Der Geisterbaum - Santa Montefiore

  • Kurzbeschreibung
    Als junges Mädchen glaubt Sofia Solanas, verwöhnte Tochter einer argentinischen Großgrundbesitzerfamilie, fest an die magischen Kräfte des Ombu-Baums. In seine Rinde ritzt sie ihre geheimsten Wünsche, im Schatten seiner Äste findet sie ihre große Liebe. Doch der Mann, den sie sich erwählt hat, ist nicht der Richtige für sie...


    Meine Meinung


    Santa Montefiore hat eine wunderbare Familiensaga mit einer ganz großen Liebesgeschichte hervorgebracht.


    Sofia, verwöhnte Tochter einer irischen Mutter und eines argentinischen Vaters, verliebt sich unsterblich in ihren Cousin Santi. Diese Liebe wird nach einigen Jahren erwidert und Sofia und Santi lieben und entdecken sich und sind glücklich miteinander, verstecken ihre Liebe aber, da sie verboten ist. Durch einen bestimmten Vorfall (den ich nicht vorwegnehmen möchte) kommt diese Liebe doch ans Licht und ihre Eltern, insbesondere auf Drängen ihrer strengen Mutter schicken Sofia nach Europa. Die beiden Liebenden verabschieden sich nur für kurze Zeit, da Santi später nachkommen will und sie für immer zusammenbleiben wollen. Durch eine Intrige verlieren sich die Beiden aus den Augen und nach schmerzerfüllten Jahren beginnt jeder ein neues Leben…


    Das Buch ist für mich mit eines der besten Bücher. Auch wenn die Liebe im Vordergrund steht, widmet sich die Autorin weiteren Aspekten, wie dem Familienzusammenhalt, dem Verzeihen, dem Tod, den Wurzeln eines Menschen und der Weisheit, die das Leben mit sich bringt. Sie zeichnet die Charaktere mit so viel Einfühlungsvermögen und setzt besonders die Gefühle der Personen in den Vordergrund. Das ist kein schwülstiger Liebesroman sondern eine fein inszenierte Geschichte, die den Leser in seinen Bann zieht und auch zum Nachdenken bewegt. Das Buch hat eine gewisse Tiefe, die es so besonders macht.


    Als ich das Buch ausgelesen hatte, war ich hundertprozentig zufrieden und glücklich. Besser hätte die Autorin es nicht machen können, es ist perfekt. Sie hat wirklich an alles gedacht, jede Einzelheit berücksichtigt und sehr viel Mühe auch in das Ende des Buches hineingesteckt. Ich ärgere mich oft, wenn Bücher so schnell und abrupt enden aber dieses Buch widmet sich seinem Ende sehr ausführlich. So ist der Leser zufrieden und es bleiben keine Fragen offen.


    Das Buch hat mich an einigen Stellen sehr gerührt, also Taschentücher nicht vergessen.


    Ein „Unbedingt-Lesen-Buch“! Ich hatte es ca. 2 Jahre auf meinem SUB, viel zu lange, dieses Buch sollte man nicht so lange verstauben lassen.


    Volle Punktzahl! Ich hoffe, dass ihr zweites Buch „Das Schmetterlingskästchen“ mich ebenso begeistert.

  • Zwischen den Ästen des Geisterbaumes …


    „Wenn ich die Augen schließe, sehe ich die flachen, fruchtbaren Ebenen der argentinischen Pampa. Hier ist es wie nirgendwo sonst auf der Erde. Der weite Horizont dehnt sich Meilen über Meilen – wir saßen im Wipfel des Ombu-Baums und schauten zu, wie die Sonne dahinter verschwand und die Ebene mit Honig überflutete.“


