Sommernacht, du vergehest

  • Sommernacht, du vergehest


    O, du laue Sommernacht, du vergehest,
    wenn du plötzlich schwindest so sacht,
    dich ergibst des Herbstes kalter Macht,
    wenn du plötzlich nun hinfort so wehest


    Die Erinnerungen an deine Herrlichkeit-
    stets waren und sind noch klar und wach,
    du denn auch niemals wurdest schwach,
    aber warst du denn für solch Herbst bereit?


    Aber nun solch fürchterlich Herbstestag,
    so unvermittelt brach über uns herein,
    bald auch ich unter eisig toter Kälte lag.


    Tristesse und kümmerlich Leid erfassten-
    eine jede heitere Seele von innen heran,
    sie doch unser liebes Glück stets hassten.



    ---Klingt nen bisl geschwollen, ich weiß, wollte es aber mal probieren, wie soetwas klingt. Würd mich über Kritik und Lob freuen^^ ---

    Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat.


    (Heinrich Heine)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von HatredKS ()

  • Hallo HatredKS,


    Du sagst es ja selbst...
    Auch für meinen Geschmack ist das zu geschwollen.
    Der Rhythmus holpert fröhlich vor sich hin und der Bezug zwischen dem Sterben der Natur und der menschlichen Seelenverfassung ist nicht gelungen. Klar ist das wohl Geschmackssache, ich finde jedenfalls, Rilke hat das besser hingekriegt ;-)


    Herbsttag (Rainer Maria Rilke)


    Herr: es ist Zeit. Der Sommer war sehr groß.
    Leg deinen Schatten auf die Sonnenuhren,
    und auf den Fluren laß die Winde los.

    Befiehl den letzten Früchten voll zu sein;
    gieb ihnen noch zwei südlichere Tage,
    dränge sie zur Vollendung hin und jage
    die letzte Süße in den schweren Wein.

    Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr.
    Wer jetzt allein ist, wird es lange bleiben,
    wird wachen, lesen, lange Briefe schreiben
    und wird in den Alleen hin und her
    unruhig wandern, wenn die Blätter treiben.

  • Lieber HatredKS,


    ein wenig habe ich bei dir manchmal so den Eindruck, dass du dieses Forum hier mehr wie ein Autorenforum ansiehst. Ich kann mich nicht entsinnen, Beiträge von dir in irgendwelchen buchbezogenen Freds gelesen zu habe - aber vielleicht irre ich mich auch.


    Beteilige dich doch einfach mal am "normalen" Eulenforumsleben. Erzähl doch mal, welche Bücher du gelesen hast, schreib einfach mal eine Rezi, lass uns doch an deinen Leseeindrücken teilhaben. Da werden sicher Bücher dabei sein, die ganz schnell auf meiner Wunschliste landen. Dein Lesegeschmack interessiert mich wirklich.


    Die Büchereulen sind ein Bücherforum, mit einer kleinen Abteilung für die Darstellung eigener Texte..... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • lieber Hatred,


    warum versuchst Du nicht, so zu schreiben, wie Du normaler Weise auch sprichst? Es sei denn, da kommen sonst auch "vergehest" und "wehest" und merkwürdige Satzkonstruktionen aus Deinem Mund...
    Warum kann da kein "vergehst" und "wehst" stehen? Welche Wirkung soll denn dieses zusätzliche "e" haben? Schön klingt es nicht - und mE wird die Aussage nicht bedeutungsvoller.


    zu den Satzkonstruktionen:
    "Aber nun solch fürchterlich Herbstestag,
    so unvermittelt brach über uns herein,
    bald auch ich unter eisig toter Kälte lag."


    mal davon abgesehen, dass da schon wieder etliche Worte verstümmelt wurden, warum kann da nicht stehen "...brauch so unvermittelt über uns herein..."? Warum ist bei Dir immer alles verdreht und verschraubt, das macht es nicht wirklich angenehm zu lesen.


    Ich würde vorschlagen, Du nimmst das Ganze und schreibst es erst einmal in ganz normaler Sprache runter - und dann versuchst Du, durch ein paar wenige Änderungen ein Gedicht draus zu machen. Ich habe bei Dir das Gefühl, da kommt erst die "dichterische Form" und dann wird da ein bißchen Inhalt reingepresst.



    ansonsten stimme ich Voltaire natürlich vollkommen zu und plädiere mal wieder für eine bestimmte Anzahl an vorhandenen Postings, bevor hier in Erscheinung getreten werden darf.

  • Wortgeholper in Zeilenform ist keine Lyrik sondern Mist!
    Der Satzbau stimmt hinten und vorn nicht. Eine lyrische Funktion für die Umstellungen ist nicht erkennbar.
    Der gesamte Text wirkt krampfhaft - die Wortwahl, ihre Verfremdung, die Satzstellungen und ihre Verfremdung und die Aussage erstrecht.



