an den Roman "Der Tod des Carlos Gardel" von Antonio Lobo Antunes denken.

  • Nun habe ich das zweite Kapitel auch durch. Mit Biographien bzw. Autobiographien habe ich recht wenig Erfahrung, so daß mir etwas die Vergleichsmöglichkeiten fehlen. Inzwischen komme ich auch mit dem Wort „sprachgewaltig“ etwas besser zurecht. Marquez entwirft ein recht anschauliches Bild seiner Kindheit und fährt nach einem aprupten Wechsel mit etwa 23 Jahren fort; der Sprung kam so schnell, daß ich ihn erst gar nicht bemerkt habe. Zusammenfassend gesagt, ist vor meinem geistigen Auge ein recht farbiges und lebhaftes Bild der ersten Jahre von Marquez entstanden, wie eine Art gut gewebter Teppich, sehr sprunghaft geschrieben, wie eine Art Puzzle, das dann ein Bild ergibt. Ich kann mir alles ganz gut vorstellen, aber es ist wie ein Bild, das ich betrachte und das mich irgendwie nicht innerlich berührt. Ich kann sagen „Ah“ und „Oh“ und „wie nett“ oder „wie schrecklich“, doch es dringt nicht in mich ein, die innere Anteilnahme fehlt. Als ob ich einen Film betrachte, der mich kalt läßt. Nur eines weiß ich: ich bin froh, nicht damals und dort gelebt zu haben. Allein diese vielen Menschen in einem Haus so dicht zusammen! Entsetzlich.


    Demgemäß bleiben mir keine einzelnen Szene oder Ausdrücke gegenwärtig, sondern eher ein Bild, vor dem ein Grauschleier liegt, so daß man zwar die Stimmung erfassen, aber letzte Einzelheiten nicht sehen kann. - Klingt etwas seltsam, aber ich weiß nicht, es anders zu beschreiben.


    Zitat

    Eli
    Ich glaube mittlerweile, wir lesen hier geschichtliche Fakten, um die herum Marquez seine Erinnerungen webt, mal mehr, mal weniger fantasiert.


    Ja, das sehe ich inzwischen auch so. Es kommt einfach zu vieles aus Kleinkindertagen vor, das er unmöglich erinnern kann.


    Meine Lücken in südamerikanischer Geschichte habe ich schon erwähnt; die kommen mir bei der Lektüre immer öfter schmerzlich zu Bewußtsein.


    Was mir noch aufgefallen ist, ist das unerschütterliche und starke Selbstbewußtsein, das Marquez immer wieder an den Tag legt. Aber wahrscheinlich brauchte er das in seiner Situation auch.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier
    Danke schon mal im voraus. Eilt auch nicht. :-)


    Zitat

    Eli
    Auf der Jagd nach kolumbianischer Geschichte bin ich dann auf den u.a. Titel gestossen.


    Das Buch habe ich vor Jahren mal gelesen und fand es sehr interessant. Ingrid Betancourt wurde 2002 von der FARC entführt bis heute. Ganz schön erschütternd.


    Zitat

    Eli
    Wisst ihr näheres über die Besetzung Leticia im Südens durch der peruanischen Truppen unter Cerro im Jahre 1932?


    Leider nein. Kenne mich mit der Geschichte des Landes leider nicht aus.


    Zitat

    Sicollier
    Ich kann sagen „Ah“ und „Oh“ und „wie nett“ oder „wie schrecklich“, doch es dringt nicht in mich ein, die innere Anteilnahme fehlt.


    Dieses Gefühl habe ich auch. Irgendwie schafft der Autor es nicht, mich zu begeistern "die innere Anteilnahme fehlt". Vielleich gibt sich das noch. Hoffe ich.

  • @ Eli


    Ich kann ein paar Grundbegriffe in HTML, und die hier im Forum verwendeten BB-Codes sind sehr ähnlich. Hier klicken, und Du erhältst die Erklärungsseite zu den Codes bei den FAQ (mit Mustern). Man kann die auch automatisch beim Schreiben einfügen lassen, probier mal den "Erweiterten Editor" aus. Ich versuche mal, ein Muster für ein Zitat zu geben:


    Zitat

    Eli
    Hier wäre das Zitat


    sieht im "Quelltext" so aus:


    [ quote]Eli
    Hier wäre das Zitat[/quote]


    Achtung: ich habe einen Fehler gemacht, sonst taucht der Quelltext nicht auf. Das Leerzeichen hinter der ersten eckigen Klammer muß weg! (Die eckige Klammern erreicht man durch AltGr+8 und AltGR+9, auf meiner Tastatur.)


    Wichtig ist, daß jeder Eröffnungsbefehl auch wieder geschlossen werden muß.


    Es gibt auch eine Zitate-Funktion bei den Buttons der einzelnen Posts; die habe ich jedoch noch nicht ausprobiert. Und den zitierten Text muß man halt schön brav eintippen...


