Michel Onfray: "Wir brauchen keinen Gott"

  • Rundumschlag II


    Die lange angekündigte und nun unter dem Druck von Toms Vorlage entstandene Rezension:


    Ein packendes Buch. Ein philosophisches Buch. Ein durch und durch polemisches Buch.


    Michel Onfray schreibt ein Werk, dessen Titel in doppelter Weise (verbal und künstlerisch) anspricht. Ein Blick ins Inhaltsverzeichnis und die Notwendigkeit, es gelesen haben zu müssen, bestätigt sich. Einer ausführlichen Forderung einer „Atheologie“ schließen sich Gedanken über die Monotheismen, das Christentum im Speziellen sowie die Theokratie als von den monotheistischen Religionen hervorgebrachte Gesellschaftsform und deren notwendige Überwindung an. Bei diesen Betrachtungen dreht sich Onfray permanent im Kreis, nicht aus Phantasielosigkeit, sondern um die Schlinge, die um den Hals des unaufgeklärten, immer noch an einen Gott glaubenden Lesers gelegt ist, systematisch zuzuziehen. Weit holt er aus, wenn er nachzuweisen versucht, dass sich die Menschen Jahrtausende lang dumm halten ließen, dass der Todestrieb kranker Religionen dem irdischen Glück der Menschen im Weg steht, und dass letztendlich ein wirklich postchristlicher Laizismus nötig ist, den es heute noch nicht gebe, da der aktuelle noch viel zu sehr von dem geprägt sei, was er angeblich bekämpft.
    Er wirft den monotheistischen Religionen beispielreich vor, dass sie vom Tod, dem vermeintlichen Feind des Menschen, das Leben bestimmen lassen und durch das Verweisen auf das Jenseits das Genießen des irdischen Lebens, des Diesseits verhindern. Onfray geißelt die Religionen als Intelligenzbekämpfer, deren Regierungsprogramm nur aus Verboten bestehe. Legalismus und Körperfeindlichkeit seien weitere Kennzeichen dieser lebensverhindernden Religionen.
    Im Abschnitt über das Christentum geht der Autor lediglich von der Existenz Jesu als Begriff aus, während er die Hinweise auf einen historischen Jesus in zwei Zeilen als „recht ungenau“ wegwischt und die allgemein anerkannten diesbezüglichen Dokumente als Fälschungen im christlichen System bezeichnet. Die Figur „Jesus“ sieht er stellvertretend für die Hysterie einer ganzen Epoche an. Die Evangelien versucht er als zielgerichtete menschliche Werke voller Ungenauigkeiten und Widersprüche darzustellen. Die Beispiele, die er vorbringt, kennt allerdings jeder Theologiestudent seit dem ersten Semester. Interessant ist die Kennzeichnung des Briefeschreibers und Weltreisenden Paulus als Hysteriker, der durch seine Wahnvorstellungen letztendlich zweitausend Jahre Christentum prägte und „seine Neurose auf die ganze Welt übertrug“. Historisch unterstützt wird die Hysterie nach Onfray durch Konstantin, der 300 Jahre später die Verfolgten endgültig zu Verfolgern machte.
    Ist das Buch bis hierhin vor allem sprachlich interessant (denn die Theorien reißen nicht unbedingt vom Hocker), werden wir auf den letzten hundert Seiten Zeugen der blühenden Phantasie Onfrays. Auf die „heiligen Bücher“ der monotheistischen Religionen bezogen betont der Autor den Wahrheitsanspruch jedes einzelnen Fragments der Schriften und ignoriert so natürlich jede historisch-kritische Schriftexegese, wie sie seit langem Standard zumindest im christlichen Bereich ist. Besonders abstrus werden die Gedankengänge, wenn er ausgerechnet Hitler zur vom Christentum geprägten, das Christentum bewundernden und von den Repräsentanten des Christentums umschwärmten (Interpretation des Rezensenten) Gestalt werden lässt. Natürlich schließt sich im Schnelldurchlauf auch noch ein Streifzug durch die Geschichte und die vom Christentum und den anderen monotheistischen Religionen begangenen Greueltaten an. Zum Schluss noch ein Schmankerl. Onfray wendet sich massiv gegen eine „Religion der Laizisten“ und schreibt: „Viele von denen, die sich engagiert für den Laizismus einsetzen, sind den Vertretern der Kirche zum Verwechseln ähnlich. Schlimmer noch: Sie erinnern regelrecht an Karikaturen dieser Kirchenvertreter ... Als Kleriker einer Kirche bigotter Atheisten haben diese Akteure dieser einst bedeutenden Bewegung offensichtlich den Anschluss an die Postmoderne verpasst.“ Da hat er sicherlich Recht ;-)


