Anschläge in Grossbritannien - kein Thema?

  • Zitat

    Original von licht
    Ich denke aber er liegt auf den Pfaden des Dialogs, der wechselseitigen Kenntnis und des wechselseitigen (!!) Respekts voreinander.


    Das hört sich ja alles schön und gut an und würde bei einem Geiselnehmer o.ä. vielleicht auch funktionieren, aber nicht bei Terroristen. Mit denen kann man nicht reden! Warum? Weil es zur Natur von Terroristen gehört, nur in Extremen zu denken und zu handeln. Die rücken nicht von ihren Zielen ab, egal wie gut sie ihren Feind kennenlernen und versuchen ihn zu verstehen.
    Das war ja schon bei der RAF so. Bei den Islamisten wird das schon dadurch unmöglicher, sie zur "Vernunft" zu bringen, da sie ihre Ziele ,ihrer Meinung nach, von Gott persönlich vorgegeben sind. Da kannst du reden o viel du willst, ich glaube nicht, dass das klappen wird.


    MfG,
    Wile E.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Natürlich haben die Menschen Angst, aber sie gehen alle anders damit um.


    Aber da gibst Du Dir doch die Antwort auf Deine Frage aus dem Eingangsposting schon selbst. Ja, alle Menschen haben Angst um ihr Leben, nur geht eben jeder anders mit dieser Angst um. Auch in Deutschland.


    Gruss,


    Doc

  • Zitat

    Original von Wile E. Coyote


    Das hört sich ja alles schön und gut an und würde bei einem Geiselnehmer o.ä. vielleicht auch funktionieren, aber nicht bei Terroristen. Mit denen kann man nicht reden! Warum? Weil es zur Natur von Terroristen gehört, nur in Extremen zu denken und zu handeln. Die rücken nicht von ihren Zielen ab, egal wie gut sie ihren Feind kennenlernen und versuchen ihn zu verstehen.
    Das war ja schon bei der RAF so. Bei den Islamisten wird das schon dadurch unmöglicher, sie zur "Vernunft" zu bringen, da sie ihre Ziele ,ihrer Meinung nach, von Gott persönlich vorgegeben sind. Da kannst du reden o viel du willst, ich glaube nicht, dass das klappen wird.


    MfG,
    Wile E.


    Dein vorgeblicher Realismus führt vermutlich nur nicht weiter..., oder was schlägst Du als Alternative vor? Gewalt?? Einschüchterung?? Die sogenannte Terrorabwehr, wie sie Schäuble und co. wollen und bei der wir am Ende nur noch registrierte Nummern in einem Hochsicherheitsgefängnis sind, in dem am besten jeder in Einzelhaft sitzt - wobei wir selbst da ganz bestimmt Sicherheitslücken bemerken??


    Mich würde ehrlich interessieren, coyote, was Deine Alternativen zu Dialog und Diplomatie sind.

  • @Doc: Ja, aber man redet normalerweise darüber, weil es einem leichter fällt, wenn man merkt, dass es auch andere Menschen beschäftigt. Hier habe ich eher das Gefühl, dass die Leute das Thema lieber todschweigen.


    @licht: Reden kann man mit den islamistischen Terroristen nicht. Allerdings kann man alles mögliche dafür tun, dass sie keine Gefolgsleute mehr finden und damit meine ich Bildung, eine pluralistische Denkweise schon in der Schule, Weltoffenheit, Toleranz gegenüber Andersdenkenden - alles das kann man Kindern beibringen. Gerade der Islam war früher bekannt für seine kulturelle Toleranz - viele Muslime in den arabischen Ländern halten die Islamisten für Menschen, die "brainfarts" ausstossen und wehren sich mit Demonstrationen oder Petitionen oder eben auch Blogs gegen den Einfluss der Leute, die den anderen pluralistisches Denken verbieten wollen.

  • Zitat

    Original von licht
    Dein vorgeblicher Realismus führt vermutlich nur nicht weiter..., oder was schlägst Du als Alternative vor? Gewalt?? Einschüchterung?? Die sogenannte Terrorabwehr, wie sie Schäuble und co. wollen und bei der wir am Ende nur noch registrierte Nummern in einem Hochsicherheitsgefängnis sind, in dem am besten jeder in Einzelhaft sitzt - wobei wir selbst da ganz bestimmt Sicherheitslücken bemerken??


    Mich würde ehrlich interessieren, coyote, was Deine Alternativen zu Dialog und Diplomatie sind.


    Tja, mit den Terroristen kann man eben nicht reden. Soll ich mir jetzt einbilden, dass das funktioniert, nur damit ich mich besser fühle? Dass tue ich bestimmt nicht, da ist mir die harte Realität lieber.
    Wie sehen die Alternativen aus? Gewalt? Nein, da bin ich derselben Meinung wie sehr viele andere auch. Den Terrorismus kann man nicht mit militärischer Gewalt besiegen, da du ja nie weißt, wer nun ein Terrorist ist und wer nicht. Da würden zu viele Unschuldige ins Visier geraten. Einschüchtern kann man Terroristen sehr wahrscheinlich auch nicht, daher fällt diese Methode auch weg. Die Anzahl an Polizisten zu erhöhen und Internetüberwachung würden vielleicht wirklich etwas bringen, aber nur sehr sehr sehr wenig und würde eher vom Staat für andere Dinge missbraucht werden, als für die Terrorabwehr eingesetzt zu werden.


    Ich glaube, man muss auch in ferner Zukunft mit Terrorismus leben, weil es dagegen kein Mittel gibt. Genauso wie wir weiterhin mit Mördern, Vergewaltigern u.ä. leben müssen.


