Buch ist somit auf WL. Danke für die Rezi Joan
Anna Göldin - Letzte Hexe v. Eveline Hasler
-
-
Ja, diese Anna Göldin (eigentlich Göldi, aber damals bekamen die Frauen dieses N zu ihren Nachnamen hinzugesetzt: die Müllerin, die Sutterin, die Meyerin) lässt die Schweiz wirklich nicht kalt.
Jedoch ist sie eigentlich erst durch Eveline Haslers Buch und den darauffolgenden Film der breiteren Bevölkerung ins Bewusstsein gekommen.
Es gab nämlich bereits einen Roman von Kaspar Freuler DIE GESCHICHTE DER LETZTEN HEXE.....der 1945 erschienen ist, welcher zwar auch recht grosse Beachtung fand, aber die Geschichte blieb nicht wirklich in den Köpfen der Leser hängen KLICK
Es ist schon Eveline Haslers sehr intensiver sprachlicher Ausdruck, der uns buchstäblich in jene Zeit versetzt .....und mich zumindest, diese Anna Göldin und ihr Schicksal nie mehr vergessen lässt.
Ich habe mir sagen lassen, dass die Eveline Hasler bei ihren Recherchen über die Göldin auch einiges bei Kaspar Freuler "abgekupfert" habe.Gestern habe ich diesen Thread noch einmal durchgelesen, auch von den Bedenken BronteSisters wegen der Foltergeschichte.
Ich kann dazu sagen, dass diese Beschreibungen sich doch in Grenzen halten. Sie nehmen genau jenen Raum ein, der ihnen zusteht, auch im Hinblick auf den Respekt, den man der portraitierten Person zu zollen hat.
Also, keine genüsslich langgezogenen, auf Horroreffekte schielenden Beschreibungen.Euch allen, die Ihr Euch für dieses Buch entscheidet, wünsche ich damit eine spannende, bereichernde Zeit.
-
Danke für die vielen Infos, Joan!
-
Habe das Buch jetzt auch gelesen. Ich tat mir allerdings etwas schwer beim lesen. Zum einem machten mir die Zeitsprünge Gegenwart und Vergangenheit zu schaffen, da beide immer im "jetzt" geschrieben waren. Zum anderen waren viele französische (?) Worte dabei. Toll fand ich, dass die Zeugenaussagen in Orginalsprache eingesetzt wurden.
Es war beängstigend zu lesen wie "verrannt" einige Menschen 1780 noch im Hexenglauben waren aber auch beruhigend, das es auch Menschen gab, die auch damals schon sowas als Wahn erkannten, auch wenn auf sie im Fall Anna Göldin nicht gehört wurde.
Joan du hast recht, es ist wirklich ein Buch, das einem auch nach dem Auslesen noch beschäftigt. -
Guten Morgen Melmarsmille
Ich hab grad nochmals ein wenig im Buch geblättert, es war mir auch nicht mehr präsent, in welcher Sprache die Fremdwörter sind
So auf die Schnelle habe ich französische, lateinische, althochdeutsche, schweizerdeutsche und "altschweizerdeutsche" (????) Brocken gefunden.....und dazu auch noch einige Eigenkreationen, welche die des Schriftdeutschen etwas unkundige/unerfahrene Briefeschreiber selber erfanden. So z.B Grautz statt GrussSo weit mir bekannt ist, haben in jener Zeit die "Mehrbesseren" oder solche die sich dafür hielten, ihre Reden mit französichen Wörtern aufgepeppt, warum das so war, das weiss ich auch nicht....das war wohl grad in Mode, tönte etwas vornehmer und hat sie sicher sprachlich vom "Pöbel" abgehoben.
Ein Glossar am Ende des Buches, welches all diese Fremdwörter erklärt, wäre doch sehr hilfreich gewesen.....das Fehlen eines solchen Glossars könnte man schon als einen Schwachpunkt dieses Buches sehen, der mir bis anhin gar nicht aufgefallen ist, obwohl ja ganz bestimmt auch ich über einige mir unbekannte Wörter gestolpert bin.
Ich wünsche Dir und allen die hier reingucken ein prima Wochenende....Joan
Edit: eine unklare Forumulierung etwas klarer gemacht.