    Fazit: Ich las ein Buch, das zu keinem Zeitpunkt langweilig war, das den Polemikfreund in mir befriedigte, und das darüber hinaus meine Ansicht bestätigte, dass man sich der Vernunft bedienen sollte. Dass dies allerdings nur ohne einen Gott möglich sein soll, leuchtete mir auch nach dieser Lektüre nicht ein. War aber sicher auch nicht zu erwarten ;-)


    @ Tom: Enttäuscht oder in den Vorurteilen bestätigt? :grin

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Ich bin nach wie vor äußerst unschlüssig, ob sich ein Kauf für mich lohnt.


    Die Frage läßt sich schwer beantworten. Ich denke, daß Dir viele der Thesen und Gegenthesen, wenn man mit dieser Art Schwarz-Weiß-Betrachtung daherkommen wollte, bekannt sein dürften, und sie sind sicher weder dazu geeignet, Deinen Glauben zu festigen, noch, ihn zu relativieren, weil Du das eben alles, zumindest ansatzweise, schon kennst - und trotzdem oder gerade deswegen glaubst. Andererseits ist der geschaffene Kontext möglicherweise interessant. Und die Argumentationsweise auch. Natürlich ist "Wir brauchen keinen Gott" in Grundzügen populistisch und fraglos polemisch, aber das es bei Glaubensdiskussionen sowieso hauptsächlich um das Wie zu gehen scheint und nur tangential um das Was, könnte das Buch im Hinblick darauf interessant für Dich sein.

  • Also Leute, als hätte ich es geahnt:

    Zitat

    Auf weitere Meinungen hierzu bin ich schon mal gespannt, und hoffe im Stillen, dass daraus nicht noch ein "Glauben an Gott - ja oder nein" - Thread wird.


    Aufgrund des aggressiven Tones, der in solchen Foren herrscht, meide ich diese mittlerweile.
    Die geschichtlichen Korrekturen, hinsichtlich der beglaubigten Existenz Jesus, nehme ich interessiert zur Kenntnis.
    Trotzdem geht es hier um ein Buch, dass offenbar außer Tom noch niemand gelesen hat. Und dazu interessieren mich die Meinungen und nicht zur biblischen Geschichte und ihres historischen Hintergrundes(zumindest nicht hier).

  • Zitat

    Original von churchill
    Die Figur „Jesus“ sieht er stellvertretend für die Hysterie einer ganzen Epoche an. Die Evangelien versucht er als zielgerichtete menschliche Werke voller Ungenauigkeiten und Widersprüche darzustellen. Die Beispiele, die er vorbringt, kennt allerdings jeder Theologiestudent seit dem ersten Semester.


    und? ist dem schreiber seine darstellung überzeugend gelungen? kommt der theologiestudent zu anderen schlüssen als der autor - bei den gleichen beispielen?


    wenn ja, warum?


    was sagt der fachmann dazu?


    bo (kann sich nicht entschließen, das buch zu bestellen)

  • churchill : Ist eine persönliche Frage, ergänzend zu dem, was Bogart gefragt hat, gestattet? Ich habe keinen bösen Hintergedanken dabei, es interessiert mich einfach, aber Du mußt nicht antworten. Sie lautet: Was hast Du für ein Gefühl beim Lesen gehabt?


    Joschi :

    Zitat

    Die geschichtlichen Korrekturen, hinsichtlich der beglaubigten Existenz Jesus, nehme ich interessiert zur Kenntnis.