    Die Sonnenuntergänge der Kindheit sind mit anderen Farben gemalt als die, an denen uns der verschlungene Weg des Lebens später vorbei führt. Und doch gibt es Dinge, die bleiben. Es sind Dinge wie der alte Baum auf dem argentinischen Landanwesen Santa Catalina, durch den die Geheimnisse von Sofías Kindheit verwegen flüstern und dessen Äste auch noch viele Jahre später über ihren Wünschen und Hoffnungen rauschen.
    Doch bis es soweit ist sollen noch viele lange Jahre vergehen. Ein Menschenleben, ist es von dem uns die Autorin Santa Montefiore bunt und detailreich erzählt. Doch gleichzeitig ist es viel mehr als das. Im „Geisterbaum“ lesen wir von der Geschichte Argentiniens, seinen Bräuchen und den dünnen, kaum wahrnehmbaren Banden, die jedes Land in seinem Alltag zusammen halten.
    Dabei ist es vor allem die Geschichte von Generationen aus zwei zusammen geführten Familien, an der sich der Faden des Buches orientiert. Mit dem charismatischen Paco von den Weiten der argentinischen Pampa und der jungen Anna aus Irland treffen in den 50er Jahren nicht nur die Eltern Sofías aufeinander, sondern gleichzeitig zwei Länder, zwei Kulturen, zwei Familien.
    Die grünen Hügel von Glengariff vermischen sich mit der Hitze Südamerikas, der aufstrebenden Großstadt Buenos Aires, den wilden Hüten verwegener Gauchos und den endlosen Weiten als Anna Melody O´Dwyer sich auf den Weg zu ihrem Mann Paco Solange macht. Und schon da beginnen die Wirren einer spannenden und eben doch nur alltäglichen Familiengeschichte, so wie sie alle die erleben, deren Blut sich mit dem fremder und ferner Länder vermischt. Auch Sofía, als Kind und junges Mädchen auf der großen Farm in der Pampa und später als erwachsene Frau in den verregneten Straßen Londons entdeckt in sich selbst die zusammengeführten Fäden der beiden unterschiedlichen Kulturen.
    Der Leser merkt, dass Santa Montefiore in diesem Buch, wie auch schon in der Erzählung „Das Schmetterlingskästchen“, ihre eigenen Erfahrungen beschreibt. Selbst aus dem englischen Winchester, studierte sie Spanisch und verbrachte viele Jahre ihres Lebens in Argentinien.
    Dabei scheint die Autorin eben jenes Zusammentreffen der europäischen Lebensart auf die lateinamerikanische Welt des so fernen Argentiniens oder Chiles, wie im Falle des „Schmetterlingskästchens“, besonders zu faszinieren. Ein typischer Familienroman, den Santa Montefiore konstruiert, dabei die unterschiedlichen Charaktere der Familie in ihrer Vielschichtigkeit ausführlich beschreibend Mit ihrer detailreichen Schilderung erweckt sie den Eindruck einer Austauschschülerin oder Weltenbummlerin, was ja oft nah beieinander anzusiedeln ist und legt dabei Wert auf das innere Zusammenfügen der beiden Welten. Denn nicht immer geschieht dies naht- und schmerzlos, wie auch im Falle der Familie Solange/O´Dwyer.
    Vielleicht ist es deshalb, dass die temperamentvolle Sofía, aufgewachsen mit Pferden und Gauchos, sich durch eine unglückliche Fügung des Schicksals eines Tages nach England auf die Reise begibt. Mag sein, dass die Wurzeln ihrer Familie sie dorthin ziehen. Später ahnt sie jedoch, dass sie beiden Welten ihrer Herkunft kennen muss, um sich selbst irgendwo dazwischen zu begegnen. Und nachdem Anna so hoffnungsvoll und frisch verheiratet in die neue Heimat aufgebrochen war, kehrt ihre Tochter schließlich nach vielen Jahren zurück nach Europa.
    Auf der Reise ihres Lebens begleitet wird Sofía von dem Ombu-Baum, ob als lebendiger, treuer Freund ihrer Kindheit oder dann später als eine für immer bleibende Erinnerung an Argentinien.
    „Alle haben gesagt, der Ombu wächst nicht in England. Aber ich habe in unserem Garten in Gloucestershire eine Stelle gewählt, wo die Sonne hinter ihm untergehen würde, und ihn trotzdem gepflanzt.
    Er ist gewachsen.“


    Santa Montefiore „Der Geisterbaum“

  • Bravo Fabienne!!!! Dickes Lob!