    Mein Tip: Gedichte lesen. Gedichte lesen. Gedichte lesen. Und zwar laut.
    mein zweiter Tip: Einfach schreiben. Einfache Reimformen mit stimmigem Rhythmus wollen auch erstmal geschrieben sein. (Beste Vorbilder sind Volks- und Kinderlieder!!)
    mein dritter Tip: Schreib mit normaler Sprache. Die lyrik hängt nicht an eingefügten e's sondern an gelungenen sorachlichen Bildern und Welten.


    und auch hier sicherheitshalber die Sicherungskopie:


  • Ich frage mich immer, warum anscheinend so viele Anfängerautoren der Meinung sind, es sei leichter, ein Gedicht zu schreiben als ein Prosastück? Ist es nicht, es ist bedeutend schwieriger.
    In diesem Fall heißt das: Die Grammatik ist Käse, der Rhythmus holpert, die Aussage ist banal und schon oft (und oft besser) vertextet worden.

  • Hallo HatredKS


    Sorry.....ich habe mir jetzt einfach mal erlaubt, den ersten Vers etwas "abzuspecken"....


    Es sind eigentlich ganz kleine "Korrekturen", und schon sieht das Ganze etwas schlichter, zeitgemässer aus.....finde ich zumindest.


    Aber was Du noch ändern solltest...2x "plötzlich" in einem Vers ist einmal zuviel....und wenn etwas plötzlich geschieht, dann geschieht es nicht "sachte"....das ist ein Widerspruch, den es auch noch beachten gilt...


    Oh du laue Sommernacht, du vergehst
    wenn du plötzlich schwindest sacht
    dich ergibst des Herbstes kalter Macht
    wenn du plötzlich nun hinfort so wehst.



    Mich dünkt, dass Du Dir möglicherweise irgendwelche Dichter aus der frühesten Steinzeit zum Vorbild genommen hast....
    Vielleicht wäre es für Dich wie eine Offenbarung, wenn Du Dich mal etwas mit den Expressionisten auseinandersetzt...zB. mit Gottfried Benn, Walter Hasenclever, Georg Heym, Jakob van Hoddis, Else Lasker-Schüler, Ernst Toller, Georg Trakl etc.


    Hier findest Du noch mehr Informationen


    Und wie es licht schon sagte.....Gedichte lesen, lesen, lesen....und eben, laut lesen.....


    Nichtsdestotrotz wünsche ich Dir weiterhin viel Freude beim Gedicheschreiben...Joan

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Zitat

    Mich dünkt, dass Du Dir möglicherweise irgendwelche Dichter aus der frühesten Steinzeit zum Vorbild genommen hast....


    öhhmm... wenn ich so den kleinen Ausschnitt im Längsschnitt der Literaturgeschichte, den ich kenne betrachte hat keiner solch verworrene Sprache genutzt. Die uns heutigen etwas fremd anmutende Sprache des 16-18. Jahrhunderts ist bedeutend klarer, wenn auch sehr schnörkelig. Und wenn da bei bestimmten Verben z.B. gehet statt geht steht, dann hat das mit Rhythmen zu tun oder mit vorgesehenen Vertonungen.


    Die älteren Deutschen Texte der Minnesängerzeit benutzen eine andere Sprache. Dies aber jedenfalls (soweit man sie der Überlieferung für würdig hielt) auch gekonnt.


    Betrachtet man die wirklich alten Texte (die uns überliefert sind): Die Texte der Antiken Dichtung kommen alle mit klarer Struktur, sauberer Satzstellung (in ihren jeweiligen Sprachen) und ohne Wortverhunzung aus.


    Sollte hier tatsächlich ein historisches Vorbild vorliegen, interessieren sich die Sprachwissenschaftler sicher brennend für die Quelle... solchen Mistes, der sonst eher nie Überliefert wurde (und das zurecht).


    Man kann an Autoren studieren wen man will, alle Epochen durch und wird damit gut beraten sein.
    Ich rate, wie gesagt, dazu - wenn es denn scvhon Lyrik sein muss -, eine Weile ein Texte im Stil einfacher Volkslieder zu schreiben; das übt und das verhilft zu einem guten Sprachgefühl.