    Letztens habe ich einen Bekannten getroffen, der hat mir folgende Geschichte erzählt: Seine Freundin betreut eine Gruppe behinderter Kinder, und mit denen, alle zwischen acht und zehn Jahren alt, war sie im Zoo. Plötzlich vermißte sie zwei Schützlinge. Zusammen mit einem Zoowärter hat sie die beiden gesucht, und schließlich auch gefunden. Die Kinder waren patschnaß, aber sie schwiegen zu der Frage, wo sie gewesen seien. Abends bekam die Betreuerin dann einen Anruf. Die Mutter eines der Kinder hatte aus dem Rucksack ihres Kindes ein Geräusch gehört. Als sie ihn aufmachte, fand sie darin einen lebenden, kleinen Pinguin.


    Ich weiß nicht, ob die Geschichte stimmte. Der Bekannte ist eigentlich kein Dummschwätzer. Wie auch immer. Zwei Tage später traf ich einen Bekannten eines Bekannten dieses Bekannten, und er erzählte mir auch eine Geschichte.


    In dieser ging es darum, daß eine Lehrerin mit einem Haufen Halbwüchsiger im Zoo war, und die Kinder hätten nicht weniger versucht, als Knut, das Eisbärenbaby zu entführen. Nur ein Polizei-Großeinsatz konnte Schlimmeres verhindern. :grin


    Warum ich das hier erzähle? Keine Ahnung. War so eine Inspiration. Hab mich einfach im Thread geirrt, möglicherweise.

  • Zitat

    Original von bogart
    und? ist dem schreiber seine darstellung überzeugend gelungen? kommt der theologiestudent zu anderen schlüssen als der autor - bei den gleichen beispielen?


    Da die gängige Bibelwissenschaft nicht den Anspruch erhebt, dass die Evangelien Geschichtsbücher sind, fällt die Antwort nicht schwer: Jeder Evangelist hat seinen eigenen Schwerpunkt, seine je eigene Zielgruppe. Den Evangelien geht es darum, die Inhalte des Glaubens zu vermitteln, zu transportieren. Zur Quellenfrage hat licht einiges geschrieben (auch wenn ich in zwei Punkten Onfray zustimmen muss, es sei denn, bei der Datierung sind zwischen meiner Studienzeit und der des wesentlich jüngeren licht neue Erkenntnisse dazugekommen, die an mir vorübergezogen sind...)


    Natürlich sind die Evangelien (wie alle anderen Bücher der Bibel) text- und literarkritisch zu lesen. Jeder verantwortungsbewusste Theologe wird aber genau das tun.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Joschi
    Trotzdem geht es hier um ein Buch, dass offenbar außer Tom noch niemand gelesen hat.


    Wenn diese Feststellung nahezu zeitgleich mit meiner Rezension erschienen wäre, könnte ich das ja verstehen, aber eine Dreiviertelstunde danach müsstest du gemerkt haben, dass mindestens zwei Personen das Buch gelesen haben.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Tom
    churchill : Ist eine persönliche Frage, ergänzend zu dem, was Bogart gefragt hat, gestattet? Ich habe keinen bösen Hintergedanken dabei, es interessiert mich einfach, aber Du mußt nicht antworten. Sie lautet: Was hast Du für ein Gefühl beim Lesen gehabt?


    Die Frage impliziert, dass du meinst, ich müsse gefühlsmäßig besonders angesprochen worden sein. Nun: In weiten Teilen habe ich das Buch mit einem ständigen inneren Schmunzeln gelesen, weil ich eben die Polemik genossen habe und (zugegebenermaßen) immer wieder die Parallelen zu deinen Argumenten aus den Glaubensthreads gesucht und gefunden habe. Außerdem steht einige "Munition" für innerkirchliche Diskussionen drin, die ich ab und zu ganz gut gebrauchen kann. Dass das Buch mich jetzt irgendwie besonders betroffen gemacht hat, könnte ich jetzt allerdings nicht behaupten. Dazu war es zu sehr Streitschrift. Aso: Ich wurde zum Nachdenken angeregt, aber sicher nicht zum Revidieren meines Welt - und Gottesbildes genötigt.

