"Glatteis" von Hans Werner Kettenbach
Die Erstausgabe erschien 1982 im Bastei Verlag Gustav H. Lübbe.
267 Seiten, 27 Kapitel
Inhalt (laut Klappentext)
Ausgerechnet beim idyllischen Ferienhäuschen am See stürzt Erika, die attraktive Ehefrau von Tiefbauunternehmer Wallman, zu Tode. Ein tragischer Unfall, meint die Polizei. Ein fast perfekter Mord - vermutet dagegen der Angestellte Scholten, der einige unschöne Details aus dem Eheleben der Wallmanns kennt. Er stellt auf eigene Faust Nachforschungen an, nichts ahnend, dass er sich dabei auf gefährliches Glatteis begibt.
Autor
Hans Werner Kettenbach, geboren 1928, hat lange Zeit als Jpournalist für den Kölner-Stadt-Anzeiger gearbeitet. Seit den 1970er Jahren schreibt er Krimis. 1988 erhielt er den Deutschen Krimipreis.
Mein Fazit
Eigentlich ist das für mich kein "richtiger" Krimi, sondern eher ein Psychogramm. Der Protagonist, Jupp Scholten, ist ein ziemlich unsympathischer Kerl. Als einen Proleten bezeichnet ihn seine Frau.
Er hat sich in den Kopf gesetzt, seinen Chef des Mordes zu überführen, dessen wohlhabende Frau von der Treppe des Ferienhauses über die Klippen in den See gestürzt und ertrunken ist. Während Scholten herumrätselt, wie der Chef dies angestellt haben könnte, schwant dem Leser schon, dass das alles nicht gut ausgehen kann. Scholten, der aus dem Kölner Raum stammt, ist ein einfacher Mann, Kriegsversehrter, hat es zu nicht viel gebracht, seine kränkelnde Frau geht ihm ziemlich auf die Nerven, aber er ist ein schwacher Charakter, der sich weder gegen sie noch seinen Chef zur Wehr setzen kann.
Das Buch hat mich irgendwie an die Romane von Jason Starr erinnert. Von Kettenbach kenne ich ansonten nur zwei Bücher: Minnie oder ein Fall von Geringfügigkeit ist ein bisschen ähnlich zu diesem, "Zu Gast bei Dr Buzzard" habe ich vom Stil her ganz anders in Erinnerung.
In jedem Fall fand ich das Buch recht unterhaltend und auch witzig. Ein netter Schmöker zwischendurch.