Buchvorstellungen von Elke Heidenreich

Ich komme mit Elke Heidenreichs Geschmack nicht so klar, aber ich hätte gedacht, dass sich quasi jedes Buch, das sie empfiehlt, gut verkauft. Ich finde es prima, dass sie auch Titel aus kleinen Verlagen empfiehlt - so kommen die auch mal zum Zug. Und wenn eine Buchhandlung die nicht auf Lager legen will, auf Nachfrage bestellen kann sie doch jeder, oder nicht?

Es müssen ja nicht jedem jedes Buch zusagen!

Bei manchen Sendung würde ich am liebsten alle Bücher kaufen und dann wieder ist kein einziges mein Geschmack.

Aber mich stört auch, dass die Buchhandlungen die Bücher gar nicht haben!
Und bestellen können (oder wollen?) sie auch nicht alle. Angeblich hat ihr Großhändler nicht alle Verlage im Sortiment!
Ist mir schon passiert. Da meinte die Verkäuferin, den Verlag führt unser Großhändler nicht, da müßten wir das Buch vom Verlag direkt bestellen. Da muss der Kunde Porto und Versandkosten tragen. Lieferzeit: 3-4 Wochen.

Also auch wenn ich die letzte Sendung nicht gesehen habe, finde ich es gerade gut, dass Bücher vorgestellt werden, die eben nicht sowieso schon auf sämtlichen Präsentiertischen und sämtlichen Bestsellerlisten vorhanden sind.

Das der Buchhändler dann diese Bücher nicht hat ... also tut mir leid, aber das spricht dann doch sehr gegen diese Laden. und Bestellzeit 3-4 Wochen und dann auch noch Versandkosten tragen? und dann wundern sie sich, wenn die Kunden lieber bei Amazon bestellen - tut mir leid, aber da fehlt mir sämliches Verständnis!

Also, jetzt verstehe ich die Welt echt nicht mehr! Ich gehe mal davon aus, daß Ihr in den bisherigen Beiträgen hier vom kleinen Buchladen und nicht von Thalia & Co. sprecht? In einem anderen thread wird auf die großen Ketten eingedroschen und hier beschwert Ihr Euch, wenn Euer Buchhändler Euch ein Buch mal direkt beim Verlag bestellen muß... (Das muß Thalia dann übrigens auch, da die Grossisten ja auch die "Großen" beliefern). Da paßt doch irgendwas nicht zusammen! Wenn Ihr die kleinen Sortimenter unterstützen wollt, müßt Ihr Euch bei kleineren Verlagen, die die Grossisten eben manchmal nicht führen, darauf einstellen, daß die Titel über den Postweg kommen und das dauert, je nach Verlag, ein paar Tage bis ein paar Wochen. Das der Buchhändler Euch die Portokosten draufschlagen will, ist eine Frage des Services, ich bin momentan leider nicht ganz aufgeklärt, wie das rein rechtlich überhaupt ist. Vielleicht kann ja eine andere Buchhändlereule uns darüber aufklären?

Auf der einen Seite wird hier ein Anspruch erhoben, daß nicht nur Mainstream in den Buchhandlungen liegt, also nutzt doch Euer durch z.B. Frau Heidenreich gewecktes Interesse und zeigt den Buchhandlungen, daß Ihr ernstes Interesse an Nischenverlagen oder unbekannten Autoren habt! Eure Chance, den Buchhandlesmarkt als Kunden mitzugestalten! Also nutzt sie und lamentiert nicht herum!

Also durch die Sendung von Elke Heidenreich bin ich schon auf so manches Buch und so manchen Autor aufmerksam geworden, was mir sonst entgangen wäre.

Ich kaufe auch in einer Buchhandlung, die keiner Kette oder so angehört.
Aber einige Tage nach der Sendung hat mein Buchhändler die vorgestellten Bücher in der Regel da, da diese dann erfahrungsgemäß viel nachgefragt und gekauft werden.

Kommt vielleicht auch darauf an, wie gut der Buchhändler sich auf erwartete Nachfragen einstellt.