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Zitat

    Original von Tom
    Euch ist schon klar, daß es hier um eine Buchbesprechung geht, und nicht schon wieder um Glaubensfragen gleich welcher Art oder vermeintliche Verhaltensweisen von Diskutanten? Ich bin gerne bereit, über dieses Buch zu reden, aber das übliche Schlachtfeld mit den üblichen Verdächtigen und den üblichen Vorwürfen gehört hier nicht her.


    Tom, ich rede doch gar nicht über Glauben :-)


    Mein Einwand bezog sich auf eine Aussage zur Glaubwürdigkeit eines antiken Autors, die m.E. falsch ist. Hat nichts mit Glauben zu tun.


    Deine Rezi finde ich gut und informativ. Ich weiß nicht, ob ich das Buch lesen werde - vielleicht, wenn ich viel Zeit und Lust auf Polemik habe.
    Aber gerade, weil ich deine Rezi eigentlich gut und informativ finde, stößt mir der zitierte Satz bitter auf, weil sie sich mit dieser bewussten Provokation auf das "übliche Schlachtfeld" begibt. Und das muss bei einer Rezension doch nicht sein, oder?


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Zitat

    Original von SiCollier
    @ Heike
    Aähm, wenn ich das sagen darf: mich zumindest würde das sehr interessieren. Ich habe nach Toms Einwurf versucht, seine Behauptung zu verifizieren, was mir jedoch nicht gelungen ist. (Hatte vor meinem Post extra die entsprechende Passage in meiner Tacitus-Übersetzung der „Annalen“ nachgelesen.) Und diese Stelle taucht immer wieder in historischen bzw. kirchenhistorischen Werken auf. Also mir würdest Du damit einen großen Gefallen tun. :wave


    Hallo SiCollier,


    da ich heute abend noch einen Schreibtisch voller Arbeit habe, setze ich mich am Wochenende daran, ok?
    Nur so viel vorweg - Tacitus war ein heidischer Autor, dessen Werk sich mitnichten darauf beschränkte, Hofklatsch zu erzählen, sondern in weiten Teil hoch politisch ist. Für Teile der Geschichte an der germanischen Reichsgrenze ist er zudem eine unserer wichtigsten, wenn nicht die wichtigste Quelle.
    Die Christen waren zu Tacitus' Zeit eine obskure Sekte unter vielen. Da der Autor selbst nichts mit den Christen am Hut hat und sie weder für den politischen Kontext, in dem er schreibt, noch für das politische Umfeld, in dem er lebte, Bedeutung haben, gibt es keinen Grund, weshalb hier bewusst etwas verzerrt wiedergegeben werden sollte.


    Viele Grüße :wave
    Heike

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

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  • Hallo, Heike.


    Zitat

    Da der Autor selbst nichts mit den Christen am Hut hat und sie weder für den politischen Kontext, in dem er schreibt, noch für das politische Umfeld, in dem er lebte, Bedeutung haben, gibt es keinen Grund, weshalb hier bewusst etwas verzerrt wiedergegeben werden sollte.


    Gebongt. :grin


    Man sollte aber auch nicht vergessen, von welcher Art "Quellen" man in diesem Zusammenhang in der Regel spricht, man könnte sich sogar zu einem "Immer" hineißen lassen: Texte, die von tausenden Händen bearbeitet, teilweise mündlich überliefert, kanonisiert, ausgedünnt, angereichert und umgestaltet worden sind. Ausgefranste und künstlich gestreckte Quellen, Kopien von Kopien, Zweite-Hand-Berichte und vieles mehr dieser Art. Vermeintliche "Offenbarungen" oder Evangelien, die nur ausnahmsweise Auskunft über ihren Verfasser liefern, zuweilen - sogar anerkannterweise - verschiedene, nicht selten strittige Ursprünge haben undsoweiter undsofort. Wenn man berücksichtigt, wie selbst in unserer digitalisierten und mit Übertragungswagen und Satelliten ausgestatteten Welt Informationen verfälscht oder Ereignisse schon wenige Monate nach ihrem Geschehen politisch eingefärbt, umgedeutet oder sogar verneint werden, wie sich die Geschichtsauffassung fast im Tagesrhythmus ändert und nicht zuletzt die Menschen, die vor den Bildschirmen sitzen und Informationsbrosamen konsumieren, zur Verklärung neigen, wie zwei Augenzeugen ein und desselben Geschehens von unterschiedlichen Fahrzeugfarben berichten und sich aus einer Pinguin-Story zwei Tage später eine Eisbärengeschichte entwickelt - dann relativiert sich das alles auf einen Wert nahe der Null. Wir reden in diesem Zusammenhang in fast keinem einzigen Fall von erhaltenen Originaldokumenten, die von Augenzeugen verfaßt worden sind.