    MfG,
    Wile E.



    EDIT:


    Zitat

    Original von Oryx
    @licht: Reden kann man mit den islamistischen Terroristen nicht. Allerdings kann man alles mögliche dafür tun, dass sie keine Gefolgsleute mehr finden und damit meine ich Bildung, eine pluralistische Denkweise schon in der Schule, Weltoffenheit, Toleranz gegenüber Andersdenkenden - alles das kann man Kindern beibringen. Gerade der Islam war früher bekannt für seine kulturelle Toleranz - viele Muslime in den arabischen Ländern halten die Islamisten für Menschen, die "brainfarts" ausstossen und wehren sich mit Demonstrationen oder Petitionen oder eben auch Blogs gegen den Einfluss der Leute, die den anderen pluralistisches Denken verbieten wollen.


    Okay, das wäre tatsächlich eine Möglichkeit zu versuchen, den Terrorismus zu schädigen und vielleicht zu besiegen. Ein Versuch wäre es wert , aber ob es klappt, ist fraglich.

  • Ich vermute, dass das abnehmende Interesse der Bevölkerungen an Informationen über (vereitelte) Terroranschläge aus dem gleichen (demselben? mein übliches Problem mit diesen beiden Worten)
    abnimmt, wie es auch bei anderen großen Medienthemen wie z.B. der Vogelgrippe der Fall ist. Zuerst waren die Zeitungen voll davon, jetzt zu den neuen Vorfällen kaum eine gesamte Randspalte.
    Die Medien wissen, dass die Bürger das Thema nicht mehr hören können bzw. sich nicht mehr dafür interessieren (und hierbei spreche ich natürlich nur von der Mehrheit der Leute, und die Meinung der Mehrheit ist schließlich ausschlaggebend für die Medien), und berichten weniger darüber.
    In diesem Fall denke ich auch (wie Doc Hollywood), dass sich der Terror sehr auf die Verbreitung von Angst und Aufruhr in der Bevölkerung stützt und ihre Identität und Macht präsentieren wollen.
    Ihr angebliches Ziel ist die Vernichtung der westlichen Welt, allerdings agieren wohl auch nicht alle Terrorgruppen (nur) mit dieser Absicht.

  • Das habe ich gerade bei www.n-tv.de gelesen. Hier ein kleiner Auszug:


    Angesichts der anhaltenden Terrorgefahr dringt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf schärfere Sicherheitsgesetze und will die Bundeswehr verstärkt im Innern einsetzen. "Die alte Trennung von innerer und äußerer Sicherheit ist von gestern", sagte Merkel. Sie verwies zudem ausdrücklich auf die Forderung von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU), Online-Durchsuchungen von Computern gesetzlich zu erlauben.


    Gewisse Kräfte in diesem Land äußern jetzt ganz unverhohlen ihre Ansicht, die Freiheitsrechte der Bürger weiter einzuschränken. Und der deutsche Michel lässt mal wieder alles mit sich machen. Der geht doch erst dann auf die Barrikaden wenn man "Wetten dass...." absetzen würde oder wenn der Bierpreis erhöht werden würde.


    Und das alles jetzt vor dem Hintergrund, dass in London zwei Bomben gefunden wurde und das in Glasgow ein Anschlag fehlgeschlagen ist. Aber so bekommt das eigene Volk am besten unter die Knute.


    Da fragt man sich doch: Sollten wir nicht endlich auch das Wahlrecht abschaffen oder das Parteiensystem auf eine Staatspartei reduzieren?


    Man merkt nun deutlich, dass die Merkel aus dem ehemaligen deutschen Stasi-Staat kommt. Und niemand widerspricht. Die SPD ist mit sich selbst beschäftigt, die Grünen suhlen sich in ihrer staatstragenden Rolle, die Linke nimmt eh niemand ernst - und die FDP? Die sonnen sich immer noch in dem Bewusstsein, die einzigste Partei gewesen zu sein, die weiland gegen die Notstandsgesetze gestimmt hat - aber für mich (leider) im Moment der einzige Hoffnungsschimmer wenn es um die Verteidigung unserer Grundrechte und unserer Freiheitsrechte geht.


    Auch wenn es vielleicht ein wenig polemisch - ich meinte es so wie ich es sagte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich kapier sowieso nicht, wie die Politiker (bevorzugt die aus der CDU/CSU) darauf kommen, dass diese Maßnahmen wirken. Die tun glatt so, als hätten die strengen Sicherheitsmaßnahmen in GB dazu geführt, dass die Terroranschläge missglückten. Aber es ist doch offentsichtlich, dass die Terroranschläge nur deshalb glimpflich ausgingen, weil jede Menge Glück im Spiel war. Das erste Auto mit der Bombe darin wurde ZUFÄLLIG von Leuten entdeckt, die daran vorbeigingen (bin mir nicht mehr ganz sicher, ob es ein Krankenwagenfahrer war). Das Auto mit der Bombe, dass in den Flughafen fuhr, ist NUR MIT GLÜCK am Terminaleingang stehengeblieben.
    Aus diesen Beispielen sieht man, dass die ganzen Sicherheitsmaßnahmen in GB diese Anschläge nicht verhindert haben, sondern das pure Glück.

  • Ihr seht etwas grundlegend falsch....


    Die Sicherheitsmaßnahmen sollen nur zweitrangig verhindern, erstrangig sollen sie die Strafverfolgung im Nachhinein sicherstellen.


    Eine 100% Umkehr des sonstigen Prinzips : Gefahrenabwehr vor Strafverfolgung.