Tut mir leid, aber das gibt seit langer Zeit das erste Buch, welches ich nicht zu Ende lese. Für so einem hirnverbrannten Schwachsinn ist mir meine Zeit zu schade. Das Buch ist wahrlich ein Rundumschlag - ein Rundumschlag gegen Vernunft, Logik und Sachverstand. Onfray bezeichnet den persönlichen Glauben als „persönliche Geisteskrankheit“ (S. 22). Onfray ist selbst geisteskrank und gehört dringend in psychiatrische Behandlung - stationär; und um die Menschheit vor ihm zu schützen, wäre eine anschließende Sicherheitsverwahrung in Betracht zu ziehen.
So sehr in Rage gebracht haben mich die Seiten 78/79. Er liefert hier eine Rechtfertigung für die Menschenversuche der Nazis in den KZ’s - und das kann und will ich nicht akzeptieren, und ich bin auch nicht bereit, mich mit solchem Gedankengut zu befassen.
Wie ich es bei einer Leserunde mache, habe ich auch bei diesem Buch Notizen zu einzelnen Stellen angefertigt. Drum noch ein paar Kommentare, ehe ich das Buch endgültig in die Ecke werfe oder gleich dorthin bringe, wo es hingehört: in den Müll.
Das ging schon auf Seite 14 los. Da dachte ich nur an eines: Abdalrachman Munif „Salzstädte“; ein Buch, auf das ich durch eine Eulenrezi aufmerksam wurde, und welches ich durch die letzten Leserunden unterbrochen habe (und selbst überhaupt nicht langweilig finde). Von einem Araber geschrieben, spielend in der arabischen Wüste - aber das völlige Gegenteil von dem, was dieser Herr Onfray schreibt. Aber Munif ist ja nur ein Einheimischer, wie kann der schon was davon verstehen...
Wenn man schon den Glauben relativiert haben will, sollte man sich mal Volker Pispers anhören. Der tut das nämlich bisweilen auch. Allerdings mir scharfem Verstand, klarer Logik und beängstigender Sachlichkeit. Der ist zwar - soweit ich weiß - kein Professor, hat im Gegensatz zu Onfray geistig allerdings erheblich was drauf.
S 21.: Man verbirgt seine persönlichen spirituellen Leiden, indem man die des anderen hervorkehrt, und lenkt von den eigenen Schwachpunkten ab, wenn man mit viel Geschrei auf die der Welt aufmerksam macht. Es gibt unzählige Ablenkungstaktiken zu entlarven.
Was macht der eigentlich selbst die ganze Zeit? Genau und exakt das, was er anderen vorwirft.
Für wen ist das Buch eigentlich geeignet? Ganz einfach:
Das Buch ist für den geeignet, der einem Autor folgen will, der seine eigene Meinung als Abolutum setzt. Dessen einzige Toleranz darin besteht zu akzeptieren, daß man seiner (der Autors) Meinung absolut und widerspruchslos zustimmt und folgt sowie diese kommentarlos übernimmt. Alle anderen sollten um das Buch einen Bogen machen.
Es ist mir ein Rätsel, daß ein seriöser Verlag wie Piper so ein Machwerk veröffentlicht.
Edit. @ Magali. Hatte mein Post vor Deinem geschrieben; hat sich beim Erstellen gekreuzt.