    Und wenn man dann auch noch hinzunimmt, wie nützlich und machtstützend war, was Kaiser Konstantin damals für sich entdeckt hat, dann scheint nachvollziehbar, daß für gewisse Menschen der Grenzwert erreicht ist. Was nicht heißt, daß auch dieser Standpunkt "richtig" sein muß. Aber es darf ein nachdenkliches Stirnrunzeln zeigen, wer sich in eine "Quellendiskussion" begibt und mit Behauptungen konfrontiert wird, die allesamt fraglich sind, aber nach wie vor herangezogen werden, um ein Gebilde zu stützen, daß einem, diesen wunderbaren Vergleich habe ich vorhin in einem anderen Zusammenhang gelesen, vorkommt wie der Versuch, auf einer mechanischen Schreibmaschine hochkomplexe Software laufen zu lassen.


  • Mo...Moment.
    Du redest doch jetzt nicht vom Tacitus, oder?

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
    Die Tote im Nebel - Historischer Kriminalroman - März 2013 im Gmeiner-Verlag

    Rabenerbe/ Rabenbund - DSA-Fantasyromane - 2017/2018 bei Ulisses

  • Huhu, Heike.


    Zitat

    Du redest doch jetzt nicht vom Tacitus, oder?


    Nein. Du mußt Deinen alten Busenkumpel und Intimvertrauten nicht aus der Badewanne holen. ;-)


    Ich mag überhaupt nicht mehr reden. Gerne in diesem Thread hier über das besprochene Buch, aber ich bin, vermutlich nicht alleine, der Auffassung, daß zu den Themen, die hier jetzt hereingezerrt werden, wirklich alles gesagt ist, was die bei den Büchereulen daran interessierten zu sagen - und zu hören - bereit und in der Lage sind. Wie erwähnt, meine inhaltliche Wiedergabe ist verkürzt, weil sie sonst 300 Seiten umfassen müßte, und sie ist nicht verfaßt worden, um abermals eine Diskussion über die Grundlagen des Glaubens loszutreten.


  • Ich darf mich selbst zitieren?


    Tom, ich rede doch gar nicht über Glauben



    Tue ich immer noch nicht, sondern nur von Textüberlieferung und deinen Thesen dazu. Und das auch nur noch, weil du das Thema immer weiter führst.


    Viele Grüße :wave


    Heike


    Im Übrigen musste der Kommentar mit Busenkumpel etc. wirklich nicht sein. Ich bin gerade sehr sachlich, bekomme aber in jedem deiner Postings so einen polemischen Satz um die Ohren gehauen.

    Der Bernsteinbund - Historischer Roman - Juni 2010 im Aufbau-Verlag
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  • Hallo, Heike.


    Zitat

    Ich bin gerade sehr sachlich, bekomme aber in jedem deiner Postings so einen polemischen Satz um die Ohren gehauen.


    Jetzt könnte ich antworten: Da erlebst Du mal, wie sich das anfühlt. ;-)


    Lassen wir's gut sein. Hier wird vermischt, wo ich mich auf das Buch beziehe und an welchen Stellen ich meine eigenen, extrem spärlichen Kenntnisse einfließen lasse, und wenn ich den Thread so durchlese, lichts etwas merkwürdiges Posting mal außenvor, muß ich zugeben, daß das auch nicht ganz einfach ist.