  • Noch ein kleiner Nachtrag:


    Ihr habt wohl Recht damit, dass ein Bücherforum in allererster Linie dazu da ist, sich über Bücher im Allgemeinen und Besonderen auszutauschen, aber: ich persönlich finde es bemerkenswert, wenn junge Leute sich überhaupt mit Literatur beschäftigen, Freude an Sprache haben...
    Der ein oder andere Beitrag zu Bücherthemen wäre sicherlich nicht schlecht...
    Als ich hier reingeplatzt bin (der ein oder andere wird sich vielleicht noch erinnern...) hatte ich auch einen Tunnelblick auf die Autorenecke. :learn


    Was ich damit sagen will: ich persönlich gebe den Jungspunden etwas Zeit und warte ab. Vielleicht wird das dann auch mit Beiträgen zu Bücherthemen, oder HatredKS? :wave


    OT: @licht: Woher nimmst Du Deine (rudimentären) Kenntnisse über die Deutsche Literatur, und was haben diese mit HatredKS' Gedicht zu tun? Schau mal ins Profil... Er ist 17 (!) Jahre alt... Ich habe in dem Alter in meiner Freizeit anderes getrieben, als Gedichtre verfasst...

    Man muss ins Gelingen verliebt sein,
    nicht ins Scheitern.
    Ernst Bloch

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Seestern ()

  • Zitat

    Original von Seestern
    Schau mal ins Profil... Er ist 17 (!) Jahre alt... Ich habe in dem Alter in meiner Freizeit anderes getrieben, als Gedichtre verfasst...


    Und wenn ich dahin schaue, lese ich etwas von einem Autor...
    Ansonsten bezog sich mein Rückblick auf das mit angefügt Zitat.


    Meine Kenntnisse speisen sich indess aus der bewußten Lektüre solcher Texte, die ich allerspätestens mit dem 14 Lebensjahr begonnen habe.

  • Einige Müsterchen aus der Liebeslyrik des 16. und 17. Jahrhunderts (genau abgeschrieben, also keine Schreibfehler von mir....hoffentlich! :grin)



    Eine gscheid Frau ( Johann Fischart)
    Wenn er schreiet,
    Schweigt er dan,
    [..........]
    Sie nur schweiget,
    Redt sie jn an,
    [..........]
    Ein gscheid Frau lasst den Man wol wüten,
    Aber darfür soll sie sich hüten,
    Das sie jn nicht lang maulen lasse,
    Sonder durch linde weis vnd mase
    Vnd durch holdselig freundlich gespräch
    Bei zeiten jm den Mund aufprech.



    Wer sich verliebt, wird sehr betrübt (Adam Krieger)
    Ach! Wie glückselig ist ein Hertze
    das nichts mehr als sich selbsten kennt
    von keiner frembden Flamme brennt
    selbst seine Lust und selbst sein Schmertze
    seit dass ich nun verliebet bin
    so ist mein gantzes Herze hin.
    [..........]



    Nicht schäme dich, du saubere Melinde (Johann von Besser)
    [..........]
    Der augenblau wird leichtlich sich verlieren
    Denn wirst du seyn noch eins so schön.
    Man sammlet, spricht die ganze welt
    Viel besser frucht, wenn starcke blüte fällt.
    [..........]




    (Quelle: LIEBE, Liebesgedichte deutscher, österreichischer und schweizer Autoren, vom 16. Jh. bis zur Gegenwart, Herausgegeben von Nina Kindler, ISBN 3-463-00789-4)

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    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • Ach Licht, ich möchte jetzt gar nicht so sehr etwas dazu sagen, denn ich verkneife es mir mal besser...


    Gut, okay, es klang ja, wie auch schon beschrieben, etwas zusehr geschwollen. Aber es war ein kleines Experiment und nicht meine Lebensader, denn sonst schreibe ich eher zeitgemäß. Klingt vielleicht schwachsinnig, ich fühlte mich aber einzig durch das Gedicht "Ode an die Freude" darin inspiriert, es mal auszuprobieren. Das es nicht ganz gelungen ist, ja gut, kann man nix dran machen.


    Nungut, den Tunnelblick der Autorenecke werde ich auch noch ablegen, leider ist in vielen Bücherthreads bereits eine solche Diskussion, dass es kaum möglich ist, da einzusteigen, da oftmals auch Off-Topic geredet wird (klingt hart, aber m.E. ist es stellenweise echt so...) - Und man kann ja ned verlangen, fünfzig Forenseiten durchzulesen, denn ich hab ja noch anders zu tun, gelle^^


    Dennoch werd ich mich darauf demnächst nen bisl mehr konzentrieren, denn ich will ja hier in der Gemeinschaft auchn Platz finden.


    Aber ich muss schon sagen, so manche Leute vergessen hier wirklich, dass ich 16 bin und gerade erst mit der Tätigkeit des Schreibens angefangen habe. Hallo?! Ich kann noch kein Welt-Literat sein, also verzeiht mir, aber iwie ist es pädagogisch echt schwachsinnig, einen neuen Autor, ob begründet oder nicht, so fertig zu machen, also zumindest hat der Herr Licht dies ja ausschweifend getan.
    Natürlich soll man nix loben, wo es nix zu loben gibt. Aber dennoch, die Herausstellung der positiven Dinge und gleichzeitige, aber vernünftig formulierte, Kritik, sollten m.E. in der ANFÄNGER-ECKE (ich habe es bewusst dort rein geballert) eher verfasst werden als so manche Hetzjagd---

    Ach übrigens: Ich bin erst 16 Jahre...