Also die besten Zeiten von Heidenreichs Buchvorstellung ist zumindest bei uns im Laden vorbei. Anfangs wurd jedes Buch, das sie in die Kamera gehalten hat wie blöd verkauft. Mittlerweile sind es immer 1-2 Titel die gut gehen, der Rest wird gar nicht oder seltenst verlang. Dementsprechend wird dann auch eingekauft.
Ich finde die Lieferzeit von 3-4 Wochen enorm lang und mich wundert es auch, dass die Barsortimente die Bücher nicht am Lager haben. Schließlich wissen die auch, dass Heidenreich-Bücher gut gehen. Was allerdings öfter vorkommt, ist, dass die Bücher nach der Sendung kurzfristig nicht lieferbar sind. Das kann dann schon mal ein wenig dauern.
Portokosten darf der Buchhändler verlangen, wenn die Kosten höher als die üblicherweise veranschlagten Kosten sind. Also der Verlag wenig oder keinen Rabatt gibt, sonst nicht. So meine ich zumindest, es mal gelernt zu haben.
Zur Heidenreich selbst: Kann ich nicht leiden. Ich finde sie teilweise arrogant und überheblich und kann ihre Art nicht wirklich ab. Einige Bücher, die sie vorgestellt hat, fand ich grausam, andere toll. Für mich ist sie jedenfalls kein ausschlaggebendes Argument.

Zitat

Original von Fritzi
Also, jetzt verstehe ich die Welt echt nicht mehr! Ich gehe mal davon aus, daß Ihr in den bisherigen Beiträgen hier vom kleinen Buchladen und nicht von Thalia & Co. sprecht? ...
Also nutzt sie und lamentiert nicht herum!

Fritzi,

falls Du mich speziell meinst, dann schau doch bitte noch einmal, was ich in dem anderen, von Dir angesprochenen Thread geschrieben habe.
Ich habe nirgends was gegen Thalia geschrieben, im Gegenteil - ich persönlich mag die großen Buchhandlungen, weil sie mir mehr bieten können.
Die Erkenntnis, das ich auf ein Buch 3-4 Wochen warten soll UND dann auch noch die Portokosten tragen soll unterstützt eher meine Meinung.

Zitat

Original von Queedin
Das der Buchhändler dann diese Bücher nicht hat ... also tut mir leid, aber das spricht dann doch sehr gegen diese Laden. und Bestellzeit 3-4 Wochen und dann auch noch Versandkosten tragen? und dann wundern sie sich, wenn die Kunden lieber bei Amazon bestellen - tut mir leid, aber da fehlt mir sämliches Verständnis!

Wieso fehlt Dir das Verständnis?
Wenn es sich um einen kleinen Verlag einen unbekannten Autor und um eine Heidenreich Buchempfehlung handelt, ist der Titel doch noch lange kein Selbstläufer.
Die Buchhandlung verdienen in diesem Fall so gut wie nichts an Deinem Buchkauf die Besorgung ist reiner Service, den einige Buchhandlungen auch aus diesem Grund nicht mehr anbieten.

Das große Problem mit den kleinen Verlagen ist aber nicht nur die
Minderrabbatierung ihrer Titel sondern auch die Tatsache, das einige der Verlage"so nebenbei" betrieben werden, eben neben dem Hauptberuf des Betreffenden.
So kommt es eben vor, daß Bestellungen schon mal liegenbleiben, im schlimmsten Fall eben auch mal ein paar Wochen.
Ganz zu schweigen von der Erreichbarkeit von Kontaktpersonen im Verlag.
(Versteh mich bitte nicht falsch, ich kenne viele kleine Verlage,wo alles
wie am Schnürchen klappt!)

Die Kosten für Verpackung und Versand tragen die Buchhändler, so müssen
sie in diesem Fall den Kunden befragen, ob er die Kosten übernimmt, sonst
würden sie für diese Bestellung noch draufzahlen.
Handelt es sich um einen BoD Titel, wird in einigen Buchhandlungen eine
Vorauszahlung verlagt (entstanden aus traurigen Erfahrungen)

Rein rechtlich ist es so, dass der Kunde natürlich vor der Besorgung über die anfallenden Mehrkosten aufgeklärt werden muß.
Wenn er dem aber zustimmt, steht der Besorgung nichts mehr im Weg.

