Titel: Zu dritt
Autorin: Claudia Wessel
Verlag: Konkursbuchverlag
Erschienen: September 2004
Seitenzahl: 255
ISBN: 3887697030
Preis: 7.90 EUR
Die Autorin:
Claudia Wessel wurde 1958 in Gießen geboren. Sie studierte in Gießen, Marburg und in den USA Amerikanistik und Medienwissenschaften. Jetzt lebt sie in München. Seit 1996 ist sie Redakteurin der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG.
Meine Meinung:
In diesem Buch finden sich acht Erzählungen in denen es immer wieder um Dreiecksbeziehungen geht. Aber keine Geschichte ähnelt den anderen. Claudia Wessel nennt die Dinge beim Namen, Derbheiten wirken bei ihr nicht primitiv sondern vermitteln vielmehr das Gefühl, dass man es nicht hätte anders ausdrücken können. Es sind Erzählungen die alle aber eines haben, sie sind mit einem tiefen Einfühlungsvermögen in die Psyche der handelnden Personen geschrieben, sie sind von einer ganz besonderen Sensibilität. Anfangs mag der Schreibstil ein klein wenig gewöhnungsbedürftig sein, aber schon nach wenigen Seiten merkt man, dass ein anderer Stil irgendwie nicht zu diesen Erzählungen gepasst hätte. Besonders gefallen hat mir die Geschichte „Amour fou“ die auf beeindruckende Art und Weise über das Verhältnis einer Frau zwischen zwei Männern erzählt. Die Skurrilität der Handlung wird bei Claudia Wessel zur Normalität und sie schafft es dabei, fast mühelos möchte man meinen, den Leser bei der Stange zu halten. Claudia Wessel hat das mit ihren Erzählungen geschafft, was Judith Herrmann nicht vermochte, sie hat mich mit ihrem Stil, mit dem Inhalt ihrer (Claudia Wessel) Geschichten wirklich gefesselt. Claudia Wessel hat darüber hinaus eine ganz besondere Art Erotik zu beschreiben, selbst derbe Bemerkungen, was bei anderen eventuell nur plump und peinlich wirkt, das wirkt bei ihr einfach nur passend, das gehört ganz einfach in ihre Erzählungen rein. „Zu dritt“ wird nicht mein letztes „Claudia-Wessel-Buch“ gewesen sein.