    Mir ist diese ganze Quellenkunde, das Aufhebens um die Bibeltexte, die Apokryphen, die verschiedenen Verfasser und all das eigentlich total schnurz; es ist im übrigen auch nur ein Randaspekt des besprochenen Buches. Und es macht, wie man immer wieder erkennen muß, auch überhaupt keinen Sinn, derlei im Hinblick auf irgendwas, das auch nur nach den Abgasen eines Konsens' riecht, zu untersuchen oder zu diskutieren. Jeder biegt sich das, was er hört, "weiß" oder irgendwo findet, für sich selbst zurecht, da bin ich vermutlich auch keine Ausnahme, und immerhin sind irgendwas zwischen tausend und geschätzt - wahrscheinlich kommst Du sofort mit einer exakten Jahreszahl - dreitausend Jahren verstrichen, seit die Verfasser, Redakteure, Kopisten und Überlieferer dieser Texte gestorben sind. Ich für meinen Teil werde sie jetzt in Frieden ruhen lassen.


    Wenigstens vorläufig. :grin

  • Kinder, macht ne Leserunde und diskutiert da....


    Ich warte die ganze Zeit auf weitere Rezis zu dem Buch und alles was ich lese sind wenig christliche Anfeindungen und Rechthabereien.


    Könnten wir bitte bitte bitte entweder über das Buch reden oder woanders hin gehen? Danke!!


    Atheistische Grüße
    Jane, die wartet daß jemand aus der flexiblen Mitte das Buch liest und sagt, was er dazu denkt!

  • Hallo, BJ.


    Zitat

    Jane, die wartet daß jemand aus der flexiblen Mitte das Buch liest und sagt, was er dazu denkt!


    Je mehr ich mich (argumentativ) mit dieser Thematik befasse und je häufiger ich Diskussionen darum erlebe, umso mehr frage ich mich, wer diese "flexible Mitte" eigentlich repräsentiert. Du? (Das ist nicht ironisch gemeint!) Es gibt die fixierten, aber durchaus diskursbereiten Vertreter beider "Seiten", sonst hätten wir hier nicht die ganzen Threads rund um dieses Thema, und nach meinem Eindruck gibt es außerdem viele Menschen, denen all das total am Arsch vorbeigeht - oder die sich einfach nicht damit befassen wollen, weil ihnen das etwas Diffus-Spirituelle lieber ist als ein Hinterfragen der ganzen Sache. Korrigiere mich, wenn Du andere Eindrücke hast. :wave


    Eine Leserunde halte ich übrigens nicht für die schlechteste Idee. Dieses Buch könnte ich mir durchaus sogar für eine Runde vorstellen, die sich nicht nach vier Wochen wieder auseinanderbewegt. Zu jedem Kapitel gäbe es sicherlich viel zu sagen und zu diskutieren.
    Fragt sich: Was käme dabei heraus? Und: Käme überhaupt etwas dabei heraus? (Wobei ich festhalten muß, daß die ganzen Gespräche, die wir hier, mal turbulenter und mal weniger turbulent, geführt haben, durchaus einiges in mir bewegt haben.)

  • Eine Leserunde zu diesem Buch wäre bestimmt eine aufregende Sache, aber die Erfahrung mit solchen Themen sagt doch auch, dass es nicht bei einem interessanten Meinungsaustausch bleiben wird - über kurz oder lang werden wieder persönliche Anmachereien den Fred beherrschen. Leise Stimmen werden, wie sonst auch üblich, nicht gehört werden - wer virtuell am lautesten schreit "gewinnt".


    Eine Diskussion "wahr oder nicht wahr" ist doch bei Glaubensthemen völlig ausgeschlossen. Man kann seinen Standpunkt erläutern, man kann sich die Standpunkte der Gegenseite anhören, aber eine kontroverse Diskussion scheint mir nicht möglich.


    Der eine glaubt, der andere glaubt halt nicht. Jede und jeder nach seinem Gusto. Niemand redet mir meinen Glauben aus und ich will niemand von meinem Glauben überzeugen.


    Auch wenn ich mir jetzt vielleicht widerspreche, aber bei einer Leserunde wäre ich dabei, solange sie in zivilisierten Bahnen verläuft - und damit meine ich jetzt nicht die diskussionstypische Eulen-Zivilisation.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.