ZitatOriginal von Nudelsuppe
Inzwischen ist wenigstens der Text online ... genial!
Hoffentlich bleibt das nicht der beste Text dieses Jahr...
Kopier doch deine Kommentare zu den Lesungen mal hier rein, dann lässt sich besser drüber diskutieren und es bleibt auch bei späterem Nachlesen ersichtlich, wovon die Rede ist.
Jagoda Marinic
Erste Reaktion: Ohje, "kreative" Autorenportraits. Das von der Passig letztes Jahr war ja wirklich genial gemacht, die diesjährigen Nachahmer sind bislang eher peinlich.
Die Geschichte: Das detailversessene Lustigseinwollen fand ich eher anstrengend. Medienkritik, Berlin, jagut, auch das nicht gerade neu.
Christian Bernhardt
Schon besser.
Das Kippen ins Surreale in der Szene mit den toten Terroristen hat mir gefallen. Und dass man nicht recht weiß, ob die Figuren auch zu den Toten oder den Lebenden gehören (erinnert mich an "The Sixth Sense"), das ist schön metaphorisch in einer Welt, in der Wahrhaftigkeit nicht mehr möglich ist, man sich selber nicht mehr spürt, nur noch als Konsument existiert. Das hat was, auch auf der Metaebene.
Jochen Schmidt
Dafür, dass Kathrin Passig letztes Jahr mit einem thematisch sehr ähnlichen Text gewonnen hat, kann er ja nix.
Ohne diesen Umstand wäre sein Text wahrscheinlich einer der bisherigen Favoriten gewesen. Die Pointen sind mir allerdings zu viele und zu gewollt. Ich hätte mir ein bisschen mehr Tiefe gewünscht. Und inhaltlich ist es, wie auch jemand in der Jury bemerkete, ziemlich unwahrscheinlich, dass sich der Typ allein mit seinen Mäusen in der Raumkapsel befindet...
Einer der besseren Texte des 1. Tages.
Andrea Grill
Autismus, Selbstentfremdung und Weltentfremdung haben Konjunktur.
Im Gegensatz zu Jochen Schmidts Humor kommt dieser Text allerdings wieder mit dieser Nörgelattitüde daher, und die Pointen, die drin sind, werden auch noch zu Tode erklärt. Wieder so einer von den Bachmännischen Befindlichkeitstexten, von denen ich hoffte, sie wären endlich mal passé.
Sind diese Jammerliteraten eigentlich ein typisch deutsches (und österreichisches) Phänomen?
Jörg Albrecht
*örx*
Genau das stört mich an Poetry-Slams, wenn Autoren (oder Menschen, die sich irrtümlicherweise für welche halten) versuchen, mangelnde Quallität ihrer Texte durch Tempo und Lautstärke zu kompensieren.
Eine Endlosschleife, Thema: "Bin ich mein eigener Remix?" *gähn*
Man sollte sich davon aber doch bitte nicht einschüchtern lassen. Nicht jeder Text, den man nicht versteht, ist zwangsläufig gleich Kunst, manchmal ist er auch einfach nur ein schlechter Text. (Diese Erkenntnis gilt nicht nur für den Bachmann-Wettbewerb. )
Fridolin Schley
Traditionell, aber gar nicht mal schlecht erzählte Geschichte über Erinnerungen und Zeit.
Lutz Seiler
Der Autor macht einen sympathischen Eindruck.
Die Geschichte fand ich streckenweise etwas behäbig, aber ein längerer Text folgt wohl einem anderen Tempo als die abgeschlossenen Kurztexte, die wir bisher hauptsächlich gehört haben.
Fand ich ganz nett, aber das Thema kann mich nicht so recht hinter dem Ofen hervorlocken, auch wenn die Jury sich schier überschlagen hat vor Begeisterung...
Bei der Jury fehlen mir dies Jahr bisher die Kontroversen und heißen Grundsatzdiskussionen. Wenn ich daran denke, was sich die charismatischen Jurysten früherer Jahre da so alles an die Köpfe geworfen haben...
Das ist mir ein bisschen zuuu sachlich (aka langweilig) bisher.
Aber ich kriege endlich mal meine ganze Wäsche weggegbügelt, die hier seit Wochen rumliegt, Klagenfurt eignet sich hervorragend zum Bügeln.