Erklärbär Grüße von Elbereth

Zitat

Original von Elbereth
Die Buchhandlung verdienen in diesem Fall so gut wie nichts an Deinem Buchkauf die Besorgung ist reiner Service, den einige Buchhandlungen auch aus diesem Grund nicht mehr anbieten.

Was war noch mal das Argument dafür, dass ich im kleinen Buchhandlungen um die Ecke kaufen soll?

Zitat

Original von Queedin

Fritzi,

falls Du mich speziell meinst, dann schau doch bitte noch einmal, was ich in dem anderen, von Dir angesprochenen Thread geschrieben habe.
Ich habe nirgends was gegen Thalia geschrieben, im Gegenteil - ich persönlich mag die großen Buchhandlungen, weil sie mir mehr bieten können.
Die Erkenntnis, das ich auf ein Buch 3-4 Wochen warten soll UND dann auch noch die Portokosten tragen soll unterstützt eher meine Meinung.

Nein, ich meinte nicht Dich speziell. Okay? Aber dieser von Dir beschriebene Fall:

Zitat

Die Erkenntnis, das ich auf ein Buch 3-4 Wochen warten soll UND dann auch noch die Portokosten tragen soll unterstützt eher meine Meinung.

kann Dir auch bei einem der "Großen" passieren, da eigentlich alle mit den gleichen Methoden Bücher besorgen.

on topic:
Der Vorteil von mainstream ist nun mal der, daß er überall und fast jederzeit zu kaufen ist. Wer also keine Stapelware haben möchte, sollte bereit sein, dem Anbieter Zeit zu lassen, die Ware zu besorgen.

Der Sortimenter geht immer ein Risiko ein, wenn er Nischen bietet und die Kunden quasi erstmal anlocken muß... Aber wer einen engagierten Buchhändler vor sich hat, der dem Kunden von einem unbekannten Titel/Autor vorschwärmt, der geht dann evtl. auch das Risiko ein, diesen Titel mitzunehmen, oder?

Zitat

Original von Elbereth

Wieso fehlt Dir das Verständnis?
Wenn es sich um einen kleinen Verlag einen unbekannten Autor und um eine Heidenreich Buchempfehlung handelt, ist der Titel doch noch lange kein Selbstläufer.

Das mit dem Selbstläufer hörte sich aus dem Ursprungsposting von Tjorvensmum aber ganz anders an. Und ich glaube schon, dass etliche Leute diese Bücher auch kaufen möchten, nicht umsonst ist diese Sendung ja sehr erfolgreich.
Ich habe mir mal die Mühe gemacht, bei Amazon nachzuschauen, bis auf eine Ausnahme (lieferbar in 3-6 Tagen) befinden sich ALLE zuletzt vorgestellten Bücher bei Amazon auf Lager und können damit morgen schon bei mir sein - ohne dass ich Porto bezahle.
Das ich dann 3-4 Wochen warten soll UND auch noch mehr bezahle, dafür habe ich in der Tat kein Verständnis.

Zitat

Original von Elbereth
Die Buchhandlung verdienen in diesem Fall so gut wie nichts an Deinem Buchkauf die Besorgung ist reiner Service, den einige Buchhandlungen auch aus diesem Grund nicht mehr anbieten.

das tut mir natürlich leid für den Händler, aber soll ich deshalb drunter leiden?

mal eine andere Frage: können Buchhändler eigentlich auch bei amazon bestellen und diese Bücher dann weiterverkaufen? dann wäre ja wenigstens das Problem der zusätzlichen Kosten und langen Wartezeiten gelöst. Verdienen würde natürlich der Händler auch nicht dran...

Ich befürchte, die Tage der kleinen Buchhandlungen sind gezählt, wenn es ihnen nicht möglich ist, einen Wettbewerbsvorteil zu erlangen, der den Kunden überzeugt, bei ihnen und nicht im Internet oder einer großen Kette zu bestellen. Aber das ist eine Diskussion, die wir bereits in dem anderen Thread geführt haben.