    An Helga: Nicht nach oben schieben, sondern auf Platz 1!


    Ich bin gerade fertig. Ich fand die Einstiegsrezi schon sehr gut, aber nach Fabienne bleibt nix mehr zu sagen!
    Es ist eine ausgereifte Schreibweise und es wird nie langweilig. Nach dem Buch ist man noch lange tief bewegt und denkt über viele Dinge im leben nach.
    Noch eine kleine Kritik an den Stil: Am Anfang springt die Autorin zwischen den Zeiten und den einzelnen Personen hin und her. Manchmal war es verwirrend. Später begreift man, warum sie es so gemacht hat.


    Gruß Spreequell70

  • Zitat

    Bravo Fabienne!!!! Dickes Lob!


    Dem schließe ich mich an. :anfeuer
    Bei mir steht das Buch auch schon im RUB, aber ich bin immer noch nicht dazu gekommen es zu lesen. :rolleyes

  • Ich hab das Buch schon vor einiger Zeit gelesen und war auch hin und weg davon. Es ist einfach traumhaft... und auch traurig. Ich hab danach wirklich über einige Dinge nachdenken müssen! Das wäre ein Buch das ich eventuell auch noch ein zweites Mal lesen könnte!

  • Zitat

    Original von _Salome_
    Ui klingt das schön... soeben bestellt.
    Anmerkung: es gibt noch eine etwas günstigere Ausgabe.


    Genau die Ausgabe habe ich mir auch gekauft. :grin

  • Das Buch hat mir meine Freundin vor einiger Zeit empfohlen, aber ich habe ihr irgendwie nicht geglaubt, dass es so gut sein soll... aber wenn ihr hier auch alle so schwärm, muss ich es wohl doch mal lesen :-)

  • Ich habe das Buch gerade ausgelesen. Es hat mir sehr, sehr gut gefallen. Ein sehr schöner Schreibstil. Ich muss allerdings sagen, dass dieses Buch für mich am Anfang etwas langatmig geschrieben ist. Aber nach ca. 150 Seiten kann man diesen Schmöker nicht mehr aus der Hand legen.

  • Dieses Buch klingt auch wirklich verlockend und könnte mir thematisch gut gefallen... es kommt direkt auf die Wunschliste! Ich bin schon sehr gespannt, wie mir dieses Genre überhaupt gefallen wird und wie mir speziell dieses Buch gefallen wird!

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Mir hat dieses Buch unheimlich gut gefallen!
    Eine große Liebe, die durch Missverständnisse und tragische Schicksalsschläge nicht erfüllt werden kann. Vor allem das Ende fand ich total schön. Wenn die Geschichte anders geendet hätte, wäre sie meiner Meinung nach lange nicht so gut gewesen. Mich hat dieser Roman süchtig gemacht und ich konnte ihn überhaupt nicht weglegen. Als ich ihn ausgelesen hatte, war ich tagelang ziemlich aufgewühlt, was bei mir nich all zu oft vorkommt.

  • Ich habe das Buch gerade zuende gelesen.
    Ich fande es total schön.
    Ein Buch, dass mich sofort in den Bann gezogen hat und welches ich nicht aus der Hand legen konnte- ich habe es innerhalb der letzten 2 Tage durchgelesen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es mit den Beiden weitergeht.
    Ein traurig- schönes Ende, wo ich am liebsten immernoch weiter lesen würde!!

  • Zitat

    Original von _Salome_
    Bei mir auch Leonae :-) Aber in 2009 ist es auf jeden Fall fällig :grin


    Ich glaube, das nehme ich mir auch mal vor. Das Jahr hat ja gerade erst angefangen, müsste also zu schaffen sein.

  • Ich hab es vor ner ganzen Weile gelesen und es ist immer noch eines der besten Bücher die ich gelesen hab!Einfach toll,wunderschön!!
    Ich werds wohl dieses Jahr gleich nochmal lesen.

    Taylor Jenkins Reid - Carrie Soto is back:lesend

    Susanne Oswald - Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands :lesend