    Ich schreibe meine Posts i. d. R. in der Textverarbeitung und kopiere sie dann hier herein, das heißt die enthalten den entsprechenden Code. Wenn Du mal eines im Originaltext zum anschauen sehen willst, lasse es mich wissen. ich versuche dann, es Dir in verschiedenen Datei-Formaten zukommen zu lassen, so daß Du Dir das mal ansehen kannst.


    Wenn noch was unklar ist - einfach fragen! :wave

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Auf Seite 113 erwähnt Garcia Marquez den Freiheitskämpfer Simon Bolivar, der Befreier, dessen Bild der Großvater im Esszimmer aufgehängt hat. Über diese Figur hat Garcia Marquez auch ein Buch geschrieben, galube ich. Ich kann mich aber nicht mehr an den Titel erinnern.
    Eine ungetrübte Form des Patriotismus. Mit dieser Seite von Garcia Marquez kann ich nicht soviel anfangen.

  • @ Herr Palomar


    Ich habe mit Patriotismus, wenn er ein gesundes Maß übersteigt, Probleme, egal wer solchen äußert. Drum habe ich mir bis zu einem gewissen Grade angewöhnt, solche Stellen geflissentlich zu überlesen bzw. einfach als "Hintergrund der Handlung" zu nehmen und nicht weiter zu beachten.



    @ Eli


    Viel Spaß und Erfolg dabei! Ich probiere manche Posts zig Mal aus (Vorschau), bis sie so aussehen, wie ich mir das vorstelle. Und habe halt durch die HTML-Programmiererei so ein kleines bißchen Übung damit.

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  • Leider krebse ich noch auf Seite 18 herum. Zum einen ist das Buch zu dick, um es im Zug zu lesen, so dass ich parallel noch was anderes lese. Zum anderen liest es sich bisher zwar ganz nett, aber ich finde es ein bisschen langweilig.


    Na, hoffentlich schaffe ich das Buch zu lesen, bevor der Thread ins Archiv verschoben wird. :cry

  • Zitat

    taki32
    Zum anderen liest es sich bisher zwar ganz nett, aber ich finde es ein bisschen langweilig.


    *Flüstermodus an* Nach anfänglicher Begeisterung sehe ich das inzwischen genauso, wenngleich ich inzwischen auf Seite 163 angelangt bin. Ich hoffe, vor dem Urlaubsbeginn Ende nächster Woche durch zu sein. *Flüstermodus aus* :rolleyes

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    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Da bin ich ja etwas beruhig. Und bewundere dich für dein Durchhaltevermögen!


    Irgendwie kann ich mir die Schauplätze auch nicht so recht vorstellen, den Fluss etc. Außerdem habe ich fast noch keine lateinamerikanische Literatur gelesen. Vielleicht fesselt es mich deshalb nicht sonderlich.

  • Genauesten verfolgt habe ich die Beschreibung der einzelnen Mitglieder der Gruppe rund um Marquez. (eine Gruppe, die sich untereinander Adjektive borgt… :lache) und habe mir diese hier angestrichen:


    Alfonso Fuenmayor, Journalist und Schriftsteller hat mich sehr beeindruckt dadurch, dass er viele Bücher in 4 Sprachen über „jedes nur erdenkliche Thema“ gelesen hat.
    Ich wäre schon zufrieden, wenn mir das in nur einer Sprache gelänge!


    Jose Felix, Fuenmayor´s Vater vertrat die Ansicht, dass die inhaltlichen Unterschiede zwischen Leben und Literatur auf formalen Fehlern beruhten….
    Was sagt ihr dazu?


    German Vargas Cantillo, Kolumnist und Literaturkritiker „weckt im Leser die Überzeugung, dass etwas nur deshalb geschah, weil er davon erzählte.“


    Bei diesen Zeilen musste ich entfernt an „Verrückt nach Kafka“ denken, dass ich jetzt im Anschluss an den Marquez lesen möchte.

  • @ taki32


    Durchhaltevermögen - nun, eine angefangene Leserunde versuche ich auf jeden Fall durchzuhalten. Auch ich habe noch keine lateinamerikanische Literatur gelesen und erhoffe mir durch das Buch und die Leserunde, einen Zugang dazu zu finden.


    Die Schauplätze kann ich mir schon recht gut vorstellen; ich habe nur mit seiner anscheinend sprunghaften Erzählweise so meine Probleme. Kann aber auch an meiner Erwartungshaltung liegen. Ich hatte eine chronologische Autobiographie erwartet und finde eine auf jeden Fall gut geschriebene Ansammlung von Anekdoten und kleinen Geschichten, die auch nicht unbedingt in richtiger zeitlicher Reihenfolge erzählt werden, vor. (Ich habe allerdings noch nicht so viele Autobiographien gelesen, und die letzte war nun mal recht gut und chronologisch geschrieben.)


    Ich will auf jeden Fall weiter lesen. Wenn ich mich dann mal ein einen Roman von Marquez wage, weiß ich immerhin, woher er seine Figuren und Begebenheiten nimmt!




    @ Eli
    Dein Post erschien, während ich für meines auf "Vorschau" klickte. Muß ich erst mal drüber nachdenken und melde mich später noch mal dazu. :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
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