Nein, Amazon liefert nur an Endkunden, Buchhandlungen können da nichts abnehmen.
Und dass Amazon die Titel alle liefern kann, liegt daran, dass sie im Vorfeld eine große Menge vom Verlag abgenommen haben. Natürlich können sie dann liefern, solange diese Menge nicht aufgebraucht ist. Trotz allem sind Heidenreich-Titel grundsätzlich erstmal nicht lieferbar (über die Barsortimente) und der Buchhändler, der meinetwegen 20 Exemplare eingekauft hatte, steht dann erstmal blöd da, wenn diese Menge verkauft ist. Das sind einfach ganz andere Dimensionen als bei Amazon, keine Buchhandlung kann sich mal eben 500 Exemplare oder so hinlegen wie das Amazon ohne Probleme kann. Die Lieferschwierigkeiten sind die gleichen.
Das ist allerdings auch das einzige, was ich ärgerlich finde. Wir fahnden schon immer frühzeitig nach der Vorschau der besprochenen Titel und kaufen entsprechend ein, Frau Heidenreich ist tatsächlich ein Garant für guten Umsatz. Deshalb werden die Bücher bei uns auch immer gesondert präsentiert, die Nachfrage ist einfach da. Und das find ich super, auch wenn ich selbst die Sendung nicht so sehr mag!

@ Guiletta,

also scheint da ja doch einiges zu gehen und es hängt wohl doch vom guten Willen des Buchhändlers ab. In Tjorvensmums Fall hört es sich ja so an, als hätte der Buchhändler diese Bücher nicht bestellt (ob der das nun verpasst hat oder nicht wollte? keine Ahnung)

Schade, mein Posting war wohl zu unscheinbar und wurde glatt ignoriert. Denn vom Selbstläufer kann man wirklich nicht mehr sprechen, Queedin.
Sicher ist das von Buchhandlung zu Buchhandlung unterschiedlich, aber bei uns laufen die Heidenreich Titel schon lange nicht mehr so gut wie früher.
Ich arbeite selbst in einer kleinen Buchhandlung und 3-4 Wochen Lieferzeit sind NICHT üblich und ich denke, diese Buchhandlung bildet einen Ausnahmefall. Zumal ich auch kaum glauben kann, dass irgendein Großhändler den Titel nicht am Lager haben soll. Ich gehe noch immer davon aus, dass es sich um kurzfristige Lieferschwierigkeiten aufgrund der enormen Nachfrage gehandelt hat.

Man kann das sicher auch nicht pauschal sagen, dass die überall gut gehen. Ich arbeite in `ner sehr großen Buchhandlung in Wiesbaden, da lohnt es sich auf alle Fälle. Mag schon sein, dass das in kleineren Häusern nicht so ist.
Als Buchhändler muss man sich da schon rechtzeitig drum kümmern. Die Kollegen aus der Belletristik wissen immer frühzeitig, wann die Sendung läuft und welche Titel vorgestellt werden und kaufen eben auch dann schon ein. Wenn man auf die Ausstrahlung wartet, ist es meistens tatsächlich schon zu spät. Aber da sich das bei uns lohnt, achtet man da natürlich auch gerne drauf! Und beispielsweise Bücher wie "Ein letzter Sommer" von Steve Tesich sind durch Frau Heidenreich zu richtigen Bestseller geworden!

Das denk ich auch, wenn dann sind es kurzfristige Lieferschwierigkeiten, in den letzten 3 Jahren, seit ich im Buchhandel bin, liefen alle Titel über die Barsortimente. Aber dieses "kurzfristig" kann leider auch schonmal 2 Wochen bedeuten.
Wie gesagt, ich spreche jetzt nur von unserem Laden und da sind die Titel Selbstläufer. Wir packen alle auf einen Tisch und müssen uns dann nicht mehr sonderlich drum bemühen.

Fritzi: Bei uns gibt es leider fast nur noch "große".