  • hmm, weisst Du - irgend etwas passt hier nicht. Die Leute hier haben sich mit Dir wirklich Mühe gegeben - schau mal, wie es anderen Postern hier erging. Der Ton ist manchmal rau, aber meiner Meinung nach immer noch recht herzlich.


    Du kannst nicht einerseits nach Kritik regelrecht betteln und dann, wenn sie kommt und Dir nicht passt auf Kritiker einprügeln. So funktioniert das hier nicht. Und SO wirst Du Dich bestimmt nicht in die Gemeinschaft einfinden! Von mir brauchst Du jedenfalls so bald auch keine Meinung mehr erwarten - ich hätte mir nämlich wenigstens eine Reaktion auf meine Mühe gewünscht.


    Wenn Du meinst, dass Du auch anders schreiben kannst, dann beweis es und doch endlich - das mit der zu schwülstigen Sprache kam ja nicht erst in diesem Thread, sondern auch schon in Deinen anderen! Wie wäre es, wenn Du mal versuchst, die Ratschläge umzusetzen?


    und: man muss nicht 50 Seiten hier im Forum durchackern - es reicht, wenn Du zu dem Buch, was Du zuletzt gelesen hast, einfach mal Deine Meinung sagst.

  • Das mit den 50 Seiten war ja jetzt auch übertrieben dargestellt und ich will ja auch Kritik haben und akzeptiere natürlich auch diese Kritik, schon klar, nur ich bin halt nen bisl schockiert über die teilweise echt heftige Formulierung dieser Kritik gewesen. Natürlich war sie schon berechtigt, das hab ich nämlich auch erkannt und ich arbeite ja weiterhin dran...
    Ebenso suche ich natürlich auch Threads nach Büchern, die ich gelesen habe, nur mit 16 Jahren hab ich eben noch keine 100 Bücher gelesen, sondern nur einige wenige, die leider kaum erwähnt werden und ich lese ohnehin nur auf Fahrten im Zug, etc, schlichtweg zum Zeitvertreib,...

  • Hallo HatredKS


    also ich finde es schon mal toll, dass Du Dich mit Gedichte schreiben befasst....und Dein Argument, dass Du mit 16 Jahren ja noch garnicht soooo viele Bücher hast lesen können, das leuchtet mir wirklich ein....
    ....und schliesslich hat das Leben ja auch noch anderes zu bieten.


    Ich kann Dir nur noch einmal sagen, bleib dran am Lesen und auch am Schreiben, und lass Dir von uns dieses Hobby ja nicht vergällen....
    ....und ich hoffe einfach, dass Dich unsere Kritiken dabei auch etwas weiterbringen können.


    Grüessli Joan

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    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • @ Joan : Joah, also theoretisch bringt Kritik einen immer weiter, solange sie nicht die Fähigkeit an sich oder die Person selbst diffamierend kritisiert. Sonst ist Kritk eben immer hilfreich und ich bitte wiegesagt zu entschuldigen, dass ich in den Bücher-Threads bislang eher weniger aktiv war.



    Nungut, ich will euch mal wieder mit nem neuen Gedicht quälen :



    Wut der Erinnerung


    Es ist ein inneres und schreckliches Gefühl,
    es ist ein altes Leid und großes Geschwür,
    es ist ein Hort voll qualvoller Gedanken,
    es ist ein Weg in ein leidvolles Geschrei.


    Längst schon ist ein solches Gefühl vergangen,
    längst schon ist ein neuer Lebensweg durchlebt,
    längst schon sind Gedanken einzig Verlangen,
    längst schon sind Qualen nun vollendet erlebt.


    Doch nun, wenn ich bereits im Leben stehe,
    die Tore solch großer Zukunft schon sehe,
    holen mich plötzlich die Erinnerungen-
    zerren mich hinein in ihre Wirrungen.


    Jahre nach dem Grauen, Jahre nach dem Leid,
    Jahre nach den Qualen, Jahre nach dem Zorn,
    Jahre nach dem Horror, Jahre nach dem Hass,
    Jahre nach alledem, zurück am Anfang.


    Auf Ewigkeiten im Zirkel der endlosen Leiden,
    auf Ewigkeiten in eiskaltem Gewässer treiben,
    auf Ewigkeiten in einer seelisch toten Blende,
    auf Ewigkeiten im Willen nun zuletzt am Ende.

    Die Freiheit der Meinung setzt voraus, dass man eine hat.


    (Heinrich Heine)

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